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Leporacanthicus joselimai "L 264"
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Beschreibung: Gattung/Art: Leporacanthicus joselimai "L 264", Isbrücker & Nijssen, 1989

Synonyme: Weißspitzen-Rüsselzahnwels, Sultan Pleco, Grauer Leporacanthicus, Cascudo Onça,
Grauer Vampir Pleco, Schneeleopard Pleco, Limas Ruesselzahnwels

Herkunft: Rio Tapajós, Rio Jamanxim, Pará, Brasilien

Vorgestellt: DATZ 07/1998

Die Original-Vorstellung dieses Welses in der Fachzeitschrift Datz als PDF.
Loricariiden aus dem Rio Tapajós (L 263 - L 268)


Größe: 15 - 20 cm

Wasserwerte:
T: 26 - 30°C
pH: 5,5 - 7,5
KH: 0 - 5°dH
GH: 0 - 20°dH

Empfohlene Beckengröße: ab 120 cm


Ein Leporacanthicus joselimai "L 264" aus dem Rio Tapajós.


Geschlechtsunterschiede bei Leporacanthicus joselimai "L 264".


Geschlechtsunterschiede: Adulte Männchen haben einen viel längeren und „bulligeren“ Kopf mit kleinen
Odontoden an den Seiten des Kopfes (Interopercularodontoden), mehr Odontoden auf den Brustflossendornen
(ersten Pektoralstrahl) und auf dem ganzen Körper. Männchen sind wesentlich kontrastreicher als die Weibchen.



Links ist ein Weibchen von Leporacanthicus joselimai "L 264" in der Draufsicht gut zu erkennen.
Das rechte Männchen zeigt eine deutlich kontrastreichere Grundfärbung.


Sozialverhalten: In der Gruppe friedliebend und sehr lebhaft, in Alleinhaltung sehr territorial gegenüber
anderen Beckenbewohnern und sehr schreckhaft, zurückgezogen



Das Portrait eines Leporacanthicus joselimai "L 264".


Etymologie: "Lepus" [lat.]= Hase (wegen der beiden großen Zähne im Oberkiefer), "Acanthicus" wegen der
Ähnlichkeit zur Gattung Acanthicus.



Ein Leporacanthicus joselimai "L 264" aus dem Rio Tapajós.


Beckeneinrichtung: Es hat sich bewährt, sehr viele Verstecke und Höhlen in den Welsbecken zu platzieren.
Die Welse sind aktiver, wenn das Becken voll mit Steinaufbauten mit unzähligen Spalten und
einer Vielzahl an Unterständen ist. Wurzeln und Schieferplatten sind sehr gut geeignet,
um Verstecke anzulegen. Für jeden Wels sollten etwa 3 Höhlen gerechnet werden.
Hierbei sind Tonröhren sehr zu empfehlen. Sie sollten aber nur einen Eingang haben.
Sehr oft wird auch in Höhlen mit seitigem Eingang abgelaicht. Daher sollte man besser beide
Formen anbieten und nicht alleine die Standard-Röhren mit einseitigem Eingang.
Man sollte daran denken, dass die Welse heranwachsen und irgendwann größere
Laichhöhlen gebraucht werden. Die Höhlen sollten fest in der Stein/Holz-Deko verkeilt sein,
so dass sich diese nicht bewegen. Locker stehende Höhlen können bei
den doch sehr aktiven Laichversuchen zum frühzeitigen Abbruch führen.
Die Bereiche im Becken sollten in mehrere Territorien aufgeteil werden.
Die Männchen stehen sich in ihren Bereichen territorial gegenüber.

Die Bepflanzung im Aquarium wird von den Leporacanthicus joselimai "L 264" meist nicht
weiter beachtet und auch nicht als Nahrung angesehen.
Sie sollte bei Welsen eher robuster gewählt werden, denn die Laichspiele sind doch recht turbolent.
Allerdings werden große buschige Pflanzen gerne als Rückzugsgebiet oder auch Versteck angesehen.
Mit Pflanzen kann man gut Beckenbereiche abschatten, was das Wohlbefinden der Welse allem Anschein nach steigert,
da diese dann auch tagsüber mehr Aktivitäten zeigen.
Im Allgemeinen sind die Welse eher nachtaktiv und sind tagsüber eher versteckt lebend.


Ein adultes Leporacanthicus joselimai "L 264" Weibchen mit 20 cm Gesamtlänge.


Haltung:
Die Welse können einzeln gehalten werden, aber das beste ist natürlich eine Gruppenhaltung von mindestens 4 Tieren.
Bei Einzelhaltung oder bei einer Gruppe in den ersten Jahren reicht ein 1-Meter-Becken erst mal aus.
Später wäre bei einer Gruppe ein größeres Becken nicht die schlechteste Lösung.
Oft werden diese Welse etwa 15 cm groß, aber wenn man sie nur lange genug pflegt, schaffen sie auch
die 20 cm Marke zu knacken. Das kann aber schon mal bis zu zwei Jahrzehnte dauern.
Es ist ein Fisch, der gut in ein sogenanntes Gesellschaftsbecken passt, was daran liegt, dass er recht friedlich und
verträglich ist gegenüber anderen Fischen.
Die Becken benötigen eine Vielzahl von Verstecken und Unterschlupfmöglichkeiten.

Eine gute Sauerstoffsättigung ist wichtig für diese Welse, wie auch für die meisten anderen Harnischwelse.
Ein Durchlüfterstein ist immer eine gute Wahl bei Welsen.
Auch ein Diffusor ist gut geeignet, um den Sauerstoffbedarf zu decken.
Im Becken sollte mindestens eine leichte Strömung sei, das hat sich gut bewährt.
Bei einer stärkeren Strömung kann man schon mal in den Genuss kommen, die Welse im
Strömungsstrahl spielerisch tanzen zu sehen.


Leporacanthicus joselimai "L 264" mit etwa 10 cm.


Ernährung:
Die Leporacanthicus joselimai "L 264" gehören zu den spezialisierten Fleischfressern (carnivor).
Es sollte bevorzugt nachts gefüttert werden oder beim Ausschalten der Beleuchtung,
da diese Welse eher nachtaktiv sind. Nach einer Eingewöhnungphase kann man sie auch tagsüber
gelegentlich bei der Fütterung beobachten.
Bei einigen Züchtern scheinen Jungtiere auch gelegentlich pflanzliches Futter zu fressen.
Im Allgemeinen fressen Jungtiere und Alttiere das gleiche Futter.
Die Trockenfutter-Varianten werden ohne weiteres angenommen, ob nun als
Flockenfutter, Futtertabletten, Futtersticks, Granulatfutter, Futterpellets oder Staubfutter.
Die Futtersorten sollten auf die Fleischfresser abgestimmt sein und somit proteinreich.
Bei Futter mit vielen Ballaststoffkomponenten fällt viel Kot an,
was zur Annahme führen kann, dass dieses nicht gut verdaut wird.
Es gibt viele Züchter, die ihre Welse mit selbstgemachtem Futterbrei ernähren.
So ist es möglich, die Komponenten gelegentlich zu verändern, was besser ist als
immer die gleichen Futtertabletten zu verfüttern.
Sehr gerne wird natürlich Fischfilet gefressen oder auch Mies- und Herzmuschelfleisch.
Eine sehr große Auswahl findet man bei den Frostfuttersorten.
So werden Mückenlarven rot/weiß/schwarz, Moina, Cyclops, Artemia, Garnelen und
noch vieles weitere mehr an Frostfutter gierig verschlungen.
Wichtig sollte es sein, die Futtersorten immer mal zu wechseln, damit die
Ernährung nicht zu einseitig wird.


Das Maul eines Leporacanthicus joselimai "L 264" mit seinen zwei oberen
Zähnen. Diesen beiden langen Zähnen verdankt diese Art ihren Beinamen Vampirharnischwels.
Diese Harnischwelsart gehört zu den Fleischfressern (Carnivore).


Besonderheiten: Die Leporacanthicus-Arten besitzen die reduzierteste Bezahnung aller ancistrinen Harnischwelse:
nur zwei Zähne je Oberkieferhälfte, wobei der innere auch noch dreimal so lang wie der äußere ist.

Über ein Drittel der Standardlänge des Welses macht der Kopf aus.
Diese sehr verlängerte Kopfpartie ist eines der auffälligsten Merkmale dieser Gattung.
Die Art selber wurde von Iaaäc J. H. Isbrücker und Han Nijssen zusammen 1989 erstmals wissenschaftlich beschrieben, am Institut
für taxonomische Zoologie (Zoologisches Museum), Universität von Amsterdam.
Der Holotypus (MZUSP 21921) dieser Art weist eine Standardlänge von 92,8 mm auf.
Es wurden noch weitere Paratypen untersucht, die Standardlängen von 33,6 mm bis 89,2 mm aufwiesen.
Alle hinterlegten Exemplare stammen aus dem Rio Tapajós, aus dem Jahr 1970.

Im Chemnitzer Welsladen ist mir erstmals eine Leporacanthicus joselimai "L 264" Variante
aufgefallen, bei der nicht nur die Flossenspitzen weiß sind sondern gleich ein kompletter weißer Saum
bei den Jungfischen vorhanden ist.


Beschreibung: Gerade als Jungtiere fallen noch die strahlend weißen Flossenspitzen in der Rücken- und Schwanzflosse auf.
Im Chemnitzer Welsladen (2009/2010) ist mir erstmals eine Leporacanthicus joselimai "L 264" Variante
aufgefallen, bei der die Jungfische einen komplett weißen Saum besitzen.
Leider hat sich beim Heranwachsen gezeigt, dass sich dieser später zurückentwickelt.
Alttiere dieser Variante unterscheiden sich nicht großartig von den üblichen
bekannten Nachzuchtformen der Leporacanthicus joselimai "L 264".
Einige Züchter haben die Beobachtung gemacht, dass selbst Jungtiere ab 3,5 cm schon
unterschiedliche Grundfärbung aufweisen, was auf die Geschlechtsunterschiede hindeutet.
Ich hatte bei mir gelegentlich Ausfälle bei Jungtieren, da diese aus dem Becken gesprungen waren.
Es zeigte sich, dass eine komplett geschlossene Abdeckung doch sehr hilfreich ist.
Bei Jungtieren sind die groß wirkenden Punkte sehr auffällig. Später wirken sie kleiner
aber dafür wesentlich zahlreicher. Auch die Grundfarbe wird später etwas dunkler und
die Welse wirken nicht mehr so kontrastreich.

Leporacanthicus sp. "L 263"
Sehr ähnlich in der Färbung sind die ebenfalls aus dem Rio Tapajós stammenden Leporacanthicus sp. "L 263".
Diese zeigen eine eher braune Grundfarbe ohne die auffälligen weißen Flossenspitzen.
Bei dieser Art sind eher bei jüngeren Tieren die weißen Stellen in den Hartstrahlen der Rücken- und Schwanzflossen auffällig.

Leporacanthicus sp. "L 314"
Auch der Leporacanthicus sp. "L 314" ist sehr ähnlich, aber ebenfalls ohne die weißen Flossenspitzen.
Diese Welse besitzen einen noch dunkleren Braunton in der Grundfarbe gegenüber den L 263.

Leporacanthicus sp. "Curua" [img][/img]
Ist ebenfalls sehr ähnlich, hat aber in der Schwanzflosse einen weißen Saum.
Das Punktmuster des Leporacanthicus sp. "Curua" ist wesentlich reduzierter gegenüber dem des
Leporacanthicus joselimai "L 264".


Bei Leporacanthicus joselimai "L 264" sollte man auf die Silikondichtungen achten.
Eine große Anzahl von Haltern beklagte, dass diese Gattung gelegentlich die Dichtungen
des Aquariums annagt, was auch schon zu undichten Aquarien führte.


Sonstiges: Große Leporacanthicus joselimai "L 264" schaffen es sogar zu beißen,
wenn man sie mit der Hand einfängt. Das kann schon mal schmerzhaft sein.
Mit ihren langen "Fangzähnen", die ihnen den Namen Vampirharnischwels einbrachten,
kommt es gelegentlich vor, dass sie die Silikonfugen anknabbern.
Daher sollte man bei Leporacanthicus joselimai "L 264" auf die Silikondichtungen achten, besonders bei Becken ohne Bodengrund.
Sand oder feiner Kies sind als Bodengrund sehr gut geeignet. So bleiben die Silikon-Dichtungen in
der Regel vor "Anfraß" verschont.


Ein Männchen von Leporacanthicus joselimai "L 264" in seiner
Laichröhre bei der Pflege eines Geleges.


Zucht: Dokumentiert im Datz Sonderausgabe "Harnischwelse 2", Zuchtbericht von "Cocker"


Nachzuchten von Leporacanthicus joselimai "L 264" in 3,5 cm.
Einige Züchter haben die Beobachtung gemacht, dass selbst Jungtiere ab 3,5 cm schon
unterschiedliche Grundfärbung aufweisen, was auf die Geschlechtsunterschiede hindeutet.



Die jungen Leporacanthicus joselimai "L 264" sind bei der Aufzucht
empfindlicher als viele andere Harnischwelsarten.
Jungtiere sollten sehr keimarm aufgezogen werden und bei starken
Ausfällen in der Aufzucht sind Maßnahmen wie pH-Wert-Senkung oft hilfreich.



Im Allgemeinen sind die Jungen Leporacanthicus joselimai "L 264" mit dem
gleichen Futter großzuziehen, das auch die Alttiere fressen, nur natürlich auf
ihre Körper- und Maulgröße angepasst.
Hierzu ist ein Moulinex-Zerkleinerer oder ein Mörser gut geeignet.


Weiterführende Informationen zu Leporacanthicus joselimai "L 264":



Leider hat sich beim Heranwachsen gezeigt, dass sich dieser zurückbildet.
Alttiere dieser Variante unterscheiden sich nicht großartig von den üblichen
bekannten Nachzuchtformen der Leporacanthicus joselimai "L 264".



Das Portrait eines Leporacanthicus joselimai "L 264".




Autor: Patrick Kowalski (Kowo007) und Ralf Heidemann

Wir bedanken uns für die Bilder bei André Werner und der Fa. Transfish. ,
bei Chan Kwok Koon (TKP), bei Mike Hemetsberger (Fishworld), bei Steffi Moritz, Oli Drescher, Wolfgang Reiss, Ralf Heidemann, Blues-Ank, Timo Schellenberg, Anna Sophie.




Wer Informationen hat bezüglich Leporacanthicus joselimai "L 264", die noch nicht
berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer
diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt,
kann dies hier tun.




Das ist ein ausgewachsenes Weibchen von meinen Leporacanthicus joselimai "L 264".
Dieses schöne Tier hat eine Länge von 20 cm.
Es ist inzwischen etwa 15 Jahre alt.
Bei einer Gruppe von adulten Welsen in der Größe braucht man schon mal etwas mehr Platz im Aquarium.
Schlüsselwörter: Leporacanthicus joselimai L264 264 Para Tapajos Brasilien Hypostominae Ancistrini
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Beckengröße min: 120
Temperatur min: 26
Temperatur max: 30



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