Beschreibung:
|
Gattung/Art: Hypancistrus sp. "L 102"
Synonyme: Schneeball-Harnischwels
Herkunft: Oberlauf des Rio Orinoco, Rio Negro, Venezuela, Brasilien
Vorgestellt: DATZ 7/1992
Die Original-Vorstellung dieses Welses in der Fachzeitschrift Datz als PDF.
Harnischwelse aus Brasilien (L 100 - L 102)
Größe: 18 - 20 cm
Wasserwerte:
T: 26 - 30 °C
pH: 5 - 7,5
KH: 0 - 10 °dH
GH: 0 - 20 °dH
Ein Hypancistrus sp. "L 102" aus Venezuela.
Beschreibung: Der "L 102" ist, neben den von Ingo Seidel im Welsatlas Bd. 2 genannten Hypancistrus sp. "Surinam" und dem echten Hypancistrus inspector, eine der zur Zeit größten bekannte Hypancistrus-Arten. Die Tiere erreichen leicht eine Größe von rund 18 cm. Dabei ist zu bemerken, dass weibliche Tiere genauso groß werden wie die Männchen. Dies stellt sicher einen Unterschied zu den anderen Hypancistrus-Arten dar. In der Regel bleiben ja die weiblichen Tiere kleiner als ihre männlichen Artgenossen.
Manche Tiere haben rot-braune Flecken, besonders im Bereich der Rückenflosse. Obwohl dies im WA2 nur für männliche Tiere genannt ist, tritt dieses Phänomen aber in beiden Geschlechtern auf.
Bei jungen Hypancistrus sp. "L 102" ist der schwarze Saum schon gut zu erkennen.
Zucht: Die Nachzucht ist bereits gelungen. Sie unterscheidet sich nicht wesentlich vom Vorgehen bei anderen Arten dieser Gattung.
Haltung: Ansonsten ist Hypancistrus sp. "L 102" ein sehr ruhiger Fisch, der in der Haltung keine besonderen Ansprüche stellt und sich mit allen gängigen Futtersorten (omnivor) gut ernähren lässt.
Ähnliche Welse: Hypancistrus contradens, Hypancistrus inspector, Hypancistrus sp. "L 201", Hypancistrus sp. "L 501"
Merkmale zur Art-Unterscheidung:
Hypanicistrus inspector
- deutlich größere Endgröße
- erscheint breiter
- schwarzer Saum (mind. in der Dorsale)
- kleine Punkte am Kopf / große Punkte am Körper
- Punkte auf dem Körper verschmelzen im Alter
Hypanicistrus contradens
- kleinere Endgröße
- erscheint bulliger
- kein schwarzer Saum
- gleichmäßig verteilte und gleichgroße große Punkte/Flecken
- kleine Punkte am Kopf / große Punkte am Körper
Hypanicistrus sp. "L 102"
- schmaler Kopf
- schwarzer Saum (mind. in der Dorsale)
- kleine Punkte am Kopf / große Punkte am Körper
- Punkte können rötlich sein
Hypanicistrus sp. "L 201"
- wesentlich kleinere Endgröße
- schmaler Kopf
- kein schwarzer Saum
- gleichmäßig verteilte und gleichgroße kleine Punkte
Hypanicistrus sp. "L 501"
- kleinere Endgröße
- breiter und kurzer Kopf
- große Augen
- schwarzer Saum in Dorsale
- gleichmäßig verteilte und gleichgroße kleine Punkte
- Punkte können rötlich sein
Exportsituation: Die Hypancistrus sp. "L 102" dürfen aus Brasilien exportiert werden.
Die brasilianische Regierung regelt ihre Exporte von Zierfischen nun über eine Negativliste.
Diese wird von der IBAMA herausgegeben.
Es dürfen nur Zierfische exportiert werden, die nicht auf der Liste geführt werden.
Die unter Export-Verbot stehenden Fische sind in einem Buch zusammengefasst:
Livro Vermelho 2018 vol6
Bei schweren Verstößen gegen die Exportvorschriften hat die brasilianische Regierung schon
hohe Geldstrafen und auch Gefängnisstrafen verhängt.
Daher sind in den letzten Jahren die Exporte aus Brasilien stark zurückgegangen.
Neue Arten, die bei Aquarianern weltweit immer sehr begehrt waren, sind aus Brasilien eher nicht
mehr zu erwarten. Hier haben sich in den letzten Jahren andere südamerikanische Länder hervorgetan.
Zur Zeit kommen keine regelmäßigen Importe mehr herein.
Die Tiere sind zur Zeit fast nur noch, wenn überhaupt, als Nachzuchten zu erhalten.
Ein Nachzuchttier von Hypancistrus sp. "L 102".
Weiterführende Quellen: Welsatlas Bd. 2 S. 580, Miniatlas L-Welse S. 98, Erstbeschreibung.
Autor: Christian Braun (bigbadbraun)
Wir bedanken uns für Bild 1 bei Ingo Seidel, für Bild 2 bei Berti (iV@n) und für Bild 3 bei Oliver (Olli S.).
Die Harnischwelse der Gattung Hypancistrus
- Hypancistrus contradens Herkunft: oberer Rio Orinoco und Rio Ventuari
- Hypancistrus sp. "Gurupá" Herkunft: Mündung des Rio Xingu in den Amazonas
- Hypancistrus sp. "L 454" Herkunft: RÃ*o Atabapo, Kolumbien
- Hypancistrus sp. "Platinum" Herkunft: über Bogotha exportiert
- Hypancistrus sp. "RÃ*o Inirida" Herkunft: RÃ*o Inirida, nahe El Remanso bei der kolumbisch-brasilianischen Grenze
- Hypancistrus sp. "L 201" Herkunft: oberer Orinoco, Amazonas, Venezuela
- Hypancistrus inspector "L 102" Herkunft: Oberlauf des Rio Orinoco, Rio Negro, Venezuela, Brasilien
- Hypancistrus debilittera "L 129" Herkunft: Rio Bita, Meta, Kolumbien
- Hypancistrus sp. "L 136 a" Herkunft: mittlerer Rio Negro Einzug, Rio Demini, Amazonas, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 136 b" Herkunft: mittlerer Rio Negro Einzug, Rio Demini, Amazonas, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 136 c" Herkunft: mittlerer Rio Negro Einzug, Rio Demini, Amazonas, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 158" Herkunft: Rio Negro, Amazonas, Brasilien
- Hypancistrus spec. aff. zebra, "L 173" Herkunft: Rio Xingú, Pará, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 174" Herkunft: Rio Xingú, Umgebung von Altamira, Pará, Brasilien
- Hypancistrus furunculus "L 199" Herkunft: Venezuela, Amazonas, oberer Orinoco-Einzug
- Hypancistrus sp. "L 236" Herkunft: Rio Iriri, Pará, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 250" Herkunft: Rio Iriri, Pará, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 260" Herkunft: Brasilien, Pará, Rio Tapajós (Santarém-Pimental)
- Hypancistrus sp. "L 262" Herkunft: Rio Tapajós oberhalb von Itaituba, Pará, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 270" = "L 307" Herkunft: Rio Curua Una, Pará, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 28" Herkunft: Rio Guamá (Ourém), Pará, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L287" Herkunft: Brasilien, Mitimport aus den Rio do Pará
- Hypancistrus sp. "L 297" Herkunft: Rio Aripuana, Mato Grosso, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 307" Herkunft: Rio Curua Una, Pará, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 316" Herkunft: Rio Jari, Para, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 318" Herkunft: Rio Jari, Pará, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 333" Herkunft: Rio Xingú, Pará, Brasilien
- Hypancistrus lunaorum "L 339" Herkunft: Oberlauf des Rio Orinoco, Dept. Amazonas, Venezuela
- Hypancistrus sp. "L340" Herkunft: Rio Tomo, Kolumbien, Dept. Meta
- Hypancistrus sp. "L 345" Herkunft: Rio do Pará, Para, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 399" Herkunft: Rio Xingú (Belo Monte), Pará, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 4" Herkunft: Brasilien, Pará, Rio Tocantins (Cametá)
- Hypancistrus sp. "L 400" Herkunft: Rio Xingú (Belo Monte), Pará, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 401" Herkunft: Rio Curuá (westlich von Alenquer), Pará, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 404" B]Herkunft:[/b] Rio Tacutu (Werner) und Rio Branco bei Vista Alegre, Brasilien (Gottwald)
- Hypancistrus sp. "L 410" Herkunft: Rio Jari, Pará, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 411" Herkunft: Rio Jari, Pará, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 428" Herkunft: Rio Curuá, Pará, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 429" Herkunft: Rio Jatapu, Uatuma - Einzug, Roraima; Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 450" Herkunft: Santarem, Para, Brasilien
- Hypancistrus zebra "L 46" Herkunft: Rio Xingú, Pará, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 5" Herkunf: Rio Tocantins, Pará, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 66" Herkunft: Rio Xingú, nahe Belo Monte, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 70" Herkunft: Rio Tapajós bei Santarém, Brasilien
- Hypancistrus sp. "L 73" Herkunft: Rio do Pará (Portel), Pará, Brasilien
- Hypancistrus zebra "L 98" Herkunft: Rio Xingú, Pará, Brasilien
In dieser Gattung sind sehr viele ähnlich aussehende Harnischwelse vertreten.
In der Regel werden die Tiere dieser Gattung nur bis 15 cm groß. Es gibt mit dem Hypancistrus inspector "L 102" nur eine Ausnahme: Diese Welse können bis zu 20 cm Totallänge erreichen.
Der größte Teil der Arten dieser Gattung zählt zu den Wurmlinienharnischwelsen, die sich oftmals sehr ähnlich sehen.
Außer im Amazonas-Einzug ist diese Gattung auch im Rio Orinoco-Einzug zu finden.
Die Abgrenzung von einzelnen Arten ist hier oftmals sehr schwierig.
Die anderen Arten dieser Gattung sind die punktierten Hypancistren. Dabei handelt es sich um Harnischwelse mit einer schwarzen Grundfarbe und weißen Punkten. Dass hier bei der Betrachtung von Einzeltieren ohne Fundortangabe oftmals so gut wie keine Bestimmung möglich ist, sollte verständlich sein.
Die große Ausnahme in der Musterung stellt der Hypancistrus sp. "L 70" da. Dieser besitzt als Jungfisch noch eine Marmorierung (leichtes Linienmuster). Als adultes Tier ist dieser Wels dann aber grau-schwarz ohne Musterung.
In dieser Gattung finden wir 7 Weichstrahlen in der Rückenflosse, die sich noch mehrfach aufspalten.
Der erste Strahl ist der sogenannte Hartstrahl dieser ist wesentlich dicker und auch oftmals mit Odontoden besetzt.
Der letzte Weichstrahl ist nicht durch eine Flossenmembran mit dem Rücken verbunden wie bei anderen Gattungen.
In der Schwanzflosse können wir 14 Weichstrahlen zählen, die zwischen den beiden Hartstrahlen liegen.
Die Fettflosse ist nicht über eine Flossenmembran mit der Rückenflosse verbunden.
Auch der einzelne Strahl der Fettflosse ist oftmals mit Odontoden besetzt.
Das auffälligste Merkmal dieser Gattung sind die Zähne.
Die zwei unterschiedlichen Zahngrößen im Oberkiefer und Unterkiefer sind in der Form bei anderen Harnischwelsen nicht zu finden. Im Oberkiefer sind kleinere und auch wesentlich mehr Zähne zu finden als im Unterkiefer.
Die Zähne im Unterkiefer sind erheblich größer, dafür aber auch nur sehr wenige.
Diese zweispitzigen Zähne, bei denen es eine Hauptkuppe und eine kleinere Nebenkuppe gibt, sitzen am Ende eines langen Zahnarmes.
Wer Informationen hat bezüglich Hypancistrus inspector "L 102", die noch nicht
berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer
diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt,
kann dies hier tun.
|