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Hypancistrus sp. "L 400"
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Beschreibung: Gattung/Art: Hypancistrus sp. "L 400"

Synonyme: Großer Ozelot-Harnischwels

Herkunft: Rio Xingú (Belo Monte), Pará, Brasilien

Vorgestellt: Datz 10/2005

Die Original-Vorstellung dieses Welses in der Fachzeitschrift Datz: Na also-Wir haben die 400 voll

Größe: 12 cm

Wasserwerte:
T: 26 - 30°C
pH: 5,5 - 7,5
KH: 0 - 5° dH
GH: 0 - 20° dH

Empfohlene Beckengröße: ab 80 cm



Hypancistrus sp. "L 400" aus dem Rio Xingú. Das Fanggebiet ist bei Belo Monte.


Geschlechtsunterschiede: Männchen mit breiterem Kopf, längeren Interopercularodontoden und mehr Odontoden auf dem ersten Brustflossenstrahl, sowie auf dem ganzen Körper. Weibchen meist etwas kleiner mit weniger Bestachelung. Bei adulten Männchen ist außerdem am Schwanzstiel starker Odontodenbewuchs sichtbar.
Bei geschlechtsreifen Tieren ist eine Unterscheidung zwischen Männchen und Weibchen bei der Draufsicht leicht möglich.
Die Weibchen haben durch ihren Laichansatz einen verdickten Hinterleib.


Sozialverhalten: Lebhafte, gut verträgliche Art, die sich schnell an der Futterstelle zeigt.

Etymologie: „Hyp-“ von griechisch „hypo-“ steht für die reduzierte Kieferbezahnung im Vergleich zu Ancistrus. Für „-ancistrus“ von griechisch „ankistron“ = „Widerhaken“ sind die Interopercularodontoden namensgebend.

Beckeneinrichtung: In Becken ab circa 80 Zentimeter können vier bis fünf Tiere problemlos zusammen gepflegt werden. Bei den meisten Aquarianern hat sich feiner Kies oder Sand als Bodengrund durchgesetzt.
Wurzeln spielen bei Welsen immer eine zentrale Rolle, daher sollten diese bei der Einrichtung des Beckens nicht vergessen werden.
Nähere Informationen zum Thema Wurzeln findet ihr hier.
Die Becken können auch mit Aquarienpflanzen bestückt werden.
Näheres über Pflanzen in Welsbecken hier.
Ausgewachsene L 400 vergreifen sich nicht an Pflanzen; bei Jungfischen kann es aber schon mal dazu kommen.
Hierbei bietet es sich an, bei Jungtieren etwas Grünfutter zu reichen, um von den Pflanzen abzulenken.
Bei der Gruppenhaltung sollte darauf geachtet werden, dass es eine Vielzahl von Territorien im
eingerichteten Becken gibt.
Gerade bei der Haltung mehrerer adulter Männchen sollten genügend Ausweichmöglichkeiten eingeplant werden.
Zur Einrichtung sollten auf jeden Fall Höhlen und/oder Steinspalten gehören, in die sich die dämmerungs- bzw. nachtaktiven, recht scheuen (zumindest im Jugendalter) Tiere zurückziehen können.
Als Höhlen bieten sich die bewährten Ton- oder Schieferhöhlen an. Es sollten, wie bei anderen Harnischwelsen auch,
mehr Höhlen als Welse im Becken zu finden sein.
Näheres zum Thema Höhlen findet ihr hier.
Schieferplatten aus dem Dachdeckerbedarf sind gut geeignet, um im Becken mehrere Ebenen zu bilden.

Das Diskussionsforum zum Thema Beckeinrichtung findet ihr hier.





Haltung: L 400 ernährt sich hauptsächlich omnivor. Trockenfutter aller Art wird natürlich sehr gern gefressen.
Es werden alle Varianten angenommen, ob nun als Futtertabletten, Flockenfutter, Granulat, Pellets oder spezielle Welschips; hierbei sind diese Welse nicht wählerisch.
Hierbei sollte aber auch bei Trockenfutter auf einen überwiegend tierischen Futteranteil geachtet werden.
Eine der Leibspeisen scheint „Garnelenmix“ zu sein. Ausgehungerte Tiere aus dem Handel lassen sich zum Teil sehr gut mit lebenden Cyclops, roten Mückenlarven oder Artemia wieder aufbauen.
Als Frostfutter wird so ziemlich die gesamte Auswahl, die es so im Handel gibt, gefressen.
Es hat Vorteile frisches Futter für seine Welse selbst zuzubereiten. Um so hochwertiger und vielseitiger das Nahrungsangebot ist, um so agiler sind die Tiere.
Anregungen zur Herstellung von eigenen Futterbrei-Kompositionen findet man im Internet zuhauf.
Die Wasserwerte sind nur sekundär wichtig. Gute Wasserqualität (wenig Nitrat, kein Nitrit, hoher Sauerstoffgehalt...) durch regelmäßige Wasserwechsel und eine ausreichende Filterung sind natürlich Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Pflege.
Dieser Wels gehört eher zu den wärmebedürftigeren Arten. Daher sollte er auf Dauer nicht unter 26°C gepflegt werden.
Höhere Temperaturen um die 28 –29°C haben sich für die permanente Pflege als günstig erwiesen.
Ansonsten sollte das Wasser nicht zu hart sein und einen pH-Wert von neutral bis zu leicht sauer aufweisen.
Bei dieser Harnischwelsart hat es sich gezeigt, dass gerade ein gut mit Sauerstoff angereichertes Aquarienwasser sehr wichtig ist. Diese Welse stammen aus den Stromschnellen des Rio Xingu, die extrem sauerstoffreich sind.
Viele Züchter verwenden einen Mattenfilter, der mit einem Luftanheber betrieben zumeist den Sauerstoffbedarf deckt. Bei motorbetriebenen Filtern sollte man auf einen Diffusor oder einen zusätzlichen Durchlüfterstein Wert legen.
Eine größere Strömung ist für die Haltung nicht unbedingt notwendig, aber für die Zucht ist es durchaus laichanregend.

Das Diskussionsforum zum Thema Welsfutter findet ihr hier.



Die Ober- und Unterkieferbezahnung eines Hypancistrus sp. "L 400",
sowie die helle Bauchpartie ohne Panzerung.

Fundort: Die Hypancistrus sp. "L 400" kommen aus dem Rio Xingú, einem der großen südlichen
Zuflüsse des Amazonas, der teilweise einen Kilometer breit ist. Der Rio Xingú ist ein recht warmer Fluss. Es wurden bei verschiedenen Reisen Temperaturen von 32°C und mehr gemessen.
Der Bodengrund besteht aus dunklen vulkanischen Gesteinsarten, mit vielen Spalten und Versteckmöglichkeiten.
Diese Harnischwelse konnten nur in dem Bereich der Ortschaft Belo Monte nachgewiesen werden.
Dort aber dann in nahezu jeder der unzähligen Stromschnellen, die in Brasilien „Cachoeiras“ genannt werden.
Der Flussabschnitt weist über einen Abschnitt von vielen Kilometern Hunderte von großen und kleinen Cachoeiras auf.
Diese aus felsigen Gesteinsansammlungen bestehenden Auftürmungen in diesem reißenden Strom erzeugen einen ungeheuren Sauerstoffeintrag in dem aufschäumenden Fluss.
Zwischen den unzähligen Spalten in dieser enormen Strömung sind die L 400 zuhause.
In der Datz-Vorstellung dieser Harnischwelse wird erwähnt, dass diese Welse nach Angaben von ansässigen Fängern in größeren Tiefen ertaucht werden.
Die einzelnen Cachoeiras sind sehr unterschiedlich, schon alleine in ihrer Länge.
Der Rio Xingu ist trotz seiner Größe schlecht für Schiffe befahrbar, gerade wegen dieser unzähligen Stromschnellen.



Der Rio Xingu ist einer der großen Zuflüsse des Amazonas.
Er kommt aus dem südlichen Tiefland des Amazonas-Unterlaufs.
Er ist fast 2000 Kilometer lang.
Altamira, eine aquaristisch bekannte Stadt, ist an seinem Flusslauf zu finden.
Gerade für Welsliebhaber ist der Rio Xingu ein absolutes Highlight.


Das Diskussionsforum zum Thema Fundort und Herkunft findet ihr hier.


Ein besonderes Problem für die Zukunft ist ein Mega-Staudamm-Projekt der brasilianischen Regierung.
Für die nötige Stromversorgung des brasilianischen Staates wird der Rio Xingú zu einem Stausee
für die Stromgewinnung. Mit mehreren Staustufen wird der zur Zeit noch stark fließende Fluss zu einem
eher ruhigen See angestaut. Da der Rio Xingú zu einem Stausee umgebaut wird, ist nicht voraussehbar,
was mit den hier lebenden Welsarten passieren wird.


Hier eine Karte, wie die Stauseen nach der jetzigen Planung wohl entstehen werden.
Wenn man sich Deutschland als Größenvergleich ansieht, wird das Ausmaß dieses Bauprojektes deutlich.

Da die Aufstauung auf den Sauerstoffgehalt des Gewässers einen gravierenden Einfluss hat, sind die Folgen gerade für die sauerstoffliebenden Arten wie die Harnischwelse höchstwahrscheinlich katastrophal.
Die Hypancistrus sp. "L 400" und auch viele andere Harnischwelse sind nur in den stark
durchströmten und sauerstoffhaltigen Stromschnellen anzutreffen.
Ein zu geringer Sauerstoffgehalt im Wasser wird aller Wahrscheinlichkeit nach zum Tod der Welse führen.
Zum Beispiel liegen die bisher einzig bekannten Fundorte des Hypancistrus zebraL 46“ alle in der sogenannten
Xingú-Schleife. Nach Angaben der Staudammplaner soll diese zur Trockenzeit weitestgehend auch
trocken gelegt werden, wobei das Wasser über zwei riesige Rohre von Altamira aus direkt in Richtung
Belo Monte geleitet wird, zu den Turbinen.
Da die meisten Welse auf Dauer eher schlecht auf dem Trockenen überleben, sehe ich kaum eine
Zukunft für den Hypancistrus zebra in seinen bisherigen Biotopen.
Direkt bei der Ortschaft Belo Monte ist das Herzstück des Staudammprojektes geplant.
Dies ist leider auch der Lebensraum der L 400. Ob vielleicht noch Populationen dieses Welses nach den Bauarbeiten und der Wasserbelastung in den ersten Jahren überleben können, ist nur mit „kaum möglich“ zu bezeichnen. Die verfaulenden Regenwaldgebiete, die dauerhaft überschwemmt werden, verursachen wohl eine so große Belastung des Wassers, dass es für die standorttreuen Welse kaum eine Hoffnung gibt.
Andere Fische wie zum Beispiel Salmler oder Barsche können mit etwas Glück durch eine Abwanderung in die Oberläufe der Zuflüsse vielleicht weiter existieren.
Es gibt auch L 400-Populationen, die in schnell fließenden Zuflüssen des Rio Xingu in der Umgebung von Belo Monte
zu finden sind. Da diese Welse ihren Lebensraum nicht im Hauptstrom des Rio Xingu haben, besteht für diese Standortvarianten vielleicht ein wenig Hoffnung.
Nach den neuesten Nachrichten ist das gesamte Genehmigungsverfahren für dieses Megaprojekt abgeschlossen,
so dass mit dem Bau endgültig begonnen wird.

https://www.amazonas-magazin.de/AMAZ...nt.1873.0.html

Mega-Staudamm-Projekt

Mega-Staudamm-Projekt


Staatliches Zuchtprogramm: hier.


Vergesellschaftung: Als Beifische sind ruhige, nicht zu aggressive Fische zu empfehlen, die den Welsen Futter übrig lassen. Die Tiere sind, wie eigentlich bei Harnischwelsen üblich, nicht räuberisch.
Daher kann man sie ohne Probleme mit kleineren Fischen vergesellschaften.
Lebendgebärende, Fadenfische, Zwergbuntbarsche, Barben, Salmler, ja selbst afrikanische Cichliden sind in der Vergesellschaftung in der Regel kein Problem.
Eine Gruppenhaltung ist im Allgemeinen empfehlenswert.
Es wäre schade, diesen Wels einzeln zu halten, aber es ist problemlos möglich.

Die Auswahl an Aquarienfischen für ein Gesellschaftsbecken ist sehr vielfältig.
Zunehmend kommt es zu Hybridisierungen (Kreuzungen) in der Gattung Hypancistrus. Durch die Pflege von mehreren Hypancistrus-Arten in einem Becken können sehr schnell ungewollte Hybriden entstehen.
Gerade diese Gattung ist hierfür sehr bekannt.
Daher sollte man peinlichst darauf achten, nicht mehrere Hypancistrus-Arten in einem Becken zu pflegen.
Es ist besser, nicht einfach L 400 von verschiedenen Züchtern oder Händlern zusammen zu setzen, da es viele ähnliche Arten oder Varianten gibt.

Beschreibung: Der Hypancistrus sp. "L 400" bleibt mit etwa 12 cm kleiner als andere Vertreter der Gattung Hypancistrus. Sie haben eine langgestrecktere Kopfpartie und sind auch flacher als viele Vertreter ihrer Gattung.
Die Hypancistrus sp. "L 400" haben eine sehr stark gegabelte Schwanzflosse, durch die sie sich von vielen Vertretern ihrer Gattung unterscheiden. Die Musterung ist extrem variabel. Bei weißer Grundfärbung und schwarzer Musterung sind von Punkten bis hin zu Streifen alle Variationen bekannt. Je nach Variante können die Tiere durch einen sehr großen Schwarzanteil sehr dunkel werden. Die weiße und schwarze Musterung ist bei Jungtieren noch sehr gut erkennbar, wobei bei adulten Tieren dann häufig der Weißanteil mit der Zeit stark abnimmt.
Beim Heranwachsen verändert sich auch die Musterung extrem.

Ähnliche Welse: L 399 und L 400 stammen beide aus dem Rio Xingu in der Umgebung der Ortschaft Belo Monte.
Von dort stammen viele sehr ähnlich aussehende Harnischwelse.

Hypancistrus sp. "L 400" (unten) im direkten Vergleich zu Hypancistrus sp. "L 399" (oben).
Hier finden wir zum Beispiel bei den dortigen Exporteuren die „guten alten“ L 66 aus dieser Region. Die L 236 werden dort
gefangen, ebenso wie L 173 und L 174 und eben auch L 399 und L 400.
Und wer jetzt glaubt, dass es möglich ist, diese Arten ohne weiteres auseinander zu halten, sollte wissen, dass
alle durch die Bank weg extrem variabel in der Musterung sind.
Wir finden bei so ziemlich allen Arten alle Zeichnungsmuster.

  • Hypancistrus sp. „L 66“ Wildfang in 15 cm aus dem Unterlauf des Rio Xingú.
  • L 66 wird in der Regel mit 15 cm größer als L 400. Die Zeichnung der L 66 ist wesentlich feiner in ihrem Linienmuster. Die L 66 sind auch um einiges bulliger als der ihnen gegenüber filigran wirkende L 400.


    Hypancistrus spec. aff. zebra "L 173", der aus Altamira importiert wurde.
  • Die als L 173 in der Datz damals vorgestellten Tiere erinnern eher an einen L 46 mit Wellenlinien, mit einem eher kantig wirkenden Kopfprofil.


    Ein Hypancistrus sp. "L 174" aus dem Rio Xingú.
  • Juvenile Tiere von L 400 gleichen zudem sehr Hypancistrus sp. "L 174". Die L 174 wirken als Jungtiere eher pummelig.
    Die L 174 werden auch nur etwa 8 cm lang.


    Der L 236 stammt aus dem Rio Iriri, einem Zufluss des Rio Xingú.
  • L 236 ist eine der am schwierigsten zu unterscheidenden Arten. Ursprünglich ist für diese Art von den Fängern als Ursprungsort der Rio Iriri angegeben worden, ein Zufluss des Rio Xingu. Nur wurden Welse importiert, die diesen Tieren gleichen, mit dem Fundort Rio Xingu aus der Umgebung von Belo Monte. Daher ist man inzwischen der Ansicht, dass der ursprüngliche Herkunftsort ebenfalls bei Belo Monte ist. Von der Form und Zeichnung her sind viele L 236 mit den L 400 nahezu identisch. Die als sicher geltenden L 400 sind ebenso groß wie die als sicher geltenden L 236.
    L 236 hat eher ein Linienmuster, wohingegen bei den L 400 eher Linien- und Punktmuster vorkommen.
    Leider kann sehr schlecht geklärt werden, ob nun L 236 überhaupt eine eigenständige Art aus dem Rio Iriri darstellt,
    oder ob es sich nur um schöne, beim Exporteur aussortierte, Welse handelt.


    Auf der Karte ist der Fundort von der Datz-Vorstellung von dem Hypancistrus sp. "L 287" angegeben.
  • Der als L 287 vorgestellte Harnischwels wurde damals ohne genaue Fundortangabe versehen.
    Im Nachhinein scheint es so zu sein, dass diese Tiere aus der Umgebung von Belo Monte stammen.
    Der von dort vorgestellte L 400 scheint allem Anschein nach mit den damals als L 287 importierten Welsen
    identisch zu sein. Da der genaue Fundort nicht bekannt ist und außer in der Umgebung von Belo Monte auch noch keine weiteren Exemplare mit diesem Aussehen anderswo nachgewiesen wurden, scheint es so, dass der
    L 287 mehr oder weniger nicht bestimmbar ist.
    Der eigentliche L 287 kam nur als Einzeltier mit dem eventuellen Fundort Rio de Para über den deutschen Importeur
    „Bertolds Welswelt“ nach Deutschland. Im Rio de Para wurde ein solches Tier bisher nicht wieder gefangen und
    daher auch nie importiert.
    Alle zur Zeit in Deutschland vorkommenden L 287 sind ausnahmslos auch L 400 oder L 399, da sie
    ausschließlich in der Umgebung von Belo Monte gefangen und exportiert wurden, wenn auch unter der
    Bezeichnung L 287.


    Hypancistrus sp. “L 399” aus dem Rio Xingu bei Belo Monte.
  • Hypancistrus sp. "L 400" wird in den gleichen Fanggebiet wie Hypancistrus sp. "L 399" gefangen,
    was eine Unterscheidung dieser Arten sehr schwierig macht. Sind sie doch beide sehr variabel gezeichnet.
    Nach Angaben von Andre Werner, der beide Arten importiert hat, sind die L 399 schlanker, flacher und langgezogener im direkten Vergleich zum L 400. Hat man gerade nur eine der beiden Arten zur Hand, wird dieser Vergleich sehr schwierig.
    Der L 399 wird nach Angaben von Werner mit 15 cm größer als der L 400, der in etwa 12 cm lang wird.
    Der Hinterleib des L 399 ist merklich langgestreckter gegenüber dem des L 400.
    Die Unterscheidung beider Arten ist aber erst bei größeren Exemplaren mit Erfolg möglich.
    In einigen Veröffentlichungen werden der L 399 und der L 400 als eine Art geführt, so auch im Welsatlas 2.
    Es sollte darauf geachtet werden, dass unterschiedliche Populationen nicht vermischt werden.

Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet ihr hier.


Sonstiges: Um das Wirrwarr noch zu verstärken, kommt dazu, dass es bei uns mehrere verschiedene
L 400-Varianten gibt. Das liegt zum größten Teil daran, dass sich in jeder einzelnen Stromschnelle in diesem Bereich
des Rio Xingu eine mehr oder weniger eigenständige Population gebildet hat.
Da diese Arten von Harnischwelsen eher zu den standorttreueren Tieren zählen, bleiben die einzelnen Populationen
mehr oder weniger getrennt voneinander.
Daher weichen die einzelnen L 400-Varianten vom Aussehen her von Stromschnelle zu Stromschnelle voneinander ab.
Zwischen den Stromschnellen, in den ruhigeren Bereichen des Flusses, sind in der Regel keine dieser Welse zu finden.
Dies ist auch bei anderen Harnischwelsarten, die vermehrt in den sauerstoffreichen Stromschnellen leben, zu beobachten.
Gerade dies ist natürlich ebenfalls ein Grund dafür, warum es so schwierig ist, einzelne Arten voneinander abzugrenzen.
Vielleicht werden durch zukünftige Forschungsmethoden irgendwann sicherere Erkenntnisse vorliegen. Leider wird es wohl noch eine ganze Zeit dauern.
Ich halte zur Zeit mehrere L 400-Varianten, die verschiedenste Unterschiede aufweisen.
Unterschiede gibt es nicht alleine in der Musterung sondern auch in der Bestachelung oder auch in der Größe.


Diese Varianten besitzen sehr viel Weißanteil in der Musterung.
Bei einer Vielzahl von Aquarianern sind diese Tiere sehr begehrt.
Von der Musterung her erinnern diese Welse stark an L 236.



Bei dieser Variante haben die Welse ein Punktmuster, wobei ebenfalls die eher
weißen Exemplare sehr stark gefragt sind.



Sehr viele Hypancistrus sp. "L 400"-Varianten haben aber auch dunklere Zeichnungsmusterungen,
welche von einer Punkmusterung bis zu einer Linienmusterung reichen.
Natürlich gibt es auch alles dazwischen.
Beide Tiere haben eine Größe von etwa 8 cm, wobei bei der linken L 400-Variante ein sehr starker
Odontodenbewuchs auf dem gesamten Körper auffällig ist, während die rechte Variante nahezu glatt ist.



Diese albinotische Farbform des L 400 entstand in der F1-Generation.
Bei roten Augen handelt es sich um albinotische Tiere.
Bei schwarzen Augen und fehlender Körperfärbung spricht man von einem xanthoristischen Tier.


Da die Variabilität dieser Welse sehr hoch ist, bleibt es natürlich nicht aus, dass immer mal wieder L 400 unter
falschem Namen gehandelt werden, sehr häufig nicht aus Unwissenheit, sondern aus Profitgier.
L 400, die als L 173 oder L 236 vermarktet werden, erzielen einfach einen höheren Preis. Daher sollte man sich sehr genau überlegen, ob man bereit ist diesen zu zahlen. Oftmals sind
die sehr teuer gehandelten Exemplare keine echten Seltenheiten.
Aber auch bei den als L 400 gehandelten Welsen sind Unterschiede erkennbar. Die Tiere mit hohem Weißanteil sind sehr begehrt und stehen daher auch recht hoch im Kurs. Die dunkleren Varianten sind in der Regel günstiger und auch wesentlich häufiger zu bekommen.

Zucht: Bei den Hypancistrus sp. "L 400" verhält ist sich in der Zucht nicht viel anders als bei
anderen Hypancistrus-Arten.
Eine einseitig geöffnete Röhre hat sich für die Nachzucht als hervorragend bewährt.
Ob die Höhlen aus Ton oder Schiefer sind, spielt dabei keine Rolle. Bei einer gezielten Zucht sollte die
passende Höhlengröße gewählt werden.
Näheres zum Thema Höhlen findet ihr hier.
Nach einigem Balzen der Welse und dem Ablaichen in einer den Welsen genehmen Höhle betreibt
das Männchen die weitere Brutpflege bis zum Freischwimmen der Larven.
Häufig laichen die Welse in gut gepflegten Gesellschaftsbecken im Laufe der Zeit von ganz alleine ab.
Zur Zucht kann man die Tiere in einem separaten Becken natürlich auch gezielt ansetzen.
Zuchtbereite Tiere sind leicht durch häufigen Wasserwechsel, durch Veränderung des Leitwertes,
durch Anhebung der Temperatur oder auch durch Strömungsveränderungen zu stimulieren.
Das Absenken des Leitwertes und eine Senkung des pH-Wertes plus Strömung ist anzuraten,
wenn es mit einer gewollten Nachzucht mal nicht so klappt.
Möglichkeiten gibt es ja etliche zur Stimulation.
Bei Temperaturen um die 30°C hatte ich bei meinen Welsen die besten Erfolge.
Es ist möglich ein einzelnes Pärchen in einem separaten Becken anzusetzen oder auch gleich eine ganze Gruppe.
Gerade wenn die Welse noch nicht gelaicht haben, ist das Ansetzen einer Gruppe ratsamer.
Die Gelegegröße hängt von der Größe und Vitalität der Elterntiere ab.
Junge Welse haben recht kleine Eizahlen in ihren Gelegen, während über die Jahre die Gelegegröße immer
weiter ansteigt.
Auch sind bei den unterschiedlichen Populationen verschiedene Gelegegrößen erkennbar.
Die Aufzucht der Jungtiere ist in der Regel recht einfach. Bei Tage wird man kaum Jungfische im Becken zu sehen bekommen, denn die kleinen Welse sind extrem scheu und schreckhaft. Nachdem sie ihr Jungfischstadium im Dunkeln verbracht haben, werden sie als halbwüchsige Welse dann wesentlich aktiver. Semiadulte Exemplare kann man auch
tagsüber im Becken beobachten. Sie werden mit der Zeit immer mutiger und neugieriger.
Gefressen wird so ziemlich jede Futtersorte; in der Hinsicht stellen die Nachzuchten keine großen Ansprüche.
Jungtiere fressen meist noch einen kleinen Teil pflanzliche Nahrung.
Hier hat sich bei mir das zusätzliche Verfüttern von rohen Kartoffeln, die ich in kleine Würfel schneide, sehr bewährt.
Die Welse fressen von Anfang an zerkleinertes Trockenfutter jeglicher Art. Artemia sind nicht unbedingt nötig, führen aber zu einem schnelleren Wachstum der Fische.
Allgemein kann man sagen, dass zu alte Artemia-Nauplien (über zwölf Stunden) wenig Nährstoffe enthalten. Eine Boosterung (Fütterung der Nauplien mit Chlorella, Spirulina usw.) schafft Abhilfe.
Auch die Verwendung eines hochwertigen selbst gemachten Futterbreis brachte sichtbar größere Erfolge beim
Heranwachsen als alleine mit Trockenfutter.
Wichtig zu sein scheint, dass die Jungfische vor allem in den ersten Wochen „im Futter stehen“ und
nicht lange nach Nahrung suchen müssen.
Wie bei den meisten Jungfischen unterstützen tägliche Wasserwechsel das Wachstum gewaltig.
Worauf man natürlich achten sollte, ist, dass sich Futterkonkurrenten und Fressfeinde nicht im Aufzuchtbecken befinden dürfen.
Wenn die Jungtiere in einen Aufzuchtskasten gesetzt werden, sollten mehrere Versteckmöglichkeiten hinzu gefügt werden.
Viele Züchter verwenden Sand auch im Aufzuchtbecken und haben damit recht gute Erfahrungen gemacht.
Mit einer Größe von 3,5 bis 4 cm kann man die Jungwelse in der Regel mit gutem Gewissen abgeben,
da sie dann robust genug sind.

Ein ausführlicher Zuchtbericht findet sich auch in der Amazonas 2.



Das Diskussionsforum zum Thema Welszucht findet ihr hier.




Exportsituation: Diese Harnischwelse dürfen aus Brasilien exportiert werden.
Die brasilianische Regierung regelt ihre Exporte von Zierfischen nun über eine Negativliste.
Diese wird von der IBAMA herausgegeben.
Es dürfen nur Zierfische exportiert werden, die nicht auf der Liste geführt werden.
Die unter Export-Verbot stehenden Fische sind in einem Buch zusammengefasst:
Livro Vermelho 2018 vol6

Bei schweren Verstößen gegen die Exportvorschriften hat die brasilianische Regierung schon
hohe Geldstrafen und auch Gefängnisstrafen verhängt.
Daher sind in den letzten Jahren die Exporte aus Brasilien stark zurückgegangen.
Neue Arten, die bei Aquarianern weltweit immer sehr begehrt waren, sind aus Brasilien eher nicht
mehr zu erwarten. Hier haben sich in den letzten Jahren andere südamerikanische Länder hervorgetan.

Weitere Informationen :





Wer interessantes Bildmaterial seiner Welse hat, kann es hier veröffentlichen.













Autor: Udo Wanninger (Cattleya) und Ralf Heidemann

Wir bedanken uns für die Bilder bei André Werner und der Fa. Transfish , bei Tanja (Tanja123), bei Jürgen Baumgärtner (JBB), bei Udo Wanninger (Cattleya), bei Elke Preißler (inspector), bei Andreas Hartl, Roland Kipper, Michael Berg, bei Christoph Ebert, Markus Kaluza, Haakon Haagensen, bei Klaus (wale) und bei Ralf Heidemann.




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Die Harnischwelse der Gattung Hypancistrus


In dieser Gattung sind sehr viele ähnlich aussehende Harnischwelse vertreten.
In der Regel werden die Tiere dieser Gattung nur bis 15 cm groß. Es gibt mit dem Hypancistrus inspector "L 102" nur eine Ausnahme: Diese Welse können bis zu 20 cm Totallänge erreichen.

Der größte Teil der Arten dieser Gattung zählt zu den Wurmlinienharnischwelsen, die sich oftmals sehr ähnlich sehen.
Außer im Amazonas-Einzug ist diese Gattung auch im Rio Orinoco-Einzug zu finden.
Die Abgrenzung von einzelnen Arten ist hier oftmals sehr schwierig.

Die anderen Arten dieser Gattung sind die punktierten Hypancistren. Dabei handelt es sich um Harnischwelse mit einer schwarzen Grundfarbe und weißen Punkten. Dass hier bei der Betrachtung von Einzeltieren ohne Fundortangabe oftmals so gut wie keine Bestimmung möglich ist, sollte verständlich sein.

Die große Ausnahme in der Musterung stellt der Hypancistrus sp. "L 70" da. Dieser besitzt als Jungfisch noch eine Marmorierung (leichtes Linienmuster). Als adultes Tier ist dieser Wels dann aber grau-schwarz ohne Musterung.

In dieser Gattung finden wir 7 Weichstrahlen in der Rückenflosse, die sich noch mehrfach aufspalten.
Der erste Strahl ist der sogenannte Hartstrahl dieser ist wesentlich dicker und auch oftmals mit Odontoden besetzt.
Der letzte Weichstrahl ist nicht durch eine Flossenmembran mit dem Rücken verbunden wie bei anderen Gattungen.
In der Schwanzflosse können wir 14 Weichstrahlen zählen, die zwischen den beiden Hartstrahlen liegen.
Die Fettflosse ist nicht über eine Flossenmembran mit der Rückenflosse verbunden.
Auch der einzelne Strahl der Fettflosse ist oftmals mit Odontoden besetzt.

Das auffälligste Merkmal dieser Gattung sind die Zähne.
Die zwei unterschiedlichen Zahngrößen im Oberkiefer und Unterkiefer sind in der Form bei anderen Harnischwelsen
nicht zu finden. Im Oberkiefer sind kleinere und auch wesentlich mehr Zähne zu finden als im Unterkiefer.
Die Zähne im Unterkiefer sind erheblich größer, dafür aber auch nur sehr wenige.
Diese zweispitzigen Zähne, bei denen es eine Hauptkuppe und eine kleinere Nebenkuppe gibt, sitzen am Ende eines
langen Zahnarmes.




Wer Informationen hat bezüglich Hypancistrus sp. "L 400", die noch nicht
berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer
diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt,
kann dies hier tun.




Vom Hypancistrus sp. "L 400" halte ich gleich mehrere verschiedene Variantengruppen.
Diese Variante hat eine gepunktete Färbung.
In dieser Gattung ist die enorme Variabilität in der Färbung bekannt.
Der Hypancistrus sp. "L 400", der im Rio Xingú in der Umgebung von Belo Monte nachgewiesen wurde,
ist wahrscheinlich der Inbegriff der Variabilität.
Schlsselwrter: Hypancistrus L400 Pará Para Xingú Xingu Brasilien Hypostominae Ancistrini
Sortierung: 405
Größe min: 12
Beckengröße min: 80
Temperatur min: 26
Temperatur max: 30



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