Die Gattung Leporacanthicus
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Beschreibung der Gattung: Isbrücker & Nijssen 1989
Typusart: Leporacanthicus galaxias "L 29", Isbrücker & Nijssen 1989
Unterfamilie: Hypostominae
Tribus: Ancistrini
Beschriebene Arten:
Deutsche Bezeichnungen: Rüsselzahnwels, Vampir-Harnischwels
Etymologie: Die Gattung Leporacanthicus bekam ihren Namen in Anlehnung an die wenigen langen Oberkieferzähnen, die an Hasenzähne erinnern ("lepus" = "Hase".
Durch die Ähnlichkeit zur Gattung Acanthicus bekam diese Gattung die Namensendung "-acanthicus".
Gattungsmerkmale:- ein sehr offensichtlicher Supraoccipital-Höcker
- Oberlippenbarteln
- "Hasenzähne"
- sehr wenige und lange Oberkieferzähne
- bis 30 cm
- sehr schmale und spitze Kopfpartie
- sehr wenige und kurze Interopercularodontoden
- 8 Weichstrahlen in der Rückenflosse (Dorsale), der letzte ist bis zur Wurzel geteilt
- parallele Reihen von größeren Odontoden auf dem Hinterkörper
- schräge Schwanzflosse, die unteren Strahlen sind länger
- außen spitz zulaufende Schwanzflossenspitzen
- als Jungfische ein nackter Bauch
Gattungsgruppe: Acanthicus
Die Anatomie eines Harnischwelses der Gattung Leporacanthicus.
Der Bauch eines
Leporacanthicus ist im Jugendstadium nicht mit Knochenplatten bedeckt
sondern vollkommen frei bzw. nackt. Im Alter entwickeln sich dann bei dieser Gattung vereinzelt
Knochenplatten, die mit kleinen Odontoden besetzt sind. Meist sind diese anfangs im Bereich
der Brustflossenansätze zu finden.
Die Gattung
Leporacanthicus hat eine Vielzahl von kleinen Hautzähnchen (Odontoden) auf dem gesamten
Rücken. Mehrere Reihen von besonders auffälligen großen Odontoden sind parallel zueinander auf dem
Hinterkörper der
Leporacanthicus zu finden. Diese erinnern stark an die Gattung
Acanthicus,
daher der zweite Teil des Gattungsnamens
Leporacanthicus.
Gattungstypisch ist bei
Leporacanthicus eine sehr spitz zugehende Kopfpartie, die außerdem
sehr lang gestreckt ist. Adulte Männchen haben am Schnauzenrand eine leichte Beborstung.
Dorsale: Die Rückenflosse (Dorsale) weist bei der Gattung
Leporacanthicus 8 Weichstrahlen auf.
Der erste Strahl der Rückflosse ist der sogenannte Hartstrahl (Dorsalstrahl). Dieser ist mit vielen
kleinen Hautzähnen (Odontoden) besetzt. Die Strahlen der Flossen sind durch eine Membran miteinander verbunden.
Die Weichstrahlen spalten sich bei einigen Arten dieser Gattung zweimal auf,
so dass jeder Weichstrahl vier Spitzen aufweist. Aber es gibt auch Arten, bei denen sich die
Weichstrahlen dreimal aufspalten. Diese Arten haben dann acht Spitzen. Die erste Aufspaltung
beginnt in etwa der Hälfte der Weichstrahlenlänge, mit Ausnahme des achten und letzten Weichstrahles, der
sich schon am Rückenansatz anfängt aufzuspalten.
Caudale: Die Schwanzflosse (Caudale) der
Leporacanthicus ist leicht schräg.
Nach unten werden die Schwanzflossenstrahlen etwas länger.
Die äußeren Strahlen laufen zu einer leicht verlängerten Spitze zusammen.
Die äußeren beiden Strahlen der Schwanzflosse sind die Hartstrahlen (Caudalstrahlen),
die mit sehr kleinen Hautzähnchen (Odontoden) bedeckt sind. Zwischen den Hartstrahlen befinden sich
14 Weichstrahlen, die alle durch eine Membran verbunden sind. Wie auch schon bei
der Rückenflosse spalteten sich auch die Weichstrahlen der Schwanzflosse mehrfach auf und
zwar je nach Art zwei bis drei mal.
Adipose: Die Fettflosse (Adipose) der
Leporacanthicus ist nicht mit der Rückenflosse (Dorsale) verbunden.
Der Fettflossenstrahl (Adiposenstrahl) ist mit kleinen Odontoden besetzt.
Pectorale: Die Brustflosse (Pectorale) hat in der Gattung
Leporacanthicus 6 Weichstrahlen,
die sich aufspalten und durch eine Membran verbunden sind. Oftmals ist der sechste Weichstrahl nur
schwach ausgebildet und nur am Ansatz erkennbar. Der erste Strahl ist der Hartstrahl
(Pectoralstrahl), welcher stark mit Hautzähnen (Odontoden) bewachsen ist. Bei adulten Welsen dieser
Gattung haben die Männchen einen nur leicht stärkeren und längeren Bewuchs an
Brustflossenstacheln (Pectoralodontoden). Die Unterscheidung der Geschlechter ist bei
Jungtieren anhand der Brustflossenstacheln nicht möglich.
Links ist ein Brustflossenhartstrahl eines adulter Weibchens zu sehen, rechts der eines adulter Männchens.
Ventrale: Die Bauchflosse (Ventrale) bei der Gattung
Leporacanthicus hat 5 Weichstrahlen,
die durch eine Membran verbunden sind. Der erste Strahl ist der Hartstrahl (Ventralstrahl), welcher
leicht mit Hautzähnen (Odontoden) bewachsen ist.
Anale: Die Afterflosse (Anale) bei der Gattung
Leporacanthicus hat 3 bis 5 Weichstrahlen,
die durch eine Membran verbunden sind. Der erste Strahl ist der Hartstrahl (Analstrahl), welcher
aber nur minimal mit sehr kleinen Hautzähnchen (Odontoden) bewachsen ist.
Bei der Gattung
Leporacanthicus ist ein sehr offensichtlicher Supraoccipital-Höcker auf dem
sehr lang gezogenen und spitzen Kopf zu finden. Es gibt nur wenige Gattungen, bei denen dieses
Merkmal so markant ausgeprägt ist.
Am Kiemendeckel sind Odontoden zu finden, diese sind abspreizbar, aber sehr kurz und sehr wenige.
Diese Kiemendeckelodontoden werden auch Interopercularodontoden genannt.
Eine Geschlechtsunterscheidung anhand dieser Odontoden ist nicht möglich.
Die Bezahnung bei der Gattung
Leporacanthicus ist sehr auffällig. Die zwei großen und
langen Zähne im Oberkiefer sind sehr schnell zu erkennen und in dieser Form
nur in der Gattung
Leporacanthicus zu finden. Die dagegen sehr kleinen Zähne im Unterkiefer
sind eher unscheinbar. Die Maxillarbarteln sind bei einigen Arten einzeln und auch mal verzweigt.
Die Unterlippe der Saugmaulscheibe wirkt sehr stark vergrößert im Vergleich zu anderen Harnischwelsarten.
Die Oberkieferbezahnung des
Leporacanthicus hat in jeder Hälfte nur 2 bis 3 Zähne.
Die beiden mittleren Zähne sind enorm verlängert und vergrößert.
Die Zähne haben zweispitzig Zahnkuppen.
Diese sind der Grund für den Gattungsnamen (lepus = Hase).
Die Unterkieferbezahnung der
Leporacanthicus besteht aus zwei Hälften, in denen
jeweils bis zu 6 Zähne zu finden sind. Meist aber sind es weniger, nur um die 4.
Die Zähne haben zweispitzige Zahnkuppen.
An der Vorderseite der Maulscheibe (Saugmaul) sind bei den
Leporacanthicus eine Vielzahl
von Oberlippenbarteln zu finden. Die Unterlippe ist dagegen abgerundet und ohne Barteln.
Dies ist ein sehr markantes Erkennungsmerkmal dieser Gattung.
Die Durchschnittsgröße liegt bei ungefähr 20 bis 30 cm, womit die Leporacanthicus durchaus noch
recht gut für die Aquaristik geeignet sind. Diese Harnischwelse neigen dazu, die Silikonnähte des Aquariums
"anzunagen". Diese sollten am besten geschützt werden. In dieser Gattung gibt es Arten, die sich anhand der Grundfarbe
in den Geschlechtern unterscheiden lassen. Für nähere Informationen siehe die Artbeschreibungen.
Die Arten dieser Gattung: