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Oligancistrus cf. punctatissimus "L 16"
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Beschreibung: Gattung/Art: Oligancistrus cf. punctatissimus "L 16"
Chamon & Rapp Py-Daniel, 2014

Erstbeschreibung: Link zum paper und zum Thema im Forum

Synonyme: Hochflossen-Segelflossenharnischwels, Schlafanzugwels, Segelflossenharnischwelse

Herkunft: Rio Xingú, Pará, Brasilien

Vorgestellt: DATZ 03/1989

Die Original-Vorstellung dieses Welses in der Fachzeitschrift Datz als PDF.
Harnischwelse aus dem Rio Xingú (L 10 – L 20)


Größe: ca. 16 cm

Wasserwerte:
T: 26 – 30°C
pH: 5 – 7,5


Empfohlene Beckengröße: ab 120 cm



Ein Oligancistrus sp. "L 16" aus dem Rio Xingu in der Höhe der Stadt Altamira.


Geschlechtsunterschiede: Bei geschlechtsreifen Tieren lässt sich an der Körperform bei der Draufsicht
oftmals die breitere Bauchpartie der mit Laich gefüllten Weibchen erkennen.
Wie bei vielen Harnischwelsen haben auch die L 16 Männchen einen breiteren Kopf als die Weibchen.
Ebenfalls wie bei anderen Vertretern der Harnischwelse haben auch hier die Männchen einen stärkeren
Odontodenbewuchs auf dem ersten Brustflossenstrahl und hinter dem Kiemendeckel.
Die Unterscheidung der Geschlechter anhand der Genitalpapille ist nur für erfahrene und geübte
Aquarianer eine weitere Möglichkeit. Meist ist es auch erst nach der Geschlechtsreife möglich beim
Vergleich von mehreren Welsen genauere Aussagen zu treffen.


Sozialverhalten: Ruhig und friedlich.


Etymologie: Die Gattung Oligancistrus bekam ihren Namen von den griechischen Worten „oligo“ und „ankistron“.
„Olig“ kommt vom griechischen Wort „oligo“, was übersetzt „wenig“ heißt. Dies bezieht sich auf die wenigen Zähne im Oberkiefer dieser Tiere.
Ancistrus wurde vom griechischen Wort „ankistron“ abgeleitet, was soviel heißt wie „Widerhaken“ oder auch „Angelhaken“, in Anlehnung an die Kiemendeckel -Odontoden.
Diese befinden sich in eingeklapptem Zustand hinter den Kiemendeckeln.


Beckeneinrichtung: In der Natur besteht das Herkunftsgebiet eher aus dunklem Vulkangestein.
Im Aquarium hat sich ein Sandboden oder feiner Kies mehrfach bewährt.
Wie in ihrem Heimatbiotop bietet es sich auch im Aquarium an Felsaufbauten mit einer Vielzahl
von Höhlen anzubieten.
Für jeden Wels sollten gleich mehrere Höhen eingeplant werden. Mit zwei bis drei Höhlen für jedes Tier ist man auf der sicheren Seite.
So ist die Möglichkeit gegeben, dass jeder Wels eine Höhle hat, um die er sich nicht mit anderen
streiten muss. Dies erhöht erheblich die Ruhe im Becken.
Wurzeln sind dekorativ und gute Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten.
Nähere Informationen zum Thema Wurzeln findet ihr hier.
Ein Oligancistrus sp. "L 16" Becken kann durchaus auch bepflanzt werden. Bei den Pflanzen
sollte man auf die Beckentemperatur achten, so dass man eher auf wärmeliebende Pflanzen setzen sollte.
Näheres über Pflanzen in Welsbecken hier.


Das Diskussionsforum zum Thema Beckeinrichtung findet ihr hier.



Haltung: Der Oligancistrus sp. "L 16" ist eine sehr wärmebedürftige Art.
Mit 26°C sollte die untere Haltungstemperatur angesetzt sein.
Auf die Dauer hat sich der Temperaturbereich um die 28°C gut bewährt.
Für Zuchtversuche ist eher zu höheren Temperaturen zu raten.
Da diese Welse aus einem Klarwasserfluss stammen, sind kaum Veränderungen an den meisten in Deutschland vorkommenden Leitungswassersorten nötig.
Der pH-Wert sollte um die 6,5 pH liegen. Ein wenig mehr oder weniger ist aber im Allgemeinen
nicht sonderlich problematisch. In den meisten Fällen kommt das Leitungswasser mit ein
wenig über 7 pH aus dem Hahn und pendelt sich häufig in eingelaufenen Becken etwas unter
7 pH ein. So konnte ich es bisher in der Regel bei meinen Becken beobachten.
Der pH-Wert des Leitungswassers liegt bei 7,2 pH und senkt sich je nach Becken auf 6,5 bis 6,8 pH.
Die Wasserhärte sollte nicht extrem hoch liegen und in der Regel unter 10°dGH bleiben.
Der Rio Xingu ist ein Klarwasserfluss, der zur Trockenzeit gerade mal 1°dGH (gemessen 09/1988) aufwies.
Was für eine dauerhaft erfolgreiche Pflege dieser Art wichtig ist, ist eine starke Sauerstoffsättigung des Wassers.
Die wird durch einen zusätzlichen Durchlüfterstein erreicht. Der Einsatz eines Diffusors ist natürlich auch vorteilhaft.
Eine kräftige Wasserströmung wird von den Welsen bevorzugt.
Eine gute Filterung des Wassers und ein regelmäßiger Wasserwechsel trägt zum Wohlbefinden der Welse bei.
Bewährt hat sich ein wöchentlicher Wasserwechsel von ca. 30 %.
Bei der Ernährung sind diese Tiere nicht besonders schwierig.
Die allgemeinen Trockenfuttersorten wie Granulate, Flockenfutter, Chips oder Tabletten werden in der
Regel alle gern gefressen. Ein regelmäßiger Anteil an Grünfutter sollte immer mal wieder gereicht werden.
Zu einer abwechslungsreichen Ernährung ist Lebend- oder Frostfutter sehr wichtig.
Hier wird nahezu die gesamte Palette an Sorten gern gefressen. Dazu gehören Mückenlarven, Cyclops, Mysis, Krill, Wasserflöhe und vieles mehr.



Links ist die reduzierte und verlängerte Oberkieferbezahnung zu sehen,
während rechts die kleineren und auch zahlreicheren Unterkieferzähne zu betrachten sind.


Das Diskussionsforum zum Thema Welsfutter findet ihr hier.



Vergesellschaftung: Wie es bei den meisten Harnischwelsen auch der Fall ist, können auch
Oligancistrus sp. "L 16" ohne weiteres mit anderen Fischen vergesellschaftet werden.
Die L 16 sind eher ruhige und friedliche Vertreter im Aquarium.
Wichtig sind natürlich die Wasserwerte. Verschiedene vergesellschafte Fische sollten da die gleichen Ansprüche haben.
Der L 16 ist weder räuberisch noch aggressiv.
Durch seine geringe Größe ist er gut mit Salmlern oder auch Lebendgebärenden zu vergesellschaften.
Auch mit anderen Welsen kann er zusammen gepflegt werden. Es sollten nur keine Welse aus der
gleichen Gattung sein um einer Hybridisierung vorzubeugen.


Namensgebung: Die Gattung Oligancistrus wurde von Rapp Py–Daniel 1989 beschrieben.


Beschreibung: Der Oligancistrus sp. "L 16" ist ein schwarzer Wels mit hell weiß leuchtenden Punkten.
Er weist eine sehr große und imposante Rückenflosse auf, die mit der Fettflosse verbunden ist.


Der Rio Xingu ist einer der großen Zuflüsse des Amazonas.
Er kommt aus dem südlichen Tiefland des Amazonas-Unterlaufs.
Er ist fast 2000 Kilometer lang.
Altamira, eine aquaristisch bekannte Stadt, ist an seinem Flusslauf zu finden.
Gerade für Welsliebhaber ist der Rio Xingu ein absolutes Highlight.

Herkunft: Der Rio Xingu ist in der Höhe von Altamira etwa einen Kilometer breit und führt reines Klarwasser.
Der Bodengrund besteht aus dunklem Vulkangestein, das bis ins schwarz geht und sehr scharfkantig ist.
Es sind unzählige Spalten und Höhlen in diesem Bereich des Rio Xingu zu finden.
In einer Wassertiefe von ein bis drei Metern sind diese Tiere unter Steinen oder in den unzähligen Höhlen
in diesem Flussbereich anzutreffen.
Bei der Erstvorstellung des L 16 von Stawikowski in der Datz 03/1989 wurde über eine Fangreise berichtet, die
09/1988 statt fand, zum Ende der Trockenzeit. Die Teilnehmer fingen einige Kilometer oberhalb von Altamira, am Rio Xingu.
Es wurden Wassertemperaturen von mindestens 30°C gemessen.
Die L 16 wurden zusammen mit L 17 und L 18 dort in ein bis drei Meter Wassertiefe gefangen.


Sonstiges: Bei den ersten Importversuchen wurden diese Welse als sehr heikel beschrieben, da viele Tiere
den Transport nicht überstanden haben.
Inzwischen wurden diese Welse aber auch schon mehrmals erfolgreich eingeführt.
Die Gattung Oligancistrus wird mit den Gattungen Parancistrus und Spectracanthicus in
einer Gattungsgruppe zusammen geführt.
Alle drei besitzen unter anderem die zusammengewachsene Rücken- und Fettflosse.


Oligancistrus werden der Parancistrus-Gruppe zugeordnet.

Der Körper eines Oligancistrus (Mitte) ist im Vergleich zu Parancistrus (links) langestreckt,
jedoch noch wuchtiger als bei Spectracanthicus (rechts), einer anderen nahe verwandten Gattung.


Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet ihr hier.



Zucht: Der Oligancistrus sp. "L 16" speziell wurde wohl noch nicht erfolgreich nachgezogen.
Es gab in dieser Gattung aber schon einige seltene Zuchterfolge.
Abgelaicht wurde in Höhlen, die eine passende Größe für die Zuchttiere hatten.
Näheres zum Thema Höhlen findet ihr hier.
Bei zu großen Höhlen kann es dazu kommen, dass Gelege oder Gelegeteile heraus getrieben werden.
Diese Welse brauchen ein recht warmes Wasser zur Zucht zwischen 28 – 30°C.
Sehr wichtig ist auch ein hoher Sauerstoffanteil im Wasser.
Für einen Zuchtversuch sollten die Welse mit hochwertigem Lebend- oder Frostfutter gefüttert werden.


Das Diskussionsforum zum Thema Welszucht findet ihr hier.



Ähnliche Welse: Oligancistrus sp. "L 353"


Importsituation: Diese Harnischwelse dürfen aus Brasilien exportiert werden.
Die brasilianische Regierung regelt ihre Exporte von Zierfischen über eine Positivliste. Diese wird von der IBAMA herausgegeben.
Es dürfen nur Zierfische exportiert werden, die auf der Liste geführt werden.
Bei einigen Arten, die unter verschiedenen Bezeichnungen gehandelt werden, sind die Farbvarianten oder
Fundortvarianten von der IBAMA nicht extra aufgeführt worden.
So kommt es auch vor, dass nicht extra aufgeführte Arten gehandelt werden, da sie als eine Variante einer beschriebenen Art gelten. Hierbei sind aber die Grenzen leicht schwammig.

Bei schweren Verstößen gegen die Exportvorschriften hat die brasilianische Regierung schon hohe Geldstrafen und auch Gefängnisstrafen verhängt.
Daher sind in den letzten Jahren die Exporte aus Brasilien stark zurückgegangen.
Neue Arten, die bei Aquarianern weltweit immer sehr begehrt waren, sind aus Brasilien eher nicht mehr zu erwarten. Hier haben sich in den letzten Jahren andere südamerikanische Länder hervorgetan.

Handelssituation: Obwohl es sehr interessante Welse sind, trifft man sie sehr selten im Handel an.
Der Oligancistrus sp. "L 16" wurde bisher recht selten importiert.




Wer interessantes Bildmaterial seiner Welse hat, kann es hier veröffentlichen.



Weitere Informationen:
Back to Nature Handbuch für L-Welse, Seite 143,
Weiterführende Informationen:
Welsatlas Bd. 2 S. 822, Miniatlas L-Welse S. 20



Autor: Ralf Heidemann (Fischray)

Wir bedanken uns für das Bild bei André Werner und der Fa. Transfish , Ralf Heidemann, Michael Berg.




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Wer Informationen hat bezüglich Oligancistrus sp. "L 16", die noch nicht
berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer
diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt,
kann dies hier tun.
Schlüsselwörter: Oligancistrus L16 L016 Pará Para Xingú Xingu Brasilien Hypostominae Ancistrini
Sortierung: 016
Größe min: 16
Beckengröße min: 120
Temperatur min: 26
Temperatur max: 30



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