Beschreibung:
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Gattung/Art: Leporacanthicus cf. galaxias "L 7"
Synonyme: Milchstraßen-Rüsselzahnwels
Herkunft: Rio Guamá (Ourém), Pará, Brasilien
Vorgestellt: DATZ 12/1988
Die Original-Vorstellung dieses Welses in der Fachzeitschrift Datz als PDF.
Harnischwelse aus den südlichen Amazonaszuflüssen (L 1 – L 9)
Größe: bis 25 cm
Wasserwerte:
T: 26 - 29°C
pH: 5,5 - 7,5
KH: 0 - 5°dH
GH: 0 - 20°dH
Empfohlene Beckengröße: ab 150 cm
Ein Leporacanthicus cf. galaxias "L 7" aus dem Rio Guamá bei Ourém im Nordosten Brasiliens.
Geschlechtsunterschiede: Große Männchen haben einen breiteren Kopf und kräftigere Pektoralstacheln. Geschlechtsreife Männchen bilden kurze und dicke Odontoden und ähnliche Borsten auf dem Kopf und am Schnauzenrand.
Sozialverhalten: Ruhige, gut verträgliche Art.
Der Leporacanthicus cf. galaxias "L 7" ist ein Höhlenbrüter im Männlichen Geschlächt.
Etymologie: Die Gattung Leporacanthicus bekam ihren Namen in Anlehnung an die wenigen langen Oberkieferzähnen (lepus = Hase, und den Gattungsnamen Acanthicus). Auch der deutsche Name „Rüsselzahnwels“ und der teilweise verwendete Name „Vampir-Harnischwelse“ erinnern an die markante Bezahnung.
Das Diskussionsforum zum Thema Beckeinrichtung findet ihr hier.
Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet ihr hier.
Pflege: Der L 7 stammt aus dem Rio Guamá, während der L 29 aus dem Rio Tocantins kommt, beides sind südliche Amazonaszuflüsse. Die wissenschaftliche Bezeichnung (galaxias = Milchstraße) bekam diese Art anhand ihrer markanten Punktmusterung.
Stawikowski machte Beobachtungen bei der Ortschaft Ourém, wonach L 7 in starkströmenden Bereichen, in mehreren Metern Tiefe des Klarwasserflusses zu finden ist.
Durch den kräftigen Stoffwechsel gerade bei größeren Exemplaren sollte kein zu kleines Becken zur Pflege dieser Art verwendet werden.
Der L 7 hat einen wesentlich kürzeren Kopf als der L 29, der einen sehr spitze Kopfform aufweist.
Das Punktmuster des L 7 ist eher gelblich, während das des L 29 eher weißlich ist.
In der Literatur wird häufig erwähnt, dass man die Tiere eher mit robusten Beifischen pflegen soll.
Wobei es aber auch keine negativen Auswirkungen gab bei Beckeninsassen wie Salmlern oder auch Lebendgebärenden.
Die Welse zeigen keine Aggression Artgenossen oder auch anderen Welsarten gegenüber.
Bei einer genügenden Anzahl an Höhlen in einem gut gefilterten Becken sollte es ein leicht zu pflegender Fisch sein, der auch an Wasserwerte und Futter keine großen Ansprüche stellt.
Der deutsche Name „Rüsselzahnwels“ und der teilweise verwendete Name
„Vampir-Harnischwelse“ erinnern an die markante Bezahnung der L 7.
Das Diskussionsforum zum Thema Welsfutter findet ihr hier.
Sonstiges: In Becken ohne Bodengrund kann es dazu kommen, dass sich die Tiere an den Silikonnähten zu
schaffen machen. Hier kann man die Silikonnähte mit schmalen Glasstreifen bekleben und damit schützen.
Da sich WF-Exemplare im Handel oft sehr unterschiedlich zeigen, sollte man gleich eine größere Gruppe
erwerben.
Windfänge von Leporacanthicus cf. galaxias "L 7".
Das Diskussionsforum zum Thema Welszucht findet ihr hier.
Zucht: Die Zucht ist schon mehrfach gelungen.
Es sollte immer gleich eine Gruppe an Welsen erworben werden. Es ist nicht immer sicher, dass man später noch einmal
die gleiche Variante bekommt. Bei Fundortvarianten können immer leichte Unterschiede vorhanden sein.
Mit einem Alter von 2,5 Jahren sind die Tiere geschlechtsreif. Bei der Zucht sollte das Wasser nicht zu hart sein. Während junge Tiere mit Gelegegrößen um die 30 Eier anfangen, haben große Tiere hingegen Gelege um die 200 Eier.
Beim Laichen konnte mehrfach eine Art Laichtanz beobachtet werden, wobei sich das Pärchen hochkant im Wasser stehend um sich windet.
Es zeigte sich, dass die Tiere eher in Höhlen mit Seiteneingang ablaichen.
Jungfische sind mit Artemia und guten Futtertabletten einfach aufzuziehen. Bei der Aufzucht sollte auf ausreichend Sauerstoff Wert gelegt werden. Das Punktmuster der Jungtiere kann von weiß bis gelb oder rosa variieren.
Larven von L 7 und Jungtiere im Alter von sechs Wochen und mit Größen zwischen 10 und 15 mm.
Leporacanthicus cf. galaxias "L 7" mit 2 Tagen und mit 7 Tagen.
Ein Halbwüchsiger L7 mit 8 Monaten und ein Jungtier mit 5 Wochen.
Exportsituation: Diese Harnischwelse dürfen aus Brasilien exportiert werden.
Die brasilianische Regierung regelt ihre Exporte von Zierfischen nun über eine Negativliste.
Diese wird von der IBAMA herausgegeben.
Es dürfen nur Zierfische exportiert werden, die nicht auf der Liste geführt werden.
Die unter Export-Verbot stehenden Fische sind in einem Buch zusammengefasst:
Livro Vermelho 2018 vol6
Bei schweren Verstößen gegen die Exportvorschriften hat die brasilianische Regierung schon
hohe Geldstrafen und auch Gefängnisstrafen verhängt.
Daher sind in den letzten Jahren die Exporte aus Brasilien stark zurückgegangen.
Neue Arten, die bei Aquarianern weltweit immer sehr begehrt waren, sind aus Brasilien eher nicht
mehr zu erwarten. Hier haben sich in den letzten Jahren andere südamerikanische Länder hervorgetan.
Das Punktmuster der Jungtieren Leporacanthicus cf. galaxias "L 7" kann von weiß bis gelb oder rosa variieren.
Handel: Im Handel sind L 7 recht häufig zu bekommen. Teilweise werden auch L 29 als L 7 angeboten, da sie in der
Literatur auch gelegentlich als eine Art bezeichnet werden. Es sind Wildfänge aber auch Nachzuchten im Handel erhältlich.
Da aus Brasilien gelegentlich die Exporte ausbleiben, kommen auch L 240 und L 241 gelegentlich in den Handel
und werden manchmal als L 7 angeboten.
Je größer die Exemplare der L 7 sind, desto feiner wirkt die Punktzeichnung.
Ähnliche Welse:
Der L 7 hat einen wesentlich kürzeren Kopf als der L 29, der eine sehr spitze Kopfform aufweist. Das Punktmuster des L 7 ist eher gelblich, während das des L 29 eher weißlich ist.
Der Leporacanthicus sp. "L241" stammt aus Venezuela, aus dem Oberlauf des Rio Orinoco. Zwei weitere Leporacanthicus stammen aus dem selben Flusssystem: der Leporacanthicus triactis ( "L 91" ) und der Leporacanthicus sp. "L 240".
Der Leporacanthicus sp. "L241" ist ähnlich gefärbt, der Leporacanthicus sp. "L 240" hat allerdings ein feineres Punktmuster. Der Leporacanthicus sp. "L241" hat gegenüber dem Leporacanthicus sp. "L 240" einen verlängerten Kopf. Außerdem hat der Leporacanthicus sp. "L241" eine abgeflachtere und kompaktere Körperform.
Bei Importen kann es immer wieder einmal vorkommen, dass auch Pseudacanthicus sp. "L282" unter den Tieren sind, die auf den ersten Blick identisch wirken.
Beim Leporacanthicus sp. "L 240" zeichnet sich zwischen den weißen Schwanzspitzen in der Schwanzflosse eine Art
schwarzer Saum ab, in dem keine weißen Punkte auftauchen.
Leporacanthicus sp. "L 240" und Leporacanthicus sp. "L241" haben in der Regel wesentlich weißer wirkende Punkte als Leporacanthicus cf. galaxias "L 7" und Leporacanthicus galaxias “L 29”.
Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet ihr hier.
Weitere Informationen und Quellen:
Fehlgefärbtes Exemplar:
Ein fehlgefärbtes Wildfang-Exemplar des Leporacanthicus cf. galaxias "L 7".
Autor: Ralf Heidemann (Fischray)
Wir bedanken uns für Bilder bei André Werner und der Fa. Transfish , Alexander Lange, Ralf Heidemann (Fischray), Dijana Müller, Amazon-Exotic-Import, Anna Sophie, Daniel Matthäus (www.goslinea.com) und bei Karsten S.
Wer Informationen hat bezüglich Leporacanthicus cf. galaxias "L 7", die noch nicht
berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer
diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt,
kann dies hier tun.
Ein Leporacanthicus cf. galaxias "L 7" aus meinem Aquarium.
Ich bekam meine ersten L 7 als Nachzuchten um die Jahrtausendwende von Peter aus Hildesheim.
Seitdem pflege ich diesen Stamm über Generationen.
Zu den Vampir-Harnischwelsen gehört der Leporacanthicus cf. galaxias "L 7".
Diese Welse sind bei Ourém im Rio Guamá zu finden.
Auf die Silikonnähte sollte man bei der Haltung von Rüsselzahnwelsen besonders achten!
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