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#13 |
Cascudo
Registriert seit: 27.10.2003
Ort: Bingen am Rhein
Beiträge: 3.001
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![]() Hallo!
Unter anderem hatte Sandor den Vorschlag gemacht, solche Artikel nicht nur "stumm" zu posten, sondern auch zu diskutieren. Nachdem der gestrige Sonntag extrem verregnet war, habe ich es endlich geschafft, mir den Artikel zu Gemüte zu ziehen. Also mache ich einfach mal den Anfang: Welche Ls die neuen Arten sein können, überlasse ich aber trotzdem anderen, da hatte ich jetzt noch keine Zeit, mich durch zu arbeiten. Was mir beim Lesen des Artikels aufgefallen ist: Veröffentlicht die Zootaxa eigentlich unbesehen oder haben die auch so etwas wie ein Peer-Review?? Etliche entweder nur geöffnete oder nur geschlossene Klammern, zwei falsch geschriebene wissenschaftliche Namen (z. B. Peckoltia brueri) und die falsch geschriebene Kollegin in der Danksagung lassen mich da leicht dran zweifeln. Sowas kann beim Schreiben passieren, sollte aber eigentlich von den Korrektoren gefunden werden... Nun gut, zum eigentlichen Artikel: Armbruster schreibt im Zuge des Artikels selbst, dass Peckoltia ungenügend definiert ist, und dass er zu keiner gescheiten Lösung gekommen ist. Trotzdem hat mich seine "Definition" von Peckoltia in der Einleitung erschreckt: "Peckoltia lässt sich von den meisten anderen ancistrinen dadurch unterscheiden, dass die Dentalen einen Winkel von 90° oder weniger bilden, und von den anderen, die auch einen solchen Winkel haben dadurch, dass Peckoltia die Autapomorphien dieser Gattungen fehlen." So etwas sollte man tunlichst vermeiden... und wenn es schon nicht zu vermeiden ist, würde ich es zumindest nicht in der Einleitung bringen... Wie die "Beschreibung" der Gattung bei Miranda-Ribeiro, 1912 aussieht, konnte ich leider noch nicht nachgucken, da ich den Artikel noch nicht auftreiben konnte. Armbruster schmeißt P. sabaji von Peckoltia nach Hemiancistrus, was allerdings auch nicht viel Sinn macht, da beide Gattungen unzureichend definiert und poly- bzw. paraphyletisch sind. Aber Paraphylie ist vielleicht immer noch besser als Polyphylie. Bei der Methodik ist mir sauer aufgestoßen (hallo, Peer-Review????), dass er zwar schön erzählt, wieviele Druchgänge er berechnet hat etc., sich aber dazu ausschweigt, welche Methode zur Berechnung der Phylogenie er verwandt hat. MP oder ML? Aufgrund der weit über 1000 gefundenen Bäume gehe ich von MP aus... Nächste Frage zu dem Thema: Warum hat er PAUP* 4.0b4a verwendet? Die aktuellste Version ist 4.0b10! Ausserdem sind TNT oder Nona viel effektivere Programme, mit denen er erheblich mehr Druchgänge (auch beim Bootstrap) hätte rechnen können. 100 Bootstrap-Wiederholungen bei MP sind schon fast lächerlich wenig... Von Sophiancistrus dürfen wir uns wohl entgültig verabschieden. Armbruster synonymisiert bei Arten der Gattung (S. arenarius & ucuyalensis) mit Peckoltia bachi. Er selbst diskutiert, dass P. bachi sehr anders ist und evtl. irgendwann mal eine eigene Gattung verdient. Das macht aber nach seinen Ergebnissen zur Zeit nicht viel Sinn. Und selbst wenn es dann mal der Fall sein sollte, hätte das ältere Peckoltichthys Vorrang. Ob dieser Name (gleiches gilt für Sophiancistrus) allerdings benutzt werden kann, wenn die Typusart ein Juniorsynonym ist, weiß ich nicht. Zu diesem Spezialfall muss ich Roberto mal fragen. Falls man eine dieser Gattungen reaktivieren würde, müsste die Typusart ersetzt werden ![]() Es wurde hier ja schon öfter erwähnt, dass "echte Peckoltia" einen bedeckten Bauch haben. (wo stammt das her?) Und dass L134 daher kein Peckoltia senso stricto sei. Dabei ist mir aufgefallen, dass auch Peckoltia cavatica ein "largely naked abdomen" hat, ebenso wie P. oligospila. Zu P. braueri schreibt er: "abdomen almost fully plated". Auch P. vittata kann sowohl nackte aks auch vollständig bedeckte Bäuche haben (wobei er anmerkt, dass aufgrund der Variabilität und des riesigen Verbreitungsgebietes evtl mehrere Arten hinter dem Namen stecken). Müssen Peckoltia nun einen (komplett) bedeckten Bauch haben oder nicht? Zu Peckoltia furcata schreibt er, dass der Winkel der Dentalen nie annähernd 90° Grad ist, allerdings auch nie so groß wie üblicherweise bei Hemiancistrus. Dei Zeichnung liege genau dazwischen. Daher lasse er die Art vorerst in Peckoltia. Zu P. multispinis lässt er sich überhaupt nicht aus, da der Holotypus lange verschollen und erst 2007 wieder aufgetaucht ist. Daher hatte er noch keine Gelegenheit, mehr als Bilder davon zu sehen. Er wiederruft allerdings seine vorhergegangene (JWA, 2005) synonymisierung mit Lasiancistrus schomburgkii und nimmt ihn als Peckoltia auf. Ob der Schlüssel zu den Arten (ohne P. multispinis) brauchbar ist oder nicht, habe ich jetzt nicht überprüft. Da er aber hauptsächlich auf Färbung beruht, sollte er auch für Aquarianer anwendbar sein. Bei seiner Phylogenie springt mir ins Auge, dass Kronichthys in der Hypoptopomatinae zu liegen kommt! Interessant... es trifft ja schließlich "meine Gruppe", wo ich bisher mehr neue Fragen als Lösungen habe. Allerdings könnte JWA sich langsam mal an Pareiorhaphis gewöhnen und nicht immer noch Hemipsilichthys für diese Arten verwenden. In seinem Baum auf Seite 46 taucht ein "Hypostomus squamosissimus" auf. Was ist das? Von dieser Art habe ich (bewusst) noch nie was gehört. Auch Eschmeyer spuckt mir weder unter "Hypostomus", "squamosissimus" noch "squamosissima" was aus. Google gibt mir als einzigen Treffen JWAs vorliegenden Artikel aus... Wer weiß da was?? Ein Vorschlag, wie man das vorliegende Problem lösen könnte, sei seinen "Panaque-Clade" komplett in eine Gattung zu packen. ![]() So, ich freue mich auf eine schöne Diskussion! ![]() Viele Grüße, Christian PS: Wer den Artikel noch nicht gelesen hat: So schlimm ist er gar nicht, zumal er sehr viele Abbildungen und einen ewig langen Anhang hat ![]() |
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