Beschreibung:
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Gattung/Art: Ancistrus sp. "L 255"
Herkunft: Rio Xingú, Pará, Brasilien
Vorgestellt: DATZ 01/1998
Die Original-Vorstellung dieses Welses in der Fachzeitschrift Datz als PDF.
(L 252 - L 255)
Größe: 12 - 13 cm
Wasserwerte: 26-30 °C, weiches und leicht saures Wasser
Empfohlene Beckengröße: ab 80 cm
Der Ancistrus sp. "L 255" kommt aus dem Rio Xingu.
Geschlechtsunterschiede: Bei dieser Art haben auch die Weibchen Tentakeln. Die Männchen verfügen allerdings genauso wie bei Ancistrus ranunculus über mehr und kräftigere Tentakeln in mehreren Reihen. Männchen haben außerdem längere Odontoden auf den Pektoralstacheln.
Sozialverhalten: Diese Art ist recht friedlich, nur in der unmittelbaren Umgebung des Unterschlupfs werden andere Welse teilweise vertrieben.
Das Diskussionsforum zum Thema Welsfutter findet ihr hier.
Etymologie: Die Gattung Ancistrus bekam ihren Namen in Anlehnung an die
Interopercular-Odontoden. Diese befinden sich in eingeklapptem Zustand hinter den Kiemendeckeln.
Ancistrus wurde von dem griechischen Wort "ankistron" abgeleitet, was soviel heißt wie Widerhaken oder auch Angelhaken.
Den deutschen Namen "Antennenwels" bekamen die Tiere wegen der geweihartigen Tentakeln der geschlechtsreifen Männchen.
Die namensgebenden Interopercular-Odontoden (Männchen)
Haltung: Die Welse sind gerade in der Eingewöhnungszeit empfindlich. Sie führen ein recht verstecktes Leben und halten sich vorwiegend in schmalen Fels- oder Schieferspalten bzw. in sehr flachen Höhlen auf. Eine Haltung der scheuen Art sollte idealerweise in einem Artbecken oder mit wenigen sehr friedlichen Arten (wie z.B. Hexenwelsen oder kleinen oberflächenorientierten Fischen) vergesellschaftet werden. In der Eingewöhnung sollte man, um die Nahrungsaufnahme besser kontrollieren zu können, ganz auf Beifische verzichten.
Für weitere Informationen siehe auch: Ancistrus ranunculus.
Beschreibung: Die sehr flache Körperform entspricht der von Ancistrus ranunculus. L 255 bleibt offenbar etwas kleiner als diese Art und hat eine attraktive Zeichnung mit weißen Punkten auf dem schwarzen Körper und Flossen (bei der Caudale nur in der vorderen Hälfte). Ein relativ kräftiger Schwanzstil endet in einer relativ kurzen Caudalen. Bis auf wenige Punkte und die beiden Hartstrahlen mit weißen Enden ist die Caudale schwarz.
Das Diskussionsforum zum Thema Welszucht findet ihr hier.
Zucht: Die geziehlte Vermehrung ist noch nicht gelungen, man hört immer mal wieder, dass die Tiere abgelaicht haben, durchgekommen sind aber keine Tiere.
Hier wurde, nicht wie gewohnt in einer Höhle, sondern einfach in einer Spalte gelaicht. Durch Anklicken vergrößern sich die Bilder.
Exportsituation:Diese Harnischwelse dürfen aus Brasilien exportiert werden.
Die brasilianische Regierung regelt ihre Exporte von Zierfischen über eine Positivliste. Diese wird von der IBAMA herausgegeben. Es dürfen nur Zierfische exportiert werden, die auf der Liste geführt werden.
Bei einigen Arten, die unter verschiedenen Bezeichnungen gehandelt werden, sind die Farbvarianten oder
Fundortvarianten von der IBAMA nicht extra aufgeführt worden.
So kommt es auch vor, dass nicht extra aufgeführte Arten gehandelt werden, da sie als eine Variante einer beschriebenen Art gelten. Hierbei sind aber die Grenzen leicht schwammig.
Bei schweren Verstößen gegen die Exportvorschriften hat die brasilianische Regierung schon
hohe Geldstrafen und auch Gefängnisstrafen verhängt.
Daher sind in den letzten Jahren die Exporte aus Brasilien stark zurückgegangen.
Neue Arten, die bei Aquarianern weltweit immer sehr begehrt waren, sind aus Brasilien eher nicht mehr zu erwarten. Hier haben sich in den letzten Jahren andere südamerikanische Länder hervorgetan.
Der Rio Xingu ist einer der großen Zuflüsse des Amazonas.
Er kommt aus dem südlichen Tiefland des Amazonas-Unterlaufs.
Er ist fast 2000 Kilometer lang.
Altamira, eine aquaristisch bekannte Stadt, ist an seinem Flusslauf zu finden.
Gerade für Welsliebhaber ist der Rio Xingu ein absolutes Highlight.
Handelssituation: Die Gattung Ancistrus hatte jahrelang einen „Freifahrtschein“, auf der aktuellen Positivliste stehen aber nur noch wenige unbeschriebene Arten. Ancistrus sp. "L 255" ist zum Glück eine von denen, wird jedoch nur selten importiert.
Hoffen wir, dass die Nachzucht bald klappt und man dann auf Nachzuchttiere zurückgreifen kann.
Ähnliche Welse: Ancistrus ranunculus ( L 34 ), Ancistrus macrophthalmus ( "LDA74" ), Ancistrus sp. "L 100"
Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet ihr hier.
Weiterführende Informationen: Welsatlas Bd. 2 S. 210, Miniatlas L-Welse S. 226, "Das Aquarium" 3/03 S. 17, DATZ 08/2009
https://www.aquaforum.ua/showthread.php?t=129594
Autor: Karsten S. und Markus Kaluza
Wir bedanken uns für die Bilder bei André Werner und der Fa. Transfish. , Karsten S., Christian Becker, Erlend D. Bertelsen, Michael Berg sowie bei farid und Enrico Richter.
Wer Informationen hat bezüglich Ancistrus sp. "L 255", die noch nicht
berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer
diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt,
kann dies hier tun.
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