L-Welse.com Forum
HomeForumL-Nummern, Zuchtberichte, Literatur, ...L-NummernC-NummernSystematik - Gattungen, Arten, ...Fachbegriffe und deren ErklärungGalerieLinks

Registrieren Hilfe Mitgliederliste Mitgliederkarte Kalender Suchen Heutige Beiträge Alle Foren als gelesen markieren

  Home · Suche · Mitglieder Liste · Registrieren  

Home » Loricariidae » Hemiloricaria  

Hemiloricaria sp. "L 42"
Beiträge Gesehen
0 22346
spacer
Empfohlen von durchschn. Bewertung
Keine Empfehlungen Nichts angezeigt
042bg.jpg


Großbild

Großbild

Großbild
DSCF1554_C_c.jpg
Großbild
DSCF1571_C_c.jpg
Großbild
DSCF1541_C_c.jpg
Großbild

Beschreibung: Gattung/Art: Hemiloricaria sp. "L 42"

Synonyme: Rineloricaria sp. "L 42"; Hemiloricaria sp. "Französisch Guyana"; Rineloricaria aff. stewarti

Herkunft: Französisch Guyana, Mana-Becken

Vorgestellt: DATZ 8/1989

Die Original-Vorstellung dieses Welses in der Fachzeitschrift Datz als PDF.
Harnischwelse aus Französisch - Guyana (L 39 - L 45)


Größe: 10 - 12 cm

Wasserwerte:
T: 25 - 28°C, pH: 5 - 7

Empfohlene Beckengröße: ab 80 cm



Dieser Hemiloricaria sp. "L 42" stammt aus dem Crique Petit Laussat in Französisch Guyana.


Geschlechtsunterschiede:
Die Männchen entwickeln einen Backenbart und haben eine breitere Kopfform, bei den Weibchen ist der Kopf spitzer. Bei geschlechtsreifen Tieren ist zudem der Laichansatz bei den Weibchen gut zu erkennen.

Sozialverhalten:
Wie im Allgemeinen bei Hexenwelsen üblich sind auch die Hemiloricaria sp. "L 42" sehr ruhige und friedliche Vertreter im Aquarium.

Beckeneinrichtung:
Hemiloricaria sp. "L 42" gehören zu der Gruppe der Hexenwelse, welche im Allgemeinen eher auf Sandbänken anzutreffen sind. Daher sollte auch ein L 42-Aquarium größere Sandflächen aufweisen. Es sollte kein scharfkantiger Sand sein. Anbieten würden sich verschiedenste Flusssande, diese sind meist rundgeschliffen.
Die Beckengröße sollte mindestens 80 cm sein. Gerade die Bodenfläche sollte groß genug sein. Einige Röhren oder auch überdachte Stellen in Form von Unterständen sind als Rückzugsorte sehr vorteilhaft. Wurzeln und Steinaufbauten sind als Dekoration schön anzusehen, sind für diese Welse aber nicht nötig, obwohl sie gelegentlich diese auch mal als Ruhepositionen nutzen. Nähere Informationen zum Thema Wurzeln findet ihr hier.
Aquarienpflanzen sind gern gesehen, da diese Welse ein Pflanzendickicht gerne als Versteck verwenden. Näheres über Pflanzen in Welsbecken hier.


Das Diskussionsforum zum Thema Beckeinrichtung findet ihr hier.




Ein Fundort von Hemiloricaria sp. "L 42" ist der Crique Petit Laussat. Dieser ist eher ein kleiner ruhiger Fluss mit bis zu 2 Metern Wassertiefe an der tiefsten Stelle. Die Strömungsgeschwindigkeit liegt bei 0,25 m/s. Bei Hochwasser ist die Strömung um etliches stärken und der Wasserstand kann auch schon mal bis zu einem Meter höher sein. Der Crique Petit Laussat gehört zum La Mana Einzugsgebiet.
Hemiloricaria sp. "L 42" sind auf den flacheren Sandflächen anzutreffen mit einer Wassertiefe von gerade mal 10 - 20 cm. Im Crique Petit Laussat sind Wasserpflanzen zu finden, sowie auch eine versteckreiche Uferbepflanzung.
Bei einer Fangreise von Ch. Samborski konnten am 06.02.2010 folgende Wasserwerte um 10 Uhr morgens gemessen werden: 29°C Lufttemperatur, 25,6°C Wassertemperatur, 8 ppm, pH 5,8 und 16 μS/cm. Die Wasserfarbe war leicht gelblich, aber transparent ohne Sedimente.


Haltung:
Bei Hemiloricaria sp. "L 42" ist die Haltung ebenso einfach wie bei vielen anderen Hexenwelsen auch. Diese Welse benötigen keine starke Strömung, wohl aber ein leicht saures und keimarmes Aquarienwasser. Um die Keimzahl gering zu halten, sollte ein häufiger und regelmäßiger Wasserwechsel durchgeführt werden. Die Filter können bei längerem Betrieb auch mal zur "Keimschleuder" werden. Daher sollten diese ebenfalls in regelmäßigen Abständen gereinigt werden.
Gerade Wildfänge sind bei erhöhter Wasserbelastung empfindlicher. Im Allgemeinen haben die Fundorte von L 42 ein sehr weiches Wasser mit einem extrem niedrigen Leitwert. Es hat sich aber in der Aquaristik gezeigt, dass diese Welse auch höhere Leitwerte ohne Probleme vertragen.
Bis zu einer GH von 10 ist die Haltung von L 42 in der Aquaristik schon fast als optimal zu bezeichnen. Dies macht sie in der Aquarienhaltung zu recht einfachen Pfleglingen, da in den meisten Fällen das normale Leitungswasser durchaus ausreichend ist. Bei mir verhält es sich so, dass mein Leitungswasser mit etwa 7,2 pH aus der Leitung kommt, aber sich im Aquarium von alleine auf ca. 6,5 - 6,8 pH einpendelt.

Bei der Fütterung sind Hemiloricaria sp. "L 42" ebenso einfach wie bei den Wasserwerten. Es werden nach einer kurzen Eingewöhnung meist verschiedenste Futtersorten angenommen. Frostfutter in der entsprechenden Größe, wie Cyklops oder kleine Artemia, werden gern gefressen. Aber auch Futtertabletten, Granulat- und Flockenfutter werden schnell angenommen.
Diese Hexenwelse ernähren sich hauptsächlich von tierischer Nahrung. Daher sollte man auch bei der Auswahl des Trockenfutters darauf achten. Bei neu erworbenen Wildfängen sollte man verschiedene Futtersorten anbieten, um das Eingewöhnen zu erleichtern.


Das Diskussionsforum zum Thema Welsfutter findet ihr hier.





Vergesellschaftung:
Für andere Fische stellt der Hemiloricaria sp. "L 42" in der Regel kein Problem da. Es sollte eher darauf geachtet werden, dass keine Barsche, Barben oder ähnliches im Becken gepflegt werden, die diese ruhigen Harnischwelse beim Gründeln auf den Sandflächen "anknabbern" oder stark belästigen.
Ansonsten sind diese Welse in den als Gesellschaftsbecken bezeichneten Aquarien gut für die Haltung geeignet. Ob die sonstigen Fische nun aus Südamerika oder Asien stammen, ist den Welsen eigentlich vollkommen egal. Dies hängt eher von den Vorlieben des Halters ab. Nur die Ansprüche der Pfleglinge an die Wasserwerte sollten gleich sein.
Auch bei Hemiloricaria sp. "L 42" sollte keine zweite Art der selben Gattung im Becken gepflegt werden. Das Problem hierbei ist nicht, dass es zu Streitereien kommt, sondern eher, dass Hybriden (Kreuzungen) auftreten können. Unterschiedliche Gattungen können ansonsten zusammen gepflegt werden.


Sonstiges:
Bei der Vorstellung in der Datz 8/1989 von Ernst von Drachenfels wurden diese Hexenwelse als Rineloricaria-Art bezeichnet. Der Ichthyologe Isaäc J-H. Isbrücker erklärte die Gattung Hemiloricaria, die als Synonym von Rineloricaria galt, wieder als gültig. Hemiloricaria caracasensis stellt in dieser Gattung die Typusart dar.

Auch wenn Hemiloricaria sp. "L 42" oft mit Hemiloricaria platyura synonymisiert wird, haben die beiden Arten außer einer ähnlichen Herkunft nicht viel gemein. In wissenschaftlichen Veröffentlichungen wird Hemiloricaria sp. "L 42" auch als Hemiloricaria aff. stewarti bezeichnet, auch wenn eine damit suggerierte Ähnlichkeit auch nicht gegeben ist. Genetische Analysen belegen zudem, dass alle drei Arten, also Hemiloricaria platyura, Hemiloricaria stewarti und Hemiloricaria aff. stewarti nicht sehr nahe miteinander verwandt sind.
Hemiloricaria aff. stewarti kommt vom Surinam River in Surinam bis zum Grenzfluss Oyapock zwischen Französisch-Guyana und Brasilien vor. Da sich all diese Formen optisch und genetisch leicht unterscheiden, sollte man besser "L 42" nur als Bezeichnung für die Exemplare aus dem Mana Einzug in Französisch-Guyana verwenden.

Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet ihr hier.





Zucht:
Hemiloricaria sp. "L 42" wurden in der Aquaristik schon mehrfach vermehrt. Bei der Zucht sollte auf weiches und auch leicht saures Wasser geachtet werden. Es bietet sich an, hierbei ein Artbecken zu betreiben, da es so leichter ist die Alttiere anzufüttern. Gerade zur Zucht sollte es mehr Frostfutter geben um Laich anzusetzen.
Durch verstärktes Wasserwechseln stimuliert, kann es dann gezielter zum Ablaichen kommen. Abgelaicht wird in einer Röhre, die beidseitig offen ist, nicht wie bei vielen anderen Welsen in einer Höhle. Die Röhre sollte auf die Größe der Tiere angepasst sein (ca. 2,5 cm Durchmesser). Hierbei haben sich Tonröhren oftmals bewährt. Da sie rauer sind als zum Beispiel PVC-Rohre, haften die Eier wesentlich besser. In der Datz-Vorstellung 8/1989 wurde von Nachzuchten in Bambusröhren berichtet.
L 42 hat Gelegegrößen von bis zu 100 grünlichen klebenden Eiern. Nun wird das Gelege vom Männchen erbrütet. Männchen und Röhre mit Gelege können zusammen leicht in einen Einhängekasten überführt werden. Dort kann man das Männchen nach dem Schlupf oder kurz vorher einfach herausnehmen. Die Zeit bis zum Schlupf sollte laut Angaben in der Datz-Erstvorstellung bei 24°C etwa 12 Tage betragen. Bei höheren Temperaturen kann die Schlupfzeit sich auch um ein paar Tage verkürzen.
Im Einhängekasten sind die Jungtiere gezielter zu füttern und können beim Wachstum gut überwacht werden. Der Aufzuchtbehälter sollte immer täglich gut gereinigt werden. Frisch erbrütete Artemia oder auch entkapselte Artemiaeier haben sich als Erstfutter bei den meisten Aquarianern recht gut bewährt.


Das Diskussionsforum zum Thema Welszucht findet ihr hier.





Ähnliche Welse: Hemiloricaria lanceolata ist Hemiloricaria sp. "L 42" vom Aussehen her ähnlich. In der Färbung der Welse gibt es einige Unterschiede wie zum Beispiel die Färbung der Dorsale. Gerade bei der Färbung der Eier sind zwischen den beiden Arten Unterschiede offensichtlich. Die Eier der Hemiloricaria lanceolata sind gelblich, wohingegen die Eier von den Hemiloricaria sp. "L 42" eher grünlich sind.




Hemiloricaria sp. "L 42" aus dem Mana-Einzug (Crique Stany).


Hemiloricaria sp. "L 42" aus dem Mana-Einzug (Crique Stany).


Importsituation: Diese Hexenwelse werden nicht all zu oft kommerziell vom Handel importiert.
Aber gerade in den letzten Jahren gibt es häufiger private Fischfangexpeditionen nach Französisch Guyana, das ja rechtlich zu Europa gehört.
Daher kommen gelegentlich Wildfänge zu uns nach Deutschland.
Zum anderen sind auch immer mal wieder Nachzuchten auf dem Markt zu finden.
Mit ein wenig Geduld und Suche ist es durchaus möglich, auch mal diese Hexenwelse im Handel oder
auf den privaten Tauschbörsen zu ergattern.


Wer interessantes Bildmaterial seiner Welse hat, kann es hier veröffentlichen.





Weitere Informationen :


Quellen:
"Molecular phylogeny of the highly diversified catfish subfamily Loricariinae (Siluriformes, Loricariidae) reveals incongruences with morphological classification.", Covain et al., Mol. Phylogenet. Evol. (2015).

Autoren: Ralf Heidemann (Fischray) und Karsten S.

Wir bedanken uns für die Bilder bei Jens Gottwald Aquatarium.de, Hans Peter Risch und Ch. Samborski .





Wer Informationen hat bezüglich Hemiloricaria sp. "L 42", die noch nicht
berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer
diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt,
kann dies hier tun.
Schlüsselwörter: Hemiloricaria L42 L042 Französisch Guyana Loricariinae
Sortierung: 044
Größe min: 10
Beckengröße min: 80
Temperatur min: 25
Temperatur max: 28



Powered by: ReviewPost PHP vB3 Enhanced
Copyright 2003 All Enthusiast, Inc.


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 06:22 Uhr.

Werbung
Die L-Welse-Datenbank


Powered by vBulletin® Version 3.6.8 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.
©2003 - 2024 L-Welse.com | Impressum