Beschreibung:
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Gattung/Art: Hemiloricaria stewarti (Eigenmann, 1909)
Synonyme: Loricaria stewarti Eigenmann, 1909; Rineloricaria stewarti (Eigenmann, 1909)
Herkunft: (Britisch) Guyana, Rio Ireng, Chipoo Creek; Surinam, alle Fluss-Systeme vom Grenzfluss Corantijne bis zum Saramacca River
Der Typusfundort von Hemiloricaria stewarti ist in Guyana.
Größe: 10 cm
Hemiloricaria stewarti vom Gran Rio / Surinam River (Surinam)
Hemiloricaria stewarti vom Gran Rio / Surinam River (Surinam)
Wasserwerte:
T: 22 - 26 °C, pH: 6 - 7
Etymologie:
Die Art wurde nach Douglas Stewart vom Carnegie Museum benannt.
Empfohlene Beckengröße: 80 cm
Sozialverhalten:
Hemiloricaria stewarti ist ein friedlicher und ruhiger Harnischwels.
Haltung:
Hemiloricaria stewarti sind recht pflegeleiche Hexenwelse. Die Tiere stellen keine besonderen Ansprüche an die Wasserchemie. In den meisten Fällen sollte normales Leitungswasser ausreichen. Um die Keimbelastung niedrig zu halten, sind regelmäßigen Wasserwechseln und eine gute Filterung vorteilhaft. Bei stark bepflanzten Becken sollte in der Nacht ruhig ein Durchlüfterstein betrieben werden, da der Sauerstoffgehalt im Wasser durch die Pflanzen in der Nacht stark verzehrt wird.
Auch vom Futter her sind diese Welse eher einfache Pfleglinge. Es werden die meisten Futtertabletten gerne angenommen, sowie auch alle geläufigen Frostfuttersorten. Auch Granulat oder Pelletfutter wurde von meinen Welsen bisher immer problemlos angenommen. Beim Verfüttern von fein zerfallendem Frostfutter, so wie zum Beispiel Cyklops, kommt immer richtig Bewegung ins Becken.
Zucht:
Hemiloricaria stewarti gehören zu den Röhrenbrütern und die Zucht und Aufzucht unterscheidet sich vermutlich nicht wesentlich von anderen Arten der Gattung.
Besonderheiten
Die Art ist in der Aquaristik nahezu unbekannt. Sie hat ein markantes dreiecksförmiges Kopfprofil und ist ein sehr kleiner Vertreter der Gattung. Die Körperbinden sind auf dem recht dunklen Körper eher unauffällig. Die Caudale ist an der Basis und am Saum schwarz gefärbt.
Der Suriname River wird offiziell nicht als Verbreitungsgebiet geführt, allerdings bin ich überzeugt, dass es sich bei den oben abgebildeten Hexenwelsen vom Gran Rio, dem Hauptzufluss des Surinam Rivers genau um diese Art handelt. Die Population der verschiedenen Fluss-Syteme (vom Essequibo bis zum Coppename) sind genetisch zwar unterscheidbar, aber doch so nahe verwandt, dass sie von Covain et al. (2015) alle als eine Art angesehen werden.
Wir konnten diese Art 2014-2016 in den surinamesischen Fluss-Systemen Nickerie, Coppename und Suriname nachweisen. Das folgende Exemplar stammt aus dem Nickerie River, in dem die Art auch laut Checklisten offiziell vorkommt:
Hemiloricaria stewarti vom Nickerie River (Surinam)
Hemiloricaria stewarti vom Nickerie River (Surinam)
Im Surinam River und östlich davon bis zum Oyapock River gibt es eine weitere unbeschriebene Hexenwelsart oder Artengruppe, die in wissenschaftlichen Arbeiten als Hemiloricaria aff. stewarti bezeichnet wird, obwohl weder eine optische Ähnlichkeit noch eine besonders nahe verwandtschaftliche Beziehung vorliegt. In diesen Komplex gehört auch Hemiloricaria sp. "L 42".
Bild des Holotyps FMNH 53330, lateral
Bild des Holotyps FMNH 53330, dorsal
Bild des Holotyps FMNH 53330, ventral
Quellen:
"Molecular phylogeny of the highly diversified catfish subfamily Loricariinae (Siluriformes, Loricariidae) reveals incongruences with morphological classification.", Covain et al., Mol. Phylogenet. Evol. (2015).
Autoren: Karsten S. und Ralf Heidemann (Fischray)
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