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Hoplisoma sipaliwini
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sipaliwini01is.jpg
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Beschreibung: Gattung/Art: Hoplisoma sipaliwini (Hoedemann, 1965)

Synonyme:
Corydoras sipaliwini Hoedemann, 1965
Corydoras punctatus sipaliwini Hoedeman, 1965

Herkunft:
Surinam, Fluss Sipaliwini in der Sipaliwini Savanne


Hoplisoma cf. sipaliwini

Größe:
6 cm

Wasserwerte:
22 - 28 °C, pH 6 - 8, weich bis mittelhart

Etymologie:
Benannt nach dem Fluss Sipaliwini in Surinam.

Abgrenzung
Hoplisoma sipaliwini aus dem Hochland-Einzugsgebiet des Sipaliwini-Beckens in Surinam ist in der Färbung sehr ähnlich zu Hoplisoma bondi, dessen Typusfundort in Venezuela liegt.
Geringfügige Unterschiede zwischen den Arten gibt es in der Anzahl der Knochenplatten (bei Hoplisoma sipaliwini 24 dorsolateral und 22 ventrolateral) und in der Färbung, wobei Hoplisoma sipaliwini ein etwas deutlicheres und regelmäßigeres bzw. gröberes Punktmuster aufweist.
Hoplisoma bondi kommt in Venezuela, Guyana und Nordbrasilien in einer Vielzahl von Flüssen vor und diese Fundortvarianten recht variabel in der Ausprägung der Punktzeichnung sind, ist dieses Merkmal kaum zur Abgrenzung geeignet. Auch von Hoplisoma sipaliwini gibt es Fundortvarianten im unteren Corantijne-Einzug (Kabalebo River), so dass es hier auch eine deutliche Varianz in der Zeichnung gibt.
Eine Besonderheit von Hoplisoma sipaliwini ist eine dunkle Färbung die vom Dorsalstachel ausgehend in Richtung Auge verläuft, dieses aber nicht erreicht. Durch die überlagerte Punktzeichnung ist diese Färbung nicht immer deutlich auszumachen, aber sie scheint nur bei dieser Art (und CW114) aufzutreten.

Besonderheiten:
Sehr ähnlich in der Färbung zu Hoplisoma bondi und Hoplisoma coppenamense, die wie auch Hoplisoma sipalawini aus dem Guyana-Schild kommen.
Die Art wurde zunächst als Corydoras punctatus sipalawini beschrieben, 1967 aber von Isbrücker als Synonym von Hoplisoma bondi erklärt und in 2000 ebenfalls von Isbrücker wieder in den Artstatus erhoben [2]. Das in dieser Veröffentlichung abgebildete lebende Exemplar von W. Seuß (in vorherigen Veröffentlichungen als Corydoras bondi bondi bezeichnet) stammt aus dem Lucie River, dabei sollte es tatsächlich um Hoplisoma sipalawini handeln, auch wenn minimale Unterschiede zum Lectotyp zu erkennen sind.
Das oben abgebildete Tier ist leider von unbekannter Herkunft und wirkt im Vergleich zum Lectotyp weniger hochrückig. Auch wenn die Zeichnung mit der Erstbeschreibung gut übereinstimmt, bezeichnen wir es dennoch vorsichtshalber als Hoplisoma cf. sipaliwini.
Hoplisoma sipalawini ist offenbar eng verwandt mit Hoplisoma breei [6], welcher aus dem Kabelo River (ebenfalls im Corantijne Einzug) beschrieben ist.

Mit Hoplisoma sp. "CW114" hat eine Form eine CW-Nummer erhalten, die kaum von Hoplisoma sipaliwini zu unterscheiden ist.


Hoplisoma cf. sipaliwini "CW114"

Insbesondere im Vergleich zum Lectotyp von Hoplisoma sipaliwini ist diese Ähnlichkeit unverkennbar. Daher halte ich es für gut möglich, dass es sich bei Hoplisoma sp. "CW114" um den "echten" Hoplisoma sipaliwini und die bislang für diese Art gehaltenen Exemplare um andere Formen oder etwas abweichende Fundortvarianten. Leider ist die exakte Herkunft von CW114 nicht bekannt, sie sollen über die Stadt Apoera am Rio Corantijne ausgeführt werden. Dies würde grundlegend zum Typusfundort passen. Ich habe im September 2016 eine Gruppe CW114 in einem Creek des Kabalebo Rivers (Zufluss des Corantijne, oberhalb von Apoera) gefangen.

CW114 weichen in der Grundfärbung etwas von dem Exemplar aus dem Lucie River von Seuß ab.
Zum Vergleich auch noch ein verlinktes Bild des Lectotyps:

Bild des Lectotyps ZMA 104.278

Es gibt zwei Panzerwels-Arten mit dem gleichen Zeichnungsmuster wie Hoplisoma sipalawini, die ebenfalls aus dem Corantijne Fluss-System stammen, der Sattelschnäuzer Corydoras filamentosus und der Langschnäuzer Brochis sp. "CW143". Diese drei Arten bilden ein Mimikry-Trio und kommen aller Voraussicht nach mindestens zeitweise syntop vor..

Zucht
Das von Seuß in [4] abgebildete Tier (aus dem Lucie River in Surinam) ist nicht Hoplisoma bondi, sondern Hoplisoma sipalawini. Die Nachzucht gelang ihm bei 26 °C, pH 7,2 und einer Leitfähigkeit von 180 µS/cm ausgelöst durch einen großzügigen Wasserwechsel (70%).
Auch bei Schiller [5] laichte die Art erst nach einem umfangreichen Wasserwechsel ab. Bei den ersten Laichgängen der noch jungen Tiere waren die meisten Eier unbefruchtet, später erreichte die Befruchtungsrate Werte von ~80%.

Quellen:
[1] "Identifying Corydoradinae Catfish", Ian A. M. Fuller & Hans-Georg Evers, erste Ausgabe, S. 222f.
[2] "Rehabilitation von Corydoras sipaliwini Hoedemann, 1965", Isaäc J. H. Isbrücker, Die Aquarien- und Terrarien Zeitschrift (DATZ), 53 (2): 36-39.
[3] "Die faszinierende Welt der Corydoras", Loseblattordner Werner Seuß
[4] "Pflege und Zucht von Panzerwelsen der Gattung Corydoras aus Surinam", Werner Seuß, Aquaristik aktuell 3-4/2000, S.26ff.
[5] "Ein Panzerwels mit vielen Namen: Corydoras sipaliwini", Erik Schiller, Aquaristik aktuell 3-4/2001, S.36f.
[6] "Competition and phylogeny determine community structure in Müllerian co-mimics", Markos A. Alexandrou, Claudio Oliveira, Marjorie Maillard, Rona A. R. McGill, Jason Newton, Simon Creer & Martin I. Taylor

Autor:
Karsten S.

Wir bedanken uns für die Bilder bei Ingo Seidel und Oliver Lucanus.
Schlüsselwörter: Hoplisoma Corydoras sipaliwini punctatus Surinam CW114
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