| Beschreibung: | Gattung/Art: Baryancistrus niveatus "L 26", Castelnau, 1855 
 Synonyme: Hypostomus niveatus, Schneeflocken-Prachtharnischwels, Snowflake pleco
 
 Herkunft: Rio Tocantins, Rio Araguaia, Pará, Brasilien
 
 Vorgestellt: DATZ 5/1989
 Die Original-Vorstellung dieses Welses in der Fachzeitschrift Datz als PDF.
 Neue Harnischwelse (L 24 – L 27)
 
 Größe: über 30 cm
 
 Wasserwerte:
 Temp.: 25 - 29 °C
 pH-Wert: 6 - 7,5
 
 Empfohlene Beckengröße: ab 200 cm
 
 
 
  Ein Baryancistrus niveatus "L 26" aus dem Rio Tocantins.
 
 
 Sozialverhalten: Der Baryancistrus niveatus "L 26" ist friedlich und ruhig.
 Ausgewachsene Männchen sind nur leicht territorial gegenüber größeren Welsen.
 
 Geschlechtsunterschiede: Geschlechtsreife Weibchen des Baryancistrus niveatus "L 26" können durch
 ihre Körperform von den Männchen unterschieden werden.
 
 
 Das Diskussionsforum zum Thema Welsbeckeneinrichtung findet ihr hier .
 Etymologie: Der Gattungsname "Baryancistrus" wurde im wesentlichen vom wuchtigen Körperbau abgeleitet.
 Der Begriff „bary“ bedeutet "schwer".
 Den Namensteil Ancistrus bekamen diese Welse wegen ihrer Kiemendeckel-Odontoden.
 Diese befinden sich in eingeklapptem Zustand hinter den Kiemendeckeln.
 Ancistrus wurde von dem griechischen Wort „ankistron“ abgeleitet,
 was soviel heißt wie „Widerhaken“ oder auch „Angelhaken“.
 Der lateinische Artname dieses Welses "niveatus" bedeutet übersetzt "mit Schnee bedeckt".
 Dies bezieht sich auf das weiße Punktmuster des Baryancistrus niveatus.
 
 
 Das Diskussionsforum zum Thema Welsfutter findet ihr hier .
  Das Maul eines spezialisierten Aufwuchsfressers der hauptsächlich pflanzliche Nahrung frisst. Das Bild des Baryancistrus niveatus "L 26" kannen durch Anklicken vergrößert werden.
Haltung: Bei der Beckeneinrichtung für den Baryancistrus niveatus "L 26" sollte nicht an Holz in
 Form von Wurzeln gespart werden. Nähere Informationen zum Thema Wurzeln findet ihr hier.
 Sie gehören zu den Pflanzenfressern, obwohl sie auch die vielfältigen Trockenfuttersorten fressen sowie
 auch verschiedenste Frostfuttersorten.
 Als Besonderheit hat es sich gezeigt, dass den Baryancistrus das Futter besser mehrmals täglich
 gereicht werden sollte. Dies wirkt sich positiv auf die Darmflora aus.
 Es bietet sich die Verfütterung von rohen Kartoffeln, Gurken, Zucchinis, Paprika, Salat oder ähnliches an.
 Wasserpflanzen könnten als Nahrung angesehen und gefressen werden.
 Durch eine vielseitige Fütterung mit Pflanzenfutter kann man Glück haben, dass einige Arten
 von Wasserpflanzen verschont bleiben. Echinodorus-Arten scheinen aber ein gern gesehenes
 Futter zu sein, während Anubias-Arten schon mal ignoriert werden.
 Näheres über Pflanzen in Welsbecken hier.
 Trotz der Spezialisierung auf eher pflanzliche Nahrung gehört der Baryancistrus niveatus "L 26"
 immer noch zu den sogenannten Auswuchsfressern.
 Daher sollten diese Tiere auch gelegentlich Frostfutter erhalten. Dies wird auch
 sehr gern von den Welsen angenommen. Es sollte darauf geachtet werden, dass dieses nicht zu häufig
 gefüttert wird, sonst besteht die Gefahr der Verfettung.
 Es wird an Frostfutter so ziemlich alles von den Welsen angenommen: Rote/schwarze/weiße Mückenlarven,
 Wasserflöhe, Moinas, feiner Krill, Artemia, Cyclops und noch einiges mehr. Fischfilet ist, wie bei vielen
 anderen Welsen, ebenfalls eine sehr beliebte Spezialität. Auch Muschelfleisch und die sogenannten Meeresfrüchte
 werden nicht verschmäht.
 Diese Baryancistrus niveatus "L 26" sollten in sauerstoffreichen Becken gepflegt werden.
 
 
 Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet ihr hier .
    Diese Baryancistrus niveatus "L 26" haben ihren Weg in die Schweiz gefunden. Die Schneeflocken-Prachtharnischwels haben 7 Weichstrahlen in der Rückenflosse (Dorsale).
 Der erste Strahl in der Rückenflosse (Dorsale) wird als Hartstrahl (Dorsalstrahl) bezeichnet und
 weist einen leichten Odontodenbewuchs auf.
 Die Weichstrahlen spalten sich im letzten Drittel in der Rückenflosse zweimal auf.
 Die Rückenflosse (Dorsale) ist am letzten Strahl durch eine Membran mit dem Rücken verbunden.
 Zwischen den beiden Hartstrahlen (Caudalstrahl) der Schwanzflosse (Caudale) eines
 Baryancistrus niveatus "L 26" sind 14 Weichstrahlen zu zählen, die sich wiederum aufspalten.
 Die Bilder des Baryancistrus niveatus "L 26" können durch Anklicken vergrößert werden.
 So sind Feinheiten besser zu erkennen.
Sonstiges: Der Baryancistrus niveatus "L 26" wurde 1855 von Francis de La Porte de Castelnau
 als Hypostomus niveatus erstmals wissenschaftlich beschrieben.
 Baryancistrus longipinnis wurde aus dem selben Flusssystem beschrieben. Der Status dieser Art
 sollte noch genauer geklärt werden. Ebenfalls aus dem selben Fluss wurde noch eine sehr ähnliche
 Art in der DATZ vorgestellt als Baryancistrus sp. "L 3". Es ist nicht klar, ob es vielleicht sogar
 identische Arten sind.
 Die Baryancistrus niveatus "L 26" haben keinen Saum in den Flossen im Gegenteil zu den
 L 18 Arten aus dem Rio Xingú, die gelegentlich als L 26 falsch (als vermeintliche Besonderheit)
 vermarktet werden. Der Unterschied ist für Laien oft nicht so leicht ersichtlich.
 
 
  Beim Baryancistrus niveatus "L 26" ist die Rückenflosse (Dorsale) am letzten Strahl durch eine Membrane mit dem Rücken verbunden.
 Die Fettflosse (Adipose) ist nicht mit der Rückenflosse (Dorsale) verbunden.
Zucht: Wie bei den meisten Harnischwelsen ist auch der Baryancistrus niveatus "L 26" ein
 Höhlenbrüter oder auch Verstecktbrüter genannter Welse. Die Männchen übernehmen hierbei
 die Brutpflege des Geleges.
 Über eine gelungene Nachzucht von Baryancistrus niveatus "L 26" im Aquarium ist aber
 derzeit noch nichts weiter bekannt.
 
 Inzwischen wurden schon mehrere Arten der Gattung Baryancistrus nachgezogen.
 Von den Golden Nugget wurde der L 177 in der Schweiz (Leuenberger) erfolgreich nachgezogen.
 Die gewollte Nachzucht klappte mehrfach bei 32 - 33°C, wobei eine kühlere Phase von 28°C vorweg ging.
 Zusätzlich angeregt wurden die Welse durch verstärkten Wasserwechsel und eine Absenkung des Leitwertes.
 Wie bei den meisten Harnischwelsen wurden auch hierbei Laichröhren verwendet.
 Über die Größe und Art der Höhlen haben wir im Forum einen extra Bericht angefertigt. Dieser ist hier zu finden.
 Das Laichbecken wurde stark durchströmt, was ebenfalls laichfördernd wirkt.
 Der pH-Wert lag bei der Zucht im sauren Bereich zwischen pH 5,5 und 5,8.
 Die Jungtiere wurden separat im Einhängekasten („Gerdkasten“) bei 32°C mit Grünfutter aufgezogen.
 Die Aufzucht der Jungtiere selber scheint recht problemlos zu sein.
 
 Der komplette Zuchtbericht ist hier zu finden:  Zuchtbericht von Johannes Leuenberger
 
 
 Das Diskussionsforum zum Thema Welszucht findet ihr hier .
  Die Baryancistrus niveatus "L 26" wurden 1855 als Hypostomus niveatus erstmals wissenschaftlich beschrieben von Francis de La Porte de Castelnau.
Ähnliche Welse:
 
  Die Baryancistrus niveatus "L 26" haben keinen Saum in den Flossen.Weitere Informationen :
 
  
Ein Baryancistrus niveatus  "L 26" aus dem Rio Tocantins (Import 2014).
  
Ein Baryancistrus niveatus  "L 26" aus dem Rio Tocantins (Import 2014).
 
 Autor: Ralf Heidemann (Fischray)
 
 Wir bedanken uns für die Bilder bei Rainer Stawikowski, bei Udo Wanninger (Cattleya), bei Anna Sophie und für die Grafik
 bei Francis de La Porte de Castelnau.
 
 
 
 
 
 Wer Informationen hat bezüglich Baryancistrus niveatus "L 26", die noch nicht berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
 Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
 Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer
 diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt,
 kann dies hier tun.
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