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Ancistrus sp. "Rio Tapajos"
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Beschreibung: Gattung/Art: Ancistrus sp. "Rio Tapajos"

Herkunft: Rio Tapajós, Pará, Brasilien

Größe: 15 - 20 cm

Wasserwerte:
T: 25 – 30 °C
pH: 5 – 7,5
GH: bis 20° dGH

Empfohlene Beckengröße: ab 80 cm

Geschlechtsunterschiede: Bei geschlechtsreifen Welsen kann man anhand der Körperform die Geschlechter unterscheiden.
Die Kopfform beim Männchen ist breiter.
Die Männchen bekommen beim Heranwachsen das sogenannte Tentakelgeweih, während die Weibchen
nur einige kurze Stoppeln ausbilden.
Männchen entwickeln einen stärkeren Odontodenbewuchs auf dem Brustflossenstachel.


Links das Porträt eines Weibchen und rechts eines Männchens. Durch Anklicken vergrößern sich die Bilder!

Sozialverhalten: Wie die meisten Harnischwelse ist auch dieser eine friedliche Art.
Die Tiere sind vom Verhalten her ruhige Vertreter.
Unter geschlechtsreifen Männchen kann es aber schon mal zu Rangeleien kommen.

Etymologie: Die Gattung Ancistrus bekam ihren Namen in Anlehnung an die Kiemendeckel -Odontoden. Diese befinden sich in eingeklapptem Zustand hinter den Kiemendeckeln.
Ancistrus wurde von dem griechischen Wort „ankistron“ abgeleitet, was soviel heißt wie „Widerhaken“ oder auch „Angelhaken“.
Den deutschen Namen „Antennenwels“ bekamen die Tiere wegen der geweihartigen Tentakeln der geschlechtsreifen Männchen.


Weibchen und Männchen in der Gesamtansicht. Durch Anklicken vergrößern sich die Bilder!


Beckeneinrichtung: Für ein Paar Ancistrus aus Nachzuchten sollte mindestens ein 80 cm Becken verwendet werden. Bei größeren Wildfängen könnte schon mal ein 100 cm Becken nötig sein.
Wenn eine Gruppe gepflegt werden soll, empfiehlt es sich, auf dementsprechend größere Becken zurückzugreifen.
Jungtiere können beim Heranwachsen natürlich erst mal in kleineren Becken gepflegt werden, ohne dass es zu Problemen kommt.
Das Aufwuchsbecken sollte dann aber, je nach dem Platzbedarf der Welse, ebenfalls Stück für Stück größer
gewählt werden.
Im Allgemeinen hat sich als Bodengrund Sand oder feiner Kies bewährt.
Das Becken kann auch mit festeren Wasserpflanzen bepflanzt werden.
Näheres über Pflanzen in Welsbecken hier.
Wie bei den meisten Harnischwelsarten sollten die Aquarien strukturell unterteilt werden, um einzelne Territorien zu schaffen, hauptsächlich bei der Gruppenhaltung.
Dazu bieten sich Wurzeln oder auch Schieferplatten an.
Nähere Informationen zum Thema Wurzeln in Welsbecken findet ihr hier.
Die Wurzeln bieten auch gute Unterschlupfmöglichkeiten an, damit sich die Tiere zurückziehen können.
Gerade bei dieser Gattung ist es ausgesprochen wichtig, dass es sich um weiches Wurzelholz handelt.
Es sollte auch recht viel Wurzelholz im Becken vorhanden sein.
Des weiteren brauchen die Welse Verstecke in Form von Höhlen, Spalten oder auch Steinaufbauten.
Über die Größe und Art der Höhlen haben wir im Forum einen extra Bericht angefertigt. Dieser ist hier zu finden.
Außerdem ist es von Vorteil, mehr Höhlen im Becken anzubieten als Welse vorhanden sind.
Gerade bei der Haltung im Gesellschaftsbecken sind ruhige oder auch sichere Rückzugsorte mit Fluchtmöglichkeiten für diese Welse recht wichtig.

Das Diskussionsforum zum Thema Beckeinrichtung findet ihr hier.


Vergesellschaftung: In einem sogenannten Gesellschaftsbecken kann der Ancistrus
durchaus gut gepflegt werden. Er neigt nicht dazu, andere Fische zu erjagen.
Geschlechtsreife Männchen können sich in kleineren Becken schon mal bekämpfen, was in der Regel nicht weiter gefährlich ist.
Bei der Fütterung können sich robustere größere Welse mal ums Futter drängeln und streiten.
Das ist normal und bringt keine weiteren Probleme mit sich.
Bei mehreren ausgewachsenen Männchen in einem Becken reicht es schon, einfach an mehreren Stellen gleichzeitig zu füttern.
Es ist vollkommen unproblematisch, diese Welse auch mit kleineren Fischen wie Salmlern zu vergesellschaften.
Bei der Vergesellschaftung sollte natürlich darauf geachtet werden, dass die Wasserwerte der Pfleglinge nahezu identisch sind. Es wird auf die Dauer gesehen keinen Erfolg versprechen, Tiere mit unterschiedlichen Grundanforderungen in einem Becken zu pflegen. Mit Grundanforderungen sind die Beckentemperatur, die Wasserhärte, der pH-Wert, die unterschiedlichen Futterarten und ähnliches gemeint.
Auch die unterschiedliche Stressempfindlichkeit von Fischen muss beachtet werden.
Einige Arten haben es lieber eher ruhig, während andere wesentlich toleranter gegenüber Störungen sind.
Da es von der Seite des Ancistrus sp. kaum Bedenken gibt, sollte darauf geachtet werden, dass diese ruhigen Welse nicht von anderes Bewohnern attackiert werden, wie zum Beispiel von einigen Barschen, die schon mal die Flossen der Welse mehr oder weniger stark beschädigen können.
Ob die Tiere, die vergesellschaftet werden, aus ein und dem selben Ursprungshabitat stammen oder von verschiedenen Kontinenten, ist eher eine Frage der allgemeinen Vorlieben des Halters.
Wenn die Pflegbedingungen übereinstimmen, spricht in der Regel nichts dagegen.

Hier gehts zur Gattung Ancistrus.



Der Rio Tapajos ist einer der großen Zuflüsse des Amazonas.
Er ist etwa 810 km lang und mündet bei Santarem von Süden her in den Rio Amazonas.
An der Mündung ist der Rio Tapajós etwa 12 Kilometer breit.


Sonstiges: Ausgehungerte Welse lassen sich meist am besten mit kräftigem Frostfutter wieder aufpäppeln.
Diese genügsamen Harnischwelse können schon mal zwischen 10 und 20 Jahre alt werden.
In Südamerikas Flüssen sind eine Vielzahl von schwarzen Welsen mit weißen Punkten bekannt.
Darunter ist auch eine große Auswahl an Ancistren zu finden, was eine genaue Bestimmung nicht gerade einfach macht. Das Punktmuster verändert sich auch beim Heranwachsen mit der Größe des Fisches.
Bei Jungtieren ist in der Rücken- und in der Schwanzflosse noch ein weißer Saum zu finden.
Der Saum geht je nach Stamm zwischen 4 cm bis 8 cm Körperlänge verloren.
Auch ist die Breite des Saums je nach Zuchtstamm unterschiedlich, das kann zum Teil sehr variabel sein.


Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet ihr hier.


Zucht: Bei dem Ancistrus sp. handelt es sich um einen Höhlenbrüter.
Während die Welse in der Natur Steinspalten oder Ausbuchtungen im Totholz als Schutz für ihre Gelege heranziehen müssen, hat sich im Aquarium der Einsatz von Ton- oder Schieferhöhlen durchaus bewährt. Näheres zum Thema Höhlen findet ihr hier.
Für eine Erhöhung des Zuchterfolges ist es sinnvoll, wenn die Höhlen von der Größe her den Welsen angepasst sind.
Gerade wenn mehrere große Männchen in einem Becken leben, hat es sich von Vorteil gezeigt, das Becken in mehrere Bereiche (Territorien) optisch zu unterteilen.
So sind die Welse innerartlich noch wesentlich ruhiger, was für eine Vermehrung förderlich ist.
Die „L 71/L 181/L 249“ laichen auch schon in einem mittelharten Leitungswasser ab.
Leichter ist die Vermehrung in weicherem und leicht saurem Wasser.
Eine zusätzliche Strömung und mehrmaliger Wasserwechsel mit leicht kühlerem Wasser hilft bei der Laichanregung der Tiere. Wichtig ist auch, dass die Zuchttiere gut im Futter stehen.
Das Männchen pflegt und verteidigt das Gelege bis die Jungfische schlüpfen und auf sich alleine gestellt sind,
wie bei den Harnischwelsen üblich.


Verschiedene Jungfischstadien von Ancistrus sp. „Rio Tapajos“. Durch Anklicken vergrößern sich die Bilder!

Jungwelse fressen im Prinzip das selbe wie die Elterntiere, nur eben für ihre Größe angepasst verkleinert.
Die Aufzucht wird am besten separat gemacht, in einem extra Becken oder einem Einhängekasten („Gerdkasten“).
So ist eine gezielte Ernährung der Jungfische bei der Aufzucht gewährleistet.
Um den Stress unter den Jungwelsen zu minimieren, sollte man viele kleine Röhren als Verstecke im Aufzuchtbehälter platzieren. So haben die Jungtiere einen Unterschlupf,
in dem sie sich sicher fühlen. Bei Rangeleien unter den Jungwelsen stehen immer zwei Ausgänge zur Verfügung. Das senkt den Stress und erhöht dadurch die Wachstumsgeschwindigkeit der Welse.

Exportsituation: Diese Harnischwelse dürfen zur Zeit nicht aus Brasilien exportiert werden.
Die brasilianische Regierung regelt ihre Exporte von Zierfischen über eine Positivliste. Diese wird von der IBAMA herausgegeben.
Es dürfen nur Zierfische exportiert werden, die auf der Liste geführt werden.
Bei einigen Arten, die unter verschiedenen Bezeichnungen gehandelt werden, sind die Farbvarianten oder
Fundortvarianten von der IBAMA nicht extra aufgeführt worden.
So kommt es auch vor, dass nicht extra aufgeführte Arten gehandelt werden, da sie als eine Variante einer beschriebenen Art gelten. Hierbei sind aber die Grenzen leicht schwammig.

Bei schweren Verstößen gegen die Exportvorschriften hat die brasilianische Regierung schon hohe Geldstrafen und auch Gefängnisstrafen verhängt.
Daher sind in den letzten Jahren die Exporte aus Brasilien stark zurückgegangen.
Neue Arten, die bei Aquarianern weltweit immer sehr begehrt waren, sind aus Brasilien eher nicht mehr zu erwarten. Hier haben sich in den letzten Jahren andere südamerikanische Länder hervorgetan.


Ähnliche Welse: Ancistrus sp. "L 71" = "L 181"= "L 249" und "L 370"

Autor: Markus Kaluza und das Datenbankteam

Wir bedanken uns für die Bilder bei Jost Borcherding(nature2aqua.de) und
Michael Berg.
Schlüsselwörter: Ancistrus Tapajos Brasilien
Größe min: 15
Beckengröße min: 80
Temperatur min: 25
Temperatur max: 31



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