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Panaque cf. armbrusteri "L27 Araguaia"
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Beschreibung: Gattung/Art: Panaque cf. armbrusteri "L 27" ( Rio Araguaia )

Synonyme: Araguaia-Streifenharnischwels, LDA 77

Herkunft: Rio Araguaia, Pará, Brasilien

Vorgestellt: DATZ 5/1989

Die Original-Vorstellung dieses Welses in der Fachzeitschrift Datz als PDF.
Neue Harnischwelse (L 24 – L 27)


Größe: über 50 cm

Wasserwerte:
T: 26 - 30°C
pH: 5,5 - 7,5
KH: 0 - 5° dH
GH: 0 - 15° dH

Empfohlene Beckengröße: ab 200 cm






Ein Panaque cf. armbrusteri "L 27" (Rio Araguaia) aus dem Rio Araguaia.


Geschlechtsunterschiede: Große und geschlechtsreife Männchen vom Panaque cf. armbrusteri "L 27" (Rio Araguaia)
bilden ein Bündel von extrem starken und langen Stacheln (Odontoden) hinter den Kiemendeckeln aus.
Auch am Ende des Brustflossenstrahls bilden sich lange Odontoden aus.
Bei Untersuchungen an toten Panaque hat sich gezeigt, dass auch Weibchen die Odontoden an den Kiemen
sehr lang ausbilden können. Die Angaben wurden vom Gattungstypus übernommen.
Die Unterscheidung der Geschlechter anhand der Genitalpapille ist nur für erfahrene und geübte
Aquarianer eine weitere Möglichkeit.

Sozialverhalten: Es konnten beim Panaque cf. armbrusteri "L 27" (Rio Araguaia) bisher
nie Aggressionen gegenüber anderen Fischarten festgestellt werden.
Große Exemplare können territorial sein.



Ein Panaque cf. armbrusteri "L 27" (Rio Araguaia) mit etwa 35 cm länge.
Durch Anklicken des Panaque cf. armbrusteri "L 27" (Rio Araguaia) bekommt man eine vergrößerte Aufnahme.


Beckeneinrichtung: Araguaia-Streifenharnischwelse mögen schattige und abgedunkelte Bereiche im Aquarium,
in die sie sich immer gerne zurückziehen.
Durch stabile Aufbauten mit Platten sind solche Unterstände recht gut herzustellen.
Große Schieferplatten haben sich hierbei bewährt.
Die Becken sollten für eine dauerhafte Haltung mindestens 200 cm lang sein.
Natürlich sind gerade für diese Art Wurzel im Becken unverzichtbar.
Nicht nur als Dekoration oder Versteckmöglichkeit sondern oder eher gerade als Nahrungsergänzung.
Nähere Informationen zum Thema Wurzeln findet ihr hier.
Während die Tiere im Allgemeinen zunächst nicht besonders an Höhlen interessiert scheinen,
kommt für einige Exemplare irgendwann die Zeit, in der sie Höhlen zu schätzen wissen.
Näheres zum Thema Höhlen findet ihr hier.
Mit Pflanzen ist es so eine Sache. Eine Zeit lang scheint es möglich zu sein, die Welse
in einem bepflanzten Becken zu halten, wenn regelmäßig Grünfutter gereicht wird.
Näheres über Pflanzen in Welsbecken hier.



Ein Panaque cf. armbrusteri "L 27" (Rio Araguaia) mit etwa 35 cm länge.
Durch Anklicken des Panaque cf. armbrusteri "L 27" (Rio Araguaia) bekommt man eine vergrößerte Aufnahme.

Das Diskussionsforum zum Thema Beckeneinrichtung findet ihr hier.



Haltung: Bei den Panaque cf. armbrusteri "L 27" (Rio Araguaia) ist
das normale Leitungswasser oftmals eine sehr gute Entscheidung.
Die Tiere sind in der Pflege nicht besonders anspruchsvoll.

Sie brauchen unbedingt recht weiche Wurzeln, die sie für ihre Nahrungsergänzung benötigen.
Sie werden ihr Leben lang regelrechte „Holzschredderer“ sein.
Sie scheinen das Holz für ihre Verdauung zu benötigen.
Dementsprechend sind in den Becken, natürlich der Größe der Tiere angepasst, enorme Mengen an
Raspelresten vom Holz zu finden.
Das macht natürlich eine dementsprechend gute Filterung erforderlich.
Regelmäßige Wasserwechsel sollte man natürlich als Grundvoraussetzung ansehen.
Eine zusätzliche Belüftung des Beckens ist auf jeden Fall angebracht für eine dauerhaft erfolgreiche Haltung.

Beim Futter sind die Panaque cf. armbrusteri "L 27" (Rio Araguaia) in der Natur ans Pflanzen- und
sogar direkt ans Holzfressen angepasst.
Im Aquarium fressen sie eigentlich alles, was ihnen angeboten wird.
Nur sind sie meist recht scheu bei der Fütterung. Daher ist es angebracht, sie im Dunkeln zu füttern.
Gerade nachts oder während der Dämmerung sind sie am aktivsten.
Obwohl sie Trockenfutter wie Flockenfutter, Futtertabletten, Granulat oder auch Pelletfutter fressen,
sollte man auf die Dauer auf pflanzliche Varianten zurückgreifen, da ihr Darm eigentlich eher dafür ausgelegt ist.
Dies ist für eine dauerhaft gesunde Pflege der Tiere anscheinend recht wichtig, alleine schon wegen
der möglichen Verfettung der inneren Organe.
Auch wird natürlich von diesen Welsen gerne Frostfutter angenommen, was in Maßen auch durchaus
wünschenswert ist. Die Betonung liegt natürlich auf in Maßen.
Gut geeignet sind als Hauptkost, wie bei Pflanzenfressern üblich, Gurken jeglicher Art oder auch Zucchinis und co.
Ebenso werden auch rohe Kartoffeln, die in größere Würfel geschnitten werden, gerne gefressen.
Es gibt bei den Kartoffelsorten offensichtlich auch Unterschiede. Einige Kartoffelsorten werden tatsächlich
lieber gefressen als andere. Das sollte man bei seinen Tieren einfach mal ausprobieren.
In der Regel kann man sagen, dass die Kartoffeln als Futter angenommen werden, so lange sie auf dem
Boden zu finden sind oder auch schlagartig verschwunden sind.
Kartoffeln, die nicht angenommen werden, schwimmen nach einiger Zeit an der Wasseroberfläche und
können dann problemlos entfernt werden.
Gerade Kartoffeln sind eigentlich immer im Haushalt vorhanden und haben sich bei mir als regelmäßige
wöchentliche Futtergabe gut bewährt.
Ein nicht unwesentlicher Teil des Futters besteht aus weichen Wurzeln, die mit der Zeit immer wieder
nachbestückt werden müssen. Je nach Besatz können dort schon richtige Berge mit der Zeit zerschreddert werden.



Das Maul eines L 27.
Durch Anklicken des Bildes bekommt man eine vergrößerte Aufnahme.

Das Diskussionsforum zum Thema Welsfutter findet ihr hier.



Vergesellschaftung: Die Panaque cf. armbrusteri "L 27" (Rio Araguaia) können ohne weiteres auch mit kleinen Fischen vergesellschaftet werden. Sie sind weder räuberisch noch besonders aggressiv.
Dadurch können sie auch in einem Gesellschaftsbecken gepflegt werden.
Auch gegenüber anderen kleineren Welsgattungen konnte ich noch keine Aggressionen bemerken.



Ein Panaque cf. armbrusteri "L 27" (Rio Araguaia) mit etwa 35 cm länge.
Durch Anklicken des Panaque cf. armbrusteri "L 27" (Rio Araguaia) bekommt man eine vergrößerte Aufnahme.

Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet ihr hier.



Sonstiges: Unter der Bezeichnung L 27 finden wir inzwischen mehere Panaque-Varianten
aus verschiedenen Flusssystemen. Sie weisen verschiedene Färbungen und Musterungen auf. Daher unterscheiden
wir diese nochmals nach den Flusssystemen. Die Panaque-Variante aus dem Rio Tapajós wurde 2010 als
Panaque armbrusteri von Nathan K. Lujan, Max Hidalgo und Donald J. Stewart beschrieben.
Daher bezeichnen wir die weiteren Flusssystemvarianten erst mal als Panaque cf. armbrusteri.

Diese Harnischwelse haben eine gelbe und dunkel braun/schwarze Linienzeichnung.
Der Panaque cf. armbrusteri "L 27" (Rio Araguaia) hat als Jungtier noch recht breite dunkle Streifen
in der Musterung. Beim adulten Tier wirken die gelblichen Linien als schmale Streifen.

Die Alttiere sind in den großen Flussläufen anzutreffen.
Zum Ablaichen wandern die Alttiere während der Regenzeit in die Oberläufe hinauf.
Nach dem Ablaichen wandert die Alttiere wieder ab, während die Jungfische auch zur Trockenzeit
noch in den Oberläufen verweilen und dort heranwachsen.



Ein Panaque cf. armbrusteri "L 27" (Rio Araguaia) mit etwa 35 cm länge.
Durch Anklicken des Panaque cf. armbrusteri "L 27" (Rio Araguaia) bekommt man eine vergrößerte Aufnahme.

Wer interessantes Bildmaterial seiner Welse hat, kann es hier veröffentlichen.



Zucht: In der Regel laichen viele Harnischwelse in Höhlen ab.
Näheres zum Thema Höhlen findet ihr hier.
Da über die Vermehrung von Panaque nicht viel bekannt ist, sollte man hierbei
verschiedene Möglichkeiten in Betracht ziehen.

In der Natur sind Höhlen für solch große Tiere nicht so einfach zu finden.
In den Uferböschungen sind zwar auch Höhlen zu finden, nur scheinen diese eher mit
Arten der Gattung Liposarcus und co. besetzt zu sein.
Es wurde auch schon über in der Natur gefundene Gelege in Holzmulden berichtet, was einen guten
Ansatz für eine gezielte Zucht darstellen könnte.
Solche Gelege im Holz sind auch von anderen Harnischwelsarten bekannt, aber diese laichen im
Aquarium anscheinend lieber in Höhlen ab.
Daher sollte man auch diesen Welsen ruhig einige Höhlen in passender Größe anbieten.

Für einen Zuchtversuch sollten die Tiere nicht zu klein sein, damit sie auch wirklich schon
laichbereit sind. Dies sollte bei Tieren mit 20 bis 25 cm wohl der Fall sein.
Die natürliche Regenzeit sollte für eine gezielte Zucht bedacht und simuliert werden.
Dazu gehört auch eine gezielte zeitlich begrenzte Fütterung mit kräftigem Lebend- oder Frostfutter.
Dadurch soll ein Laichansatz bei den Weibchen angefüttert werden.

Panaque ist noch nicht so häufig nachgezogen worden.
Bei der letzten mir bekannten Zucht wurden zwei Weibchen und
ein Männchen ins Zuchtbecken gesetzt.
Bei den Versuchen mit nur einem Weibchen war es zu viel
Stress für das einzelne Weibchen.
Mit zwei Weibchen hat es dann geklappt.
Die großen Männchen können sehr ruppig vorgehen, was für ein
einzelnes Weibchen schlecht enden kann.

Angefüttert wurden die Tiere zum Teil mit sehr viel weichem Holz.
Gelaicht haben sie in einer großen Tonröhre, die nur einseitig geöffnet war.
Alle Gegenstände, ob nun Höhlen (besser mehrere anbieten) oder
Wurzeln, sollten fixiert sein, sonst könnten sie durchs Becken knallen.



Ein Panaque cf. armbrusteri "L 27" (Rio Araguaia) mit etwa 35 cm länge.
Durch Anklicken des Panaque cf. armbrusteri "L 27" (Rio Araguaia) bekommt man eine vergrößerte Aufnahme.

Das Diskussionsforum zum Thema Welszucht findet ihr hier.



Ähnliche Welse:
  • Panaque cf. armbrusteri "L 27" (Rio Tocantins)
  • Panaque cf. armbrusteri "L 27" (Rio Xingú)
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Importsituation: Es werden zur Zeit mal wieder Panaque-Varianten importiert.
Leider ist im Handel oftmals nicht mehr nachvollziehbar, aus welchem Flusssystem die Panaque stammen.
Nachdem diese Arten jahrelang gar nicht zu bekommen waren, ist dies aber schon eine enorme Verbesserung.
Eine gute Möglichkeit die Welse aus einem bestimmten Flusssystem zu bekommen, sind Händler,
die selbst importieren und daher die Herkunft bestätigen können.

Weitere Informationen:
Autor: Ralf Heidemann (Fischray)

Wir bedanken uns für die Bilder bei Anna Sophie.




Wer Informationen hat bezüglich Panaque cf. armbrusteri "L 27" (Rio Araguaia), die noch nicht
berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer
diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt,
kann dies hier tun.
Schlüsselwörter: Panaque armbrusteri Araguaia L27 L027 LDA77 Streifenharnischwels Brasilien
Größe min: 50
Beckengröße min: 200
Temperatur min: 26
Temperatur max: 30



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