Beschreibung:
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Gattung/Art: Cochliodon soniae ( "L 137" ) Carvalho und Weber, 2005 (Erstbeschreibung als Hypostomus soniae)
Synonyme: Blauaugen-Cochliodonwels
Herkunft: Rio Tapajós, Pará, Brasilien
Vorgestellt: DATZ 09/1993
Die Original-Vorstellung dieses Welses in der Fachzeitschrift Datz als PDF.
Harnischwelse aus dem Rio Tapajos (L 137 - L 142)
Größe: bis 30 cm
Wasserwerte:
T: 23 – 29°C
pH: 5 – 8 pH
Empfohlene Beckengröße: ab 120 cm
Der Cochliodon soniae ( "L 137" ) kommt aus dem Rio Tapajós.
Geschlechtsunterschiede: Wenn überhaupt, ist die Unterscheidung nur bei größeren Tieren möglich.
Ein geschlechtsreifes Weibchen ist bei der Draufsicht an seinem Laichansatz zu erkennen.
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Brustflossenstachel mit Odontoden. ************************ Genitalpapille eines L 137.
Die Unterscheidung der Geschlechter anhand der Genitalpapille ist nur für erfahrene und geübte
Aquarianer eine weitere Möglichkeit.
Sozialverhalten: Der L 137 sollte in einer Gruppe gehalten werden. Die Welse sind ruhige und
unproblematische Aquarienbewohner.
Durch einen Klick auf das Bild erhält man eine größere Ansicht des Cochliodon soniae „L 137“.
Beckeneinrichtung: Meist bleiben die Aquarienaufzuchten kleiner als manche kapitalen Wildfänge.
Natürlich kann ein Becken nie zu groß sein, daher ab 120 cm.
Sehr wichtig sollten die Wurzeln sein, gerade für diese Gattung. Sie sollten weich und recht zahlreich sein.
Nähere Informationen zum Thema Wurzeln findet ihr hier.
Neben den Versteckmöglichkeiten in den Wurzeln sollten noch mehrere Höhlen angeboten werden,
in der Regel zwei pro Wels.
Mit Wasserpflanzen ist das so eine Sache. Es ist schon sehr wahrscheinlich, dass die Welse sich daran vergehen.
Es sollten eher härtere Pflanzen geboten werden.
Näheres über Pflanzen in Welsbecken hier.
Das Diskussionsforum zum Thema Beckeinrichtung findet ihr hier.
Porträtaufnahme eines L 137
Haltung: Diese Welse stammen aus Brasilien, genauer aus dem Rio Tapajós.
Der Rio Tapajós ist einer der großen südlichen Zuflüsse des Amazonas.
Der L 137 wird anscheinend aus dem Unterlauf des Rio Tapajós importiert.
Wie viele Welse der Gattung Cochliodon ist auch der L 137 des öfteren tagsüber aktiv.
Gerade auch die pflanzliche Kost ist für diese Art recht wichtig. Kartoffeln, Gurken, Zucchini,
Erbsen so wie Salate werden gern genommen.
Frostfutter und Lebendfutter jeglicher Art so wie auch Futtertabletten, Granulatfutter,
Pellets und auch Trockenfutter werden gierig heruntergeschlungen.
Wobei immer darauf geachtet werden sollte, dass diese Welse überwiegend pflanzlich ernährt werden sollten.
Die L 137 sind eher friedliche Welse, die auch ansonsten keinen Stress im Becken verbreiten,
wenn man mal von der Pflanzenknabberei absieht.
Durch eine vermehrte Fütterung mit Grünfutter kann man das Pflanzenfressen ein wenig einschränken.
Holz oder eben Wurzeln gehören mit zum Nahrungsspektrum dieser Gattung.
Das Diskussionsforum zum Thema Welsfutter findet ihr hier.
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Das typische Maul eines Aufwuchsfressers. ************* Die Oberkiefer- und Unterkieferbezahnung.
Vergesellschaftung : Die Tiere sind nicht räuberisch, daher kann man sie ruhig mit kleineren
Fischen vergesellschaften. Lebendgebärende, Fadenfische, Zwergbuntbarsche, Barben, Salmler,
ja selbst Afrikanische Cichliden sind in der Vergesellschaftung in der Regel kein Problem.
Eine Gruppenhaltung ist in der Regel empfehlenswert. Es wäre schade, ihn alleine zu halten,
aber es wäre ohne Probleme möglich.
Der L 137 kann auch mit anderen Harnischwelsen vergesellschaftet werden, sie sollten allerdings nicht von
der selben Gattung sein, aus Gründen der Hybridisierung.
Durch einen Klick auf das Bild erhält man eine größere Ansicht des Cochliodon soniae „L 137“.
Namensgebung: Der Name Blauaugen-Cochliodonwels ist natürlich auf seine blau schimmernde
Iris zurückzuführen. 1993 wurde für diesen Wels die L-Nummer L 137 vergeben, in der September-Ausgabe
der DATZ.
Erst 2005 wurde von Carvalho und Weber der L 137 in der Erstbeschreibung als Hypostomus soniae eingegliedert.
Da der L 137 mitunter durch sein Gebiss eindeutiger zur Gattung Cochliodon einzuordnen ist,
führen wir ihn in der Datenbank unter Cochliodon soniae.
Die Gattung Cochliodon wird von einigen Wissenschaftlern als Synonym zu Hypostomus angesehen.
Durch ihre löffelförmigen Zähne grenzen sie sich allerdings offensichtlich von dieser Gruppe ab.
Daher auch gelegentlich der Ausdruck Hypostomus-Cochliodon-Gruppe.
Durch die Abgrenzung in Bezug auf die Haltung, Zucht und Zähne bleiben wir erst einmal bei der eigenen
Gattung als Cochliodon.
Durch einen Klick auf das Bild erhält man eine größere Ansicht des Cochliodon soniae „L 137“.
Sonstiges: Sehr häufig sind im Handel angebliche L 137 anzutreffen, die aber keine sind.
Meist werden Cochliodon sp. „Paraguay“ Red Brunos als L 137 angeboten.
Der L 137 wird eher seltener zu finden sein, da er nur gelegentlich importiert wird.
Im Gegensatz zum Red Bruno hat der L 137 die charakteristische blau schimmernde Iris.
Bei Welsen der Gattung Cochliodon wurde beobachtet, dass adulte Tiere nur in den breiteren Unterläufen
zu finden sind. Erst zur Regenzeit wandern sie in die Überschwemmungsgebiete in die Oberläufe zum Ablaichen.
In den Überschwemmungsgebieten kommt es zu einer Art riesigem Heuaufguss, was das Futterangebot förmlich
explodieren lässt.
Dort wachsen auch die Jungen heran, während die Alttiere wieder in die Unterläufe hinabziehen.
Die Jungwelse bleiben allem Anschein nach bis zur nächsten Regenzeit zum Heranwachsen in den Oberläufen,
wo sie wahrscheinlich durch die niedrigeren Wasserständen eher vor großen Räubern geschützt sind.
Diese Beobachtungen entstanden beim Cochliodon sp. „Bolivien“.
Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet ihr hier.
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Die L 137 haben 7 Weichstrahlen. ****************** Die Fettflosse ist nicht mit der Rückenflosse verbunden.
Zucht: Über Nachzuchten von Cochliodon sp. “L 137” ist derzeit nur wenige bekannt.
Die gesamte Gattung Cochliodon scheint nicht so einfach zu sein bei der Zucht.
Es gibt zur Zeit keine bestätigte Veröffentlichung über eine gelungene Zucht auch
nur einer Cochliodon Art.
In der Natur scheinen die Cochliodon in der Laichzeit die Überschwemmungsgebiete
aufzusuchen. Das Nahrungsangebot in der Hochwasserzeit ist für Pflanzenfresser fast unbegrenzt.
Auch Insekten und Larven sind im Überfluss vorhanden.
Während der Trockenzeit trifft man die Tiere fast ausschließlich in den breiteren Unterläufen an.
Bei Cochliodon sp. „Paraguay“ wurde berichtet, dass sie angeblich offen unter einer großen Anubias abgelaicht haben.
Zeitweilig wurde eine Winterzeit bei 21 °C simuliert. Im Becken herrschte eine gute Durchströmung.
Bei einer Temperatur von 25°C und einer mittleren Wasserhärte um die GH 9, KH 4 und einem pH-Wert von 6,8
laichten die Welse in der leichten Deckung einer Anubias ab.
Das Wasser wurde mit einem Erlenzapfensud aufbereitet.
Zusätzlich wurde eine starke Strömungspumpe zeitweilig betrieben.
Am besten sollte man sich den Bericht über Cochliodon sp. „Paraguay“ unter dem Link
durchlesen und sich eine eigene Meinung bilden.
https://www.aqua4you.de/forum_thread16604.html?seite=1
Der Rio Tapajos ist einer der großen Zuflüsse des Amazonas.
Er ist etwa 810 km lang und mündet bei Santarem von Süden her in den Rio Amazonas.
An der Mündung ist der Rio Tapajós etwa 12 Kilometer breit.
Einer der Gründe, warum über die Vermehrung von Cochliodon Arten im Aquarium kaum etwas zu
finden ist, könnte auch damit zusammenhängen, dass kaum ein Züchter eine Gruppe dieser Tiere hält.
Beim Normal-Aquarianer werden diese Tiere, wenn überhaut, meist nur einzeln gehalten.
Es ist schon fast eine Ausnahme, dass mal ein zweites Tier im selben Becken gehalten wird.
Auch die allgemeine geringe Verbreitung in der Aquaristik hängt damit zusammen.
Cochliodon Arten zählen nicht gerade zu den Farbwundern.
Ich hoffe, es entschließen sich mal mehr Leute dazu, eine Gruppe dieser Tiere zu pflegen, damit in Zukunft
mehr über die Vermehrung dieser Welse berichtet werden kann.
Das Diskussionsforum zum Thema Welszucht findet ihr hier.
Die Bauchseite und Dorsalansicht eines Cochliodon soniae "L 137".
Ähnliche Welse:
Cochliodon sp. "Paraquay"
Cochliodon sp. "L 360"
Cochliodon cochliodon „L 310“
Cochliodon sp. “Peru”
Wer interessantes Bildmaterial seiner Welse hat, kann es hier veröffentlichen.
Exportsituation: Die Cochliodon soniae „L 137“ dürfen aus Brasilien exportiert werden.
Die brasilianische Regierung regelt ihre Exporte von Zierfischen nun über eine Negativliste.
Diese wird von der IBAMA herausgegeben.
Es dürfen nur Zierfische exportiert werden, die nicht auf der Liste geführt werden.
Die unter Export-Verbot stehenden Fische sind in einem Buch zusammengefasst:
Livro Vermelho 2018 vol6
Bei schweren Verstößen gegen die Exportvorschriften hat die brasilianische Regierung schon
hohe Geldstrafen und auch Gefängnisstrafen verhängt.
Daher sind in den letzten Jahren die Exporte aus Brasilien stark zurückgegangen.
Neue Arten, die bei Aquarianern weltweit immer sehr begehrt waren, sind aus Brasilien eher nicht
mehr zu erwarten. Hier haben sich in den letzten Jahren andere südamerikanische Länder hervorgetan.
Auge von Cochliodon soniae „L 137“. Das Auge ist mit einem kleinen Irislappen bedeckt.
Weitere Informationen : Welsatlas Bd. 2 S. 986, Miniatlas L-Welse S. 133
https://www.aquanet.de/AquaLex/Detai...fc58ae&t=1
https://www.planetcatfish.com/catelo...?species_id=43
https://www.fishbase.gr/Summary/Spec...mp;lang=German
https://www.jjphoto.dk/fish_archive/...mus_soniae.htm
https://www.aqualog.de/news/news_pdfen/news72D.pdf
https://www.backtonature.nu/pleco/fisk.php?NR=119
https://www.mapress.com/zootaxa/2003f/zt00249.pdf
Durch einen Klick auf das Bild erhält man eine größere Ansicht des Cochliodon soniae „L 137“.
Autor: Ralf Heidemann (Fischray)
Wir bedanken uns für Bild 1 bei André Werner und der Fa. Transfish ,
bei Ralf Binninger, Anna Sophie, Michael Berg und bei Ralf Heidemann (Fischray)
Wer Informationen hat bezüglich Cochliodon soniae „L 137“, die noch nicht
berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer
diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt,
kann dies hier tun.
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