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Pseudacanthicus sp. "L 520"
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Beschreibung: Gattung/Art: Pseudacanthicus sp. "L 520"

Synonyme: Pseudacanthicus sp. "Alenquer"

Herkunft: RÃ*o Curuá, nahe der Stadt Alenquer, ca. 30 km westlich von Alenquer

Vorgestellt: DATZ 01/2023

Die Tiere werden über Alenquer (Brasilien) exportiert. Lange war die genaue Herkunft jedoch nicht bekannt, weswegen lediglich die Exportregion als Handelsname genutzt werden konnte.

Größe: bis ca. 30 cm

Wasserwerte:
T: 26 - 32° C
PH: 5 - 7
KH: 0 - 5° dH
GH: 0 - 10° dH

Empfohlene Beckengröße: Standard-Becken ab 150 cm Kantenlänge


Hier ist ein Nachzucht-Jungwels von Pseudacanthicus sp. "L 520"
mit seiner punktierten Jungtierzeichnung.

Geschlechtsunterschiede: Wie bei Pseudacanthicus-Arten üblich, haben die Männchen, im Vergleich zu den Weibchen, einen deutlich breiteren Kopf. Die breiteste Körperstelle der Männchen ist der Kopf im Bereich der Augen. Bei den Weibchen hingegen ist der Bauch die breiteste Körperstelle, was besonders gut bei vorhandenem Laichansatz zu erkennen ist. Zudem ist der Kopf der Männchen voluminöser und stumpfer als der der Weibchen, deren Kopf eher schlank wirkt und nach vorne hin spitzer zuläuft.
All diese Merkmale sind besonders gut im direkten Vergleich zweier Tiere zu erkennen.

Aussagen, dass Männchen im Alter kontrastreicher und attraktiver gefärbt wären, sind nicht generell richtig. Ganz im Gegenteil. Bei meinen Tieren verhält es sich genau umgekehrt. Das farblich attraktivste Tier meiner Gruppe ist ein Weibchen, das am einheitlichsten grau gefärbte Tier ist das dominante Männchen.

Sozialverhalten: Die Tiere dieser Art sind, gegenüber anderen Zierfischen, absolut friedliche Zeitgenossen. Dabei sind gerade Jungtiere von Pseudacanthicus sp. "L 520" sehr verträglich. Mit zunehmender Größe werden die Tiere jedoch territorial. Besonders innerartlich kann es dann zu ruppigen Auseinandersetzungen, um die begehrtesten Versteckplätze kommen. Aber auch gegen andere große Harnischwelse kann ein Revier aggressiv verteidigt werden. Kleinere Welsarten werden dagegen nicht als Konkurrenz wahrgenommen.
Tagsüber sind diese Pseudacanthicus scheu. Sie halten sich in ihren Verstecken im Dunklen auf. Allerdings lassen sie sich bei Futtergaben bereitwillig aus ihrem Verstecken locken und fressen dann auch im Hellen und unter Beobachtung gierig. Dieses Verhalten ist eher typisch für adulte Exemplare. Jüngere Welse verstecken sich konsequenter. Die adulten Tiere ziehen sich auch wieder schnell zurück, wenn sie sich erschrecken. Generell ist die aktive Zeit der Art aber nachts, wenn sie auf Nahrungssuche durch das Aquarium zieht.

Im Becken randaliert die Art nicht, wenngleich kräftige Flossenschläge, z. B. bei der Reinigung des Höhleneingangs, den Bodengrund ungestalten und leider auch Pflanzen ausgraben können.




Beckeneinrichtung: Das Becken sollte mit größeren Stein-, Holz- und/oder Wurzel-Aufbauten dekoriert sein, da die Tiere überwiegend versteckt leben. Ebenso dürfen Höhlen, auch als Brutplatz, in entsprechender Größe nicht fehlen.

Nähere Informationen zum Thema Wurzeln findet Ihr hier.

Bei der Haltung mehrerer Tiere sollte, aufgrund des territorialen Verhaltens der Tiere, auf entsprechende Rückzugsgebiete und Strukturierung mit Sichtbarrieren geachtet werden. Durch viele Verstecke und Ausweichmöglichkeiten können sich die Tiere aus dem Weg gehen, was für eine dauerhaft erfolgreiche Gruppenhaltung zwingend nötig ist.
Sand als Bodengrund, ist nicht zwingend erforderlich, doch Pseudacanthicus sp. "L 520" wedelt gerne die Höhlen und deren Eingänge sauber und 'gräbt' sich so kleine Mulden vor die Röhren. Sonst wühlt die Art nicht aktiv. Dennoch ist eine robuste und welssichere Einrichtung zu empfehlen. Pflanzen können im Becken vorhanden sein, was aber nicht notwendig ist. Pflanzen, die die hohen Temperaturansprüche der Tiere teilen, sind jedenfalls von Nöten, was die Auswahl stark einschränkt.

Näheres über Pflanzen in Welsbecken findet Ihr hier.


Hier ist ein Nachzucht-Jungwels von Pseudacanthicus sp. "L 520"
mit seiner punktierten Jungtierzeichnung.


Das Diskussionsforum zum Thema Beckeneinrichtung findet Ihr hier.

Haltung: In seinen Haltungsansprüchen unterscheidet sich Pseudacanthicus sp. "L 520" nicht von anderen Kaktuswelsen. Zwar bleibt die Art im Vergleich innerhalb der Gattung eher klein, dennoch sind diese Pseudacanthicus sp. "L 520" robuste und einfach zu pflegende Tiere, welche mit den verschiedensten Wasserwerten zurecht kommen. Eine Haltung in eigentlich jeglichem Leitungswasser ist problemlos möglich. Lediglich der Sauerstoff- und Wärmebedarf der Tiere sollte erfüllt werden.
Für kleine Gruppen von drei bis vier Tieren ist ein 150 cm Becken durchaus noch als ausreichend zu bezeichnen. Bei größeren Gruppen sollte jedoch auch die Beckengröße entsprechend gesteigert werden. Wichtig bei einer Gruppenhaltung sind, wie bereits erwähnt, ausreichend große und strukturierte Becken, die etliche Rückzugsgebiete und Versteckmöglichkeiten bieten. Zudem sollte auf eine starke und ausreichende Filterung geachtet werden, da, wie bei den meisten Welsen, der Stoffwechsel der Tiere sehr stark ist und somit Unmengen an Stoffwechselabfallprodukten entstehen.
Pseudacanthicus sp. "L 520" ernährt sich, wie die anderen Vertreter der Gattung auch, carnivor. Dabei sind die Tiere in ihrer Futterakzeptanz nicht wählerisch. Gefressen wird nahezu alles. Flockenfutter, Futtertabletten, Granulat, Frostfutter und Lebendfutter in jeglicher Variation wird angenommen. Auch pflanzliche Nahrung wird nicht generell verschmäht und so wird z. B. Zucchini gerne vertilgt. Alles in Allem muss man jedoch festhalten, dass die Tiere, wie Menschen auch, Vorlieben haben. Deshalb sollte der Halter seinen Tieren vieles anbieten. Der Geschmack des jeweiligen Tieres wird sich dann schnell erkennen lassen.


Pseudacanthicus sp. "L 520" Jungtier in 3 cm Größe.


Pseudacanthicus sp. "L 520" Jungtier in 4,5 cm Größe.


Das Diskussionsforum zum Thema Welsfutter findet Ihr hier.

Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet Ihr hier.

Zucht: Die Vermehrung ist bereits geglückt. Voraussetzung ist ein mit mehreren Wurzeln, Schieferplatten und besonders ausreichend vielen Laichhöhlen eingerichtetes Becken. Die Wasserwerte spielen keine übergeordnete Rolle. Gleiches gilt für Strömung. Unumgänglich hingegen ist sicher eine sehr gute Filterung und häufige, regelmäßige Wasserwechsel. Eine Temperatursenkung beim Wasserwechsel um ca. 4° C soll bei anderen Arten stimulierend wirken und ist daher denkbar. Gleiches gilt für eine Einzelhaltung der Zuchttiere vor dem gezielten Ansetzen und ein wiederholter Wasserwechsel, was bei anderen Pseudacanthicus sehr erfolgreich gewesen zu sein scheint. Entsprechend können diese Maßnahmen auch bei dieser Art eine Möglichkeit zur Stimulierung sein.
Das Paarungsritual der Art kann recht ruppig sein. Besonders das Männchen kann etliche Schrammen davontragen, welche aber auch schnell wieder verheilen. Generell sollte sich ein Halter von Pseudacanthicus keine allzu großen Sorgen um Paarungsverletzungen machen. Die Tiere haben eine schnelle Wundheilung und Abschürfungen nach der Paarung sind im Regelfall harmlos. Trotzdem empfiehlt sich ein kontrollierender genauer Blick.


Larven




ca. 3 cm großes Jungtier



Bei Pseudacanthicus sp. "L 520" handelt es sich, wie bei den meisten Harnischwelsen, um Höhlenbrüter. Die Gelege werden vom Männchen betreut und bewacht. Die Aufzucht der Jungtiere gestaltet sich relativ einfach. Die Temperatur sollte rund 28 °C betragen, wobei sich mittelhartes Wasser als ausreichend herausgestellt hat.
Die Larven schlüpfen, je nach Wassertemperatur, noch innerhalb einer Woche. Danach zehren die Larven noch weitere zehn bis zwölf Tage von Ihrem Dottersack, bevor der Vater die Brutpflege aufgibt und die Jungwelse auf sich selbst gestellt sind. Die Färbung der Jungtiere setzt noch im Larvenstadium ein und prägt sich dann schnell aus (vgl. Sonstiges).
Die Aufzucht der Jungtiere ist, bei höheren Wassertemperaturen und vielen Wasserwechseln, unproblematisch. Es empfiehlt sich der Einsatz eines EHKs. So kann eine gezielte Fütterung gewährleistet werden. Diese kann, von Beginn der Nahrungsaufnahme der Jungtiere an, mit Artemia Nauplien, sowie Frost und Trockenfutter in geeigneter Größe erfolgen. Eine mehrmals tägliche Fütterung empfiehlt sich. Allerdings ist gerade dann penibel auf die Sauberkeit des EHKs zu achten. Etwas Bodengrund und Turmdeckelschnecken haben sich hier als gute Helfer zur Reinigung und Prävention von Pilzbildung bewährt.

Näheres zum Thema Höhlen findet Ihr hier.



Das Diskussionsforum zum Thema Welszucht findet Ihr hier.

Ähnliche Welse: Pseudacanthicus sp. "L 65", Pseudacanthicus sp. "L 97", Pseudacanthicus sp. "L 282"
Im Zweifelsfall ist eine Unterscheidung oft nur aufgrund des Herkunftshabitats möglich.

Weiterführende Informationen:
planetcatfish.com
ig-bssw.org
welsfans.de
arofanatics.com

In der AMAZONAS September/Oktober 2012 verfasste Volker einen Zuchtbericht über die Erstnachzucht.

Exportsituation: Diese Harnischwelse dürfen aus Brasilien exportiert werden.
Die brasilianische Regierung regelt ihre Exporte von Zierfischen nun über eine Negativliste.
Diese wird von der IBAMA herausgegeben.
Es dürfen nur Zierfische exportiert werden, die nicht auf der Liste geführt werden.
Die unter Export-Verbot stehenden Fische sind in einem Buch zusammengefasst:
Livro Vermelho 2018 vol6

Bei schweren Verstößen gegen die Exportvorschriften hat die brasilianische Regierung schon
hohe Geldstrafen und auch Gefängnisstrafen verhängt.
Daher sind in den letzten Jahren die Exporte aus Brasilien stark zurückgegangen.
Neue Arten, die bei Aquarianern weltweit immer sehr begehrt waren, sind aus Brasilien eher nicht
mehr zu erwarten. Hier haben sich in den letzten Jahren andere südamerikanische Länder hervorgetan.

Sonstiges: Die Jungfische dieser Art haben ein sehr auffälliges und kontrastreiches Fleckenmuster, welches stark an andere Arten der Gattung erinnert. Die sehr unterschiedliche Fleckenmusterung der Welse verändert sich während des Wachstums der Fische extrem. Bei juvenilen Tieren sind die Flecken rund und, im Verhältnis zum Wels, auffallend groß. Je größer das Tier wird, desto gleichmäßiger erscheint die Musterung. Zudem werden die Flecken im Verhältnis zum Tier kleiner und verändern sich auch in der Form. Bei ausgewachsenen Tieren verschwimmen die ehemaligen Punkte zu einer Musterung mit Flecken, Strichen und Punkten oder verschwinden gar fast vollständig.
Das Erscheinungsbild juveniler Tiere ähnelt gerade gleichgroßen Pseudacanthicus sp. "L 65" und Pseudacanthicus sp. "L 97" sehr. So kommt es leicht und entsprechend oft zu Verwechslungen. Auch der Import von Pseudacanthicus sp. "L 520" kommt aufgrund dieser Verwechslungen zu Stande. So finden sich Pseudacanthicus sp. "Alenquer" in Importen mit eben Pseudacanthicus sp. "L 65" und Pseudacanthicus sp. "L 97". Ihren Namen haben die Pseudacanthicus sp. "Alenquer" aufgrund ihres Imports über Alenquer, welches nicht weit vom Rio Tapajos und Santarem liegt. So liegt die Vermutung nahe, dass Pseudacanthicus sp. "L 520" syntop mit Pseudacanthicus sp. "L 65" und / oder Pseudacanthicus sp. "L 97" vorkommt bzw. dass das Ursprungshabitat im dem Gebiet Rio Amazonas / Rio Tapajos nahe Alenquer / Santarem liegt (vgl. Herkunft).


Männchen


Männchen


Weibchen


Links ein sicheres Männchen und rechts ein vermutliches Weibchen


Wer Informationen bezüglich Pseudacanthicus sp. "L 520" hat, die noch nicht berücksichtigt wurden, kann diese gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen. Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags werden diese dann ergänzt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellen möchte,
kann dies hier tun.

Autor: Christian Braun (bigbadbraun) mit freundlicher Unterstützung von Volker Degutsch (Alenquer), Udo Wanninger (Cattleya), Markus Kaluza und Daniel Konn-Vetterlein (Acanthicus).

Wir bedanken uns für die Bilder bei Volker Degutsch (Alenquer), Christian Braun (bigbadbraun) und Ralf Heidemann (Fischray).






Wer Informationen hat bezüglich Pseudacanthicus sp. "L 520", die noch nicht
berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer
diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt,
kann dies hier tun.




Dies ist ein Nachzuchttier von Pseudacanthicus sp. "L 520", die vor 11 Jahren importiert wurden.
In der AMAZONAS September/Oktober 2012 verfasste Volker einen Zuchtbericht über die Erstnachzucht.
Von Volkers Nachzuchten habe ich immer noch eine Gruppe sitzen.
Interessanterweise sind die Geschwister sehr variabel in der Färbung.
Aus der Umgebung der Stadt Alenquer kommen die Pseudacanthicus sp. "L 520".
Es gibt einige Arten/Varianten von Pseudacanthicus, die sehr ähnlich zu dieser sind,
da wären anzumerken L 65, L 97, L 282 und L 452.



Die als Pseudacanthicus sp. "Alenquer" bekannten Harnischwelse, welche aus der Umgebung der Stadt Alenquer zu uns kamen,
wurden in der letzten DATZ mit der L-Nummer "L 520" festgelegt.
Nun sind diese Welse unter der Bezeichnung Pseudacanthicus sp. "L 520" zu finden.
Schlüsselwörter: Brasilien Hypostominae Ancistrini Alenquer Pseudacanthicus L520
Sortierung: 1520
Größe min: 30
Beckengröße min: 150
Temperatur min: 25
Temperatur max: 29



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