Beschreibung:
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Gattung/Art: Panaqolus sp. "L 2"
Synonyme: Tigerharnischwels
Herkunft: Rio Tocantins, Pará, Brasilien
Vorgestellt: DATZ 12/1988
Die Original-Vorstellung dieses Welses in der Fachzeitschrift Datz als PDF.
Harnischwelse aus den südlichen Amazonaszuflüssen (L 1 – L 9)
Größe: 12 cm.
Wasserwerte:
T: 25 - 29 °C
pH: 6 - 7,5
Empfohlene Beckengröße: 80 cm
Panaqolus sp. "L 2" aus dem Rio Tocantins.
Sozialverhalten: Es handelt sich um eine ruhige, verträgliche Art die jedoch untereinander recht ruppig sein kann. Bei mir wird immer wieder beobachtet, das Artgenossen energisch vertrieben werden wobei ein Wels meist auf den anderen zuschnellt und der andere dabei ausweicht. Verhaltensmuster teils hektisch. Beobachtet wurden auch Tiere die ständig zusammen unter großen Steinplatten sitzen jedoch immer einen gewissen Abstand einhalten und bei Unterschreiten anfangen mit den Schwanzflossen zu schlagen. Sitzt tagsüber fast immer versteckt an Wurzeln oder unter Steinplatten, wobei scheinbar besonders Wurzeln mit größeren Löchern eine besondere Anziehungskraft auf "L 2" zu haben scheinen. Einzelne Tiere kommen beim Einbringen von Futtertabletten hervor, wobei sie jedoch beim Wahrnehmen von geringsten äußeren Einflüssen sofort wieder in ein Versteck flüchten. "L 2" ist weitesgehend standorttreu und sucht immer wieder die gleichen Verstecke auf. Lieblingsplätze von einzelnen Tieren werden gegenüber der gleichen Art behauptet.
Haltung mit andern Harnischwelsen sollte beobachtet werden. In meinem Becken ist ein "L 129" Männchen gegenüber "L 2" dominant, d.h. anfänglich hat das "L 129" Männchen seine Höhle behauptet, weitere Auseinandersetzungen konnten nicht beobachtet werden. Haltung mit Salmlern oder Corydoras Arten ist unproblematisch.
Bei den sogenannten Holzfressern ist der Panaqolus sp. "L 2" ein guter alter Bekannter.
Sie fressen natürlich nicht nur Holz, sie gehören zu den Pflanzenfressern.
Ihre L-Nummer bekamen sie schon 1988 in der Dezember-Ausgabe der DATZ.
Dieses alte Männchen hat nicht nur eine starke Bestachelung,
sondern hebt sich mit einer gelben Grundfarbe gerade im Kopfbereich von den normal gefärbten Tieren stark ab.
Die meisten Tiere haben eher eine ockerfarbene Grundfarbe.
Der Stein hat übrigens eingeschlossene Rubine und ist ebenfalls eine Augenweide.
Etymologie: Panaqolus steht für "kleiner Panaque"
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Haltung: Bei mittelhartem Wasser, neutralem pH-Wert und einer Temperatur von 25-29°C ist diese Art auch für den Anfänger geeignet und recht einfach zu halten. Bei mir werden die Tiere jedoch in leicht saurem Schwarzwasser, dass durch Torf zusätzlich weich gemacht wird, gehalten. PH - Wert liegt immer zwischen 6 und 7, wobei fast immer unter 7, Karbonathärte zwischen 3 und 5. Temperatur liegt bei zwischen 27 und 28°C.
Da Panaqolus Holz- und Aufwuchsfresser sind, sollte eine gute Filterung zur Ausstattung gehören. Abgeschattete Bereiche (Schwimmpflanzen oder großblättrige Pflanzen) im Becken können helfen, das die kleinen Harnischwelse sich öfters zeigen.
Das Maul eines Panaqolus sp. "L 2", der zu den Holzfressern zählt.
Mit seinen wenigen aber im Verhältnis sehr großen spitzen Zähnen schreddert dieser
Wels ganze Gänge in große Wurzeln. Und mit genügend Zeit sind diese auch irgendwann
gänzlich durch Auffressen verschwunden.
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Das Holz selber wird nicht verdaut. Als Nahrung dienen hier die Bakterien,
Pilze und Kleinstlebewesen, die sich im sich zersetzenden Holz befinden.
Futter: Futtertabletten und Welschips (solche mit Holzanteilen) werden je nach Hersteller und Vorliebe der Tiere genommen. Da die Tiere bei mir gut abgewachsen sind aber nicht übermäßig gefüttert werden ist anzunehmen, dass sie sich tatsächlich hauptsächlich von Holz ernähren. Mangroven- und Moorkien-Holz steht in meinem Becken in großen Mengen zur Verfügung.
Weiche Holzwurzeln (Mangrove, Moorkien) sollten also unbedingt im Becken sein. Das Anfressen von Pflanzen konnte nicht beobachtet werden. Auf fleischliche Kost sollte größtenteils verzichtet werden da die Tiere sonst verfetten.
Dieses alte Männchen hat nicht nur eine starke Bestachelung,
sondern hebt sich mit einer gelben Grundfarbe gerade im Kopfbereich von den normal gefärbten Tieren stark ab.
Die meisten Tiere haben eher eine ockerfarbene Grundfarbe.
Der Stein hat übrigens eingeschlossene Rubine und ist ebenfalls eine Augenweide.
Arbeiten über die Verdauung der sogenannten Holzfressers:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/art...7pjS5Ub_ZAxyJs
https://journals.plos.org/plosone/ar...7pjS5Ub_ZAxyJs
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/...7pjS5Ub_ZAxyJs
Das Diskussionsforum zum Thema Welsfutter findet ihr hier.
Die Panaqolus sp. "L 2" gehören zu den sogenannten Holzfressern.
Wie die Bezeichnung schon aussagt, sollte im Becken auf jeden Fall Holz, meist
im Form von Wurzeln, vorzufinden sein.
Für eine dauerhafte gesunde Ernährung ist dies äußerst wichtig.
Das heißt natürlich nicht, dass sie nur Holz fressen, aber als Ballaststoff wird es benötigt.
Geschlechtsunterschiede: Männchen meist fülliger, erscheint etwas kräftiger und stärker mit Odontoden besetzt (Kiemendeckel, Pektoralstachel, Schwanz) als weibliche Tiere. Männchen mit extrem ausgeprägten Odontodenbewuchs können flauschig aussehen. Genitalpapille des Männchens kleiner und spitzer.
Sonstiges: Juvenile Tiere zeigen eine sehr schöne kontrastreiche Färbung, die jedoch im Alter nachlässt.
Der Panaqolus sp. "L 2" ist alles andere, aber kein dominanter Harnischwels.
Bei der Haltung mit dominanteren Welsen lässt sich Panaqolus sp. "L 2" schnell vom Futterplatz vertreiben.
Bei der Haltung mit großen Hypancistrus contradens und semi-adulten Pseudacanthicus sp. "Alenquer"
wurden die Panaqolus sp. "L 2" bei der sehr aktiven Fütterung verschreckt in die Verstecke getrieben.
Zucht: Bereits gelungen, wird aber von mir nicht primär angestrebt.
Autor: Benjamin Ferger (Antonyo Bensaeras)
Die Panaqolus sp. "L 2" werden recht häufig im Handel angeboten.
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Beckeneinrichtung: Es sollte für ein Paar mindestens ein 80 cm Becken verwendet werden.
Wenn eine Gruppe gepflegt werden soll, empfiehlt es sich, auf dementsprechend größere Becken zurückzugreifen.
Jungtiere können beim Heranwachsen natürlich erst mal in kleineren Becken gepflegt werden, ohne
dass es zu Problemen kommt.
Das Aufwuchsbecken sollte dann aber, je nach dem Platzbedarf der Welse, ebenfalls Stück für Stück größer
gewählt werden.
Als Bodengrund hat sich Sand oder feiner Kies bewährt.
Das Becken kann auch mit festeren Wasserpflanzen bepflanzt werden.
Näheres über Pflanzen in Welsbecken hier.
Die Becken sollten strukturell unterteilt werden, um einzelne Territorien zu schaffen, gerade bei der Gruppenhaltung.
Dazu bieten sich Wurzeln oder auch Schieferplatten an.
Nähere Informationen zum Thema Wurzeln in Welsbecken findet ihr hier.
Die Wurzeln bieten auch gute Unterschlupfmöglichkeiten an, damit sich die Tiere auch mal zurückziehen können.
Des weiteren brauchen die Welse Verstecke in Form von Höhlen, Spalten oder auch Steinaufbauten.
Über die Größe und Art der Höhlen haben wir im Forum einen extra Bericht angefertigt. Dieser ist hier zu finden.
Gerade bei der Haltung im Gesellschaftsbecken sind ruhige oder auch sichere Rückzugsorte
für Welse recht wichtig.
Das Diskussionsforum zum Thema Beckeinrichtung findet ihr hier.
Die Bauchpatie des Panaqolus sp. "L 2" zeigt noch eine Fleckenmusterung, die sehr aufhellt.
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Vergesellschaftung: In einem sogenannten Gesellschaftsbecken kann der Panaqolus sp. "L 2"
durchaus gut gepflegt werden. Er neigt nicht dazu, andere Fische zu erjagen.
Daher ist es vollkommen unproblematisch, diese Welse auch
mit kleineren Fischen wie Salmlern zu vergesellschaften.
Bei der Fütterung können sich robustere größere Welse mal ums Futter drängeln und streiten.
Das ist schon mal normal und bringt aber eher selten weiteren Probleme mit sich.
Bei der Vergesellschaftung sollte natürlich darauf geachtet werden, dass die Wasserwerte der Pfleglinge nahezu
identisch sind. Es wird auf die Dauer gesehen keinen Erfolg versprechen, Tiere mit unterschiedlichen
Grundanforderungen in einem Becken zu pflegen. Mit Grundanforderungen sind die Beckentemperatur, die Wasserhärte, der pH-Wert, die unterschiedlichen Futterarten und ähnliches gemeint. Auch die unterschiedliche Stressempfindlichkeit von
Fischen muss beachtet werden. Einige Arten haben es lieber eher ruhig, während andere wesentlich toleranter gegenüber Störungen sind.
Da es von der Seite des Panaqolus sp. "L 2" kaum Bedenken gibt, sollte darauf geachtet werden, dass
diese ruhigen Welse nicht von anderes Bewohnern attackiert werden, wie zum Beispiel von einigen Barschen,
die schon mal die Flossen der Welse mehr oder weniger stark beschädigen können.
Ob die Tiere, die vergesellschaftet werden, aus ein und dem selben Ursprungshabitat stammen
oder von verschiedenen Kontinenten, ist eher eine Frage der allgemeinen Vorlieben des Halters.
Wenn die Pflegbedingungen übereinstimmen, spricht in der Regel nichts dagegen.
Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet ihr hier.
Durch ihre braune Körperfärbung sind die Panaqolus sp. "L 2"
in der Natur und im Aquarium gut auf dem Holz getarnt.
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Zucht: Bei dem Panaqolus sp. "L 2" handelt es sich um einen Höhlenbrüter.
Die Höhlen müssen von der Größe her an die Welse angepasst sein.
Während die Welse in der Natur Steinspalten oder Ausbuchtungen im Totholz als Schutz für
ihre Gelege heranziehen müssen, hat sich im Aquarium der Einsatz von Ton- oder Schieferhöhlen
durchaus bewährt.
Näheres zum Thema Höhlen findet ihr hier.
Gerade wenn mehrere große Männchen in einem Becken leben, hat es sich von Vorteil gezeigt,
das Becken in mehrere Bereiche (Territorien) optisch zu unterteilen.
So sind die Welse innerartlich noch wesentlich ruhiger, was für eine Vermehrung förderlich ist.
Das Männchen pflegt und verteidigt das Gelege bis die Jungfische schlüpfen und auf sich alleine gestellt sind,
wie bei den Harnischwelsen üblich.
Jungwelse fressen im Prinzip das selbe wie die Elterntiere, nur eben für ihre Größe angepasst verkleinert.
Die Aufzucht wird am besten separat gemacht, in einem extra Becken oder einem Einhängekasten („Gerdkasten“).
So ist eine gezielte Ernährung der Jungfische bei der Aufzucht gewährleistet.
Um den Stress unter den Jungwelsen zu minimieren, sollte man viele kleine Röhren als
Verstecke im Aufzuchtbehälter platzieren. So haben die Jungtiere einen Unterschlupf,
in dem sie sich sicher fühlen. Bei Rangeleien unter den Jungwelsen stehen immer zwei Ausgänge
zur Verfügung. Das senkt den Stress und erhöht dadurch die Wachstumsgeschwindigkeit der Welse.
Nachzuchten von Panaqolus sp. "L 2" in ca. 3 cm Größe.
Das Diskussionsforum zum Thema Welszucht findet ihr hier.
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Exportsituation:Diese Harnischwelse dürfen aus Brasilien exportiert werden.
Die brasilianische Regierung regelt ihre Exporte von Zierfischen nun über eine Negativliste.
Diese wird von der IBAMA herausgegeben.
Es dürfen nur Zierfische exportiert werden, die nicht auf der Liste geführt werden.
Bei schweren Verstößen gegen die Exportvorschriften hat die brasilianische Regierung schon
hohe Geldstrafen und auch Gefängnisstrafen verhängt.
Daher sind in den letzten Jahren die Exporte aus Brasilien stark zurückgegangen.
Neue Arten, die bei Aquarianern weltweit immer sehr begehrt waren, sind aus Brasilien eher nicht mehr zu erwarten.
Hier haben sich in den letzten Jahren andere südamerikanische Länder hervorgetan.
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Ähnliche Welse: Panaqolus sp. "L 74", Panaqolus sp. "L 169", Panaqolus sp. "L 374", Panaqolus sp. "L 403", ...
Ein ausgewachsenes (adultes) Panaqolus sp. "L 2" Männchen.
Weitere Informationen :
Ein junger (juvenil) Panaqolus sp. "L 2", der aber schon seine Geschlechtsreife erreicht hat.
Die Bestachelung des Jungtieres erinnert schon bald an einen Kaktus, während der Laichzeit.
Wer interessantes Bildmaterial seiner Welse hat, kann es hier veröffentlichen.
Auge von Panaqolus sp. "L 2" Das Auge ist mit einem kleinen Irislappen bedeckt. Durch Anklicken des Bildes erhalten Sie eine vergrößerte Ausgabe des Bildes.
Autor: Das Datenbank Team
Wir bedanken uns für das Bild 1 bei André Werner und der Fa. Transfish , bei Anna Sophie, für das Bild 2 - 5 bei Benjamin Ferger (AntonyoBensaeras) und für Bild 6+7 bei Mike Hemetsberger (fishworld).
Wer Informationen hat bezüglich Panaqolus sp. "L 2", die noch nicht
berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer
diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt,
kann dies hier tun.
Seit vielen Jahren pflege ich nun schon diese sehr interessanten und robusten Harnischwelse.
Eine der ersten L-Nummern bei den Welsen bekam 1988 ein Panaqolus.
Mit dem Namenszusatz "L 2" gab es für diese Art nun eine eindeutige Artbenennung.
Die Panapolus sind wie die Panaque ebenfalls spezialisierte Holzfresser.
In der Natur, wie auch im Aquarium, sind diese Welse überwiegend am weichen Holz zu finden.
Wahrscheinlich einer der Gründe, warum die Welse dieser Gattung oft braun sind.
Die vergesellschaftung mit anderen Harnischwelsen und Fischen war bei mir immer vollkommen unproblematisch.
Und auch zum Fotografieren sind sie sehr einfach, da sie sich oft im Becken zeigen.
Bei den sogenannten Holzfressern ist der Panaqolus sp. "L 2" ein guter alter Bekannter.
Sie fressen natürlich nicht nur Holz, sie gehören zu den Pflanzenfressern.
Ihre L-Nummer bekamen sie schon 1988 in der Dezember-Ausgabe der DATZ.
Dieses alte Männchen hat nicht nur eine starke Bestachelung,
sondern hebt sich mit einer gelben Grundfarbe gerade im Kopfbereich von den normal gefärbten Tieren stark ab.
Die meisten Tiere haben eher eine ockerfarbene Grundfarbe.
Der Stein hat übrigens eingeschlossene Rubine und ist ebenfalls eine Augenweide.
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