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Alt 25.01.2005, 09:25   #41
Walter
Herr Prof. Obermoserer
 
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Registriert seit: 02.01.2003
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Hi,
Michael bezieht das wahrscheinlich wieder auf sein eigenes Leitungswasser - dass die Ionenzusammensetzungen in den verschiedenen Teilen der Welt (und auch Europas) sehr verschieden sind, wird ja wohl auch Michael wissen. Und dass ihr da "am Meer oben" viel mehr Chlorid im Regenwasser habt als "wir küstenfernen"

Ja, Michael, ich kann mir schon meinen Reim auf meine Wässer machen (aber nicht auf alles, warum ist z.B. der pH in meinem L 134 Becken meist neutral, also nicht sauer, während z.B. in einem ähnlichen Becken direkt daneben, mit sehr ähnlichen Verhältnissen, nur bepflanzt, der pH immer sauer, so Richtung 6 oder darunter, und die Härte steigt bei weitem nicht "so" an - 1,374 °dGH, 0,45 : 0,04 mVal/l Ca : Mg).
Nur diese Änderungen der Ausgangsverhältnisse im Leitungswasser später im Aquarium betreffen ja nicht nur Osmose- bzw. Weichwässer, sondern die kommen in einem Becken mit Leitungswasser genauso vor. Deshalb kann man bei Aquarienwasser (nicht Leitungswasser) nur schlecht wirklich aus der Härte auf die LF schließen.
__________________
Grüße, Walter
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Alt 25.01.2005, 15:35   #42
Baron Ätzmolch
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Beiträge: 885
Zitat:
Originally posted by joern@25th January 2005 - 10:14
die Quelle, aus der Du diese Definition hast, würde mich mal sehr interessieren.
Und diese selbstverständliche globale Verallgemeinerung der angegeben Ionenverhältnisse ...da hab ich wohl in der Geochemie nicht richtig aufgebpaßt....

Mahlzeit Joern!

Das kannste in vielen Büchern nachlesen, die sich mit Hydrologie, Hydrobiologie oder ähnlichen Themenkreisen befassen, z.B. Prof. Dr. Otto Klee, Angewandte Hydrobiologie, Thieme Verlag 1991:

"[...] Auch die Ionen des Süßwassers treten also in bevorzugten Kombinationen auf. Die Ionen stehen ungeachtet ihrer absoluten Konzentration in einem relativ konstanten Verhältnis. Der Grund hierfür liegt in dem Ionenaustausch begründet, der sich zwischen den im Wasser gelösten Ionen und dem kolloidalen System des Bodens und der jeweiligen Sedimente abspielt. Dieses als Standardionenkombination zu bezeichnende durchschnittliche Ionenverhältnis ist zum Beispiel auch aus der Ionenzusammensetzung der Süßwasserseen und Fließgewässer der ganzen Welt zu ersehen (vgl. Tab 7) [...]"

Und z.B. auch bei H.J. Krause, Aquariumwasser: Diagnose und Therapie, Frankh-Verlag 1985:
"[...] Im Süßwasser könnten zwar grundsätzlich sämtliche Ionen in beliebig unterschiedlicher Konzentration auftreten, doch überraschenderweise besteht in nahezu allen Süßwässern ein sehr ähnliches Verhältnis aller Ionenanteile zueinander.Und zwar gilt dies unabhängig vom Gesamtsalzgehalt! Das heißt also, daß zwar die SWüßwasser sehr wohl stark unterschiedliche Salzmengen insgesamt gesehen aufweisen können, doch sind die relativen Anteile der verschiedenen Ionen am Gesamtsalzgehalt - also das Ionenspektrum - erstaunlich gleich. Bei Untersuchungen der Süßwässer der ganzen Welt ergaben sich die folgenden Mittelwerte, die sogenannte Standardionenkombination: Tabelle 4 [...]"

Und wenn ich die ganze Zeit von natürlichen Wässern spreche, dann meine ich eben die Oberflächengewässer (Süßwasserseen und Fließgewässer), nämlich den natürlichen Lebensraum der Viecher, die wir in unseren Aquarien pflegen, und nicht unbedingt Trinkwasser, oder Grundwasser, o.ä.
Da mag ich mich vielleicht unklar und missverständlich ausgedrückt haben.

Natürlich ist mir auch bewusst, dass es durchaus auch andere Gewässer gibt, die von diesen Regelmäßigkeiten abweichen, aber deren Anzahl ist erstens mal gering, wenn man die Gesamtheit aller Oberflächengewässer betrachtet, und zweitens mal leben darin Viecher, die sich den extremen Lebensbedingungen angepasst haben, aber solche Spezialisten sind ebenfalls selten, verglichen mit der Gesamtzahl an tropischen Zierfischen, die wir im Aquarium pflegen.

Die Standardionenkombination mag in gewisser Weise ein Konstrukt sein, aber sie basiert auf fundierten wissenschaftlichen Untersuchungen, und sie liefert Erkenntnisse, die hinreichend genau sind, wenn man weiß, wie man damit umzugehen hat, eben nur als Beispiele die Beziehung zwischen Härte und Leitfähigkeit, oder dass die Karbonathärte "normalerweise" einen ganz bestimmten Prozentsatz der Gesamthärte ausmacht.

Zitat:

Das würde ja auch heißen, dass aus meinem Wasserhahn gar kein natürliches Wasser käme...oh Graus....
Das kommt ganz darauf an, wo dein Trinkwasser ursprünglich herstammt: Aus Grundwasser, Quellwasser, Regenwasser aus Zisternen, aus Seen oder Talsperren, aus Flusswasser, von uferfiltriertem Wasser, aus "künstlichem" Grundwasser durch Versickerung von Flusswasser, etc. pp., oder z.B. auch aus einer Mischung derselben.

Zitat:

Und aus meinen häufigen Beprobungen des natürlichen Grundwassers sollte ich mal ein sehr ernstes Wort mt dem Labor wechseln...die kriegen da häufig auch was ganz anderes raus.
Bloß die Ionenbilanu stimmt fast immer...
Siehe oben.
Da hab' ich erklärt, was ich als natürliches Wasser bezeichnet habe. Und damit meinte ich eben nicht Grundwasser, weil dass nicht den Lebensraum von Fischen darstellt.

Zitat:

Oder sollten die lieber Tropfentests nehmen
Naja, die Bestimmung der Härte mittels Titriplex-Puffertabletten und Titriplex-Lösung durch Titration wird auch im Labor angewendet (oder ist zumindest angewandt worden, bin da nicht wirklich auf dem neuesten Stand).

--Michael
Baron Ätzmolch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.01.2005, 15:37   #43
Baron Ätzmolch
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Zitat:
Originally posted by andi@25th January 2005 - 10:20
hmm, und wie sieht das mit den "StandardIonenverhältnissen" in Südamerika, z.B. im Rio Negro aus?
Sicher das das da auch noch passt?
Mahlzeit!

Bei den Equivalentprozenten der Kationen ja.
Das Wasser aus dem Rio Negro zeichnet sich aber durch die Besonderheit aus, dass hier anstelle der Hydrogencarbonationen die Sulfat- und Chloridionen überwiegen. Und dass das Wasser halt insgesamt sehr salzarm ist, aber das hat nix mit den relativen Ionenkonzentrationen zu tun (d.h. dem Verhältnis der Ionen untereinander), sondern mit ihrer absoluten Konzentration, es sind halt von allen wenige drin.

--Michael
Baron Ätzmolch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.01.2005, 18:19   #44
Walter
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Zitat:
Originally posted by joern+24th January 2005 - 13:43 --></div><table border='0' align='center' width='95%' cellpadding='3' cellspacing='1'><tr><td>QUOTE (joern @ 24th January 2005 - 13:43 )</td></tr><tr><td id='QUOTE'><!--QuoteBegin-Walter@24th January 2005 - 13:32
ich hab meinen mit einem WTW Gerät verglichen, das um die 700 € kostet (? - ohne Steuern auch noch) -
Hi,
ein LF- Gerät ??? Bist Du sicher ? Zugegebenermassen besitz ich meine schon länger...aber laufen die Preise so auseinander (WTW nach oben und Hanna nach unten) ?[/b][/quote]
Hi,
hab heut geguckt.
Preisliste ist allerdings von 2004.
Gerät heißt WTW LF-330i
Setpreis (Anzeige und Elektrode): 645 € ohne Steuern, also etwa 770 € für den Privatmann Listenpreis.
LF 330i Anzeige einzeln 454 € o. St., also so um 550 rum,
und die Elektrode "LF TetraCon 325" 255,- € o. St., also so etwas über 300 für den Privatmann.
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Grüße, Walter
Walter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.01.2005, 18:30   #45
Walter
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Zitat:
Originally posted by Baron Ätzmolch@25th January 2005 - 16:39


Und wenn ich die ganze Zeit von natürlichen Wässern spreche, dann meine ich eben die Oberflächengewässer (Süßwasserseen und Fließgewässer), nämlich den natürlichen Lebensraum der Viecher, die wir in unseren Aquarien pflegen,
Hi,
das kommt wohl daher, dass die Herren einfach nicht oft genug messen.

Standardionenverhältnisse in diversen Cryptocorynenbächen in Asien nach Messungen von Kaspar Horst:

Ceylon: Ca > Na > Mg > K / HCO3 > Cl > SO4
Thailand: Na > Ca > K > Mg / HCO3 > Cl > SO4
Borneo: Na > Ca > Mg > K / HCO3 > Cl > SO4

Leitungswasser: Ca > Mg > Na > K / HCO3 > SO4 > Cl


Die einzelnen Werte abzutippen erspar ich mir jetzt mal.
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Grüße, Walter
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Alt 25.01.2005, 18:33   #46
Walter
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Zitat:
Originally posted by Baron Ätzmolch@25th January 2005 - 16:39

Naja, die Bestimmung der Härte mittels Titriplex-Puffertabletten und Titriplex-Lösung durch Titration wird auch im Labor angewendet (oder ist zumindest angewandt worden, bin da nicht wirklich auf dem neuesten Stand).

Ja und?
Was sagt uns das zum Thema?

Erstens hab ich daheim keine Titriermaschine, bei der ich auf 0,001 ml genau titrieren kann und nen Magnetrührer, und zweitens weißt Du wahrscheinlich, wie lange man bei einer einzigen Aciditäts- oder Alkalitätstitration oft an der Maschine sitzt...

Das ist niemals ein Ersatz für einen LF Messer.
__________________
Grüße, Walter
Walter ist offline   Mit Zitat antworten
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