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Ancistrus dolichopterus "L 183"
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Beschreibung: Gattung/Art: Ancistrus dolichopterus "L 183" Kner, 1854

Synonyme: Blauer Antennenwels, Weißsaumantennenwels, starlight plecos

Herkunft: Rio Negro, Rio Branco, Rio Demini, Amazonas, Brasilien

Vorgestellt: DATZ 09/1994

Die Original-Vorstellung dieses Welses in der Fachzeitschrift Datz als PDF.
Ancistrus-Arten aus Brasilien (L 180 - L 184)


Größe: 20 - 25 cm

Wasserwerte:
T:26-30°C
pH: 5,5 - 7,5
KH: 0-5
GH: 0-20

Empfohlene Beckengröße: ab 100 cm



Ein Ancistrus dolichopterus "L 183" aus dem Unterlauf des Rio Negro.


Geschlechtsunterschiede: Männchen mit Tentakeln auf dem Kopf, längere Interopercularodontoden und mehr Odontoden auf dem ersten Brustflossenstrahl; Weibchen meist etwas kleiner und "fülliger", einen kleinen Tentakelkranz am Schnauzenrand.



Ein Ancistrus dolichopterus "L 183" Männchen und ein Weibchen.


Sozialverhalten: Wie die meisten Harnischwelse ist auch dieser eine friedliche Art.
Die Tiere sind vom Verhalten her ruhige Vertreter.
Unter geschlechtsreifen Männchen kann es schon mal zu Rangeleien kommen



Die Geschlechtsreife dieser Welse hängt auch vom Wachstum ab.
Schnell herangewachsene L 183 in guter Kondition können mit
1 1/2 Jahren geschlechtsreif sein. Es kann aber auch schon
mal 2 1/2 Jahre dauern. Das Wachstum hängt eng mit den
Wasserwerten und dem Futter zusammen.


Beckeneinrichtung: Es sollte mindestens ein 100 cm Becken für die Pflege dieser Welse verwendet werden.
Wenn eine Gruppe gepflegt werden soll, empfiehlt es sich, auf dementsprechend größere Becken zurückzugreifen.
Jungtiere können beim Heranwachsen natürlich erst mal in kleineren Becken gepflegt werden, ohne
dass es zu Problemen kommt.
Das Aufwuchsbecken sollte dann aber, je nach dem Platzbedarf der Welse, ebenfalls Stück für Stück größer
gewählt werden.
Da im Rio Negro Sandbänke eher die Regel sind, hat sich als Bodengrund Sand oder feiner Kies bewährt.
Das Becken kann auch mit festeren Wasserpflanzen bepflanzt werden.
Näheres über Pflanzen in Welsbecken hier.
Wie bei den meisten Harnischwelsarten sollten die Aquarien strukturell unterteilt werden, um einzelne
Territorien zu schaffen, hauptsächlich bei der Gruppenhaltung.
Dazu bieten sich Wurzeln oder auch Schieferplatten an.
Nähere Informationen zum Thema Wurzeln in Welsbecken findet ihr hier.
Die Wurzeln bieten auch gute Unterschlupfmöglichkeiten an, damit sich die Tiere zurückziehen können.
Gerade bei dieser Gattung ist es ausgesprochen wichtig, dass es sich um weiches Wurzelholz handelt.
Es sollte auch recht viel Wurzelholz im Becken vorhanden sein.
In der Natur werden diese Welse verstärkt an Totholz angetroffen.
Des weiteren brauchen die Welse Verstecke in Form von Höhlen, Spalten oder auch Steinaufbauten.
Über die Größe und Art der Höhlen haben wir im Forum einen extra Bericht angefertigt. Dieser ist hier zu finden.
Außerdem ist es von Vorteil, mehr Höhlen im Becken anzubieten als Welse vorhanden sind.
Gerade bei der Haltung im Gesellschaftsbecken sind ruhige oder auch sichere Rückzugsorte
mit Fluchtmöglichkeiten für diese Welse recht wichtig.


Das Diskussionsforum zum Thema Beckeinrichtung findet ihr hier.





Haltung: Diese immer wieder begehrte Harnischwelsart stammt aus dem Rio Negro Flusssystem.
Der Ancistrus dolichopterus "L 183" ist im Rio Negro selbst zahlreich zu finden. Der Rio Negro ist
wohl der größte Schwarzwasserstrom der Welt und mündet in der Nähe von Manaus in den Amazonas.
Charakteristisch sind für den Rio Negro ein niedriger pH-Wert zwischen 3,6 und 5,8 sowie
auch eine extreme Nährstoffarmut des Flusses.
In der kühlsten Zeit ist die Temperatur des Hauptstroms immer noch bei ca. 26°C, während die warmen Phasen
um die 31°C Wassertemperatur aufweisen.
Der Ancistrus dolichopterus "L 183" ist im Unterlauf und im mittleren Rio Negro beheimatet,
außerdem auch in den zahlreichen Zuflüssen des Rio Negro.
Die Welse wurden in Weißwasser- und auch in Klarwasserzuflüssen des Rio Negro in großer Stückzahl nachgewiesen.

Laut Literatur wird darauf hingewiesen, dass diese Welse pflanzliche wie auch tierische Nahrung fressen.
Die tierische Nahrung wird von den Welsen im Allgemeinen lieber gefressen,
in Form von Frostfutter, wie rote/schwarze/weiße Mückenlarven, Wasserflöhe, Moinas, feiner Krill,
Artemia, Cyclops und noch einiges mehr. Fischfilet ist, wie bei vielen anderen Welsen, ebenfalls
eine sehr beliebte Spezialität. Auch Muschelfleisch und die sogenannten Meeresfrüchte werden nicht verschmäht.
Lebendfutter, das beim Tümpeln gefangen wurde, oder auch Futtertierzuchten wie Artemia, Grindal
oder Enchyträen sind natürlich auch beliebt bei diesen Welsen.
Es sollte regelmäßig pflanzliches Futter gereicht werden.
Bei einigen Welsen wird das Pflanzenfutter mal mehr und bei anderen mal weniger gern genommen,
da haben die Tiere teilweise unterschiedliche Geschmäcker.
Merkwürdigerweise konnte ich bei mir keinen dieser Welse ans pflanzliche Futter bekommen.
Ich halte und züchte diese Welse seit Jahrzehnten, ohne dass diese Welse pflanzliches Futter in Form von
Salaten verschiedener Art, Gurken, Zucchini oder auch Kartoffeln angenommen haben.
Aber versuchen sollte man es mal, vielleicht wird es ja was.
Trockenfutter in den verschiedensten Arten wird gern gefressen.
Im Handel gibt es die verschiedensten Futtersorten für eine ausgewogene Ernährung dieser Welse.
Ob nun als Granulat, Flockfutter, Futterpellets, in Tablettenform oder als Futterchips spielt für die Welse
kaum eine Rolle. Einige Welspfleger verfüttern mit viel Erfolg auch ihren selbst gemachten Futterbrei.
Bei Magenuntersuchungen von frisch gefangenen Wildfangtieren zeigte sich immer wieder, wie
auch bei dieser Gattung, dass Holzbestandteile vorhanden waren.
Biologen und Ichthyologen betrachten dies als Indiz dafür, dass Holz einen festen Bestandteil
ihrer natürlichen Nahrung oder zumindest eine Nahungsergänzung darstellt.
Möglich wäre auch eine Aufnahme des Holzes durch das Abweiden der Baumrinde
auf der Suche nach Kleintieren oder Bakterien- und Algenbelag.
In der Fachliteratur wird immer wieder darauf hingewiesen, dass diese Welse für
ihre Darmflora einen gewissen Teil Holz benötigen.
Die Futterindustrie bietet inzwischen Trockenfutter mit beigemengten Holzfasern an
für eine natürliche Ernährung, meist in Tablettenform.
Weiches Wurzelholz im Becken würde natürlich ebenfalls ausreichen, das diese Welse
gegebenenfalls dann als Nahrungsergänzung ansehen würden.
Wichtig ist bei der Ernährung, dass recht abwechslungsreich gefüttert wird. Dies ist
für eine dauerhafte Gesundheit der Harnischwelse wichtig.

Der Ancistrus dolichopterus "L 183" ist im Vergleich zum L 71 erfindlicher gegenüber der
Belastung des Wassers, gerade im Bezug auf die Keimzahl.
Ein wöchentlicher Teilwasserwechsel ist für eine erfolgreiche Pflege nahezu schon notwendig.
Je größer das Haltungsbecken gewählt ist, desto stabiler sind die Wasserwerte.
Auch die Pflege des Beckens wird einfacher, je größer dieses ist.
Für die Filterung gibt es die verschiedensten Möglichkeiten. Da wurde Hier schon mal einiges
zusammengetragen.
Der pH-Wert sollte für eine dauerhaft gesunde Pflege im saueren Bereich liegen.
Auch sollte die Wasserhärte mittelhart bis weich sein.



Das typische Maul eines Ancistrus dolichopterus "L 183" (Aufwuchsfresser).


Das Diskussionsforum zum Thema Welsfutter findet ihr hier.




Oberkieferbezahnung eines Ancistrus dolichopterus "L 183". Unterkieferbezahnung eines Ancistrus dolichopterus.


Vergesellschaftung: In einem sogenannten Gesellschaftsbecken kann der Ancistrus
durchaus gut gepflegt werden. Er neigt nicht dazu, andere Fische zu erjagen.
Geschlechtsreife Männchen können sich in kleineren Becken schon mal bekämpfen, was in der Regel
nicht weiter gefährlich ist.
Bei der Fütterung können sich robustere größere Welse mal ums Futter drängeln und streiten.
Das ist normal und bringt keine weiteren Probleme mit sich.
Bei mehreren ausgewachsenen Männchen in einem Becken reicht es schon, einfach an mehreren Stellen
gleichzeitig zu füttern.
Es ist vollkommen unproblematisch, diese Welse auch mit kleineren Fischen wie Salmlern zu vergesellschaften.
Bei der Vergesellschaftung sollte natürlich darauf geachtet werden, dass die Wasserwerte der Pfleglinge nahezu identisch sind. Es wird auf die Dauer gesehen keinen Erfolg versprechen, Tiere mit unterschiedlichen
Grundanforderungen in einem Becken zu pflegen. Mit Grundanforderungen sind die Beckentemperatur,
die Wasserhärte, der pH-Wert, die unterschiedlichen Futterarten und ähnliches gemeint.
Auch die unterschiedliche Stressempfindlichkeit von Fischen muss beachtet werden.
Einige Arten haben es lieber eher ruhig, während andere wesentlich toleranter gegenüber Störungen sind.
Da es von der Seite des Ancistrus dolichopterus "L 183" kaum Bedenken gibt, sollte darauf geachtet werden, dass
diese ruhigen Welse nicht von anderes Bewohnern attackiert werden, wie zum Beispiel von einigen Barschen,
die schon mal die Flossen der Welse mehr oder weniger stark beschädigen können.
Ob die Tiere, die vergesellschaftet werden, aus ein und dem selben Ursprungshabitat stammen
oder von verschiedenen Kontinenten, ist eher eine Frage der allgemeinen Vorlieben des Halters.
Wenn die Pflegbedingungen übereinstimmen, spricht in der Regel nichts dagegen.


Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet ihr hier.




Dieser Ancistrus dolichopterus „L 183“ hat 9 Weichstrahlen in ihrer Rückenflosse,
die sich auch noch mehrfach aufspalten.
Die Fettflosse dieser Harnischwelse ist wie bei vielen anderen nicht mit der Rückenflosse verbunden.



Sonstiges: Diese genügsamen Harnischwelse können schon mal zwischen 10 und 20 Jahre alt werden.
In Südamerikas Flüssen sind eine Vielzahl von schwarzen Welsen mit weißen Punkten bekannt.
Darunter ist auch eine große Auswahl an Ancistren zu finden, was eine genaue Bestimmung
nicht gerade einfach macht. Das Punktmuster verändert sich auch beim Heranwachsen mit der Größe des Fisches.
Bei Jungtieren ist in der Rücken- und in der Schwanzflosse noch ein weißer Saum zu finden.
In der Aquaristik ist der „L 71/L 181/L 249“ der am häufigsten vorkommende schwarze Ancistrus
mit weißen Punkten.

Die meisten Verwechslungen entstehen zwischen den „L 71/L 181/L 249“ und den Ancistrus dolichopterus
„L 183“, da sie im Handel sehr oft unter gleichen Bezeichnungen verkauft werden.
Oftmals werden sie schon vom Großhandel oder gar Importeur unter der gleichen Bezeichnung geliefert und
dann an den Kunden beides als L 183 weitergegeben.
Da die meisten Zoohändler nicht gerade die spezialisierten Welsexperten sind, fallen solche Fehler selten auf.
Daher ist eine falsche Bezeichnung fast schon eher häufig anstatt, wie es sein sollte, selten.
Da die Jungtiere einen weißen Saum haben, werden sie daher häufig unter der deutschen Bezeichnung
„Weißsaumantennenwels“ verkauft.
Das trifft aber auch für den „L 71/L 181/L 249“ zu.

Das beste Unterscheidungsmerkmal zwischen „L 71/L 181/L 249“ und „L 183“ ist die Anzahl der Weichstrahlen
in der Rückenflosse. Während die meisten Welse der Gattung Ancistrus 7 Weichstrahlen haben,
haben die „L 71/L 181/L 249“ 7 – 8 Weichstrahlen, während die „L 183“ 8 – 10 Weichstrahlen besitzen.
In der Regel sind es 9 Weichstrahlen bei L 183.
Bei Jungfischen ist die Bestimmung meist schwieriger, da man für das Zählen der Weichstrahlen
schon eine Lupe braucht.

Während die „L 71/L 181/L 249“ ihren Saum komplett verlieren, behalten die L 183 meist ihren Saum.
Bei den L 183 wird der Saum im Alter ebenfalls immer schmaler, teilweise kommt es auch vor, dass der Saum
bei einigen Tieren nahezu komplett verschwindet. Das ist je nach Zuchtstamm leicht unterschiedlich.
Unter Stress und im Alter werden die L 183 eher gräulich als die „L 71/L 181/L 249“.


Links ist ein Ancistrus dolichopterus "L 183" zu sehen, während rechts zum Vergleich ein Ancistrus sp.
„L 71/L 181/L 249“ zu sehen ist.


Zum Thema „Wer ist der Blaue Antennenwels“ ein Artikel von Ingo Seidel in der DATZ.

Ich habe aus Versehen mal zwei Nachzucht-Würfe in ein Becken zusammen gesetzt. Das eine
waren Nachzuchten von „L 71/L 181/L 249“, das andere von „L 183“, beide Würfe in der gleichen Größe.
Die Tiere waren um die 4 cm, hatten beide ihren weißen Saum und sahen identisch aus.
Als ich das Versehen bemerkte, konnte ich keinen Unterschied feststellen.
Ein befreundeter Aquarianer (G. Arndt) erzählte mir bei einem BSSW-Treffen, dass es noch eine
Unterscheidungsmöglichkeit gibt. Der Grund, warum die L 183 auch „blaue Antennenwelse“ heißen,
ist der blaue Schimmer in den Flossensäumen. Auf den ersten Blick sehen sie identisch aus.
Strahlt man den Wels von hinten mit einer Taschenlampe an, so schimmert der Saum des L 183 bläulich,
während der Saum beim „L 71/L 181/L 249“ rein weiß leuchtet.
Auf diese Weise ist es tatsächlich gelungen die Jungtiere zu trennen.


Links ist die Rückenfloße eines Ancistrus dolichopterus „L 183“ mit 9 Weichstrahlen zu sehen und
rechts als Vergleich die eines „L 71/L 181/L 249“ mit 8 Weichstrahlen. Der erste Strahl ist der Hartstrahl.


Im Handel wird immer wieder der Ancistrus sp. “Gemeiner Antennenwels” als Ancistrus dolichopterus
bezeichnet. Das liegt an einer Verwechslung Ende des 20. Jahrhunderts, welche dann
hartnäckig weiter publiziert wurde (wie im Aquarien-Atlas Band 1).
In der älteren Literatur waren die Bezeichnungen noch korrekt.
Der echte Ancistrus dolichopterus ist viel mehr der Weißsaumantennenwels „L 183“,
der schon 1854 von Kner beschrieben wurde. Ein gutes Beispiel dafür, dass in der Literatur Fehler gerne
auch mal übernommen werden.
Dies gilt auch für den Namen „Blauer Antennenwels“, der ebenfalls richtigerweise zum L 183 gehört,
da dieser einen bläulichen Schimmer aufweist.
Da dieser Irrtum in sehr vielen Büchern verbreitet ist, werden diese falschen Bezeichnungen wohl noch sehr
lange anhalten.


In der Erstbeschreibung von Ancistrus dolichopterus wird ein schwarzer Wels mit weißen Punkten
beschrieben, der leicht bläulich schimmert. Damit ist ein L 183 (links) gemeint und nicht der eindeutig braun
gefärbte Gemeine Antennenwels (rechts).



Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet ihr hier.



Zucht: Die Nachzucht ist schon etliche Male gelungen und stellt daher kaum ein Problem dar.
Bei dem Ancistrus dolichopterus "L 183" handelt es sich um einen in Höhlen brütenden Harnischwels.
Während die Welse in der Natur Steinspalten oder Ausbuchtungen im Totholz als Schutz für
ihre Gelege heranziehen müssen, hat sich im Aquarium der Einsatz von Ton- oder Schieferhöhlen
durchaus bewährt. Näheres zum Thema Höhlen findet ihr hier.
Für eine Erhöhung des Zuchterfolges ist es sinnvoll, wenn die Höhlen von der Größe
her den Welsen angepasst sind.
Gerade wenn mehrere große Männchen in einem Becken leben, hat es sich von Vorteil gezeigt,
das Becken in mehrere Bereiche (Territorien) optisch zu unterteilen.
So sind die Welse innerartlich noch wesentlich ruhiger, was für eine Vermehrung förderlich ist.
Die Ancistrus dolichopterus "L 183" laichen in weicherem und leicht saurem Wasser.
Im harten und mittelharten Wasser kommt es selten bis gar nicht zu Gelegen.
Eine zusätzliche Strömung und mehrmaliger Wasserwechsel mit leicht kühlerem Wasser
hilft bei der Laichanregung der Tiere. Wichtig ist auch, dass die Zuchttiere gut im Futter stehen.
Das Männchen pflegt und verteidigt das Gelege bis die Jungfische schlüpfen und auf sich alleine gestellt sind,
wie bei den Harnischwelsen üblich.
Selbst bei der Aufzucht der Jungtiere gab es in mittelhartem Wasser Ausfälle, die bei weichem Wasser
wiederum ausblieben.

Jungwelse fressen im Prinzip das selbe wie die Elterntiere, nur eben für ihre Größe angepasst verkleinert.
Die Aufzucht wird am besten separat gemacht, in einem extra Becken oder einem Einhängekasten („Gerdkasten“).
So ist eine gezielte Ernährung der Jungfische bei der Aufzucht gewährleistet.
Um den Stress unter den Jungwelsen zu minimieren, sollte man viele kleine Röhren als
Verstecke im Aufzuchtbehälter platzieren. So haben die Jungtiere einen Unterschlupf,
in dem sie sich sicher fühlen. Bei Rangeleien unter den Jungwelsen stehen immer zwei Ausgänge
zur Verfügung. Das senkt den Stress und erhöht dadurch die Wachstumsgeschwindigkeit der Welse.

Zucht: Zuchtbericht von Ancistrus dolichopterus



Die Ancistrus dolichopterus "L 183" haben meist 9 Weichstrahlen
(Ausmahme:8 oder 10) in der Rückenflosse (Dorsale).
Der erste Strahl in der Rückenflosse (Dorsale) wird als Hartstrahl (Dorsalstrahl) bezeichnet und
weist einen leichten Odontodenbewuchs auf.
Die Weichstrahlen spalten sich im letzten Drittel in der Rückenflosse zweimal auf.
Die Rückenflosse (Dorsale) ist am letzten Strahl nicht durch eine Membran mit dem Rücken verbunden.
Die Fettflosse (Adipose) ist nicht mit der Rückenflosse (Dorsale) verbunden.
Zwischen den beiden Hartstrahlen (Caudalstrahl) der Schwanzflosse (Caudale) eines
L 183 sind 14 Weichstrahlen zu zählen, die sich wiederum aufspalten.
Die Bilder des Ancistrus dolichopterus "L 183" können durch Anklicken vergrößert werden.
So sind Feinheiten besser zu erkennen.


Erfarungen von Karsten Schönherr:

Der Ancistrus dolichopterus "L 183" ist empfindlicher als andere Ancistren,
was die Wasserqualität angeht. Die Haltung ist auch in mittelhartem Wasser gut möglich.
Für die Zucht ist weiches und leicht saures Wasser dringend anzuraten. Die Aufzucht war bei mir
nur dann völlig problemlos.
Als Beckengröße halte ich schon 80 cm tendenziell für zu klein. 30 cm werden diese Welse im Aquarium
wohl nicht erreichen, aber über 15 bis 20 cm halte ich bei den Männchen schon für realistisch.
Außerdem ist die Art sehr produktiv.
Mein größtes Gelege zählte mindestens 197 Eier. Da würde ein 60 cm-Becken nicht mal für den Nachwuchs
bis zur Abgabegröße reichen!
L181 kann auch 8 Weichstrahlen haben (laut WA II).




Die Bilder des Ancistrus dolichopterus "L 183" können durch Anklicken vergrößert werden.
So sind Feinheiten besser zu erkennen.


Exportsituation: Diese Harnischwelse dürfen aus Brasilien exportiert werden.
Die brasilianische Regierung regelt ihre Exporte von Zierfischen nun über eine Negativliste.
Diese wird von der IBAMA herausgegeben.
Es dürfen nur Zierfische exportiert werden, die nicht auf der Liste geführt werden.
Die unter Export-Verbot stehenden Fische sind in einem Buch zusammengefasst:
Livro Vermelho 2018 vol6

Bei schweren Verstößen gegen die Exportvorschriften hat die brasilianische Regierung schon
hohe Geldstrafen und auch Gefängnisstrafen verhängt.
Daher sind in den letzten Jahren die Exporte aus Brasilien stark zurückgegangen.
Neue Arten, die bei Aquarianern weltweit immer sehr begehrt waren, sind aus Brasilien eher nicht
mehr zu erwarten. Hier haben sich in den letzten Jahren andere südamerikanische Länder hervorgetan.


Handel Zur Zeit gibt es genügend Züchter, die diesen Wels vermehren. So sollten Nachzuchten
recht leicht zu bekommen sein. Wildfänge sind auch regelmäßig im Handel zu finden.

Haltungs- und Zuchtberichte von: Zuchtbericht von Oliver Drescher


Das Diskussionsforum zum Thema Welszucht findet ihr hier.



Der Ancistrus dolichopterus "L 183" wird in Aquarien meist nicht
viel größer als 15 cm. Ich den großen Flüssen Südamerikas kann man
gelegentlich Einzelexemplare von bis zu 25 cm Gesamtlänge finden.


Das Diskussionsforum zum Thema Welszucht findet ihr hier.



Weiterführende Informationen: Welsatlas Bd. 2 S. 154.
Miniatlas L-Welse S. 165.
Back to Nature Handbuch für L-Welse, Seite 64.
Spawning Ancistrus sp. "L 183", Journal of the Catfish Study Group Volume 15, Issue 3.


https://www.datz.de/Wer-ist-der-Blau...6792D232F94C70


https://www.datz.de/Blauer-Harnischw...7E89D170A36217


https://www.datz.de/Blauer-Harnischw...7E89D170A36217


https://www.datz.de/Das-neue-Heft/In...E8A6E780A4A8B3



Autor: Ralf Heidemann (Fischray)

Wir bedanken uns für die Bilder bei Kerstin Schicho (Moonflower), bei Ingo Seidel, bei Manuela (Golden Eagle), Erlend D. Bertelsen, Serge, Daniel Konn-Vetterlein und Ralf Heidemann (Fischray).




Wer Informationen hat bezüglich Ancistrus dolichopterus "L 183", die noch nicht berücksichtigt wurden,
kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln.
Wer diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellen möchte,
kann dies hier tun.





Dies ist ein Bild eines meiner Ancistrus dolichopterus "L 183" Weibchen.
In der Rückenflosse hat es einen Hartstrahl und 9 Weichstrahlen.
Die Ancistrus dolichopterus "L 183" stammen aus dem Rio Negro und seinen Nebenflüssen.
Diese Welse haben gerne, gerade auch bei der Zucht, eher leicht saure Wasserwerte.
Dieser Name wird allerdings häufig fälschlicherweise auch für ganz andere Harnischwelse verwendet, was oft zu Verwirrungen führt.



Schlsselwrter: Ancistrus dolichopterus L183 183 Amazonas Negro Brasilien
Sortierung: 187
Größe min: 25
Beckengröße min: 100
Temperatur min: 26
Temperatur max: 30



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