Beschreibung:
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Gattung/Art: Peckoltia sp. ”L 72”
Herkunft: Rio Tocantins (Cametá), Pará, Brasilien
Vorgestellt: Datz 10/1990
Die Original-Vorstellung dieses Welses in der Fachzeitschrift Datz als PDF.
Harnischwelse vom Tapajós und Tocantins (L 69 - L 72)
Größe: 15 cm
Empfohlene Beckengröße: ab 100 cm
Ein männliches Exemplar, bei dem man am Schwanzstiel die Odontoden erkennen kann.
Geschlechtsunterschiede: Wie bei anderen Peckoltia - Arten. Männchen bilden auf dem (Hinter-)Körper sehr viele Odontoden aus. Vollgeschlechtsreife Männchen dürften von der Intensität der Bestachelung vergleichbar mit männlichen L 38 sein.
Desweiteren wird bei den Männchen die Zeichnung, ins Besondere die Streifenzeichnung, mit Eintritt der Geschlechtsreife meist dichter bzw. die Streifen sind breiter, als bei den Weibchen. Zudem verliert die Zeichnung teilweise leicht an Kontrast und wirkt etwas verwaschen - wohingegen die Weibchen weiterhin sehr kontrastreich gezeichnet sind.
Meine Tiere (WFNZ) bildeten im Alter von etwas über einem Jahr und einer Größe von 8-9 cm erstmalig die typischen Odontoden am Hinterkörper aus.
Sozialverhalten: Es handelt sich um eine relativ friedliche Art, welche auch problemlos mit anderen Welsen vergesellschaftet werden kann.
Sobald es Futter gibt, sind sie sehr lebhaft und auch wenig scheu.
Untereinander kommt es hin und wieder zu kleineren Rangeleien, welche aber völlig unbedenklich sind - ein typisches Verhalten eben.
Zeichnung eines 9 cm großen Weibchens, welche sich aber noch weiter verändern wird.
Haltung: Wie eigentlich alle Peckoltia - Arten, so ist auch diese relativ einfach zu pflegen. So sollten aber natürlich auch möglichst ausreichend Versteckplätze angeboten werden - Schieferplatten, (Ton-)Höhlen und Holz sind da eine gute Wahl.
Letzteres ist auch für die Ernährung wichtig, so dass es empfehlenswert ist, dass wenigstens etwas weiches Holz (Moorkien) zur Verfügung steht.
Ansonsten sind sie buchstäbliche Allesfresser. Trockenfutter (Granulat, Flocken, Tabletten …), Frostfutter (Artemia, Cyclops, Mysis sowie Fischfilet u.ä.) und auch Gemüse jeglicher Art wird gern und gierig gefressen.
Man sollte also zumindest bei mehr oder weniger ausgewachsenen Tieren aufpassen, dass sie nicht zu viel bekommen, da sonst evtl. die Gefahr der Verfettung besteht.
Zucht: Bereits gelungen - möglicherweise aber bisher erst einmalig.
Dürfte allerdings vergleichbar mit anderen Arten der Gattung sein.
Ventralansicht eines Peckoltia sp. ”L 72“.
Mit zunehmendem Alter bekommen sie auch eine Bauchzeichnung, bestehend aus großen, dunklen Punkten.
Dorsalansicht eines Peckoltia sp. ”L 72“.
Sonstiges: Es handelt sich um eine ausgesprochen seltene Art. So sind mir auch keine Importe davon in den letzten Jahren bekannt - möglicherweise ist Peckoltia sp. “L 72“ nur ein - oder zweimal importiert wurden.
Auf Grund der Attraktivität dieses Welses ist es sehr bedauerlich, dass er in der Aquaristik so gut wie nicht existiert.
Anzumerken ist noch, dass sich die typische, juvenile Streifenzeichnung vergleichsweise erst relativ spät beginnt zu verändern und auch nur langsam - etwa mit 7-8 cm (bei NZ).
Das Zeichnungsmuster besteht dann aus schwarzen Flecken, auf rot-braunem/orangem Grund.
Nachzucht mit einer Größe von etwa 7 cm und noch fast unveränderter Zeichnung.
Ein Blick ins Becken.
Autor: Christopher Mai
L-Welse.com bedankt sich für Bild 1 bei Rainer Stawikowski und für die restlichen Bilder bei Christopher Mai (Gnatho).
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