Beschreibung:
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Gattung/Art: Parancistrus aurantiacus Castelnau, 1855
Herkunft: Rio Ucayali, Peru (Typuslokalität), Rio Tocantins, Rio Itacaiunas, Rio Araguaia, Brasilien
Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Tiere aus dem Osten Brasiliens wirklich mit denen aus dem Oberlauf des RÃ*o Amazonas identisch sind. Möglich wäre auch, dass es sich um zwei Varianten oder sogar Arten handelt.
Kopfansicht sowie Verbreitungsgebiet
Synonyme: L 56, Chubby Pleco (engl. Bezeichnung), Rubber Pleco, Goldstachel-Breitkopfharnischwels (deut. Bezeichnung), Hypostomus aurantiacus, Chaetostomus aurantiacus, Parancistrus nigricans, Chaetostomus nigricans, Hypostomus nigricans, Parancistrus vicinus, Hypostomus vicinus
Größe: 25 cm
Wasserwerte:
T: 25 - 29 °C
pH: 6,5 – 7,5 (leicht sauer – neutral)
Gh: bevorzugt weich, nicht sehr empfindlich
Kh: ebenfalls bevorzugt weich
Jungtiere sind oft grau. Durch Anklicken vergrößern sich die Bilder!
Geschlechtsunterschiede: Noch ist nicht klar, woran man bei dieser Art die Geschlechtsunterschiede sicher feststellen kann. Alle Adulti zeigen einen sehr starken Odontodenbewuchs auf dem Pectoralstachel. Möglicherweise gibt die Körperform mehr Aufschluss, allerdings wurden hierzu noch keine genauen Beobachtungen durchgeführt, da adulte Exemplare leider relativ selten gepflegt werden. Bereits bei Jungtieren mit einer Größe von ca. 10 cm sind deutliche Unterschiede in der Kopfform sichtbar.
Hier eine Draufsicht, welche die Geschlechtsunterschiede an Hand der Kopfform zeigt, Männchen links, Weibchen rechts. Durch Anklicken vergrößert sich das Bild!
Futter: Parancistrus aurantiacus ist omnivor. Sowohl verschiedene Gemüsesorten wie Rosenkohl, Salat und Gurke als auch Industriefutter (verschiedene Welstabletten, Störgranulat etc.) werden gerne angenommen. Natürlich ist auch Frostfutter nicht zu vergessen, dass regelmäßig zugegeben werden sollte.
Vielen Haltern fällt auf, dass die Welse insbesondere dann aktiv werden, wenn der Bodengrund aufgewühlt wird. Dann richten sie ihren Kopf auf und beginnen das Maul zu bewegen. Es scheint als ob sie dabei versuchen würden möglichst hoch zu kommen. Daraus entstand die Hypothese, dass die Welse das Wasser filtern, und gezielt nach „Mulmwolken“ suchen um Nahrung aufzunehmen.
Haltung: Da diese Art bis zu 25 cm Totallänge erreichen kann, sollte auch das Becken darauf ausgelegt sein. Für eine kleine Gruppe empfiehlt sich ein Becken ab mindestens 150 cm Kantenlänge. Wichtiger als das Gesamtvolumen ist die Grundfläche. Verstecke in Form von Wurzelholz werden nicht so gerne angenommen wie es bei vielen der anderen Harnischwelsen der Fall ist. Besser sind Verstecke aus Schiefer und Tonplatten, die übereinander gestapelt werden können. Für die erfolgreiche Haltung sind Pflanzen nicht erfoderlich. Zudem ist es wahrscheinlich, dass viele Pflanzen bei den nächtlichen Aktivitäten der Welse aus dem Substrat gerissen werden. Parancistrus aurantiacus ist überaus friedlich und wenig territorial. Lediglich innerartlich kann es zu kleinen Streitigkeiten kommen.
Empfohlene Beckengröße: 150 cm
Die Parancistrus aurantiacus wurden 1855 als Hypostomus aurantiacus
erstmals wissenschaftlich beschrieben von Francis de La Porte de Castelnau (1810-1880).
Zucht: Bisher ist über die Vermehrung im Speziellen selten berichtet wurden. Jedoch gelang dem Autor bereits eine Zufallsnachzucht, aus der jedoch leider keine Jungwelse hervorgingen, die, die 4 cm Marke überschritten. Auf den Philippinen und in Singapur ist ebenfalls eine Vermehrung geglückt, mehr Infos dazu hier.
Einige erfolgreiche Nachzuchten gab es in den letzten Jahren.
Sonstiges: Parancistrus aurantiacus hat nichts mit Guyanancistrus sp. „L 56“ (GLASER & GLASER, 1995) zu tun. Diese Nummer wurde fälschlicherweise vergeben, bezeichnet aber eine völlig andere Harnischwelsart.
Mit LDA 46 existiert eine sehr ähnliche Parancistrus – „Art“, die auf grauem Grund helle Flecken aufweist. Womöglich handelt es sich dabei aber auch um Jungtiere von Parancistrus aurantiacus, wovon ich an dieser Stelle ausgehe, da noch zu wenig über diese Welse bekannt ist.
Die Kiemendeckel dieser Art sind auffallend stark ausgebildet und sehr viel größer als bei den meisten anderen Harnischwelsen. Das könnte für die weiter oben bereits angesprochene These sprechen, dass die Welse das Wasser filtern um Nahrung aufzunehmen.
Parancistrus aurantiacus ist insbesondere dadurch bekannt geworden, dass nahezu alle Exemplare im Aquarium die Färbung vollkommen ändern und den Eindruck erwecken es handele sich um zwei völlig unterschiedliche Arten. Importiert werden die Tiere meist in einem gold-gelben Farbton, ohne jegliche Zeichnung. Nach einer gewissen Zeit in Gefangenschaft ist erkennbar, dass sich dunkle Flecken auf dem gesamten Wels verbreiten. Stück für Stück werden die Welse nun dunkler, bis sie schließlich vollkommen grau sind und von dem schönen Gold-Gelb nichts mehr übrig ist. Lange war dies das einzig bekannte Szenario, dann aber färbten sich auch dunkle Tiere um und zwar in gold-gelb. Diese Umfärbungen stellten zumindest klar, dass die goldenen Tiere nicht zwingend Männchen sein müssen, wie es vorher lange angenommen wurde. Ob es sich bei den Umfärbungen um Mangelerscheinungen handelt ist noch unklar. Zwei weitere Thesen sind, dass die Tiere damit auf Licht bzw. Druckveränderungen reagieren. Belegt ist hier aber bisher nichts.
Leider ist dieser überaus interessante Wels auch dafür bekannt, dass er in Aquarienhaltung nicht lange überlebt. Die meisten Tiere sterben nach wenigen Monaten. Trotzdem gibt es auch Halter, die bereits seit einigen Jahren Tiere pflegen ohne Verluste beklagen zu müssen. Adulti scheinen eher zu verenden als juvenile Tiere.
Diese drei Exemplare (s.o.) haben nur wenige schwarze Flecken. Durch Anklicken vergrößern sich die Bilder!
Komplett Goldene werden auch teurer gehandelt. Durch Anklicken vergrößern sich die Bilder!
Weitere Informationen zu Parancistrus aurantiacus:
Informationen zur Haltung
Das Problem mit L 56
Zur Lebensdauer
planetcatfish.com (englisch)
scotcat.com (englisch)
Wels Atlas Band 2, Seite 836 f.
https://www.youtube.com/watch?v=KRF8j-T5Zec&NR=1
Autor: Daniel Konn-Vetterlein (Acanthicus)
Wir bedanken uns für die Bilder bei Daniel Konn-Vetterlein (Acanthicus), Daniel Matthäus (www.amazon-exotic-import), Ralf Heidemann, Sasha Hessenberger, Farid sowie bei Pier Aquatics und für die Grafik bei Francis de La Porte de Castelnau (1810 - 1880).
Wer Informationen hat bezüglich Parancistrus aurantiacus, die noch nicht
berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer
diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt,
kann dies hier tun.
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