Beschreibung:
|
Gattung/Art: Ancistrus macrophthalmus ( "LDA 74" ) Pellegrini, 1912
Synonyme: LDA 74
Herkunft: Oberlauf des Rio Orinoco, Venezuela
Größe: 10 - 12 cm
Wasserwerte:
T: 25 - 29 °C
pH: 5,5 - 7,5
Empfohlene Beckengröße: 60-100 cm
Etymologie:
Die Gattung Ancistrus bekam ihren Namen in Anlehnung an ihre Opercularodontoden. Diese befinden sich hinter den Kiemendeckeln.
Ancistrus ist vom griechischen Wort "ankistron" abgeleitet, was so viel bedeutet wie "Widerhaken" oder "Angelhaken". Der Artname macrophtalmus ist zusammengesetzt und weißt auf die großen Augen der Art hin.
Sozialverhalten:
Ancistrus macrophtalmus sind bei mir sehr scheue Ancistrus, die während der Beleuchtung auch bei der Fütterung ihre Steinaufbauten nicht verlassen. Gefressen wird ausschließlich nachts.
Innerartliche Aggressionen oder Raufereien, gerade um bevorzugte Versteckplätze, mit anderen gleichgroßen Loricariiden konnte ich zwar nicht beobachten, kommen aber sicherlich vor.
Adultes Ancistrus macrophthalmus Männchen in der Dorsalansicht.
Pflege:
In einem Becken ab 60cm Kantenlänge kann man problemlos eine kleine Gruppe von 4-6 Tieren pflegen. Die Art ist etwas anspruchsvoller als viele andere Ancistrus-Arten und sehr sauerstoffbedürftig. Sie sollte dauerhaft nicht zu kühl gehalten werden.
Beckeneinrichtung:
Wichtig ist, sehr viele flache Verstecke in Form von Steinaufbauten und Spalten anzubieten, die die flache Art auch sehr gerne annimmt.
Zucht:
Die Vermehrung ist wohl schon geglückt, näheres dazu siehe hier:
https://www.thomas-pritzkow.de/Fachb.../LDA%2074.html
Ancistrus macrophthalmus
Exportsituation:
Diese Harnischwelse dürfen aus Kolumbien und Venezuela exportiert werden. Dort liegt keine Positivliste wie in Brasilien vor.
Handelssituation:
Die Art ist regelmäßig im Handel zu finden, wenn auch meist unter dem falschen Namen Ancistrus ranunculus, mit dem sie auf den Stocklisten der Exporteure gelistet sind.
Maul eines Ancistrus macrophthalmus.
Ähnliche Welse:
Ähnlich sind vor allem die Formen von Ancistrus ranunculus (L34, L255) aus dem Rio Xingu in Brasilien, da diese Art ähnlich flach und schwarz ist. Jedoch weisen Ancistrus macrophtalmus anders als A. ranunculus nicht nur einen oder mehrere Kränze Antennen auf der Schnauze, sondern auch noch auf der Stirn, auf.
Ebenfalls ähnlich kann Ancistrus sp. L107/L184 sein. Die für dieser Art so charakteristischen Schwanzflossenspitzen kann Ancistrus macrophtalmus, wenn auch nicht so ausgeprägt, ebenfalls ausbilden.
Vergleich der Antennen bei Ancistrus macrophtalmus und A. ranunculus.
Sonstiges: Ancistrus macrophtalmus ist sehr variabel, es gibt Tiere die einfarbig schwarz sind, andere sind so schön gepunktet wie Ancistrus sp. L107/L184.
Häufiger hingegen wird die Art als Ancistrus ranunculus aus Kolumbien und Venezuela importiert und auch unter diesem Namen im Handel angeboten. Ursache dürfte der ähnliche Körperbau und die dunkle Grundfarbe sein. Die Verbreitungsgebiete der beiden Arten überschneiden sich jedoch nicht.
https://www.youtube.com/watch?v=qqJae--K0Qo
Weiterführende Informationen:
Welsatlas Bd. 2,
"Das Aquarium" 03/03, S. 16,
www.planetcatfish.com/ancistrus_macrophthalmus,
https://www.loricariidae.no/loricari...phthalmus.html
Autor: Fabian Deuschle
Wir bedanken uns für die Bilder bei Ingo Seidel und Fabian Deuschle.
|