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Haltungs- und Erfahrungsbericht - Otocinclus macrospilus
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Beschreibung: Otocinclus macrospilus - Ohrgitter-Harnischwels



Herkunft:
Südamerika, nordöstliches Peru, Rio Napo, Amazonas

Größe:
• Männchen: bis 3,5 cm
• Weibchen: bis 4,3 cm

Geschlechtsunterschiede:
• Männchen: kleiner, zierlicher
• Weibchen: größer, fülliger

Wasserwerte:
• pH: stark sauer (5,0) - neutral (7,0)
• GH: sehr weich (unter 4° dGH) - mittelhart (12° dGH)
• Temp.: 24 - 28 °C

Beckengröße:
ab 60 cm Kantenlänge

Futter:
• Algen
• Aufwuchs
• bgestorbene Pflanzenteile
• Bodentabletten
• Futter welches auf Boden fällt
• Gemüse, einfach austesten (z.B. überbrühter Spinat, geschälte Gurken); sollte aber nicht
länger als 24 Stunden im Becken verbleiben. Sie sind so genannte Aufwuchsfresser.



Das heißt, dass sie aufkommende Algen abweiden sowie den tierischen Anteil der sich zwangsläufig darin bildet. Ebenso fressen sie sich zersetzende Pflanzenteile. Ein wichtiger Bestandteil der Einrichtung sollte eine Wurzel sein, alternativ gehen auch Welstabletten mit Holzanteil. Futterreste, die auf den Boden fallen, werden geduldig gesucht und gefressen. Meine fressen gerne das sich lösende Futter von den Futtertabs. Die Barsche und Salmler verteilen die Tabs quer durchs Becken. Danach folgen die Otos und lesen alles auf. Man kann auch ohne weiteres Gurke (geschält) füttern oder überbrühten Spinat. Otos sind Gewohnheitsfresser, nach dem Motto "Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht". Also beim Gemüse ruhig abwechslungsreich und öfters mal Anbieten. Hat es erst einer gerafft, geht es bei den anderen schnell.

Sozialverhalten:
• Friedlich
• Gruppentiere, mindesten 8 Tiere besser 10 oder mehr
• mit kleineren und mittelgroßen Arten

Allgemeines:
Otocinclus macrospilus leben bei mir mit Otocinclus hoppeis in einem 123 Literbecken zusammen. Am Tag halten sie sich zwischen den Pflanzen und Einrichtungsgegenständen auf. Sie starten von dort ihre Erkundungstouren durchs Becken. Dazu fängt einer an, los zu wuseln, was die anderen animiert, es ihm gleich zutun. Oft verharren sie an Ort und Stelle, wenn man an das Becken kommt. Doch nach ca. 1-2 Minuten legt dann einer los und die anderen ziehen nach. Ihre Aktivitäten steigern sich, nachdem das Licht aus ist. Man kann sie dann oft an der Scheibe sehen. Oft schwimmen sie in Trupps von 2-3 Tieren oder auch mehr. Anfangs hielt ich 6 Tiere, die ich inzwischen auf 12 aufstockte. Dabei konnte ich feststellen, dass sie in einer größeren Gruppe bzw. Schwarm auch ein größeres Sicherheitsgefühl aufbauen. Schlussfolgernd daraus, kann ich sagen, je größer der Schwarm beim Einsetzen, desto geringer die Ausfallrate beim Eingewöhnen.
Sie zeigen keine Scheu bei Arbeiten im Becken, im Gegenteil. Sie wirken eher neugierig, was wohl mit den aufgewirbelten Mulm zu tun hat. Am Tage kann ich 8-10 Tiere finden. Zwei bleiben meistens unentdeckt. Otocinclen sind befähigt, auch atmosphärische Luft zu nutzen. Das heißt, sie schwimmen in unregelmäßigen Abständen blitzartig zur Wasseroberfläche und holen sich eine Portion. Ebenso beobachte ich auch in unregelmäßigen Abständen, dass sie die Scheiben hoch und runter schwimmen, meistens erst einer, dieser animiert dann die anderen, mit zu schwimmen. Hier zeigt sich dann mal wieder, dass es Gruppentiere sind



Haltung:
Das Becken sollte üppig bepflanzt sein. Des Weiteren sollte es nicht zu hell sein, dadurch sind auch ihre Aktivitäten am Tag größer. Der Bodengrund in meinem Becken besteht aus rotem Granit (3-5 mm). Besser wäre Sand, der auch dunkel zu haben ist. Laubblätter von Eichen und Buchen sind ideale Dekorationsgegenstände. Sie sehen nicht nur gut aus, sondern bieten vorzügliche Versteckmöglichkeiten und Nahrungsquellen. Die positive Auswirkung auf die Wasserqualität kommt gratis dazu. Mulm sollte im Becken verbleiben. Dieser beherbergt nicht nur wichtige Bakterien bzw. bildet ein Puffer sondern sorgt auch für Nahrungsnachschub und verhindert so ein Verhungern. Ein wichtiger Bestandteil der Einrichtung sollte eine Wurzel sein, alternativ gehen auch Welstabletten mit Holzanteil

Zucht:
Nachzuchten von Otocinclen sind eigentlich recht selten. Es ist bekannt, dass einige kurz nach dem Einsetzen Eier legen. Das sind dann meistens Weibchen, die, noch vor dem Transport aus den Ursprungsländern, Laichansatz gebildet haben. Die Zucht selber ist schwierig, und bei Tieren, die schon länger gehalten werden, noch seltener. Eine Art, die man regelmäßig nachziehen kann, ist der LG2 (O. negros oder O. paraqay)
Die Zucht soll ähnlich wie bei den Corydoras-Arten sein, also bei Luftdruckänderung (Wechsel von Hoch- zu Tiefdruckgebiet) und Temperaturabfall, ausgelöst durch Wasserwechsel. Dabei jagen mehrere Männchen ein Weibchen. Das sich gefundene Paar dreht sich dann zueinander und das Weibchen heftet die Eier an Scheibe, Pflanzen oder Wurzeln. Nach ca. 3-4 Tagen schlüpfen dann die Larven und nach weiteren 2-3 Tagen schwimmen sie frei.

Besonderheiten:
Otocinclen sind stressanfällige Tiere. Beim Einsetzen sollte man besonders vorsichtig sein. Es sterben viele in den ersten zwei Wochen der Eingewöhnung. Haben sie diesen Zeitraum überlebt, stehen die Chancen gut, auch alt zu werden. Das Becken sollte, wenn möglich, schon längere Zeit eingefahren sein. Ich denke, dass gerade die schon gut gewachsenen Pflanzen den Tieren ein Gefühl von Sicherheit geben und sie sich so in Ruhe zurückziehen können. Der dann schon vorhandene Besatz hat sich auch schon eingelebt und Unruhen durch Rangordnungen und Revierstreitigkeiten sind seltener. Ebenso steht genug Aufwuchs als Nahrungsquelle zur Verfügung.
Ich halte eben die örtlichen Veränderung und der daraus folgende Stress für viel gefährlicher als die Wasserwerte, was nicht heißen soll, diese zu vernachlässigen. Otocinclen sind durch ihren natürlichen Lebensraum an periodisch unterschiedlichen Wasserwerten gewöhnt. Dies zeigt auch z.B. die Verträglichkeit der unterschiedlichen PH-Werte von 4,3 - 7,5 (Rainer Schmitt, 2004). Anfangs hielt ich 6 Tiere, die ich inzwischen auf 12 aufstockte. Dabei konnte ich feststellen, dass sie in einer größeren Gruppe bzw. Schwarm ein größeres Sicherheitsgefühl aufbauen. Schlussfolgernd daraus, kann ich sagen, je größer der Schwarm
beim einsetzen desto geringer die Ausfallrate beim Eingewöhnen.

Hier mal einige Tipps, wie ich es so handhabe:
Erst die Otos vom Händler kaufen, wenn sie mindestens schon zwei Wochen beim Händler sind. In dieser Zeit haben sie den Transportstress überwunden. Ebenso haben sie gefressen und sind zu Kräften gekommen. Nur Tiere kaufen, die aktiv sind und durchs Becken wuseln, nicht aber hektisch und nervös flüchten. Tiere, die sehr hell bis transparent sind, leiden unter starkem Stress, das kann einem auch beim Transport passieren. Ebenso sollten die Tiere nicht Unterernährt wirken.
Otos sind Gruppentiere, die sich erst Wohlfühlen, wenn es 6 noch besser 10 Tiere sind. Ab 10 Tieren zeigen sie so erst ihr wahres Wesen. Die Anpassung an die Wasserwerte sollte nicht länger als eine Stunde dauern. Ich lasse die Tiere in der Transporttüte, man erspart ihnen damit weiteren Stress. Die Tüte lieber in einem Eimer stellen und abdecken. Wenn ich die Otos ins AQ lasse, habe ich das komplette Transportwasser im Beutel getauscht. Ich mache dies mit einem 4/6 Schlauch. Genau wie beim Wasserwechsel lasse ich ungefähr bis auf ein Drittel das Transportwasser ab und gebe auch auf diese Weise das AQ-Wasser dazu. Diese Prozedur mache ich so oft, bis das Wasser mindestens einmal komplett gewechselt ist.
Das Licht mache ich nur beim Einsetzen der Otos aus. Nach einer halben bis einer Stunde mache ich es wieder an. Die Tiere mit dem Kescher zu fangen bzw. zuvor in den Kescher zu geben, würde ich nicht empfehlen. Die Otos besitzen so eine Art Borsten (Odontoden) am ganzen Körper, besonders im Maulbereich, welches sie sich dadurch verletzen können. Ebenso haben sie sehr feste Flossenstrahlen. Es besteht die Gefahr, dass sie sich im Netz verfangen. Sie dann im Guten wieder zu befreien ist sehr mühsam, zeitaufwendig und stressig für die Tiere. An solchen Prozeduren sind schon viele eingegangen. Sie verhungern z.B. durch die Verletzungen am Maul. Händler sagen, dass solche Tiere Todeskandidaten sind.
Das Becken selbst sollte schon eine üppige Bepflanzung aufweisen, damit sie sich zurückziehen könne. Fangen dann einige Tiere an, das Becken zu erkunden, füttere ich mit einer Bodentablette. Das animiert sie, sich in der Gruppe zu bewegen, zumindest hab ich damit gute Erfahrungen gemacht. Ich verwende keine Chemie für Transport und Eingewöhnung.




Danke an Baumfalke = Remo Wiechert


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Beitragsdatum: 29. März 2007 Würdest du das Produkt empfehlen? | Bezahlter Preis?: Nichts angezeigt | Bewertung: 9 

 
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