Beschreibung:
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Gattung/Art: Corydoras pantanalensis Knaack, 2001
Synonyme:
Corydoras sp. "C 5"
Herkunft:
Brasilien, Pantanal, Mato Grosso Gebiet, Rio Cussis, Rio Las Petas (16°06,525'S,59°55,620'W)
Männchen im "Hochzeitskleid"
Weibchen
Größe:
10 cm
Wasserwerte:
22 - 28 °C, pH 6 - 8, weich bis mittelhart
Etymologie:
Benannt nach dem Herkunftsgebiet Pantanal. Eine der größten Corydoras-Arten.
Besonderheiten:
Männliche Tiere tragen zeitweise (zur Laichzeit) ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes prächtiges Netzmuster. Dieser temporäre sexuelle Dichromatismus und die für eine Corydoras-Art ungewöhnliche Größe haben immer wieder zu Verwirrungen und falschen Bezeichnungen dieser und eng verwandter Arten geführt.
Während die sexuell aktiven Männchen oft fälschlich als Corydoras bolivianus (Synonym/adulte From zu Corydoras geryi) exportiert wurden, gingen sexuell inaktive Männchen und Weibchen oft als Corydoras latus in den Handel.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Arten aus der Reticulatus-Gruppe sich untereinander kreuzen können.
Eine gesicherte Zuordnung von lebenden Tieren zu der Art Corydoras latus ist bislang nicht gelungen, so dass diese Art in der Aquaristik bisher unbekannt oder unerkannt ist.
Seiner Reticulatus-Gruppe ordnet Knaack neben der namensgebenden Art Corydoras reticulatus noch Corydoras sodalis, Corydoras geryi und Corydoras pantanalensis zu.
Corydoras pantanalensis wurde die C-Nummer "C 5" vergeben, die Art ist sehr produktiv, Knaack berichtet von bis zu 1500 Eiern (kein Tippfehler!) pro Weibchen und Gelege.
Abgrenzung
Corydoras pantanalensis am ähnlichsten ist die nur unwesentlich kleiner bleibende Art Corydoras geryi, deren Flossen im männlichen Geschlecht abweichend von Corydoras pantanalensis ebenfalls ein Netzmuster oder Bänderung aufweisen. Bei juvenilen Exemplaren ist die Dorsale bei Corydoras geryi in der oberen Hälfte sogar nahezu komplett schwarz gefärbt wie auch beim (juvenilen) Holotypus von Corydoras geryi.
Vor allem die Jungfische der beiden Arten können sehr gut unterschieden werden, da nur die Jungfische von Corydoras geryi eine schwarz gefärbte Dorsale haben, die im Alter einem etwas weniger auffälligen Netzmuster Platz macht.
Männliche Corydoras pantanalensis haben hingegen transparente Flossen.
Corydoras sodalis und Corydoras reticulatus bleiben kleiner und zeigen keinen sexuellen Dimorphismus.
Knaack grenzt die Art gegen Corydoras bolivianus ab, da der Erstbeschreibung von Corydoras geryi juvenile Tiere zu Grunde lagen, was auch zu der erneuten Beschreibung dieser Art in der gleichen Arbeit als Corydoras bolivianus geführt hat, wobei letztere als Synonym zu Corydoras geryi festgelegt wurde.
Die enge Verwandtschaft dieser beiden Arten wird durch genetische Analysen bestätigt und die Reticulatus-Gruppe ist offenbar monophyletisch.
Die folgenden beiden Bilder zeigen ein Exemplar mit einer Fehlfärbung, alle anderen Exemplare der Sendung waren normal gefärbt.
Quellen:
"Identifying Corydoradinae Catfish", Ian A. M. Fuller & Hans-Georg Evers, erste Ausgabe, S. 199.
"Corydoras pantanalensis n. sp. (Pisces, Siluriformes, Callichthyidae), Ein neuer Panzerwels aus Bolivien", Joachim Knaack, Aquaristik aktuell 2001/9-10 : 58-63.
"Die faszinierende Welt der Corydoras", Loseblattordner Werner Seuß
"Competition and phylogeny determine community structure in Müllerian co-mimics", Markos A. Alexandrou, Claudio Oliveira, Marjorie Maillard, Rona A. R. McGill, Jason Newton, Simon Creer & Martin I. Taylor
Wir bedanken uns für die Bilder bei Ingo Seidel, Steve Grant, Johnny Jensen (Bild 4), Hans Gruber (Bild 5), Amazon-Exotic-Import, Mapinguari Iktusaquas und Fisker.
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