Beschreibung:
|
Gattung/Art: Hoplisoma melanistium Regan, 1912
Synonyme:
Corydoras melanistius Regan, 1912
fragwürdig: Corydoras wotroi Nijssen & Isbrücker, 1967
Herkunft:
Guyana Länder, Venezuela

Größe:
6 cm
Wasserwerte:
22 - 26 °C, pH leicht sauer bis neutral, weich bis mittelhart
Etymologie:
Aus dem Griechischen "melan" (schwarz) und "histion" (Segel), Hinweis auf die schwarze Rückenflosse.
Besonderheiten:
Es finden drei Unterarten in der Literatur Erwähnung, die inzwischen alle in der Artstatus erhoben wurden.
Corydoras melanistius melanistius (Regan, 1912) aus den Küstenflüssen Guyanas ist mit Hoplisoma melanistium anzusprechen.
Corydoras melanistius brevirostris Fraser-Brunner, 1947 aus dem Orinoco und aus Küstenflüssen Surinams ist seit 2001 eine eigenständige Art und heisst nun Hoplisoma brevirostre (Isbrücker, 2001) und der ungültige Artname Corydoras melanistius longirostris (Hoedemann, 1952) aus dem oberen Amazonas Gebiet ist ein Synonym für Brochis ambiacus Cope, 1872.
Bezüglichen der Identität bzw. den Verwandtschaftsverhältnissen von Hoplisoma melanistium gab es einiges an Verwirrungen, auch der Typusfundort ist leider ziemlich vage.
Mit der Aufstellung der als explizit "kurzschnäuzig" genannten Unterart Corydoras melanistius brevirostris von Fraser-Brunner, war Corydoras melanistius melanistius nun die Art mit der längeren Schnauze. Seitdem wurde die Art zumindest von einigen Ichtyologen als langschnäuzig eingestuft.
Nach den genetischen Analysen von Alexandrou et al. (2010) wäre mit Brochis haraldschultzi ein typischer Langschnäuzer der nächste Verwandte von Hoplisoma melanistium. Auch bei Vera-Alcaraz (2013) kommt die Art in seiner Melanistius-Klade mit lauter Langschnäuzern zu liegen. Diese Bestätigung ist jedoch nicht weiter verwunderlich, da sie beide das gleiche Museumsmaterial (ANSP 180693) verwendet haben, welches aber offenbar mit Hoplisoma melanistium nicht richtig bezeichnet ist.
Eine Anlyse des Lectotyp BMNH 1864.1.21.86 von Tencatt kommt aber zu dem Schluss, dass es sich um einen Kurzschnäuzer handelt. Unter anderen sind die Zacken am Pektoralstacheln bei Langschnäuzern immer nach innen gerichtet, was hier nicht der Fall ist. Das versteht jeder, der schonmal versucht hat einen Langschnäuzer aus einem Aquariennetz zu befreien...
Es gibt weitere Merkmale wie eine schwach ausgeprägte Spitze des Mesethmoid (Schädelknochen), die Hoplisoma melanistium eindeutig als Kurzschnäuzer charakterisieren.



Ähnliche Arten und Abgrenzung:
Hoplisoma melanistium verfügt für einen Kurzschnäuzer über eine vergleichsweise lange Schnauze. Hoplisoma brevirostre hat zum einen eine kürzere Schnauze und im Gegensatz zu Hoplisoma melanistium eine gebänderte Caudale.
Weiterhin sind bei Hoplisoma melanistium die recht langen Pektoralstacheln auffällig, die jedoch in Fotos von lebenden Tieren nur schlecht in der Länge abzuschätzen sind. Diese unterscheiden die Art meines Erachtens eindeutig von ähnlichen Kurzschnäuzern des Guyana-Schilds wie Hoplisoma bicolor und Hoplisoma wotroi. Offiziell gilt diese letztgenannte Art als Synonym zu wahlweise Hoplisoma brevirostre oder Hoplisoma melanistium, was meines Erachtens beides falsch ist.
Quellen:
"Identifying Corydoradinae Catfish", Ian A. M. Fuller & Hans-Georg Evers, erste Ausgabe, S. 162.
"Die faszinierende Welt der Corydoras", Loseblattordner Werner Seuß
"Competition and phylogeny determine community structure in Müllerian co-mimics", Markos A. Alexandrou, Claudio Oliveira, Marjorie Maillard, Rona A. R. McGill, Jason Newton, Simon Creer & Martin I. Taylor
"Relações filogenéticas das espécies da familia Callichthyidae (Ostariophysi, Siluriformes)", Héctor Samuel Vera-Alcaraz, 2013
"Something wrong with my nose: The true identity of Corydoras melanistius Regan, 1912"; Luiz Fernando Caserta Tencatt; Catfish Study Group Journal, volume 15 , issue 3, september 2014
Autor:
Karsten S.
Wir bedanken uns für die Bilder im Bericht bei Michael Sturm und für das Bild oben bei Johnny Jensen.
|