Beschreibung:
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Gattung/Art: Ancistrus ranunculus "L 34", Muller Rapp-Py-Daniel & Zuanon, 1994
Synonyme: Monster-Antennenwels, Drachenwels, Kaulquappenwels, Froschkopfwels, Kaulquappen-Antennenwels, Medusa
Herkunft: Rio Xingú, Tocantins und Araguaia, Pará, Brasilien
Vorgestellt: DATZ 7/1989
Die Original-Vorstellung dieses Welses in der Fachzeitschrift Datz als PDF.
Weitere Harnischwelse aus den südlichen Amazonaszuflüssen (L 28 – L 34)
Größe: 12 - 14 cm
Wasserwerte:
T: 26 - 32 °C
pH: 5,5 - 7,5
KH: 0 - 5 °dH
GH: 0 - 20 °dH
Empfohlene Beckengröße: ab 80 cm
Dieser Ancistrus ranunculus "L 34" stammt aus dem Rio Xingú bei Altamira.
Geschlechtsunterschiede: Männchen mit mehr Tentakeln auf der Schnauze, Weibchen maximal zwei Tentakelreihen, Männchen längere Interopercularodontoden und längere Odontoden auf den Pectoralstacheln.
Der Ancistrus ranunculus "L 34" hat keine Panzerung auf der Bauchseite.
Sozialverhalten: Relativ friedlicher Ancistrus, teilweise zu mehreren in einer Höhle. Anderen Beckenbewohnern gegenüber zurückhaltend.
Die Bilder der Ancistrus ranunculus "L 34" vergrößern sich beim Anklicken.
Das Diskussionsforum zum Thema Beckeneinrichtung findet ihr hier.
Der Kopf des Ancistrus ranunculus "L 34" ist sehr breit und der Körper sehr abgeflacht.
Diese Welse stammen auch mal aus ruhiger fließendem Klarwasser.
Trotzdem brauchen sie einen hohen Sauerstoffanteil im Wasser und auch sehr häufigen Wasserwechsel.
Haltung: Ancistrus ranunculus ist sicher einer der am schwierigsten einzugewöhnenden Loricariiden und Anfängern keinesfalls zu empfehlen. Die Tiere werden meist stark verwurmt importiert und sind schon stark geschwächt.
Sehr viele überleben aufgrund dessen die ersten Wochen nicht. Ein weiteres Zeichen für einen schlechten Zustand sind weiße Flecken auf dem Rücken: symmetrisch angeordnet auf dem Rücken (durch Stress) oder auf dem ganzen Körper (Schleimhautdefekte). Tiere in gesundem Zustand sind komplett schwarz ohne jegliche Flecken. Durch Odontoden auf allen Knochenplatten und Flossen kann ein schwacher rotbrauner Schimmer entstehen. Optimale Wasserbedingungen durch häufige Wasserwechsel und starke Filterung sowie gutes Futter sind anfangs essentiell. Sind die Tiere aber erst einmal "über den Berg", was man an gerundeten Bäuchen und fehlenden weißen Flecken erkennt, sind sie relativ robust, bleiben aber sehr scheu. Ihrer Körperform entsprechend sollte man sehr flache Höhlen aus Ton oder Schiefer anbieten.
Idealerweise ist eine Haltung in einem Artaquarium zu empfehlen.
Das Diskussionsforum zum Thema Welsfutter findet ihr hier.
Der Ancistrus ranunculus "L 34" ist ein Allesfresser (Omnivore). Die Bilder der Ancistrus ranunculus "L 34" vergrößern sich beim Anklicken.
Beschreibung: Laut Jinkins ( "Bristlenoses" ) ist Ancistrus ranunculus die Ancistrus-Art mit der am stärksten reduzierten Bezahnung (Praemaxilla 36 Zähne, Mandibula 34 Zähne; zum Vergleich: A. cirrhosus Praemaxilla 38 Zähne, Mandibula 43 Zähne), was für eine bevorzugt carnivore bzw. omnivore Ernährung sprechen würde. Dies entspricht meinen Beobachtungen. Salat, Broccoli und Rosenkohl werden ignoriert. Flockenfutter, Futtertabletten mit "Fleisch-" und Algenanteil dagegen sehr gut gefressen. Sehr gern genommen werden auch verschiedene Frost- und Lebendfuttersorten.
Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet ihr hier.
Diese auch Kaulquappen-Antennenwels genannten Tiere stammen aus dem Unter- und Mittellauf des Rio Xingú.
Diese Harnischwelse haben als Wildfänge sehr oft Fischläuse (Karpfenläuse, Fischzecken).
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Sonstiges: Am Typusfundort wurden die Tiere in bis zu drei Meter (Trockenzeit) tiefem Wasser mit schwacher Strömung in Gesteinsspalten gefangen. Sie teilten sich die Höhlen mit Parancistrus sp. "L 332", Baryancistrus sp., Oligancistrus sp., verschiedenen Leporinus und Crenicichla. Hypancistrus zebra kommt ebenfalls syntop vor.
Links ein Ancistrus ranunculus "L 34" Männchen und rechts ein Weibchen.
Der Rio Xingu ist einer der großen Zuflüsse des Amazonas.
Er kommt aus dem südlichen Tiefland des Amazonas-Unterlaufs.
Er ist fast 2000 Kilometer lang.
Altamira, eine aquaristisch bekannte Stadt, ist an seinem Flusslauf zu finden.
Gerade für Welsliebhaber ist der Rio Xingu ein absolutes Highlight.
Etymologie:
ranunculus: Diminutionsform von "Rana",
lat.: Frosch, in Anspielung auf den Trivialnamen "Froschwels"
Ancistrus: griech. Widerhaken, namensgebend waren die Interopercularodontoden
Die Interopercularodontoden eines Ancistrus ranunculus "L 34".
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Zucht: Laut Seidel und Jinkins (sowie Vires) schon nachgezogen, keine Unterschiede zu anderen Ancistrus. Stimulation durch Strömung, pH-Absenkung und eventuell Umsetzen.
Ein Zuchtbericht von unserer Userin Marion
- Becken = 150x40x35
- Futter = verschiedene Sorten Tabs und Flockenfutter gelegentlich Artemia-Frostfutter
- Temperatur = 28 °C
- weiches Wasser
- schummriges Licht
- Strömung
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Das Diskussionsforum zum Thema Welszucht findet ihr hier.
Die Tentakeln auf dem Kopf der Monster-Antennenwels Männchen sind nicht verzweigt aber dafür sehr dick.
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Die Auswahl an Aquarienfischen für ein Gesellschaftsbecken ist sehr vielfältig.
Die Ancistrus ranunculus "L 34" haben 7 Weichstrahlen in der Rückenflosse (Dorsale).
Der erste Strahl in der Rückenflosse (Dorsale) wird als Hartstrahl (Dorsalstrahl) bezeichnet und
weist einen leichten Odontodenbewuchs auf.
Die Weichstrahlen spalten sich im letzten Drittel in der Rückenflosse zweimal auf.
Die Rückenflosse (Dorsale) ist am letzten Strahl nicht durch eine Membran mit dem Rücken verbunden.
Die Fettflosse (Adipose) ist nicht mit der Rückenflosse (Dorsale) verbunden.
Zwischen den beiden Hartstrahlen (Caudalstrahlen) der Schwanzflosse (Caudale) eines
Ancistrus ranunculus "L 34" sind 14 Weichstrahlen zu zählen, die sich wiederum aufspalten.
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Exportsituation: Die Ancistrus ranunculus "L 34" dürfen aus Brasilien exportiert werden.
Die brasilianische Regierung regelt ihre Exporte von Zierfischen nun über eine Negativliste.
Diese wird von der IBAMA herausgegeben.
Es dürfen nur Zierfische exportiert werden, die nicht auf der Liste geführt werden.
Die unter Export-Verbot stehenden Fische sind in einem Buch zusammengefasst:
Livro Vermelho 2018 vol6
Bei schweren Verstößen gegen die Exportvorschriften hat die brasilianische Regierung schon
hohe Geldstrafen und auch Gefängnisstrafen verhängt.
Daher sind in den letzten Jahren die Exporte aus Brasilien stark zurückgegangen.
Neue Arten, die bei Aquarianern weltweit immer sehr begehrt waren, sind aus Brasilien eher nicht
mehr zu erwarten. Hier haben sich in den letzten Jahren andere südamerikanische Länder hervorgetan.
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Handelssituation: Die Gattung Ancistrus hatte jahrelang einen „Freifahrtschein“, was sich auf der Positivliste geändert hatte. Ancistrus ranunculus steht aber darauf und wird auch regelmäßig importiert.
Hoffen wir, dass die Nachzucht bald besser klappt und man dann auf Nachzuchttiere zurückgreifen kann.
Die brasilianische Regierung regelt ihre Exporte von Zierfischen nun über eine Negativliste.
Wer interessantes Bildmaterial seiner Welse hat, kann es hier veröffentlichen.
Es kommen zwar immer wieder Importe herein und inzwischen gibt es auch einige Züchter dieser
interessanten Harnischwelse, aber im normalen Zoo- und Aquaristikhandel sind sie kaum anzutreffen.
Wer Interesse an diesen außergewöhnlich flachen L-Welsen hat, sollte eher im Internet auf die Suche nach
diesen Kaulquappenwelsen gehen. Eine weitere Möglichkeit ist es die Tiere in einem Aquaristikfachgeschäft
direkt zu bestellen. Viele spezialisiertere Läden bieten diesen Service ihren Kunden gerne an.
Die Bilder der Ancistrus ranunculus "L 34" vergrößern sich beim Anklicken.
Ähnliche Welse:
Weiterführende Informationen:
Autor: Martin Grimm, Markus Kaluza und DB-Team.
Wir bedanken uns für die Bilder bei Mike Hemetsberger, Ralf Heidemann (Fischray), Michael Berg, Andreas Jekel (www.geophagus.de) sowie bei Enrico Richter und farid.
Wer Informationen hat bezüglich Ancistrus ranunculus "L 34", die noch nicht
berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer
diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt,
kann dies hier tun.
Einer der richtig interessanten Harnischwelse ist der Ancistrus ranunculus "L 34".
Es ist nicht die Färbung, sondern sein markantes Aussehen, das einen beim Fotografieren erfreut.
Der Ancistrus ranunculus "L 34" ist uns aus dem Rio Xingú, Rio Tocantins und Rio Araguaia bekannt.
Sein Aussehen ist selbst für Harnischwelse sehr skurril und daher auffällig.
In der Eingewöhnung nicht immer die einfachsten Tiere, aber wenn es erst mal geklappt hat, sind sie eine Bereicherung für jedes Aquarium.
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