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Ancistrus sp. "Rio Takutu"
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Ancistrus_Rio_Takutu_600.jpg
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Beschreibung: Gattung/Art: Ancistrus sp. "Rio Takutu"

Synonyme: Weißpunkt-Antennenwels, Takutu-Antennenwels

Herkunft: oberer Rio Takutu, Guyana, Brasilien

Größe: 14 cm

Wasserwerte:
T: 24-29 °C
dgH: 8º bis 12º dgH
PH-Wert: 6 bis 7,5


Empfohlene Beckengröße: 100 cm



Ein Ancistrus sp. "Rio Takutu" aus dem Rio Takutu.


Geschlechtsunterschiede: Bei geschlechtsreifen Ancistrus sp. "Rio Takutu" kann man anhand
der Körperform (Dorsalansicht) die Geschlechter unterscheiden.
Die Kopfform beim Männchen ist breiter.
Die Männchen bekommen beim Heranwachsen das sogenannte Tentakelgeweih auf dem Kopf,
während die Weibchen nur eine Art Tentakel-Kranz um die Maulpartie ausbilden.
Männchen entwickeln einen stärkeren Odontodenbewuchs auf dem Brustflossenstachel.



Ein Ancistrus sp. "Rio Takutu" Männchen mit Tentakelgeweih (Antennen).


Etymologie: Die Gattung Ancistrus bekam ihren Namen in Anlehnung an die
Interopercular-Odontoden. Diese befinden sich in eingeklapptem Zustand hinter den Kiemendeckeln.
Ancistrus wurde von dem griechischen Wort „ankistron“ abgeleitet, was soviel heißt wie „Widerhaken“
oder auch „Angelhaken“.



Die Interopercular-Odontoden eines Ancistrus sp. "Rio Takutu".


Haltung: Die Ancistrus sp. "Rio Takutu" sind ruhige Aquarienbewohner, die sich
tagsüber, außerhalb der Fütterung, eher versteckt aufhalten.
Die Einrichtung der Aquarien sollte mit sehr vielen Versteckmöglichkeiten und Unterständen versehen sein.
Sand hat sich als Bodengrund bewährt, ebenso feiner Kies.
Bei der Haltung sollten die Welse ein keimarmes Aquarienwasser vorfinden mit einer
guten Strömung und einem hohen Sauerstoffanteil. Sehr häufiger Wasserwechsel sollte eine Pflicht sein,
obwohl die Ancistrus sp. "Rio Takutu" nicht besonders anspruchsvoll sind.
Becken mit weichem bis mittelhartem Wasser und einem Temperaturbereich von 24 - 29 °C
sollten für die Haltung dieser Welse zur Verfügung stehen.
Der pH-Wert sollte im leicht sauren bis neutralen Bereich liegen, um die 6 bis 7,5 pH.
Gefressen werden alle möglichen Sorten von Trockenfutter wie auch Pflanzenkost und Frostfutter.
Auch wird gerne an Wurzeln geraspelt, was nicht vergessen werden sollte.
Dieses sollte eher eine weiche Holzart sein, da diese Welse zu den Holzrasplern gehören.

Beim Heranwachsen ist es kein Problem, diese Welse in kleineren Becken zu halten.
Nur sollte man daran denken, dass diese Tiere bald mindestens ein Becken mit 100 cm Kantenlänge benötigen,
um sich entsprechend zu entwickeln. Es ist ebenso möglich, diese Welse als Pärchen oder als Gruppe zu pflegen.
In einer Gruppe entstehen schnell arttypische Rangordnungen, wobei sich in der Regel ein Tier zum
Alphamännchen etabliert.
Bei der Gruppenhaltung sollte das Becken größer gewählt werden und in mehrere Territorien unterteilt werden.
Schieferplatten, Steinaufbauten und Wurzeln sind im Allgemeinen sehr zu empfehlen.
Es sollten immer mehr Höhlen im Becken vorhanden sein als Welse.
Ich habe meist mindestens zwei Höhlen pro Wels im Becken.



Das Maul eines Ancistrus sp. "Rio Takutu".


Sonstiges zu Ancistrus sp. "Rio Takutu": Im Handel tauchen diese Welse eher selten auf.
Semiadulte Ancistrus sp. "Rio Takutu" haben große Ähnlichkeit mit Ancistrus sp. "L 182",
sie bleiben aber kleiner und zeigen eine weiße Punktzeichnung.
Die auffallende schwarze Kopfzeichnung zwischen den Knochenplatten, wie beim Ancistrus sp. "L 182" üblich,
fehlt beim Ancistrus sp. "Rio Takutu".
Gegenüber anderen Ancistrus Arten aus dem Norden Brasiliens, die ebenfalls schwarz/mit weißen Punkten sind,
unterscheidet sich der Ancistrus sp. "Rio Takutu" durch den sehr verlängerten unteren Hartstrahl seiner Schwanzflosse.



Diese Aufnahme zeigt einen Ancistrus sp. "Rio Takutu".
Diese Antennenwelse haben 7 Weichstrahlen in der Rückenflosse (Dorsale).
Der erste Strahl in der Rückenflosse wird als Hartstrahl (Dorsalstrahl) bezeichnet.
Die Weichstrahlen spalten sich im letzten Drittel in der Rückenflosse zweimal auf.
Die Rückenflosse (Dorsale) ist am letzten Strahl nicht durch eine Membran mit dem Rücken verbunden.
Zwischen dem Hartstrahl und dem ersten Weichstrahl ist am Rückenansatz der Ancistrus sp. "Rio Takutu"
in der Membran deutlich ein schwarzer Fleck zu erkennen.
Die Fettflosse (Adipose) ist nicht mit der Rückenflosse verbunden.
Zwischen den beiden Hartstrahlen (Caudalstrahlen) der Schwanzflosse (Caudale) eines
Ancistrus sp. "Rio Takutu" sind 14 Weichstrahlen zu zählen, die sich wiederum aufspalten.
Der untere Hartstrahl der Schwanzflosse ist ca. 50 % länger als der obere Hartstrahl.



Ein adultes Ancistrus sp. "Rio Takutu" Männchen.


Zucht: Beim Ancistrus sp. "Rio Takutu" handelt es sich um einen Höhlenbrüter.
Die Zucht ist natürlich in einem Artbecken am einfachsten zu bewerkstelligen.
Es sollte ein sehr weiches und auch saures Wasser verwendet werden.
Während die Welse in der Natur Steinspalten oder Ausbuchtungen im Totholz als Schutz für
ihre Gelege heranziehen müssen, hat sich im Aquarium der Einsatz von Ton- oder Schieferhöhlen
durchaus bewährt. Näheres zum Thema Höhlen findet ihr hier.
Für eine Erhöhung des Zuchterfolges hat sich gezeigt, dass es sinnvoller ist, wenn die Höhlen von der Größe
her den Welsen angepasst sind.
Gerade bei mehreren Männchen in einem Becken sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass es
sehr viele Versteckmöglichkeiten gibt.
Es sollten mindestens zwei Höhlen für jeden Wels im Becken vorhanden sein, damit es
nicht zu Streitereien wegen Höhlenmangels kommt.
Insbesondere wenn mehrere große Ancistrus sp. "Rio Takutu" Männchen in einem Becken leben, hat es sich als Vorteil erwiesen,
das Becken in mehrere Bereiche (Territorien) optisch zu unterteilen.
So sind die Ancistrus sp. "Rio Takutu" innerartlich noch wesentlich ruhiger, was für eine Vermehrung förderlich ist.
Großzügige und häufige Wasserwechsel und eine zusätzliche Strömungspumpe fördern das Ablaichen.
Das Männchen pflegt und verteidigt das Gelege bis die Jungfische schlüpfen und auf sich alleine gestellt sind,
wie bei den Harnischwelsen üblich.
Die Beckentemperatur hat auch einen Einfluss auf den Schlupf des Geleges. Bei kühleren Temperaturen
ist die Entwicklung langsamer.
Das ist auch beim Heranwachsen der Jungwelse der Fall.
Jungwelse fressen im Prinzip das selbe wie die Elterntiere, nur eben für ihre Größe angepasst verkleinert.
Die Aufzucht wird am besten separat gemacht, in einem extra Becken oder einem Einhängekasten („Gerdkasten“).
So ist eine gezielte Ernährung der Jungfische bei der Aufzucht gewährleistet.
Um den Stress unter den Jungwelsen zu minimieren, sollte man viele kleine Röhren als
Verstecke im Aufzuchtbehälter platzieren. So haben die Jungtiere einen Unterschlupf,
in dem sie sich sicher fühlen. Bei Rangeleien unter den Jungwelsen stehen immer zwei Ausgänge
zur Verfügung. Das senkt den Stress und erhöht dadurch die Wachstumsgeschwindigkeit der Welse.
Viel Wasserwechsel ist für ein rasches Wachstum der Welse schon so etwas wie eine Grundvoraussetzung
und bräuchte eigentlich kaum erwähnt zu werden.
Es ist empfehlenswert, dass im Aufzuchtbecken eine gute Versorgung mit Sauerstoff vorhanden ist,
denn durch einen erhöhten Futterbedarf hat dies klare Vorteile.



Ein adultes Ancistrus sp. "Rio Takutu" Männchen.



Wir bedanken uns für die Bild bei Ralf Heidemann.



Wer Informationen hat bezüglich Ancistrus sp. "Rio Takutu", die noch nicht
berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer
diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt,
kann dies hier tun.
Schlüsselwörter: Ancistrus Takutu Antennenwels Weißpunkt Guyana Brasilien
Größe min: 14 cm
Beckengröße min: 100 cm
Temperatur min: 24 °C
Temperatur max: 29 °C



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