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Ancistrus sp. "Puerto Ayacucho"
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Beschreibung: Gattung/Art: Ancistrus sp. "Puerto Ayacucho"

Synonyme: Orangesaum - Antennenwels

Herkunft: Venezuela, in den Oberläufen des Orinoko und Rio Negro, meist in kleineren Bächen

Größe: 12 cm

Wasserwerte:
T: 26 - 29 °C
pH: 5 - 7

Empfohlene Beckengröße: ab 60 cm



Ancistrus sp. "Puerto Ayacucho" aus einen Klarwasserbach bei der Stadt Puerto Ayacucho.


Sonstiges:
Ein recht dunkler Ancistrus wurde aus der Umgebung der Stadt Puerto Ayacucho vorgestellt unter dem Namen Ancistrus sp. "Puerto Ayacucho". Diese Welse haben eine gelb/orangene Marmorierung mit weiß/gelbem Punktmuster und einem hellen ins orangene gehenden Flossensaum.
Inzwischen geht man davon aus, dass es sich bei Ancistrus sp. "L 125", Ancistrus sp. "L 150" und
auch bei Ancistrus sp. "Puerto Ayacucho" um eine Art handeln könnte. Diese Welse sind je nach Fundort sehr variabel in der Färbung.
In der DATZ 05/1993 wurden diese Harnischwelse dann mit der L-Nummer L 125 erstmals vorgestellt. Ancistrus sp. "L 125" hat eine blass gräuliche Grundfarbe, die eine Marmorierung erkennen lässt. Des weiteren weist dieser Wels eine silberweiße Punktmusterung auf mit einem hellen Schwanzflossensaum.
Der in der DATZ 02/1994 als Ancistrus sp. "L 150" vorgestellte Wels war eher dunkel von der Färbung und die Punktierung war auf dem Foto sehr schlecht zu erkennen. Der Wels hatte ebenfalls den hellen Saum und stammte auch aus der Umgebung von der Stadt Puerto Ayacucho.
Souza et al. haben 2019 mit Ancistrus patronus eine Art beschrieben, bei der es sich um Ancistrus sp. "Puerto Ayacucho" handeln dürfte.

Geschlechtsunterschiede:
Bei recht jungen Männchen sind die Tentakel um den Schnauzenrand frühzeitig zu erkennen. Große geschlechtsreife Tiere tragen ein ausgeprägtes Tentakelgeweih. Weibliche Ancistren hingegen haben kein solches Geweih auf dem Kopf. Geschlechtsreife Weibchen haben durch ihren Laich eine fülligere Bauchpartie. Männchen entwickeln einen stärkeren Odontodenbewuchs auf dem Brustflossenstachel.

Sozialverhalten: Ruhige, auch gegenüber anderen Beckenbewohnern gut verträgliche Art.

Etymologie:
Die Gattung Ancistrus bekam ihren Namen in Anlehnung an die Interopercular-Odontoden. Diese befinden sich in eingeklapptem Zustand hinter den Kiemendeckeln. Ancistrus wurde von dem griechischen Wort "ankistron" abgeleitet, was soviel heißt wie "Widerhaken" oder auch "Angelhaken".

Herkunft:
Ancistrus sp. "Puerto Ayacucho" ist im Oberlauf des Orinoko und auch des Rio Negro verbreitet. Da beide Flusssysteme miteinander verbunden sind, ist dies auch nicht weiter verwunderlich. Dort sind diese Welse meist in den vielen keinen Bächen zu finden, die in den Orinoko und auch Rio Negro entwässern. Im Welsatlas 2 ist ein Beispiel eines Fundortes des Ancistrus sp. "Puerto Ayacucho" beschrieben. Hierbei geht es um einen Urwaldbach in der Nähe von Puerto Ayacucho in Venezuela.
Bei der Reise wurden folgende Werte gemessen: 28°C, pH-Wert 5,6 und eine elektrische Leitfähigkeit < 20 mS. Bei den Fundorten handelt es sich um Klarwasser-Bäche oder kleinere -Flüsse, die ein sehr weiches Wasser führen. Es kommt noch dazu, dass der pH-Wert sehr sauer ist, was zu einem geringeren Keimdruck der Gewässer führt.



Ancistrus sp. "Puerto Ayacucho" stammt aus dem Klarwasser und ist sehr gut für die Aquaristik geeignet.


Beckeneinrichtung:
Für ein junges Pärchen von Ancistrus sp. "Puerto Ayacucho" reicht ein 60 cm Becken meist noch aus. Für die Haltung einer Gruppe sollte mindestens ein 80 cm Becken angestrebt werden. Der Bodengrund spielt kaum eine Rolle. Hierbei können es grobe Kiesel oder auch feiner Sand sein. Es sollten viele Versteckmöglichkeiten vorhanden sein. Hierbei bieten sich Wurzeln geradezu an. Nähere Informationen zum Thema Wurzeln findet ihr hier.
Im Allgemeinen werden Pflanzen nicht weiter beachtet. Näheres über Pflanzen in Welsbecken hier.
Höhlen aus Ton, Schiefer, Bambus etc. sollten auf jeden Fall vorhanden sein und zwar mehr als Welse im Becken.


Das Diskussionsforum zum Thema Beckeneinrichtung findet ihr hier.



Haltung:
Wie bei vielen Arten des oberen Rio Negro sollten auch Ancistrus sp. "Puerto Ayacucho" in sehr gut gefilterten Aquarien gehalten werden. Eine gute Wasserpflege mit häufigen Wasserwechseln sollte betrieben werden um sicherzustellen, dass die Keimzahlen im Becken nicht zu hoch werden. In Aquarien ist gerade die Keimbelastung ein immer wiederkehrendes Problem, das leicht unterschätzt wird, und das gerade bei Fischarten aus dem oberen Rio Negro oder auch Orinoko. Der pH-Wert sollte im sauren Bereich liegen, um die 5 bis 7 pH. Des weiteren sollte für die Haltung ein nicht zu hartes Wasser verwendet werden. Für die Zucht sollte es sogar ein sehr weiches Wasser sein. Bei der Haltung ist eine Temperatur von 26 - 30°C akzeptabel, während für eine schönere Färbung und ein aktives Verhalten 28°C als empfehlenswert scheint. Über 28°C gibt es häufig Probleme mit der Temperaturverträglichkeit der Aquarienpflanzen.
Vom Futter her sind diese Welse eigentlich völlig unproblematisch. Sie scheinen so ziemlich an alle Sorten von Trockenfutter leicht zu gewöhnen zu sein. Es wird alles angenommen, ob nun Granulatfutter, Futtertabletten, Flockenfutter, Chips oder Pellets. Ein Grünanteil sollte auch immer wieder angeboten werden. Auch wird gerne an Wurzeln geraspelt, was nicht vergessen werden sollte.
Man sollte ebenfalls daran denken, dass bei höheren Temperaturen der Sauerstoffgehalt abnimmt. Daher bietet sich ein Durchlüfterstein geradezu an.


Das Diskussionsforum zum Thema Welsfutter findet ihr hier.



Das typische Maul eines Aufwuchsfressers.


Vergesellschaftung: Diese kleinen Harnischwelse sind vollkommen unproblematisch bei der Vergesellschafung mit anderen Fischen. Bei Welsen sollte man natürlich darauf achten, nicht zwei Welsarten der gleichen Gattung in einem Becken zu pflegen (Gefahr der Hybridisierung).


Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet ihr hier.



Zucht:
Die Zucht ist natürlich in einem Artbecken am einfachsten zu bewerkstelligen. Diese Harnischwelse werden immer mal wieder nachgezogen, auch ohne größeren Aufwand im allgemeinen Gesellschaftsbecken. Bei Ancistrus sp. "Puerto Ayacucho" handelt es sich um einen Höhlenbrüter. Es sollte ein sehr weiches und auch saures Wasser verwendet werden. Während die Welse in der Natur Steinspalten oder Ausbuchtungen im Totholz als Schutz für ihre Gelege heranziehen müssen, hat sich im Aquarium der Einsatz von Ton- oder Schieferhöhlen durchaus bewährt. Näheres zum Thema Höhlen findet ihr hier.
Für eine Erhöhung des Zuchterfolges hat sich gezeigt, dass es sinnvoller ist, wenn die Höhlen von der Größe her den Welsen angepasst sind. Gerade bei mehreren Männchen in einem Becken sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass es
sehr viele Versteckmöglichkeiten gibt. Es sollten mindestens zwei Höhlen für jeden Wels im Becken vorhanden sein, damit es nicht zu Streitereien kommt wegen Höhlenmangels. Insbesondere wenn mehrere große Männchen in einem Becken leben, hat es sich als Vorteil erwiesen, das Becken in mehrere Bereiche (Territorien) optisch zu unterteilen. So sind die Welse innerartlich noch wesentlich ruhiger, was für eine Vermehrung förderlich ist. Großzügige und häufige Wasserwechsel und eine zusätzliche Strömungspumpe fördern das Ablaichen. Das Männchen pflegt und verteidigt das Gelege bis die Jungfische schlüpfen und auf sich alleine gestellt sind, wie bei den Harnischwelsen üblich.
Die Beckentemperatur hat auch einen Einfluss auf den Schlupf des Geleges. Bei kühleren Temperaturen ist die Entwicklung langsamer. Das ist auch beim Heranwachsen der Jungwelse der Fall. Jungwelse fressen im Prinzip das selbe wie die Elterntiere, nur eben für ihre Größe angepasst verkleinert. Die Aufzucht wird am besten separat gemacht, in einem extra Becken oder einem Einhängekasten ( "Gerdkasten" ).
So ist eine gezielte Ernährung der Jungfische bei der Aufzucht gewährleistet. Um den Stress unter den Jungwelsen zu minimieren, sollte man viele kleine Röhren als Verstecke im Aufzuchtbehälter platzieren. So haben die Jungtiere einen Unterschlupf, in dem sie sich sicher fühlen. Bei Rangeleien unter den Jungwelsen stehen immer zwei Ausgänge zur Verfügung. Das senkt den Stress und erhöht dadurch die Wachstumsgeschwindigkeit der Welse. Viel Wasserwechsel ist für ein rasches Wachstum der Welse schon so etwas wie eine Grundvoraussetzung und bräuchte eigentlich kaum erwähnt zu werden. Es ist empfehlenswert, dass im Aufzuchtbecken eine gute Versorgung mit Sauerstoff vorhanden ist, denn durch einen erhöhten Futterbedarf hat dies klare Vorteile.


Das Diskussionsforum zum Thema Welszucht findet ihr hier.




Ancistrus sp. "Puerto Ayacucho" ist ein Höhlenbrüter im männlichen Geschlecht.


Ähnliche Welse: Ancistrus sp. "L 150", Ancistrus sp. "L 125"

Importsituation: Ancistrus sp. "Puerto Ayacucho" werden immer mal wieder als Wildfänge eingeführt und angeboten. Aber auch Nachzuchten sind im Handel zu finden. Sie gehören zwar nicht zum Standardsortiment der Aquarienläden, aber mit ein bisschen Suche und Nachhaken, beziehungsweise im Handel bestellen, sollten sie durchaus zu besorgen sein.


Wer interessantes Bildmaterial seiner Welse hat, kann es hier veröffentlichen.



Weitere Informationen :

Autor: Ralf Heidemann (Fischray)

Wir bedanken uns für die Bilder bei Ralf Heidemann (Fischray)




Wer Informationen hat bezüglich Ancistrus sp. "Puerto Ayacucho", die noch nicht berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen. Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt. Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt, kann dies hier tun.


Größe min: 12
Beckengröße min: 60
Temperatur min: 25
Temperatur max: 29



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Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 20:50 Uhr.

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