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Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat"
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Großbild


Beschreibung: Gattung/Art: Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat"

Synonyme:

Herkunft: Französisch-Guayana, Crique Petit Laussat

Größe: 14 cm

Wasserwerte:
T: 24 - 27°C
pH: 5 - 7

Empfohlene Beckengröße: ab 80 cm



Ein Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat" aus Französisch-Guayana.


Geschlechtsunterschiede: Bei recht jungen Männchen sind die Tentakel um den Schnauzenrand frühzeitig zu erkennen. Große geschlechtsreife Tiere tragen ein ausgeprägtes Tentakelgeweih. Weibliche Ancistren hingegen haben kein solches Geweih auf dem Kopf.
Geschlechtsreife Weibchen haben durch ihren Laich eine fülligere Bauchpartie.
Männchen entwickeln einen stärkeren Odontodenbewuchs auf dem Brustflossenstachel.


Sozialverhalten: Der Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat" ist eine ruhige, auch gegenüber
anderen Beckenbewohnern gut verträgliche Art.


Etymologie: Die Gattung Ancistrus bekam ihren Namen in Anlehnung an die
Interopercular-Odontoden. Diese befinden sich in eingeklapptem Zustand hinter den Kiemendeckeln. Ancistrus wurde von dem griechischen Wort „ankistron“ abgeleitet, was soviel heißt wie „Widerhaken“ oder auch „Angelhaken“.



Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat" im Fangnetz.


Beckeneinrichtung: Für ein junges Pärchen des Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat"
reicht ein 80 cm Becken meist noch aus.
Für die Haltung einer Gruppe sollte mindestens ein 100 cm Becken angestrebt werden.
Werden mehrere Männchen in einem Becken gepflegt, sollte das Aquarium in mehrere
Territorien aufgeteilt werden.
Der Bodengrund spielt kaum eine Rolle. Hierbei können es grobe Kiesel oder auch feiner Sand sein.
Es sollten viele Versteckmöglichkeiten vorhanden sein.
Hierbei bieten sich Wurzeln geradezu an.
Nähere Informationen zum Thema Wurzeln findet ihr hier.
Im Allgemeinen werden Pflanzen nicht weiter beachtet.
Näheres über Pflanzen in Welsbecken hier.
Höhlen aus Ton, Schiefer, Bambus etc. sollten auf jeden Fall vorhanden sein und zwar mehr als Welse im Becken.


Das Diskussionsforum zum Thema Beckeneinrichtung findet ihr hier.



Herkunft: Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat" stammt aus Französisch-Guayana.
Der Crique Petit Laussat kreuzt bei Kilometer 197 die N1. Dieser Fluss gehört zum La Mana Einzugsgebiet.
Er ist dort noch recht schmal, etwa 5 bis 10 Meter breit. Die tiefste Stelle befindet sich hinter der Straßenbrücke und
ist nur etwa 2 Meter tief.

Bei der Reise 2010 wurden vormittags um 10 Uhr folgende Werte gemessen: Lufttemperatur 29 °C,
Wassertemperatus 25,6 °C, pH-Wert 5,8 und eine elektrische Leitfähigkeit von 16 µS/cm.
Die Wasserfarbe war leicht gelblich, aber trotzdem tranzparnt. Es waren auch keine Sedimente im Wasser zu finden.
Der saure pH-Wert führt zu einem geringeren Keimdruck im Wasser.

Der Fundort des Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat" ist, wie der Name schon verrät, der Crique Petit Laussat.
Dieser ist eher ein kleiner ruhiger Fluss mit bis zu 2 Metern Wassertiefe an der tiefsten Stelle.
Die Strömungsgeschwindigkeit liegt bei rund 0,25 m/s. Bei Hochwasser ist die Strömung um etliches stärker und
der Wasserstand kann auch schon mal bis zu einem Meter höher sein. Hier sind außerdem die
Guyanancistrus brevispinis an Steinen anzutreffen, aber auch an dem im Wasser liegenden Totholz.
Außerdem konnte eine Loricariichthis sp. Art nachgewiesen werden, die ca. 25 - 30 cm groß wird. Ein guter alter
Bekannte, der L 42, wurde dort ebenfalls gefunden, wie auch Pseudopimelodus raninus.
Im Crique Petit Laussat sind Wasserpflanzen zu finden sowie auch eine versteckreiche Uferbepflanzung.
Bei einer Fangreise von Ch. Samborski konnten am 06.02.2010 folgende Wasserwerte um 10 Uhr vormittags gemessen werden: 29 °C Lufttemperatur, 25,6 °C Wassertemperatur, 8 ppm, pH 5,8 und eine elektrische Leitfähigkeit von
16 µS/cm.


Haltung: In der Pflege ist der Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat" ein recht einfach zu haltender
Harnischwels. Eine gute Wasserpflege mit häufigen Wasserwechseln sollte
betrieben werden um sicherzustellen, dass die Keimzahlen im Becken nicht zu hoch werden.
In Aquarien ist gerade die Keimbelastung ein immer wiederkehrendes Problem, das leicht unterschätzt wird.
Der pH-Wert sollte im sauren Bereich liegen, um die 5 bis 7 pH.
Des weiteren sollte für die Haltung ein nicht zu hartes Wasser verwendet werden. Für die Zucht sollte es sogar
ein sehr weiches Wasser sein.
Bei der Haltung ist eine Temperatur von 24 - 27 °C akzeptabel.
Vom Futter her sind diese Welse eigentlich völlig unproblematisch.
Sie scheinen so ziemlich an alle Sorten von Trockenfutter leicht zu gewöhnen zu sein.
Es wird alles angenommen, ob nun Granulatfutter, Futtertabletten, Flockenfutter, Chips oder Pellets.
Ein Grünanteil sollte auch immer wieder angeboten werden.
Auch wird gerne an Wurzeln geraspelt, was nicht vergessen werden sollte.
Man sollte ebenfalls daran denken, dass bei höheren Temperaturen der Sauerstoffgehalt abnimmt.
Daher bietet sich ein Durchlüfterstein geradezu an.


Das Diskussionsforum zum Thema Welsfutter findet ihr hier.



Das typische Maul eines Aufwuchsfressers.


Vergesellschaftung: Wie bei den meisten Ancistrus-Arten ist auch dieser kleinbleibende
Harnischwelse vollkommen unproblematisch bei der Vergesellschafung mit anderen Fischen.
Man sollte natürlich darauf achten, nicht zwei Welsarten der gleichen Gattung in einem Becken zu
pflegen (Gefahr der Hybridisierung).
Andere Fischarten werden in der Regel nicht weiter beachtet.



Die Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat" halten sich bevorzugt am Holz auf.


Namensgebung: Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat" hat seinen Namen durch den Fundort
bekommen. Es besteht eine große Ähnlichkeit zu dem Ancistrus temminckii. Dieser wurde aus Surinam
beschrieben, aus der Umgebung der Stadt Paramaribo.
Man kann diese Welse auch als Ancistrus cf. temminckii bezeichnen.


Beschreibung: Der Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat" hat eine dunkel braune Grundfärbung.
Diese Welse haben ein helles Fleckenmuster, das gleichmäßig und zahlreich über den gesamten Körper verteilt ist.
Die Flecken werden beim Heranwachsen größer, so dass Alttiere größere Flecken aufweisen.
Die Flecken sind am gesamten Körper gleich groß, nur am Schnauzenrand sind einige kleinere zu beobachten.
Die Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat" weisen zusätzlich zu dem Hartstrahl in der Rückenflosse noch sieben
Weichstrahlen auf. In der Schwanzflosse sind 14 Weichstrahlen zu zählen.



Eine Gruppe Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat" kurz nach dem Fang.


Sonstiges: Bei den Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat" handelt es sich um einen weiteren
Vertreter der Gattung Ancistrus, in diesem Fall aus Französisch-Guayana.
Die Ancistrus haben als Gattung wahrscheinlich das größte Verbreitungsgebiet in Südamerika.
Nahezu in jedem Flusssystem Südamerikas sind ein oder sogar mehrere Ancistrus-Arten nachweisbar.
In der Aquaristik ist dieser Ancistrus sp. wohl einer der am längsten in Menschenhand gepflegten und
gezüchteten Welse überhaupt.

Bei geschlechtsreifen Männchen kommt es gelegentlich zu Rangeleien auf engem Raum,
wobei die Kiemendeckel-Odontoden drohend hervorgestülpt werden.
Das Geweih hat keine Bedeutung als Waffe bei Rangeleien.
Da diese Art nicht so groß wird, ist sie gut für jegliche Gesellschaftsbecken geeignet.


Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet ihr hier.



Die Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat" haben 7 Weichstrahlen in der Rückenflosse (Dorsale).
Der erste Strahl in der Rückenflosse (Dorsale) wird als Hartstrahl (Dorsalstrahl) bezeichnet und
weist einen leichten Odontodenbewuchs auf.
Die Weichstrahlen spalten sich im letzten Drittel in der Rückenflosse zweimal auf.
Die Rückenflosse (Dorsale) ist am letzten Strahl nicht durch eine Membran mit dem Rücken verbunden.
Die Fettflosse (Adipose) ist nicht mit der Rückenflosse (Dorsale) verbunden.
Zwischen den beiden Hartstrahlen (Caudalstrahl) der Schwanzflosse (Caudale) eines
Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat" sind 14 Weichstrahlen zu zählen, die sich wiederum aufspalten.
Die Bilder des Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat" können durch Anklicken vergrößert werden.
So sind Feinheiten besser zu erkennen.


Zucht: Die Zucht ist natürlich in einem Artbecken am einfachsten zu bewerkstelligen.
Diese Harnischwelse werden immer mal wieder nachgezogen, auch ohne größeren Aufwand im
allgemeinen Gesellschaftsbecken.
Beim Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat" handelt es sich um einen Höhlenbrüter.
Es sollte ein sehr weiches und auch saures Wasser verwendet werden.
Während die Welse in der Natur Steinspalten oder Ausbuchtungen im Totholz als Schutz für
ihre Gelege heranziehen müssen, hat sich im Aquarium der Einsatz von Ton- oder Schieferhöhlen
durchaus bewährt. Näheres zum Thema Höhlen findet ihr hier.
Für eine Erhöhung des Zuchterfolges hat sich gezeigt, dass es sinnvoller ist, wenn die Höhlen von der Größe
her den Welsen angepasst sind.
Gerade bei mehreren Männchen in einem Becken sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass es
sehr viele Versteckmöglichkeiten gibt.
Es sollten mindestens zwei Höhlen für jeden Wels im Becken vorhanden sein, damit es
nicht zu Streitereien wegen Höhlenmangels kommt.
Insbesondere wenn mehrere große Männchen in einem Becken leben, hat es sich als Vorteil erwiesen,
das Becken in mehrere Bereiche (Territorien) optisch zu unterteilen.
So sind die Welse innerartlich noch wesentlich ruhiger, was für eine Vermehrung förderlich ist.
Großzügige und häufige Wasserwechsel und eine zusätzliche Strömungspumpe fördern das Ablaichen.
Das Männchen pflegt und verteidigt das Gelege bis die Jungfische schlüpfen und auf sich alleine gestellt sind,
wie bei den Harnischwelsen üblich.
Die Beckentemperatur hat auch einen Einfluss auf den Schlupf des Geleges. Bei kühleren Temperaturen
ist die Entwicklung langsamer.
Das ist auch beim Heranwachsen der Jungwelse der Fall.
Jungwelse fressen im Prinzip das selbe wie die Elterntiere, nur eben für ihre Größe angepasst verkleinert.
Die Aufzucht wird am besten separat gemacht, in einem extra Becken oder einem Einhängekasten („Gerdkasten“).
So ist eine gezielte Ernährung der Jungfische bei der Aufzucht gewährleistet.
Um den Stress unter den Jungwelsen zu minimieren, sollte man viele kleine Röhren als
Verstecke im Aufzuchtbehälter platzieren. So haben die Jungtiere einen Unterschlupf,
in dem sie sich sicher fühlen. Bei Rangeleien unter den Jungwelsen stehen immer zwei Ausgänge
zur Verfügung. Das senkt den Stress und erhöht dadurch die Wachstumsgeschwindigkeit der Welse.
Viel Wasserwechsel ist für ein rasches Wachstum der Welse schon so etwas wie eine Grundvoraussetzung
und bräuchte eigentlich kaum erwähnt zu werden.
Es ist empfehlenswert, dass im Aufzuchtbecken eine gute Versorgung mit Sauerstoff vorhanden ist,
denn durch einen erhöhten Futterbedarf hat dies klare Vorteile.


Das Diskussionsforum zum Thema Welszucht findet ihr hier.



Der Gelegeballen eines Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat"
mit gelben/orangen Eiern, wie bei den meisten Ancistrusarten.


Ähnliche Welse: Ancistrus temminckii


Importsituation: Die Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat" werden eigentlich gar nicht
kommerziell importiert. Es gab einige private Importe von diesen Harnischwelsen.
Im Handel sind sie schwer zu finden. Es gelingt eher mal, Nachzuchten aus privater Hand zu bekommen.


Wer interessantes Bildmaterial seiner Welse hat, kann es hier veröffentlichen.



Weitere Informationen :


Autor: Ralf Heidemann (Fischray)

Wir bedanken uns für die Bilder bei Ralf Heidemann (Fischray)




Wer Informationen hat bezüglich Ancistrus sp. "Crique Petit Laussat", die noch nicht
berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer
diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt,
kann dies hier tun.
Größe min: 14
Beckengröße min: 80
Temperatur min: 24
Temperatur max: 27



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