Beschreibung:
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Gattung/Art: Peckoltia sp. "Rio Curuá"
Synonyme:
Herkunft: Rio Curuá, Brasilien
Größe: ca. 14 cm
Wasserwerte:
T: 26 – 30°C
pH: 5,5 – 7,5
Empfohlene Beckengröße: ab 80 cm
Geschlechtsunterschiede: Die Weibchen haben einen starke Orange-Anteil in ihrer Färbung,
während die Männchen wesentlich dunkler gehalten sind.
Geschlechtsreife Weibchen lassen sich auch anhand der Körperform recht gut erkennen.

Männchen von Peckoltia sp. Rio Curuá. Die Weibchen haben einen starke Orange-Anteil in ihrer Färbung.

Genitalpapille eines Männchens.
Die Unterscheidung der Geschlechter anhand der Genitalpapille ist nur für erfahrene und geübte
Aquarianer eine weitere Möglichkeit.

Ein geschlechtsreifes Männchen.
Sozialverhalten: Recht ruhige und nicht gerade scheue Art. Gut geeignet für Gesellschaftsbecken.
Die Kiemendeckel-Odontoden eines Peckoltia sp. Rio Curuá Männchens.
Beckeneinrichtung: Das Becken sollte mindestens 80 cm lang sein um ein Pärchen zu pflegen.
Für eine Gruppe sollte natürlich ein größeres Becken gewählt werden. Die Becken sollten recht viele
Versteckmöglichkeiten bieten in Form von Höhlen und Spalten. Eine Ansammlung von weichen Wurzeln
sollte natürlich nicht fehlen, nicht nur zum Verstecken sondern auch zur Ergänzung des Nahrungsspektrums.
Nähere Informationen zum Thema Wurzeln findet ihr hier.
Für eine dauerhafte und gesunde Pflege dieser Tiere sind gerade weiche Wurzeln recht wichtig.
Pflanzen sind nicht nur für das Auge gern gesehen, auch die Peckoltia sp. Rio Curuá fühlen sich in
einem bepflanzten Becken wohler.
Näheres über Pflanzen in Welsbecken hier.
Wie bei anderen Welsen auch sollten wesentlich mehr Höhlen im Becken verteilt sein als Welse im Becken
vorhanden sind. In der Regel sollten für jedes Tier zwei Höhlen vorhanden sein.
Ein Aquarianer findet es meist toll, wenn man in die Höhlen schauen kann.
Die Welse haben es allerdings lieber, wenn die Höhleneingänge geschützt sind, indem sie unter den Wurzeln
liegen oder mit Schieferplatten leicht verdeckt sind.

Peckoltia sp. Rio Curuá
Das Diskussionsforum zum Thema Beckeinrichtung findet ihr hier.

Peckoltia sp. Rio Curuá
Haltung: Ausgewachsene Peckoltia sind auch tagsüber immer mal wieder zu beobachten.
Während andere Welsarten eher versteckt leben, sind diese eher etwas für den beobachtenden Aquarianer.
Spätestens bei der Fütterung sind diese recht gierigen Welse am Herumwuseln nicht mehr zu hindern.
Vorrausgesetzt sie haben sich im Becken eingewöhnt. Das Aquarium sollte gut gefiltert sein.
Eine leichte Strömung im Becken ist empfehlenswert. Auch auf einen hohen Sauerstoffanteil im Wasser sollte
unbedingt geachtet werden.
Je höher die Temperaturen, desto mehr sollte für eine gute Durchlüftung gesorgt werden.
Beim Futter sind diese Welse nicht besonders wählerisch. Futtertabletten oder auch Futtergranulat werden
gern genommen.
Damit die Tiere eine abwechslungsreiche Nahrung erhalten, sollte das Frostfutter nicht vergessen werden.
Hier wird alles gern genommen, ob nun Mückenlarven oder Cyclops spielt kaum eine Rolle.
Selbst Flockenfutter und Pellets werden recht gern gefressen.
Das Diskussionsforum zum Thema Welsfutter findet ihr hier.
Das typische Maul eines Peckoltia sp. Rio Curuá.
Das typische Maul eines Aufwuchsfressers.
Oberkieferbezahnung eines Peckoltia sp. Rio Curuá. Unterkieferbezahnung einesPeckoltia sp. Rio Curuá.
Vergesellschaftung : Die Peckoltia sp. Rio Curuá können ohne weiteres mit anderen Welsen gepflegt werden,
es sollten nur nicht unbedingt Welse der Gattung Peckoltia sein.
Nicht, dass sie sich nicht verstehen würden, sondern eher weil die Gefahr von Kreuzungen bestehen würde.
Die Tiere können ohne weiteres in nahezu jedem Gesellschaftsbecken gepflegt werden, ob als Beifische
nun Zwergbuntbarsche, Salmler, Barben, Regenbogenfische, Lebendgebärende, Fadenfische oder andere
friedliche Fische vorhanden sind.

Peckoltia sp. Rio Curuá
Namensgebung: Da diese Welse aus dem Rio Curuá stammen, ist es leicht verständlich, dass sie Peckoltia sp. Rio Curuá genannt werden.

Peckoltia sp. Rio Curuá
Sonstiges: Die Welse stammen aus dem Rio Curuá, einem der nordöstlichen Zuflüsse des Amazonas.
Aus diesen Flüssen kommen nur selten Tiere zu uns, da es keinen regelmäßigen Zierfischfang in dieser Region gibt.
Ob es noch mal zu Importen dieser Welse kommt, mag zu bezweifeln sein. Aus diesem Grund wurde entschieden,
die Peckoltia sp. Rio Curuá in ein Nachzuchtprogramm der Arbeitsgruppe L-Welse mit aufzunehmen.
Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet ihr hier.

Meistens haben die Peckoltia sp. Rio Curuá 7 Weichstrahlen.
Die Fettflosse ist nicht mit der Rückenflosse verbunden.
Zucht: Die Nachzucht im Aquarium ist noch nicht gelungen. Da nur sehr wenige Tiere importiert wurden,
wird es schwer werden, die Art in der Aquaristik zu behalten. Bei diesen Welsen handelt es sich,
wie bei vielen anderen Harnischwelsen auch, um Höhlenbrüter.
Die Höhlen sollten die passende Größe für die Tiere haben.
Näheres zum Thema Höhlen findet ihr hier.
Bei guter Fütterung, zusätzlich ein wenig Strömung und höheren Temperaturen sollte eine Vermehrung möglich sein.
Das Diskussionsforum zum Thema Welszucht findet ihr hier.
Ähnliche Welse: In nahezu jedem Flusssystem des Amazonasbecken ist eine oder sogar mehrere
Peckoltia-Arten anzutreffen, wobei einige sehr viele Ähnlichkeiten aufweisen.
L 9, Peckoltia sp. “dwarf”, L 55, L 202, L 214, L 278, Peckoltia sp. “Rio Para”, Peckoltia vermiculata.
Wer interessantes Bildmaterial seiner Welse hat, kann es hier veröffentlichen.

Peckoltia sp. Rio Curuá
Importsituation: Im Handel sind die Welse sehr selten geworden.
Die Tiere sind zur Zeit fast nur noch, wenn überhaupt, als Nachzuchten zu erhalten.
In den Herkunftsgebieten sind keine Zierfischfänger zu finden.
Ob es nochmals zu Expeditionen in diese eher entlegenen Gebieten geben wird, ist zur Zeit noch unklar.
Durch die Probleme, die in Verbindung mit der IBAMA und ihren Exportbeschränkungen existieren,
sind neue Fangreisen selten geworden.
Um einen Fortbestand dieser Art im Aquarium zu sichern, wurde von der Arbeitsgruppe L-Welse des BSSW ein Arterhaltungsprogramm ins Leben gerufen.
Es ist zu wünschen, dass diese Art auch in Zukunft weiter in der Aquaristik gepflegt und gezüchtet wird.
Wer Interesse an der Erhaltung dieser Art hat und diese Tiere pflegt, kann seine Welse der
Arbeitsgruppe L-Welse mitteilen.
Je mehr Meldungen zu den speziellen Welsen eingehen, desto genauer ist der momentane Bestand
in der Aquaristik einzuschätzen.
Die PDF-Datei zur Erfassung der L-Welsbestände: Hier
Je nachdem wie gefährdet einzelne Bestände in der Aquaristik sind, werden die
Bemühungen der Arbeitsgruppe L-Welse gesteuert.
Auge von Peckoltia sp. Rio Curuá Das Auge ist mit einem kleinen Irislappen bedeckt.
Weitere Informationen : Wels Atlas Band 2 , Seite 679.
Back to Nature Handbuch für L-Welse, Seite 170.
https://l-welse.ig-bssw.org/thread-136.html
Autor: Ralf Heidemann (Fischray)
Wir bedanken uns für die Bilder bei Ralf Heidemann (Fischray)
Wer Informationen hat bezüglich Peckoltia sp. Rio Curuá, die noch nicht
berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer
diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt,
kann dies hier tun.
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