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Alt 14.04.2004, 13:21   #18
lfan
Jungwels
 
Registriert seit: 31.01.2003
Beiträge: 46
Hallo Michael,

auf Deine Kommentare möchte ich wie folgt antworten:

Das Problem mit Parasitenbefall nur auf den Handel zu schieben ist nach meiner Meinung nicht in Ordnung. Natürlich findet über den Handel eine weitläufige Verbreitung von Parasiten aller Art statt. Als Aquarianer muss man sich leider damit abfinden, dass über den normalen Handel keine ´parasitenfreie´ Tiere zu bekommen sind.
Dadurch erwerben wir bei jedem Fischkauf auch eine unbekannte Zahl der unliebsamen Zeitgenossen gleich mit...
Das Problem mit diesen Parasiten haben in jedem Fall wir Aquarianer und natürlich unsere Tiere, für die letztendlich nicht der Handel, sondern wir verantwortlich sind.

Durch die zunehmenden Importe von Nachzuchten aus dem asiatischen Raum ist auch eine grosse Zahl von neuen Parasitenstämmen in unseren Aquarien gelandet, die unsere südamerikanischen Tiere noch gar nicht kennen - eine grosse Herausforderung für das Immunsystem unserer Pfleglinge...

Leider ist der Handel nur ein Infektionsweg; ein weiterer IST unser Futter (siehe hierzu DATZ Sonderheft ´Diskus´, 1996, Beiträge von G. Rahn und Dr. Norbert Menauer und Dieter Untergasser ´Gesunde Discus und Grosscichliden´, Band 1 und 2, Bede-Verlag).

Die Aussage, dass unsere Tiere in der Natur auch mit den Parasiten leben müssen ist ein grosser Irrtum. Nach Aussage von Dieter Untergasser konnte bei einer grossen Zahl frisch gefangener Discusfische und Welse bei anschliessenden Untersuchungen kein Parasitenbefall festgestellt werden. Man muss also davon ausgehen, dass die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung weitestgehend vorschont bleiben. Allgemein: Ein gesunder Fisch hat keine Parasiten!!!

Wenn man sich einmal die Mühe macht, sich die Fresswerkzeuge bei Frässkopf- oder Bandwürmern unter dem Mikroskop zu betrachten kann man sich vorstellen, welchen Schaden diese Parasiten im Darm der Fische hervorrufen können.
Letztendlich muss jeder Aquarianer für sich entscheiden, was er seinen Tieren zumutet. Ich habe mich nunmal dazu entschlossen meine Tiere konsequent von allen Parasiten zu befreien, weil ich glaube, dies meinen Tieren schuldig zu sein. Ausserdem befreit mich diese Haltung auch von der Verantwortung bei Abgabe von Nachzuchten einige Parasiten weiterzuverbreiten, die wegen eventuell unsachgemäss durchgeführter Behandlungen neue Resistenzen entwickelt haben, was dann schliesslich dazu führt, dass bald vielleicht gar keine Medikamente mehr wirken...

Was meine Langzeittherapie mit Flubenol betrifft habe ich hier ein gutes Gewissen. Im Gegensatz zu den Discusfischen haben sich bei den Welsen keine Nebenwirkungen eingestellt. Die Tiere haben während der Behandlung weiter abgelaicht und wiesen nach Abschluss der Behandlung bei in grösseren Abständen durchgeführten mikroskopischen Untersuchungen keinerlei organische Schäden auf. Bei anderen Medikamenten (z.B. Praziquantel) kann man durchaus gravierende Schädigungen der Leber nachweisen.

Was nun das Verfüttern von in der Mikrowelle erhitzten Futtertieren (Cyclops, Moina, Bosmiden, etc.) betrifft ist dies zugegeben nicht artgerecht. Für stellt dieses Verfahren aber einen guten Kompromiss dar. Ich vermeide sicher eine Neuinfektion und habe noch keine negativen Erfahrungen machen müssen, was eine Fehlernährung betrifft. Diese Methode wende ich nun seit mehreren Jahren an und konnte noch keine Mangelerscheinungen feststellen. Ich hatte bei meinen ersten Versuchen damals den Eindruck, dass die Tiere über das so behandelte Futter noch gieriger herfielen als es bei der ´normalen´ Fütterung der Fall war. Ich bin auch der Meinung, dass ich durch diese Methode das Wachstum bei meinen L-46-Nachzuchten etwas beschleunigen konnte - dies kann natürlich auch daran liegen, dass die Tiere ohne Parasiten einfach eine bessere Verwertung des Futters erreichen.
Ausserdem - wir Menschen essen unser Fleisch ja auch nicht roh. Eine Umwandlung der Eiweiss-Strukturen stellt ja nicht gleichzeitig den Verlust des Nährwertes dar. Vitamine, die durch eine Erhitzung zerstört würden, werden den Tieren über andere Futtersorten zugeführt.

Aber, wie bereits gesagt, muss jeder Aquarianer diese Entscheidung für sich und seine Tiere selbst treffen und dann mit den Konsequenzen leben. Ich habe mich damals zu diesem Schritt entschlossen und die beschriebene Methode für meine Welse aus den o.g. Quellen weiterentwickelt. Seither musste ich nie mehr Medikamente einsetzen und meine Tiere danken mir dies durch eifrige Produktion von Nachkommen - für mich ein Zeichen des Wohlbefindens.
Da ich diese Methode bei anderen Welsarten noch zweimal mit dem gleichen Erfolg reproduzieren konnte habe ich sie auf meiner Homepage veröffentlicht um anderen Aquarianern einen Weg aufzuzeigen und ihnen langwieriges Herumexperimentieren mit zweifelhaften Erfolgsaussichten zu ersparen.

Liebe Grüsse
Uwe (lfan) :spze:
https://www.welshome.de
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