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Loricariidae Alle L-Welse mit und ohne Nummer von Acanthicus bis Zonancistrus

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Alt 08.05.2005, 12:13   #21
Josi
Wels
 
Registriert seit: 04.08.2004
Beiträge: 66
Hi Robert!

Ich habe zwar mittlerweile jemanden kennengelernt, der parasitenfreie Diskusfische züchtet. Aber parasitenfreie Welse gibt es meines Wissens zumindest in Österreich nicht.

Da ein Artbecken für mich nicht in Frage kommt werde ich wohl oder übel mit den Parasiten leben müssen.

lg josi
Josi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.05.2005, 11:33   #22
lfan
Jungwels
 
Registriert seit: 31.01.2003
Beiträge: 46
Hallo Ihr Lieben,

wird Zeit das ich mich auch mal wieder melde.
Leider konnte ich im Verlauf des letzten halben Jahres aus Zeitmangel (Umzug, Beruf, etc.) nur gelegentlich hier im Forum mitlesen.
Zum Thema:
Bzgl. der Parasitenfrage habe ich ich im Forum vor einiger Zeit schon genug geschrieben und so manche Diskussion geführt (z.B mit Michael).
Meine Anlage ist nun seit mehr als 2 Jahren parasitenfrei und die Tiere zeigen eine erstaunliche Vitalität und züchten kontinuierlich ohne Unterbrechungen. Selbst der Umzug, verbunden mit völlig anderen Wasserbedingungen hat kaum
Auswirkungen auf die Produktivität meiner Zebrawelse gehabt.
Die ersten Nachkömmlinge in der neuen Umgebung gab es schon nach 6 Wochen wieder.
Nochmal zum Thema Mikrowellenbehandlung von Frostfutter:
Diese Methode verwende ich nun schon seit ca. 6 Jahren und konnte
hierbei noch keine negativen Erfahrungen machen. Folgende Frostfuttersorten gebe ich vor der Fütterung in die Mikrowelle: Cyclops, Moina, Bosmiden, Fisch- und Lobstereier - meist als Gemisch (für eine Fütterung ca. 100g Futter in etwa 200 ml Wasser; 4,5 Minuten bei 650W). Nach der Behandlung ist das Eiweiss der Lobstereier sichtlich geronnen, was den Eifer meiner Tiere beim Fressen nicht bremst. In Kombination mit meinen anderen Futtersorten habe ich auch noch nie den Eindruck gewinnen können, dass meine Tiere an Mangelerscheinungen oder sonstigen negativen Symptomen leiden.
Eine Mikrowellenbehandlung von Mückenlarven ist allerdings nicht zu empfehlen, da aus diesen dann ein übel riechender Brei wird, den ich damals bei meinen ersten Versuchen dann gleich in der Toilette entsorgte.
Bei der Fütterung von Mückenlarven verwende ich lediglich die rote gezüchtete Variante, die aber auch nur meine grossen Tiere erhalten.

Den damaligen Wurmbefall (z. Teil auch durch Discusfische übertragen) habe ich bei den L-Welsen mit einer Langzeittherapie mit dem Mittel Flubenol in den Griff bekommen (bei Discusfischen leider nicht zu empfehlen !!!) ohne dass diese hierbei Probleme bekamen.

Für nähere Infos verweise ich gerne noch einmal auf meine Hompage, die
ich im Sommer noch einmal überarbeiten werde....

- übrigens, die Behauptung, dass jeder Wildfang von Parasiten befallen ist kann ich so nicht stehen lassen. Die wenigsten frisch im Fluss gefangenen Tiere weisen einen Befall auf (Aussage von D. Untergasser in einem persönlichen Gespräch, etwa Herbst 2000). Bei Versuchen wurde hier eine Vielzahl von Tieren (überwiegend Discusfische) untersucht.
Die Parasiten bekommen die Wildfänge erst auf dem Weg in unsere Aquarien - angefangen von den Hälterungsstationen bis in den Laden des Einzelhändlers.
Ich selbst konnte bei einem Bekannten einmal eine Gruppe parasitenfreier Heckel-Wildfänge bestaunen, die nach dem Fang sofort (ohne Zwischenhälterung) ausgeflogen wurden und nicht die Spur einer parasitären Infektion aufwiesen...
Von daher ist ein Parasitenbefall bei unseren Tieren nach meiner Meinung keineswegs ´natürlich´!!!

Liebe Grüsse
Uwe (lfan)
https://www.welshome.de
lfan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.05.2005, 17:06   #23
Baron Ätzmolch
Ich glotz TV!
 
Registriert seit: 29.01.2004
Ort: Wiesbaden
Beiträge: 885
Mahlzeit Uwe!

Long time no see, eh?

Du hast ja schon unsere damalige Diskussion erwähnt, und dass du dich zu dem Thema schon hinreichend geäußert hast. Genauso kennst du sicher meine Argumente und meine Skepsis bzgl. der "Parasitenfreiheit".
Nichtsdestotrotz möchte ich jedoch noch einmal darauf hinweisen, dass es hinsichtlich dieses Punktes ...

Zitat:
Zitat von lfan
- übrigens, die Behauptung, dass jeder Wildfang von Parasiten befallen ist kann ich so nicht stehen lassen. Die wenigsten frisch im Fluss gefangenen Tiere weisen einen Befall auf (Aussage von D. Untergasser in einem persönlichen Gespräch, etwa Herbst 2000
[...]
Von daher ist ein Parasitenbefall bei unseren Tieren nach meiner Meinung keineswegs ´natürlich´!!!
... unterschiedliche Ansichten/Meinungen bzw. Erfahrungen gibt.

Bremer z.B. schreibt in seinem Buch "Aquarienfische gesund ernähren", Ulmer, Stuttgart 1997, u.a. folgendes:

"In freier Natur gibt es kaum einen Fisch, der keine Endoparasiten beherbergt. Dennoch ist eine signifikante Widerspiegelung am Korpulenzfaktor nicht möglich. Es gibt Parasitologen, die deshalb auch mehr von Kommensalismus (Freßgemeinschaft) als von Parasitismus sprechen, da die Schadwirkung, zumindest bei vielen digenen Trematoden, nicht eindeutig ist."

Weiter oben schreibt er im Kapitel ">>Gefahren<< durch lebende Futtertiere":

"In der Literatur werden oft Stimmen laut, die vor einer parasitären Infektion der Aquarienfische durch Verfütterung von Lebendfutter aus Fischgewässern warnen. [...]
Es gibt eine große Artenzahl von Nematoden, Kratzern und Bandwürmern, die ihren Entwicklungsweg über Zwischenwirte nehmen und Fische als Endwirte oder zweite Zwischenwirte befallen. [...]
Aber wie hoch ist die Gefahrenswahrscheinlichkeit und die Gefährdungsintensität? Wer nach den Larvenstadien der Parasiten in den Zwischenwirten sucht, weil sie für ein zoologisches Praktikum gebraucht werden, weiß, wie mühsam und selten der Erfolg ist. Wird tatsächlich ein Aquarienfisch infiziert, indem er einen Zwischenwirt frißt, der eine oder mehrere parasitäre Larven enthält, so kann sich die Infektion im Aquarium nicht ausbreiten, da die ausgeschiedenen Eier der gereiften Parasiten den parasitischen Zyklus über Zwischenwirte durchlaufen müssen. Eine Gefährdung der infizierten Fische ist nur bei Massenbefall möglich."

Und genau auf diese zwei Punkte geht auch Untergasser wiederholt in seinem Buch "Krankheiten der Aquarienfische", Franckh, Stuttgart 1989, in den Kapiteln über parasitäre Würmer ein:
Dass nämlich sowohl Bandwürmer, Fräskopfwürmer, Fadenwürmer, Kratzer ... bei der Vermehrung auf Zwischenwirte angewiesen sind, dass ein leichter Befall mit diesen Parasiten niemals eine Gefahr für die Fische darstellt, und dass die Fische dann erst durch "ungünstige Verhältnisse" (ihnen nicht zusagende Umweltbedingungen) geschwächt würden..
Was den Befall mit Dactylogyrus angeht, schreibt er, dass erwachsene Fische offensichtlich sogar Abwehrkräfte gegen die Kiemenwürmer entwickeln. (Dieses Argument hatte ich in der damaligen Diskussion auch schon mal erwähnt.)

Weiterhin sollte man IMO auch bedenken, dass sehr viele Haut- und Kiemenwürmer eine große Wirtsspezifität aufweisen, also jeweils nur bestimmte Fischarten befallen, und aus diesem Grund oftmals keine Ansteckungsgefahr besteht bzw. kein Massenbefall für die gesamte Fischgemeinschaft im Aquarium zu befürchten ist.

Dass es in der "Diskusszene" vorteilhaft sein kann, parasitenfreie Tiere zu haben, mag meines Erachtens u.a. auch daran liegen, dass der Befall und die Übertragung von Haut- und Kiemenwürmern von Eltern auf Jungfische durch die speziellen Ernährungsgewohnheiten der Fischlarven ein Problem darstellen, dass es das daraus resultierende Problem der Ansteckung so bei den meisten anderen Fischarten allerdings nicht gibt, weil deren Larven nicht die Schleimhaut der Eltern fressen.

Um jetzt nochmal auf die "Parasitenfreiheit" zurückzukommen, quasi als Fazit aus meiner Sicht:
Die Methode ist IMHO auch nicht durchgehend genial, d.h. man handelt sich meines Erachtens damit neben gewissen "Vorteilen" auch entscheidende "Nachteile" ein (die Argumente haben wir glaub' ich spätestens seit heute alle ausgetauscht), und ich für meinen Teil hab' mich halt für die vitale gegenüber der sterilen Haltung entschieden, andere haben sich anders entschieden. "Erfolge" haben beide "Lager" aufzuweisen, und was für die Fische das Beste ist (und da kommt's ja eigentlich schlussendlich drauf an) werden wir nie ergründen, da wir sie nicht fragen können.

Das soll's dann zu diesem Thema von mir auch gewesen sein.

--Michael
Baron Ätzmolch ist offline   Mit Zitat antworten
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