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#11 |
Ich glotz TV!
Registriert seit: 29.01.2004
Ort: Wiesbaden
Beiträge: 885
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Mahlzeit!
Wann muss der UV-Klärer im Aquarium gewöhnlich herhalten, quasi als Notnagel? - Wenn im Vorfeld schon etwas aus dem Ruder gelaufen ist: bei Algenblüten, explosionsartigem Vermehren von Einzellern, bei Krankheiten, und wenn der viel zitierte "Keimdruck" mal wieder zu hoch ist. Macht das Wasser sauer, weich (oder besser ionenarm) und allgemein nährstoffarm (so wie es sich für ein Südamerikabecken gehört), durch entsprechende Wasser- und Filterpflege und sonstige Pflegemaßnahmen, angemessene Besatzdichten und maßvolle Fütterung, dann ist ein UV-Klärer so unnötig wie Titten an 'nem Kerl, weil alleine das Milieu dann dem "Keimdruck" entgegenwirkt, und das unkontrollierte Wachstum der Mikroorganismen, vor allem auch der Bakterien, auf natürliche Art und Weise hemmt. Die Philosophie einiger (der meisten?) UV-Spezis kann ich wirklich nicht nachvollziehen. Sich oft nicht um chemische Wasserparameter kümmern wollen (so nach dem Motto pH und Härte egal, Weichwasserfische passen sich schon unserem alkalischem und hartem Leitungswaser an), gleichzeitig noch eine enorme organische Belastung im Becken haben durch überreichlichen Besatz, maßlose Fütterung, die noch hunderte oder gar tausende von Schnecken mitunterhält (die auch nicht alles verwerten, was sie vorne aufnehmen, sondern noch erhebliche Mengen an organischen Stoffen hinten wieder rauskacken), andererseits aber die "Keimdichte" reduzieren wollen, natürlich durch UV-Klärer. - Hallo?! Erstens mal haben physikochemische Wasserparameter eine enorme Bedeutung für Wachstum und Populationsdichte von Mikroorganismen, und dass Keime sich bei Nährstoffüberschuss prima vermehren, ist auch hinlänglich bekannt. Relative Keimarmut, das heißt ganz einfach: Wasser sauer, ionen- und nährstoffarm zu machen, und das ist doch gerade für L-Welse ideal. Aber nein, da wird dann alles an planktonisch lebenden Mikroorganismen mittels UV-Licht platt gemacht. Und wo bleibt bitte die Biomasse der abgetöteten Organismen? - Richtig, die führt natürlich wieder zu einer organischen Belastung des Wassers und Nährstoffreichtum, auf dessen Grundlage sich gut und schnell wieder "Keime" entwickeln. Teufelskreis nennt man das gewöhnlich. Und nützliche Protozoen, die z.B. (pathogene) Bakterien fessen würden, natürlich auch gleich durch die UV-Behandlung mit platt gemacht. Und so wieder mal in die Vielfalt und den Artenreichtum der mikrobiellen Lebensgemeinschaft, die zum Funktionieren eines Aquariums gehört, eingegriffen. Nur mal als kleines Beispiel. Und die ganz Schlauen meinen, sie hätten nach der UV-Behandlung das keimarme Aquarium geschaffen, natürlich nicht ahnend, dass lediglich das Wasser, das durch den Klärer fließt, weitgehend entkeimt wird, die Wirkung auf Bakteriennester und Keime in Bodengrund, Filter, alles andere im Aquarium selbst ist null, zero, nada, zippo, zilch. Aber staatstragend über die Leistung der Lampe plappern, 9 W, 11 W oder 14 W, und über Durchflussmenge und -richtung labern. Ich will hier ganz sicher keinen Bestimmten anmachen, aber oft ist es nur allzu offensichtlich, dass viele Leute wichtige Infos/Details/Hintergründe/Zusammenhänge/Wirkungsweisen nicht kennen und überhaupt nicht wissen, was sie da eigentlich tun. Jetzt nicht nur auf UV-Klärer bezogen, kam mir nur jetz' grad recht. Und noch was: Fische, die mit der "normalen Keimdichte" im "normalen Aquarium" nicht zurecht kommen, sind vielleicht einfach nicht für die Aquarienhaltung geeignet. Basta! Vielleicht schon mal darüber nachgedacht? Just my 2 cents worth. --Michael "Coeke light" |
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