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Zucht Zucht von Welsen.
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Alt 23.02.2017, 21:39   #1
Uwe74
Babywels
 
Registriert seit: 02.12.2016
Beiträge: 18
Zuchtbericht Leliella sp. rot - Roter Hexenwels

Hallo alle zusammen,
hier möchte ich vom ersten Ablaichen und dem Schlupf meiner roten Hexenwelse (Leliella sp. rot) berichten.
Zwei rote Hexenwelse pflegte ich seit 2011 in einem 180 Liter fassenden Südamerika-Gesellschaftsbecken, da mich die Tiere aufgrund ihres besonderen Aussehens faszinierten. Einer der beiden war dann vor zwei Jahren leider aus nicht erkennbarem Grund verstorben. Kurz danach hatte ich fünf weitere halbwüchsige Tiere gekauft und mir Tonröhren bestellt, da PVC-Röhren (abgesägte Kabelkanäle) zuvor nicht angenommen wurden. Vielleicht zu eng dachte ich. Aber auch mit den Tonröhren hatte ich keinen Erfolg, die waren deutlich größer im Durchmesser. Wahrscheinlich zu groß wie ich später feststellte. Der Durchmesser der Höhlen scheint, neben dem Futter, wirklich sehr kritisch für ein Ablaichen zu sein und wenn man sich anfangs nicht sicher ist sollte man unterschiedliche Dimensionen anbieten. Eher mehr als zu wenige. Gefüttert wurde bis dahin praktisch ausschließlich mit Trockenfutter (Flocken und Wels-Tabs). Die Tonröhren waren mit 2,5-3 cm Durchmesser wahrscheinlich zu groß. Anfang des Jahres wurde dann die gesamte Fütterung des Beckens auf Frostfutter umgestellt, da ich gelesen hatte, dass die meisten Fische für die Bildung von Laichansatz abwechslungsreiches Frost- oder noch besser Lebendfutter benötigen. Gefrostete weiße, rote und schwarze Mückenlarven, Mysis, Cyclops und Daphnien wurden abwechselnd verfüttert. Ich bemerkte wie zwei der Tiere die auch in der Datenbank beschriebenen weißen "Bärte" bekamen. Es handelt sich also offensichtlich um 2 Männchen und vier weibliche Tiere in der Gruppe. Obwohl zumindest zwei der Weibchen auch deutlich erkennbar runde Bäuche bekamen passierte immer noch nichts. Ich wechselte wöchentlich 50% Wasser gegen etwas kälteres zur Stimulation und installierte einen kräftigeren Außenfilter um für mehr Strömung zu sorgen. Ich bemerkte dann wie eines der Männchen immer mal wieder in einer der Tonröhren verschwand. Doch so richtig tat sich nichts, bis ich dann im Netz Tonröhren mit geringerem Durchmesser bestellt hatte. Keine zwei Tage nachdem die im Becken waren hatten beide Männchen eine besetzt. Eine der Röhren ist sehr schmal. Ich hätte kaum gedacht dass ein Fisch hineinpasst. Umso überraschter war ich als ich tags darauf zwei Fische darin erwischte. Das Weibchen verließ zwischenzeitlich die Röhre für eine kurze Zeit um dann wieder darin zu verschwinden. Das war am 07.02. Obwohl ich mir sicher war, dass die beiden gelaicht hatten konnte ich am nächsten Tag aber keinen Laich in der Röhre entdecken. Ich habe gelesen, dass gerade unerfahrene Tiere in sehr engen Röhren den Laich oftmals nach hinten herausschieben, wo er dann im Gesellschaftsbecken sicher schnell gefressen wird. Neben den Hexen ist ein Trupp C. sterbai im Becken sowie diverse Salmler. Umso überraschter war ich, dass dann in der zweiten, vom Durchmesser her etwas größeren Höhle (ca. 2 cm) das andere Männchen auf einem Gelege saß. Zum Fressen kam er mal kurz heraus, so dass man die gelblichen relativ großen Eier gut erkennen konnte. Zählen war freilich nicht möglich. Man liest, Hexenwelse schlüpfen nach 10-12 Tagen. Ach ja, die Wasserparameter: Die Wassertemperatur beträgt ca. 26°C, pH 6,5 und eine KH von ca. 5-6 (200-250 µS Leitfähigkeit). GH praktisch gleich KH.
Nach ca. 6-7 Tagen nahm ich die gesamte Tonröhre mitsamt dem brütenden Männchen aus dem Becken und überführte sie mitsamt dem darin sitzenden Männchen in einen Anhängekasten, der über einen Luftheber und einen Rücklauf in den Haupt-Wasserkreislauf eingebunden ist. Das klappte problemlos. Das Männchen fütterte ich abends mit wenigen roten Mückenlarven und alle zwei Tage saugte ich Kot und anere Partikel mit einem dünnen Luftschlauch ab. Zum Fressen kam es tatsächlich kurz heraus. Man liest hin und wieder, dass die Männchen nach dem Brüten ausgezehrt und ermattet waren. Meines erfreute sich bester Gesundheit und war bei Kräften nach dem Brüten. Wenn man die Möglichkeit hat sollte man also durchaus wenig Futter geben. Zusätzlich hatte ich 4-5 Posthorn- und Blasenschnecken in den Kasten gegeben, die für Sauberkeit sorgen sollten.
Am 15.02. (nach ca. 8-9 Tagen) entdeckte ich beim Mulm-Absaugen drei kleine Hexenwelse. Bis zum 19.02. wurden es nach und nach mehr, insgesamt waren es dann 11. Aber irgendwie machte ich mir langsam Sorgen dass der Rest nicht mehr schlüpft, da bereits min. 12 Tage rum waren und seit dem Schlupf der ersten waren bereits vier Tage vergangen. Am Sonntagnachmittag habe ich dann den Wasserwechsel (gut 1/3) mit kälterem Wasser gemacht, so dass die Wassertemperatur kurzzeitig um ca. 3-4 °C abgesenkt wurde. Montagmorgen zählte ich dann 58 (!) kleine Hexenwelse an den Gefäßwänden
Das deutet auf zweierlei hin: Möglicherweise war der Wasserwechsel ein auslösender Faktor für den Schlupf - das habe ich bereits an anderer Stelle gelesen - und vermutlich war das Gelege von mehr als einem Weibchen, da die Glegegröße typischerweise wohl kleiner ist. Auch das habe ich bereits an anderer Stelle gelesen. Der Vater mitsamt der Tonröhre ist dann gleich morgens wieder ins Hauptbecken gewandert. Das ging problemlos. Es gab nur eine kurze Rangelei mit dem zweiten Männchen um die Höhlen. Da der Vater der Kleinen aber zwischendurch gefressen hatte konnte er sich sogar trotz der Brutdauer erfolgreich behaupten und "seine" Höhle wieder besetzen. Wenn man während der Brut nicht füttert wäre es wohl angebracht das geschwächte Männchen zunächst in einem separaten Becken auf zu päppeln.
2-3 Tage nachdem ich die ersten kleinen entdeckt hatte füttere ich morgens und abends wenig Sera Micron, meist auf drei Portionen. Die kleinen suchen nicht aktiv und müssen "im Futter stehen". Ein Hauptbestandteil des sehr feinen Sera Micron Futters sind Algen. Die verschlechtern das Wasser nicht so schnell wenn sie übrig bleiben. 1-2 Mal täglich sauge ich dazu den Beckenboden ab. Seit zwei Tagen füttere ich zusätzlich frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien. Die ältesten Tiere sind jetzt 9 Tage alt, der Hauptteil erst knapp vier Tage. Heute habe ich zum erstenmal gesehen wie einer eine kleine Artemia-Nauplie verputzt hat, die ihm zu nahe kam. Überhaupt kommt langsam etwas mehr Bewegung in den Kasten wenn es Futter gibt. Ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass sie nicht richtig fressen und sterben, da sie praktisch nur mehr oder weniger regungslos an den Wänden hängen. Bis jetzt sieht aber alles gut aus. Sie sind bereits deutlich gewachsen (ich würde sagen mittlerweile über 1 cm) und ich habe noch kein totes Tier gefunden. Das Zählen ist etwas schwierig. Ich komme aber immer auf so ca. 55-60 Jungtiere und ich hoffe natürlich, dass ich sie auch alle groß bekomme. Derzeit sieht es gut aus

Viele Grüße

Uwe

Geändert von Uwe74 (23.02.2017 um 21:53 Uhr).
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