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Alt 13.02.2007, 19:48   #1
Acanthicus
Junger Hupfer
 
Benutzerbild von Acanthicus
 
Registriert seit: 13.12.2003
Beiträge: 5.957
4.2. Welse, die man sich nicht andrehen lassen sollte

Unter all den im Handel angebotenen Harnischwelsen gibt es leider auch eine Vielzahl völlig ungeeigneter Harnischwelse für das normale Heimaquarium.
Meistens sind diese dann nach einem Jahr plötzlich sehr viel größer, als der Händler beim Kauf versichert hatte. Im schlimmsten Fall sterben die Welse sogar an mangelnden Kenntnissen des Pflegers. Fakt ist, sie bringen große Probleme für den Aquarianer mit sich und nicht selten müssen die Welse dann die Konsequenzen ertragen.
Im folgenden Text werden die 2 wohl häufigsten Fälle geschildert:

- Ungeeignet durch die Endgröße
- Ungeeignet durch den Gesundheitszustand



Ungeeignet durch die Endgröße

Die Angaben im folgenden Text richten sich ungefähr nach einem 200l Aquarium, da ich diese Größe für die Durchschnittsgröße unser aller Aquarien halte. Es kann also leichte Abweichungen geben.
Viele der groß werdenden Welse haben einen ausgesprochen starken Stoffwechsel, das heißt sie fressen sehr viel und belasten somit auch das Wasser stärker als langsam wachsende Welse. Es kann sogar sein, dass sie das Aquarium richtig zusauen mit ihrem Kot. Man hat also auch im juvenilen Stadium der Tiere teilweise Probleme und nicht nur Spaß.
Im Handel werden immer wieder Welse angeboten, die eine Endgröße von 40cm haben. So zum Beispiel auch der bekannte Wabenschilderwels/Glyptoperichtys gibbiceps. Er wird meistens in einer Größe zwischen 5 und 8cm angeboten, und dementsprechend klein sind dann auch die Preise.
Das schöne Wabenmuster und der erschwingliche Preis machen ihn für den potentiellen Käufer noch interessanter. Was der Käufer leider oft nicht weiß, ist dass der kleine Wabenschilderwels sehr schnell wächst und nach ein paar Monaten schon ein Vielfaches seiner Ursprungsgröße erreicht haben kann. Mit seiner Endgröße ist er für das normale Heimaquarium aber nicht geeignet. Ein einigermaßen ausreichendes Aquarium für Welse mit solch einer Endgröße sollte eine Kantenlänge von mindestens 200cm haben, wobei auch das noch knapp bemessen ist.
Ebenfalls viel zu groß wird der Elfenwels/Acanthicus adonis. Dieser hübsche Wels wird meistens im Jugendkleid angeboten. Mit einer Endgröße von ungefähr 100cm ist er jedoch nicht für die Aquaristik geeignet.
Auch wenn der Händler versichert, dass der Wels auf keinen Fall diese Größe erreichen wird sondern sich dem Aquarium anpasst, sollte man vom Kauf des Welses absehen. Denn kein Fisch passt sich der gegebenen Beckengröße an. Richtig ist, dass sie langsamer wachsen, aber sie werden auf jeden Fall die besagte Endgröße erreichen, dies wird nur sehr viel länger dauern. Man nennt diesen Zustand Kümmerwuchs.
Vor dem Kauf eines Welses, sollte man sich also gründlich über die Endgröße informieren.
Im Handel anzutreffende Welse, die für das normale Aquarium zu groß werden gehören oft den folgenden Gattungen an:

- Acanthicus, (z.B.: A.adonis, A.hystrix) oft angeboten als Elfenwels oder Feenwels
- Glyptoperichthys, (z.B.: G.gibbiceps, G.joselimaianus) oft angeboten als Wabenschilderwels
- Scobinancistrus, (z.B.: S.aureatus, L368) oft angeboten als Sonnenwels
- Liposarcus, (z.B.: L. pardalis, L21) oft angeboten als Segelschilderwels
- Pseudacanthicus, (L24, L25) oft angeboten als Rotflossenkaktuswels oder Leopardwels
- Panaque, (z.B.: L27, L190, L330, LDA65) oft angeboten als Streifenharnischwels
- Hypostomus, (z.B.: L130, L132)
- Cochliodon, (z.B.: C.soniae, L227) oft angeboten als Red Bruno
- Baryancistrus (z.B.: L18, L81) oft angeboten als "Golden Nugget" oder Goldtüpfelharnischwels
In der folgenden Gattung gibt es durchaus Vertreter die auch ausgewachsen noch eine Größe haben, mit der man sie gut pflegen kann:
- Leporacanthicus, (z.B.: L. cf.galaxias) oft angeboten als Rüsselzahnwels


Alle genannten Gattungen sind regelmäßig im Handel zu finden, und die einzelnen Arten haben eine Endgröße ab 20cm aufwärts.

Hier mal ein Bild eines adulten LDA65
TL: 78 cm, Höhe: ca. 25cm

Wir bedanken uns für das Bild des LDA65 bei Marco Dethof.
Die Größe des LDA65 wurde Ralf [Badenser] schriftlich von Marco Dethof mitgeteilt.


Sowie 2 Bilder eines aussergewöhnlich gezeichneten LDA65
TL: 55cm


Wir bedanken uns für die Bilder des LDA65 bei Michael Harth.
Die Größe des LDA65 wurde Ralf [Badenser] schriftlich von Michael Harth mitgeteilt.





Ungeeignet durch den Gesundheitszustand

Leider sind auch nicht immer alle Welse gesund, die verkauft werden. Bei vielen Welsarten bemerkt man regelmäßig eine Unterernährung. Besonders betroffen ist davon die Gattung Baryancistrus (L18, L81, L177 etc.), diese Welse sind nicht so einfach in der Ernährung und durch ihre erschwinglichen Preise bekommen sie auch nicht immer die nötige Aufmerksamkeit. Unterernährung kann man feststellen, indem man sich den Bauch eines jeden Individuums genau anschaut. Ist er nach innen gewölbt, ist der Wels unterernährt. Der Bauch muss eben oder nach außen gewölbt sein.
Hier jetzt auf jede Krankheit einzugehen, würde den Rahmen sprengen, ein weiteres Merkmal sei aber noch genannt. Wenn ein Wels sich im Händlerbecken immerzu offen zeigt und auch auf Arbeiten im Becken nicht mit einer schnellen Flucht reagiert, so kann etwas nicht stimmen. Von Natur aus verstecken sich Welse sehr viel, eine zu starke Präsenz beim Händler deutet auf eine Krankheit hin.
Allgemein gilt: Es ist besser sich die Welse eine Zeit lang anzuschauen und sich im Vorfeld gut über die Art zu informieren. Auch kann man den Händler fragen, wie lange er sie schon hält und ob eine Quarantäne durchgeführt wurde. Mit ein bisschen Engagement kann man sich und den Welsen so viele Probleme ersparen.
__________________
"L-Welse" : Angehörige der Familie Loricariidae, also auch die ohne L-Nummer(n)!

Geändert von Acanthicus (29.11.2007 um 20:05 Uhr).
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