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Zucht Zucht von Welsen. Beachtet auch die Zuchtberichte in der Datenbank. |
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23.03.2004, 14:33 | #1 |
Beiträge: n/a
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Hallo,
mich beschaeftigt gerade folgende interessante Frage: Je hoeher ein Becken ist, desto groesser wird ja auch der Wasserdruck. Nun stell ich mir gerade einen Amazonaslauf vor, in dem ein Wels ablaichen moechte. Der wird wahrscheinlich nicht 30 oder 40 cm unter der Wasseroberflaeche ablaichen, wenn er die Eier gut versteckt in 1m oder 1.5m Wassertiefe verstecken kann. ( Natuerlich gibt es Arten, die waehrend Hochwasserphasen ablaichen und die die geringe Wassertiefe bevorzugen. Das sind aber bestimmt nicht alle Welse! ). Gibt es ueberhaupt Erkenntnisse, in welcher Tiefe die verschiedenen Welsarten ablaichen und sind dann nicht die Becken viel zu "flach" - weil Wasserdruck eben nicht simuliert werden kann? Gruss Thomas |
23.03.2004, 19:49 | #2 |
Kalendermacher
Registriert seit: 25.10.2003
Ort: 74921 Helmstadt
Beiträge: 2.168
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Hallöchen Thomas,
das glaub ich nicht. Denke der Wasserdruck ist egal. Wie willst Du auch ein 10m hohes Becken bauen? Da ja 16 Nebenflüsse des Amazonas größer sind als der größte Fluß Europas und die Wasserhöhe auch arg unterschiedlich ist, bin ich wohl mit meinen 10m gar nicht so weit daneben. Zur Lösung empfehle ich Dir eine Dekompressionskammer. Ist natürlich nur ein Witz, aber wenn Du den Glauben hast der Druck muß her, na denn mal los. Wenn Du mathematisch etwas bewandert bist dann siehst Du sofort, daß ein Becken mit einem Meter höhe kaum einen Unterschied zu einen Becken mit 0,60m Höhe macht. Nimms nicht so tragisch, Deine Welse würden auch in einem 30cm Wasserstand ablaichen, wenn der Rest nur stimmt. Gruß Wulf
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23.03.2004, 21:40 | #3 | |
Achtung! Heute ausnahmsweise nicht gut drauf.
Registriert seit: 05.03.2003
Beiträge: 819
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Zitat:
Also: Der Wasserdruck spielt bestimmt bei einigen Fischarten eine Rolle. Ich vermute das auch bei einigen bisher in Gefangenschaft nicht nachgezüchteten Welsen, z.B. Panaques. Gruß Klaus
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Gru |
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23.03.2004, 23:31 | #4 |
Beiträge: n/a
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Folgende Daten hab' ich zusammengestellt:
In einer Tiefe von 10m herrscht ein Wasserdruck von 1 bar, was 10^5 Pascal oder 1000*10^2 = 1000 hPascal entspricht. Dieser Wasserdruck steigt linear an, also z.B. bei 20m haben wir 2 bar. Wir kommen auf eine Entsprechung von 1cm Wassertiefe ~= 1hPa Wasserdruck. Die Luftdruckschwankungen bei Hoch/ Tiefdruckgebieten liegen zwischen etwa 950 und 1050 hPa, also etwa um die 100hPa Schwankungen. In Zentimetern ausgedrueckt entsprechen 100hPa ~= 100cm. Da wir wissen, dass viele Welse bei Zuchtversuchen positv auf aktuelle Hoch/Tiefdruckgebiete reagieren, scheinen sie zumindest auf Druckaenderungen in Groessenordnungen von ca. 50-100 hPa, d.h. 50-100cm anzusprechen. Demnach scheint es gar nicht so abwaegig zu sein, sich auch mal Gedanken ueber die Beckenhoehe zu machen. Gruss Thomas |
24.03.2004, 10:20 | #5 |
L-Wels King
Registriert seit: 14.06.2003
Ort: München
Beiträge: 955
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Hallo Thomas !
Da erkennt man doch eine solide mathematische Ausbildung Meiner festen Überzeugung nach, vermittelt die Wassertiefe den Welsen auch ein Gefühl von Sicherheit, und sie sind nicht so scheu. Eine weitere Frage, die meiner Ansicht nach mit der hier aufgeworfenen Problematik zusammenhängt, ist - Wandern die Welse ? Flussaufwärts oder vom tiefen ins seichte Wasser bzw. umgekehrt. Wenn sie z.B. auf Grund einer Luftdruckschwankung anfangen ins flache Wasser zu wandern, dann ergibt sich eine doppelt Druckveränderung - einmal über die Luftdruckschwankung und dann über die veränderte Wassertiefe. Vielleicht sollte man manchen Welsarten ein Becken mit unterschiedlicher Wassertiefe anbieten ? - nur so als Idee.
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Bis dann - dann, Stefan ! |
24.03.2004, 10:37 | #6 | |
Herr Prof. Obermoserer
Registriert seit: 02.01.2003
Ort: Wien
Beiträge: 4.130
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Zitat:
das garantiert nicht. Und nicht nur bei Meerwasser Fischen. Kommt natürlich auf die Art an. Erinnere mich an den äußerst interessanten Vortrag eines Schweizer Aquarianers, der bei bestimmten Malawi Cichliden die Jungbrut erst dann durchgebracht hat (ich glaube, sie wurden sonst großteils zu Bauchrutschern), nachdem er sie kurzzeitig in einer Flasche unter 4 bar Druck hielt (er hatte eine Colaflasche umgebaut und an den Wasserhahn angeschlossen - genial). Aber Untersuchungen darüber fehlen IMO bei Aquarienfischen (Süßwasser) wirklich.
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Grüße, Walter |
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24.03.2004, 11:24 | #7 |
Beiträge: n/a
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Hi,
in vielen älteren Büchern steht die Empfehlung, Welsbecken sollten eine möglichst große Bodenfläche haben. Das wurde dann so ausgelegt, dass sie (bei gleichem Inhalt) niedriger wurden. Warum das ? Wenn ich mir ein Meterbecken für Welse anschaffe, dann sollte ich vielleicht anstatt 100x40 eine Grundfläche von 100x50 nehmen. Als "Normbecken" hat es dann auch 50cm Höhe, gibt keinen Grund, da dann was in der Höhe abzuschneiden (solche threads gab's schon mal). So kommt man mit Normbecken von der Stange hin. Der AQ-Bauer "schnitzt" einem sicherlich allerhand zurecht...für uns "Stubenaquarianer" ist 60er Höhe wohl noch gängig, spätestens bei 70cm hörts dann aber wohl auf....und auch der Arm für Pflegemassnahme reicht dann nicht mehr rein ! Und wer dann auch noch in die hinterste Ecke muß, kriegt nasse Ohren.... Der "Normal"-Aquarianer muß deswegen vielleicht auf den einen oder anderen Nachzuchterfolg warten...zu erwarten ist das. |