Guten Morgen,
aufgrund einer Fischfangreise in die Türkei bin ich erst heute dazu gekommen mir das paper mal anzuschauen.
Die neue Art war bereits länger konserviert und fiel erst auf als einige Exemplare von "Chaetostoma marmorescens" näher angeguckt wurden, unter denen sich einige mit Abweichungen befanden.
Interessant ist, dass als Schlüsselwort noch die Unterfamilie Ancistrinae genannt wird, die jedoch seit 2004 (Armbruster) als Tribus Ancistrini gesehen wird.
Ebenso wird auch auf Lipopterichthys carrioni eingegangen, und das ist noch viel interessanter! Lipopterichthys wurde von Armbruster (2004) als Synonym zu Chaetostoma erklärt, Grund dafür war, dass es eine sehr große Variation innerhalb der Gattung gäbe. Wenn man sich allerdings anguckt, anhand welcher Merkmale diese Gattung beschrieben wurde, dann überkommen einen Zweifel ob es wirklich ein Synonym ist. L. carrioni wurde 1935 beschrieben und die Art hat weder eine Anale noch eine Adipose, beides Flossen die bei Chaetostoma (meistens) vorhanden sind. Es haben zwar nicht alle Chaetostoma eine Adipose, aber alle eine Anale. Nun sind nach Armbruster die Analen sehr variabel und sie können auftreten, müssen es aber nicht in jedem Individuum.
Die Frage ist jetzt wie man die Flossen einstuft, wie wichtig sie sind wenn es um ein Taxon auf Gattungsebene geht. Da die Morphologie von Lipopterichthys und Chaetostoma sehr gut übereinstimmt wird Lipopterichthys als Synonym gehandelt.
Die neue Art hat ebenfalls weder Anale noch Adipose. Weitere Gründe um sie von Chaetostoma zu differenzieren sind: Die Kiemendeckel-Odontoden sind hakenförmig (bei den meisten Chaetostoma gerade) und die hinteren Odontoden sind bei Loraxichthys dicker (bei Chaetostoma alle gleich).
Die nächste verwandte Gattung ist Lipopterichthys und es würde mich nicht wundern wenn sich bald beide das selbe Schicksal teilen.
Lipopterichthys carrioni in der Datenbank
Loraxichthys lexa in der Datenbank
lg Daniel