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Alt 15.09.2007, 13:16   #8
Martin G.
Herr der grossen Klappe
 
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Registriert seit: 06.04.2003
Ort: Leipzig
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Hi Leute,

ist eine ziemlich einfache Sache.

1. L-Nummern werden nicht auf Artebene vergeben, sondern an Einzeltiere/Arten/Farbformen, die man nicht zweifelsfrei zuordnen kann. Dabei ist klar, dass einzelne Arten aufgrund innerartlicher Variabilität mehrere Nummern bekommen haben/werden.

2. Xanthorismus ist eine Mutation. Was genau "erbfest" heißen soll, ist mir ein Rätsel, Xanthorismus als Defekt im Melaninstoffwechsel vererbst sich nach wie vor rezessiv; nach den Mendelschen Regeln treten also bei Kreuzung von einem Xanthoristen (immer reinerbig) und einem reinerbigen Wildtyp frühestens und spätestens in der zweiten Filialgeneration wieder Xanthoristen auf.

3. Dieses Gesetz gilt nicht bei Bastardierung verschiedener Arten.

4. Setzen wir die Prämissen: L 144 und L 110/L 157 sind eine Art, nämlich Ancistrus sp. "Paraquay". Bei L 110/L 157 handelt es sich um den Wildtyp, bei L 144 um eine xanthoristische Mutation.

5. Bei Kreuzung von L 110/L 157 mit L 144 handelt es sich nicht um Bastardierung, sondern "nur" um eine intraspezifische Verpaarung. Es entsteht also nichts, was vorher nicht vorhanden war. In der ersten Filialgeneration gibt es nur wildfarbene Ancistrus sp. "Paraquay", also "L 110/L 157". In der zweiten Generation gibt es 25% xanthoristische A. sp. "Paraquay" ("L 144") und 75% wildfarbene A. sp. "Paraquay" ("L 110/L 157").

Ich muss zugeben, dass ich nicht weiß, ob L 157 die richtige Nummer für die Wildtypen ist, aber zur Erklärung des Prinzips taugen sie ganz gut, außerdem habe ich die Nummer schon des Öfteren in Verbindung mit L 144 gehört.

Gruß, Martin.
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