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Regenwasser zur pH-Wert-Senkung
Hi an alle,
habe hier irgendwo einen Beitrag gelesen, in dem ein Welshalter seinen pH-Wert von 8,0 etwas senken wollte. In einer Antwort stand der Tip, daß auf im Handel erhältliche Chemie (PH-Minus von Sera etc...) lieber verzichtet werden sollte. Aus einer anderen Antwort kam der Rat, es mit gefiltertem Regenwasser zu versuchen, dabei allerdings auf KH- und GH-Wert zu achten. Was haltet Ihr von dieser Methode? Oder hat jemand andere Tips, das Wasser im Becken etwas Richtung sauer zu verschieben? Habe auch gelesen, daß bestimmte Holzsorten wie Moorkienholz Huminsäuren abgeben (die von einigen Welsen ja auch benötigt werden), die den pH-Wert ja auch in Richtung sauer beeinflussen sollten? Habe auch etwas zu alkalische Werte und würde gern auf möglichst natürliche Weise bissel Richtung 7,0 verändern. Wäre daher über nützliche Tips dankbar :D Gruß Micha |
Hi,
ob das weiche Wasser jetzt aus der Leitung, der Umkehrosmoseanlage, dem Ionenaustauscher oder "vom Himmel" kommt, ist egal - solange das Regenwasser nicht verunreinigt wird. Natürlich mußt Du auf die KH achten, ohne KH Senkung keine pH Senkung ;) Aber wie Du darauf "achten" sollst? Besser wäre wohl "beobachten" zu sagen - sinkt die KH, sinkt der pH Wert. |
Hallo,
mir wurde bisher immer von Regenwasser abgeraten, wegen der schwankenden Wasserwerte, und wegen der möglichen Verunreinigungen(z.B. Vogelkot auf dem Dach, sonstiger Schmutz aus der Luft). Ich habe mich deshalb zu einer Osmoseanlage entschlossen. Gruß Michael |
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Hab mal gelesen, ein höherer KH-Wert stellt einen Schutz-Puffer gegen evtl. Schwankungen des pH-Wertes dar??? Man merkt, ich bin etwas unbewandert in zweckmäßigem Einstellen der Wasserwerte...möchte nur aus Instinkt möglichst auf zusätzliches Einbringen von Chemie verzichten (ausser Wasseraufbereiter beim WW natürl ;) ) Trotzdem erstmal Danke für die Tips :o |
Hi
Man sollte sich auf jeden Fall erst einmal Gedanken machen, ob es überhaupt nötig ist, in die Wasserchemie in stärkerem Maße einzugreifen. Stärkere Schwankungen werden von Welsen nicht sehr positiv aufgenommen. Veränderungen in den Wasserwerten sollte man immer behutsam machen, und auch sicherstellen, dass man sie gleichmäßig halten kann. Wenn es überhaupt nötig ist. Manchmal können Veränderungen der Wasserwerte bei Welsen laichanregend wirken. Man muss allerdings wissen: welche Werte bei welchen Welsen. Gruß Ralf |
Hallo Ralf,
bin immer noch am Rätseln, warum meine beiden Weisssaums das Umsetzen nicht vertragen haben...leider kenne ich die Ursprungswerte, aus denen die Fische kommen, nicht. Werd ich vorm nächsten Versuch auf jeden Fall vorher in Erfahrung bringen ;) am No2 oder Ammonium kanns nich gelegen haben, die Werte sind gleich null. Bin da schlussendlich nur auf etwas zu hohen pH-Wert, Karbonathärte um 5 und die ziemlich hohe Gesamthärte gestossen...und die wollte ich etwas normalisieren...natürlich behutsam. Gruß Micha |
Hi,
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KH 5° dH ist ja schon "hart" für Südamerikaner. Nur so als Anmerkung: Ich und genügend andere hier im Forum fahren viele Becken mit KH 0. Zitat:
da gibts im Wasser den Hydrogencarbonat-Karbonatpuffer und den Hydrogenkarbonat-Kohlensäurepuffer. Aber es gibt auch noch andere Puffersysteme im Wasser, v.a. der Huminstoffpuffer ist im AQ noch wirksam. Diese ganze "Angst" von wegen "kein Puffer" im Wasser solltest Du vergessen. Wenn Du Dein Becken nicht total versiffen lässt, wirst Du auch ohne oder mit geringstem Karbonatpuffermengen im Wasser keine Probleme mit einem pH-Sturz haben - und das ist es ja, wovor die meisten Aquarianer (die sich nicht so sehr mit Wasserchemie befassen) Angst haben. Diese ganze "Säuresturz-Hysterie" rührt teilweise noch aus uralten Aquarianerzeiten her, als Altwasserbecken ohne regelmäßigen Wasserwechsel noch normal waren (Kein Karbonatpuffer mehr im Wasser, weil KH durch Nitratentstehung verbraucht, vielleicht noch anaerobe Zonen im Becken - Denitrifikation findet statt - salpetrige Säure entsteht dabei - flutsch, pH geht ab in den Keller). |
Hi
Bei einigen Händlern schwimmen die Fische fast schon im Salzwasser, weil die Händler angst vor Krankheiten haben. Beim Umsetzen kann das dann natürlich heikel werden. Salz wird bei einigen Händlern als Allheilmittel angesehen, das kann einem als Kunden schon mal den Spaß verderben. Man könnte ja das Wasser im Transportbeutel mal auf Härtegrade prüfen. Gruß Ralf |
Hi Ralf,
da mußt Du aber auf Leitfähigkeit testen und nicht auf Härtegrade - bei "aufgesalzenem Wasser"... |
Hallo Walter,
wie in einem anderen Thread erwähnt, hab ich vor kurzem 2 prächtige L183 (evtl L059) kurz nach dem Einsetzen verloren, Und natürlich macht man sich da Gedanken, was im eigenen Becken "nicht stimmt", wenn 2 so schöne Tiere kurz hintereinander 1 und 2 Tage nach dem Einsetzen verenden... Aber trotzdem vielen Dank für die Tips, da brauch ich mir um die niedrige KH schonmal keine Gedanken mehr zu machen :) Gruß Micha |
Hi Walter
Hast natürlich recht mit dem Leitwert! :eek: Gruß Ralf |
Nochwas:
das Wasserwerte in der Tüte testen verursacht eigentlich nur Panik-Reaktionen, v.a., wenn der Transport etwas länger gedauert hat. Man kommt sowieso nicht drum rum: Tütenwasser mit Fisch in einen Eimer, so über eine dreiviertel Std/Std langsam Beckenwasser hinzurinnen/tröpfeln lassen, that´s it. Nicht auf Ammonium, Nitrit, pH oder so testen - man kann eh nichts ändern ;) |
Hallo Walter,
Transport hat etwa 15 min gedauert. Mir ist allerdings aufgefallen, daß der Händler die Tiere ziemlich rüde rausgefischt und mit der Hand vom Kescher in den Becher gesetzt hat...würde ich mit meinen NIE tun. Nur wenn sie sich mal am Keschernetz festsaugen, sanftes "Nachhelfen" von der anderen Netzseite... Eingewöhnung insgesamt über 2 Stunden, erst gute Stunde Tüte direkt im Aqua (Temp-Angleich) treiben lassen, dann etwa 20 cm Auqa-Schlauch voll Beutelwasser absaugen und selbe Menge Aqua-Wasser reintröpfeln...in 10-min-Intervallen wiederholt, insgesamt über eine Stunde. Das Beutelwasser natürl nicht ins Aqua, sondern weg. Dann vorsichtiges Aus-Dem-Beutel-Keschern und Einsetzen...und trotz aller Vorsicht beide Tiere nicht überlebt :( :( :( Gruß Micha |
Und was ich vielleicht noch hinzufügen sollte:
Alles natürlich bei gedämptem Licht. Im Beutel hatte nur das Männchen kleine hellbraune Stress-Flecken, erst dann im Aqua, als nach noch einer Stunde das Licht wieder anging, war er schlagartig ganz blass. Dann aber, auch am Tag danach, wieder normal gezeichnet...bis zum Tod |
Hi Micha,
daß der Händler die Tiere ziemlich rüde rausgefischt und mit der Hand vom Kescher in den Becher gesetzt hat...würde ich mit meinen NIE tun. warum nicht? Ich fang meine Welse, wenn es möglich ist, immer mit der Hand. Ist auch weitaus schonender für die Tiere, im Kescher können sie sich leicht mit ihren Odontoden oder Flossenstrahlen oder Barteln irgendwo verharken, kommen dann nicht mehr frei, verletzen sich... |
Zitat:
Mein Leitungswasser hat 'ne KH von 2-3 Grad, Wasseraufbereitung in irgend einer Weise mache ich keine, Altwasserbecken hab' ich auch nicht, und die Becken lass' ich schon gar nicht versiffen. In den Becken mit Pflanzen hab' ich trotzdem, wenn ich nach spätestens 2 Wochen nix dagegen unternehme, KH 0 Grad und einen pH-Wert Abfall von zuvor stabilem pH 6,5 bis unter 4. Und wenn du schreibst "Wenn Du Dein Becken nicht total versiffen lässt, wirst Du auch ohne oder mit geringstem Karbonatpuffermengen im Wasser keine Probleme mit einem pH-Sturz haben", dann mag das bei dir und Anderen so sein, dennoch ist es eine Verallgemeinerung, die nicht in jedem Falle zutreffend ist. Das ganze Thema damit abzutun, dies seien alles Geschichten von den unwissenden Altvorderen und "Aquarianer (die sich nicht so sehr mit Wasserchemie befassen)" oder irgendwelchen Hysterikern, und das gehe schon alles gut so mit KH 0, find' ich ehrlich gesagt nicht so gut. Und Aquarienanfänger / (wasser-)chemisch unbedarfte Hobbyaner, die mit Becken mit KH 0 herumexperimentieren (vielleicht sogar gleichzeitig auch noch mit CO2-Düngung), find' ich auch nicht so gut, weil sie das nötige Wissen noch nicht haben und auch überhaupt noch kein Gespür dafür entwickelt haben, was da überhaupt und im Speziellen wasserchemisch so in ihren Becken vor sich geht. Und wenn's dann wirklich Probleme gibt, dann kommt das große Rätselraten, und aus Unwissenheit und/oder falschen Ratschlägen wird dann oft auch noch das Falsche unternommen. --Michael |
Moin,
Zitat:
Nur wie Du auf einen derart niedrigen pH kommst, ist mir eher schon ein Rätsel. Das schaffe ich in KH losen (fast) Becken trotz Erlenzapfen etc. nicht. Interessanterweise hab ich auch in manchen bepflanzten Becken einen pH von tw. < 6, während ich in den unbepflanzten mit Müh und Not unter 7 komm - trotz ansonsten sehr ähnlichen Randbedingungen der Becken. |
Moin Walter,
Zitat:
Und von Erlenzapfen zur Verschiebung in den sauren Bereich hatte ich auch schon irgendwo gelesen. Wie viele bräuchte man da (neben einer schon vorhandenen grösseren Moorkienholz-Wurzel) im 80-er Becken? Gruß Micha |
Hi,
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Kann man nicht sagen. Meiner Erfahrung nach wirken Erlenzapfen nur sehr schwach ansäuernd. |
Och menno...
immer lieg ich daneben. Ihr gönnt mir auch gar keine richtige Schlussfolgerung *schnüff* ;) Aber dafür sind ja besser bewanderte Aquarianer da, die dem nicht so erfahrenen Jungvolk doch den einen oder anderen wertvollen Tip geben können :D Nochmals vielen, vielen Dank für die Hilfe, komme bestimmt noch oft drauf zurück... Viele Grüsse, Micha |
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... und die Pflänzchen werden wohl auch ihren Beitrag dazu leisten. Zitat:
Das ganze organische Zipp und Zapp säuert ja selbst eher weniger an, aufgrund des geringen Dissoziationsgrades der Humin- und Fulvosäuren, puffert anscheinend aber gleichzeitig auch gegen pH-Verschiebungen ab, und das wohl am besten um den Neutralpunkt herum. Da hatten wir schon öfters mal drüber diskutiert, aber da ist IMHO im Hinblick auf die Erklärung der genauen Wirkungsweise noch nicht alles 100% stimmig, und es bleiben Fragen offen. Wie dem auch sei, ich vermute, dass ich nach "Aufbrauchen" der KH relativ "pufferfreies" Wasser habe. Erlenzäpfchen, Seemandelbaumblätter, "Eichenextrakt", Torf, Eichenlaub und Zeug und Zauber verwende ich alles nicht, und die Wurzeln haben in den meisten Fällen auch schon hunderte von Wasserwechseln mitgemacht, dürften wohl also insgesamt ziemlich ausgelutscht sein und eher weniger organische Säuren abgeben. Phosphat hab' ich auch eher weniger drin (von wegen Phosphatpuffer oder so). Und ohne Puffersysteme reichen halt schon vergleichsweise geringe Mengen an auftretenden Wasserstoffionen, um eine relativ starke Ansäuerung des Wassers zu bewirken. Z.B. bei Wasser, dass im Gasgleichgewicht mit der Atmosphäre steht und außer CO2 keine pH-beeinflussenden und puffernden Stoffe enthält, kommste mit dem pH ja auch schon auf Werte knapp über 5, und das bei gerade mal 0,5 mg CO2/l. Dann kämen da noch, wie du schon erwähntest, die Wasserstoffionen aus der Nitrifikation hinzu. Naja, is' letztendlich auch egal, ich hätte wie gesagt regelmäßig einen Säuresturz. So wechsel ich aber jede Woche Wasser mit reinem (weichem) Leitungswasser, brauche keine Teil- oder Vollentsalzung, keine Osmose und kein Torf noch sonstige Mittelchen, hab' so in den Becken konstante Bedingungen bei pH 6,5 und KH 1-2 Grad und pflege sowieso keine Fische, die aus Schwarzwasser stammen, komme deshalb bei vielen anderen Südamerikanern prima zurecht. --Michael P.S. Gibt's nicht dieses Jahr auch ein "DATZ-Forum" (oder sowas ähnliches) zum Thema Schwarzwasser? Ob's da Antworten zu Fragen bzgl. allgemeinem Chemismus, Kationenaustauchkapazität, Pufferwirkung und Furz und Feuerstein von Huminstoffen in der Natur / im Aquarium gibt? |
Hallöchen Micha,
ich habe sehr gute ph-Werte mit Eichenlaub bekommen. Kannst sicherlich noch trocknes Laub an den Bäumen finden. Bei uns in HD ist jedenfalls noch Laub dran. Das Laub senkt besser und nachhaltiger den ph-Wert als die Zäpfchen der Schwarzerle. Letztere findet man an Flüssen. Über die Menge an Eichenlaub kann ich auch nur sagen, da hilft halt nur probieren. Liebe Grüße Wulf |
Hi,
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Nur die Huminsäuren nicht. Zitat:
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Ich:
"Z.B. bei Wasser, dass im Gasgleichgewicht mit der Atmosphäre steht und außer CO2 keine pH-beeinflussenden und puffernden Stoffe enthält, kommste mit dem pH ja auch schon auf Werte knapp über 5, und das bei gerade mal 0,5 mg CO2/l." Du: "Das wäre mir allerdings neu. 6,3 ist realistischer und entspricht auch dem Pufferniveau des Hydrogencarbonat-Kohlensäurepuffers." ----------------- Mahlzeit! Pufferniveau? Kapier ich nicht. Meinst du den pKs-Wert? Aber da brauchen wir prinzipiell gar nicht lange rumzudiskutieren, weil man den pH ganz einfach ausrechnen und auch empirisch ermitteln kann. Konzentration an CO2 is' bekannt (0,51 mg/l = 1,15x10^-5 N, Dissoziationskonstante von CO2 in wässriger Lösung auch (Ks = 4,5x10^-7), und mit Anwendung des Massenwirkungsgesetzes unter Einbeziehung einiger Vereinfachungen kriegste 'ne Konzentration an Wasserstoffionen von 2,275x10^-6, und davon der negative dekadische Logarithmus (=pH) ist 5,6. Und wem das zu theoretisch ist, der nimmt destilliertes oder vollentsalztes Wasser, lässt es lange genug stehen oder belüftet es, und misst dann den pH. --Michael |
Hallo,
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Der pKs Wert entspricht dem (pH) Punkt, wo die größte Pufferkapazität vorliegt (und wo Säure- und Basenform des Puffers in äquimolarer Menge vorliegen, wie Du aber sicher weißt). Der Puffer puffert aber nicht nur genau an diesem Punkt, sondern auch etwas darüber und darunter. Und da natürlich auch immer irgendwelche Unwägbarkeiten in einer wäßrigen Lösung vorliegen, gibt es eben einen bestimmten Bereich (oder auch zwei), in dem(/nen) der spezielle Puffer puffert - also den Pufferbereich. Zitat:
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Wir reden hier von einem korrespondierenden Säure-Basenpaar, also einem Puffer. Genaugesagt dem Hydrogencarbonat-Kohlensäurepuffer. Ganz einfache Formel für den pH einer Puffermischung: pH = pKs - log c(Säureform)/c(Basenform) CO2 liegt in wäßriger Lösung, wie Dir sicher bekannt ist, als das "nicht faßbare" H2CO3* vor. Und die Kohlensäure, H2CO3*, bildet mit dem Hydrogencarbonat HCO3- den Hydrogencarbonat-Kohlensäurepuffer. In härtefreiem Wasser bilden Säure- und Basenpaar äquivalente Mengen, das heißt, dass der resultierende pH Wert sich genau beim pKs Wert der Kohlensäure einpendeln wird, der liegt bei 6,3. Also ist der sich einstellende Wert des pH 6,3. |
Hallo Ihr beiden,
erstmal Respekt (!!!) vor soviel Wissen... ...aba eigentlich wollte ich doch nur paar praktische Tips zu weicherem und pH-neutralerem Wasser :confused: Das hier artet ja schon in gehobene Chemie im fortgesetzten Semester aus, hihi...ich hoffe, als Durchschnitts-Aquarianer ist man ohne dies alles nicht gleich zum Fischmörder verdammt. Ansonsten hätte ich noch sehr sehr viel zu lernen, um meinen schwimmenden Mitbewohnern ein gutes Zuhause zu bieten...was eigentlich mein Hauptanliegen bei hier gestellten Fragen ist :) Grüße, Micha |
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Genau so geht's. Du willst das Massenwirkungsgesetz außer Kraft setzen? Zitat:
Wir reden von einer Lösung von CO2 in salzfreiem Wasser und der anschließenden Protolysereaktion bzw. Dissoziation einer schwachen Säure. Die bildet dabei 'ne konjugierte Base, deshalb is' das ganze noch lange kein Puffer, denn das Gleichgewicht zwischen Säure und entsprechender Base stellt sich alleine durch die Protolyse/Dissoziation der Säure ein, und nicht in Abhängigkeit von der Konzentration eines ihrer im Wasser gelösten Salze, weil davon überhaupt keins drin ist. Genausowenig stellt z.B. dissoziierte Essigsäure allein ein Acetatpuffer dar, solange nicht irgend ein Salz der Essigsäure gleichzeitig in Lösung ist. Was willsten allein mit 'ner Säurelösung puffern? Pro zugegebenem OH- Ion muss ein Wasserstoffion dran glauben, reine Neutralisationsreaktion zwischen Säure und Base, der pH steigt. Zitat:
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Wenn du mir nicht glauben willst, dann teste doch mal tatsächlich (belüftetes) destilliertes/vollentsalztes Wasser, und du wirst einen pH von ca. 5,5 messen. Wenn du dann noch skeptisch bist, kannste immer noch ins Römpp Chemie-Lexikon reingucken (die geben den pH von destilliertem Wasser im Gleichgewichtszustand mit der Atmosphäre mit 5,58 an), oder in Kaufmann/Jecklin "Grundlagen der anorganischen Chemie" (pH 5,7), oder bei Krause (pH ca. 5,3) oder oder... --Michael |
Lieber Ätzbaron,
die Sache mit dem Hydrogencarbonat-Kohlensäure Puffer solltest Du Dir in Deinen klugen Büchern vielleicht noch einmal etwas genauer zu Gemüte führen. Und: Belüftetes Wasser und "ruhiges" Wasser stellen einen großen Unterschied dar. Belüftetes Wasser ist ein sogenanntes "Offenes System", während nicht belüftetes Wasser oder auch Wasser in der Natur (außer die allerobersten Schichten oder Stromschnellen, Wasserfälle) ein sogenanntes "Geschlossenes System" darstellen - auch im Gleichgewicht mit der Umgebungsluft. Guck auch darunter nochmal in Deinen Büchern nach... |
Zitat:
Bitte um die Definition eines Puffers und v.a. des Kohlensäure-Hydrogencarbonat Puffers (aus Deinen Büchern vielleicht... ;) ). |
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Da brauch' ich mir nix zu Gemüte zu führen, und "meine klugen Bücher" auch nicht, um festzustellen, dass destilliertes Wasser keine Salze der Kohlensäure enthält, mithin die KH=0 Grad ist, und kein Hydrogencarbonat-Kohlensäure Puffer vorliegt. Wenn du mal akzeptieren könntest, dass ein Unterschied besteht zwischen destilliertem (über das wir hier die ganze Zeit ausschließlich reden) und salzhaltigem Wasser, dann würd' dir nach zu Gemüte Führen der Definiton eines Puffersystems (vielleicht durch Nachschauen in deinen klugen Büchern) auch auffallen, dass ein Puffer eben gerade dadurch definiert ist, neben einer schwachen Säure auch ein Salz dieser Säure zu enthalten. Und 'ne wässrige Lösung von Kohlendioxid in destilliertem Wasser enthält kein Salz der Kohlensäure, sondern nur das durch Protolyse/Dissoziation von Kohlensäure entstandene Hydrogencarbonation. Und wie soll diese Lösung den pH-Wert beibehalten, wenn du Säuren oder Basen hinzugibst, mithin der definitionsgemäßen Eigenschaft einer Pufferlösung gerecht werden? Wenn du in destilliertes Wasser CO2 reinbläst, reagiert die Lösung saurer, wenn du Lauge hinzugibst, nimmt die Konzentration an Wasserstoffionen ab, der pH steigt. Da werden keine Wasserstoffionen oder Hydroxidionen abgefangen, die KH ist 0, Pufferwirkung ist null. Und wenn du meinst, mich wiederholt auf meine klugen Bücher ansprechen zu müssen, dann nehm' ich mir einfach auch mal die Freiheit, dich darauf hinzuweisen, dass du dir beim nächsten Mal bei der pH-Berechnung für schwache Säuren einfach mal entsprechende Kapitel in deinen klugen Büchern zu Gemüte führst, bevor du mittels abenteuerlicher Berechnungen darauf beharrst, der pH von im Gasgleichgewicht mit der Atmosphäre stehendem destilliertem Wasser sei 6,3. Jetz' wirste mir sicherlich im nächsten Schritt wieder, wie üblich, vorwerfen, mir ging's bei der Diskussion nur ums Widersprechen und Recht haben, das is' mir dann aber auch piepegal. --Michael |
Moin Ihr beiden Streithähne, :D
bis ungefähr zum Posting #27 in diesem Thread war es sehr interessant... ;) Wollte ich nur mal schnell anmerken. Viele Grüße Marc |
Hi Ätzer,
Zitat:
Ich sprech Dir ab, genau zu lesen ;) Wir befinden uns nicht in einem Laborsystem. Wir befinden uns in einem härtelosen natürlichem Aquatischen System. Du hast es ja x mal gepostet, mit Klammern, "bei Belüftung"... Ich hab´s schon geschrieben, dass das hier nicht so geht. Sogar fett gedruckt. Hier ist ein härteloses geschlossenes Aquatisches System. Kein Becher destilliertes Wasser unter Belüftung. Und _hier_ wird sich ein pH Wert von 6,3 einstellen. _Dort_, in einem labormäßig eingestellten offenen künstlichen System, da stimmt Dein pH. Wir haben hier aber kein _dort_. Theoretische Anorganische Chemie und praktische Limnochemie sind zwei paar Schuhe, was theoretisch so sein müßte (und das würde ohne starkes Belüften - was z.B. schon nur in kleinen Wassermengen mit nur einem Sprudelstein möglich wäre - schon mit destilliertem Wasser nicht zum pH von 5,6 kommen). |
Zitat:
Auch als Hydrogencarbonat-Kohlensäurepuffer bekannt. |
Ich:
"Und 'ne wässrige Lösung von Kohlendioxid in destilliertem Wasser enthält kein Salz der Kohlensäure, sondern nur das durch Protolyse/Dissoziation von Kohlensäure entstandene Hydrogencarbonation." Du: "... jup. Auch als Hydrogencarbonat-Kohlensäurepuffer bekannt." ------------------------------- Mahlzeit! Und Essigsäure, die aufgrund von Dissoziation Acetationen gebildet hat, stellt ein Acetatpuffer dar, oder was? Sach ma, wie stellst du eigentlich 'ne Pufferlösung her? Du nimmst nur die Säure, und das Salz lässte weg, weil aufgrund der Dissoziation der Säure ja schon die entsprechende konjugierte Base vorliegt, oder wie? Das is' keine Pufferlösung, sondern 'ne reine Säurelösung. --Michael |
Zitat:
Es sind heterogene und homogene natürliche limnische Puffersysteme bekannt, die heterogenen sind: Carbonat/Hydrogencarbonatpuffer, Humuspuffer, Alumosilikatpuffer und Austauschpuffer (bei extrem sauren pH dann der heterogene Aluminiumpuffer); dÃ*e homogenen sind: Carbonat/Hydrogencarbonatpuffer (ja ;) , den gibt´s in beiden Formen), Hydrogencarbonat/Kohlensäurepuffer (um den zanken wir und hier schon die ganze Zeit) und der Boratpuffer. |
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