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Die „Wittinger Röhre“
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Wittinger_Roehre_850.jpg
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Beschreibung:
Die „Wittinger Röhre“


Es ist allgemein bekannt, dass jeder Aquarianer immer mindestens
ein Becken zu wenig hat.
Diese Feststellung trifft natürlich ebenso für mich zu.
Die Zucht von Lebendgebärenden Zahnkarpfen ist da ein gutes Beispiel.



Das Ansetzen einer Gruppe in einem größeren Ablaichkasten mit Bodengitter
ist ja bekannt.


Großer Ablaichkasten 45 cm lang mit Bodengitter, rechts und links große Ablaichnetze.

Der Nachteil ist, dass man nie sagen kann, welche Jungen von welchem Weibchen sind.
Auch ist es nicht vermeidbar, dass einige Jungtiere gefressen werden, bevor sie
durch das Gitter nach unten in Sicherheit gelangt sind.
Die Anzahl der Jungen von den einzelnen Weibchen kann so nie bestimmt werden.
Wenn man nur sporadisch einige Tiere nachzüchten möchte und die Zuchtlinien
und Stückzahlen egal sind, reicht ein solcher Gruppenansatz aus.


Das erste Bild zeigt einen Standard-Plastik-Ablaichkasten aus dem Handel.
Die weiteren Bilder zeigen einen Pflanzkorb, bei dem der Boden durch ein Gitter ersetzt wurde.


Das erste Bild zeigt einen kleinen (15 cm) Gitterkasten aus Plastikgaze zum Separieren eines Weibchens.
Die weiteren Bilder zeigen einen Keilbeckenkasten aus Glas.

Beim Versuch auf Farben und Formen gezielt zu züchten, stellt man schnell fest, dass die Anzahl der
Becken zu gering ist.
Gerade beim Absetzen der Weibchen tritt schnell das Problem der fehlenden Becken auf. Was nun?
Ein Weibchen in einem Ablaichnetz pro 40 cm - Becken ist kein Problem, aber dreißig Weibchen sind es
dann schon. Nach so einigen Versuchen gelang es mir, eine einfache und produktive Lösung zu finden.
Jedes Prinzip der Lebendgebärendenzucht beruht darauf, dass die Jungfische als erstes
einmal auf den Boden absinken, da sie noch keine gefüllte Schwimmblase besitzen.

Als Aquarianer erhöht sich nicht nur die Beckenzahl sondern auch die Anzahl der leeren Eimer
(zum Beispiel Fischfuttereimer).
Dann bietet es sich auch an diese zu nutzen.

Von einem 100er HT-Rohr schnitt ich mir 23 cm lange Enden ab; das entsprach der Höhe eines Eimers.
Mit Hilfe einer Heißklebepistole klebte ich nun eine Plastikgaze mit 5 mm-Gitter auf eines der Enden.
Das Plastikgitter bekommt man im Baumarkt.
Nach dem Erkalten kann man die überstehende Gittergaze wunderbar abschneiden.

Im Abstand von 5 cm vorm anderen Ende bohrte ich nun zwei gegenüber liegende Löcher in das HT-Rohr,
um eine Stange hindurch schieben zu können.

Als Stange nahm ich alte Gardinenstangen, die auf 38 cm geschnitten wurden, 8 cm länger als die Eimer
vom Durchmesser sind.

Steckt man die Stange durchs Rohr, hängt das Rohr in den Eimer hinein und fügt Aquarienwasser und
Weibchen hinzu, schon hat man ein kleines Absetzbecken mit Wittinger Röhre.

Um zu verhindern, dass mal ein Fisch aus der Röhre springt, habe ich noch einen Deckel aus
Plastikgitter gebaut.
Die Gaze wurde dazu ebenfalls mit der Heizklebepistole zusammengeklebt.


Da der Gasaustausch des Wassers von der Größe der Wasseroberfläche abhängt, gibt es auch keinen
Sauerstoffmangel für das lebendgebärenden Weibchen.
Als Vergleich kann ein 80 cm-Standardbecken dienen, das nur 4 Platys als Besatz hat.
Die Oberfläche des Eimer beträgt ca. 700 cm², die des 80 cm-Beckens ca. 2800 cm².

Durch das diffuse Licht in der undurchsichtigen Röhre zeigen die Tiere kein gestresstes Verhalten.
Auch im Aquarium suchen sich die Tiere stark bepflanzte Stellen zum Ablaichen aus.
Sollte man einen größeren Durchmesser für die Röhre brauchen, beispielsweise für besonders große Schwertträger,
kann man im Baumarkt „KG-Rohre“ in den Durchmessern 125mm oder auch 150mm bekommen.

Natürlich braucht man jetzt wieder Platz für die aufwachsenden Jungfische....
Aber wie sagt man so schön: „Bei den Aquarianern klappt die ungeschlechtliche Vermehrung der Glasbecken
noch am besten“.

Gelegentlich kann man auch mal Jungfische finden, die noch in der Eihülle stecken.
Die Eihülle platzt in der Regel direkt beim Verlassen des Muttertieres oder spätestens beim Kontakt mit dem Boden.
Aber wie sagt man so schön: Ausnahmen bestätigen die Regel.

Ab und zu kommt es auch mal vor, dass sich unter den Jungtieren Mutanten befinden.
Hier sind zwei Fische miteinander verwachsen ("Siamesische Zwillinge".









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