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Cochliodon sp. "Peru"
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Beschreibung: Gattung/Art: Cochliodon sp. "Peru"

Synonyme: Peruanischer Cochliodonwels

Herkunft: Peru

Größe: ca. 25 cm

Wasserwerte:
T: 25 – 29°C
pH: 6 - 8

Empfohlene Beckengröße: ab 120 cm


Dieses Tier wurde aus Peru importiert.

Geschlechtsunterschiede: Die Unterscheidung ist nur bei größeren Tieren möglich. Ein geschlechtsreifes Weibchen ist bei der Draufsicht an seinem Laichansatz zu erkennen.
Die Unterscheidung der Geschlechter anhand der Genitalpapille ist nur für erfahrene und geübte Aquarianer eine weitere Möglichkeit. Es wird in der Literatur noch erwähnt, dass die Männchen größer werden sollen und im Gegensatz zu den Weibchen größere Flossen ausbilden.

Sozialverhalten: Es handelt sich um recht scheue und schreckhafte Harnischwelse, die ein ruhiges zurückgezogenes Leben führen.

Etymologie: Der Gattungsname Cochliodon setzt sich zusammen aus den lateinischen Wörtern "cochlea" für "Schnecke" und "odon" für "Zahn". Dieser Name bezieht sich also auf die Zähne dieser Harnischwelse.

Beckeneinrichtung: Je nachdem, ob man nun ein Pärchen oder eine Gruppe dieser Welse pflegt, sollte ein dementsprechendes Becken bereitgestellt werden. Es kommt natürlich ebenso darauf an, ob es nun ausgewachsene Wildfänge sind oder Jungtiere. Für ein Pärchen sollte ein 120 cm langes Aquarium schon ausreichend sein. Bei den meisten Aquarianern hat sich feiner Kies oder Sand als Bodengrund durchgesetzt. Wurzeln spielen bei diesen Welsen immer eine zentrale Rolle. Daher sollten diese auf keinen Fall bei der Einrichtung des Beckens vergessen werden.

Nähere Informationen zum Thema Wurzeln findet ihr hier.

In der Natur sind diese Harnischwelse meist an Totholzansammlungen zu finden. Die Becken können auch mit Aquarienpflanzen bestückt werden. Nur sollte hierbei angemerkt werden, dass es sich bei diesen Welsen auch um Pflanzenfresser handelt. Welse, die immer ausreichend mit pflanzlichem Futter versorgt sind, lassen die Aquarienpflanzen
im Allgemeinen unbehelligt. Wenn sie die Pflanzen erst mal als Futter erkannt haben, ist eine Abgewöhnung davon nur schwer möglich. Durch das Einsetzen anderer Pflanzenarten bei zusätzlicher vermehrter Fütterung konnte eine Abgewöhnung des Pflanzenfressens erreicht werden.

Näheres über Pflanzen in Welsbecken hier.

Bei der Gruppenhaltung sollte darauf geachtet werden, dass es eine Vielzahl von Territorien im eingerichteten Becken gibt. Gerade bei der Haltung mehrerer adulter Männchen sollten genügend Ausweichmöglichkeiten eingeplant werden. Als Höhlen bieten sich die bewährten Ton- oder Schieferhöhlen an. Es sollten, wie bei anderen Harnischwelsen auch,
mehr Höhlen als Welse im Becken zu finden sein.

Näheres zum Thema Höhlen findet ihr hier.



Das Diskussionsforum zum Thema Beckeinrichtung findet ihr hier.


Haltung: Diese Welse sollten nicht zu kühl gehalten werden. Von den Wasserwerten selber her stellen sie den Pfleger nicht gerade vor große Herausforderungen. Mit einem pH-Wert zwischen 6 – 8 ist das Leitungswasser ohne weitere Behandlung ausreichend für diese Welse. Das Wasser sollte auf Dauer nicht zu hart sein. Bei einer Haltungstemperatur von 28°C sind die Tiere sichtlich aktiver.
Vielleicht bilde ich mir das ja nur ein, aber ich glaube, dass sie bei höheren Temperaturen um die 28 – 29°C kräftiger gefärbt sind als bei 25°C.

Diese Welse werden in der Literatur gerne als Holzfresser bezeichnet. Dies liegt natürlich daran, dass sie Holz oder im Aquarium eher Wurzeln regelrecht zerschreddern. In der Natur ist dies ein Teil ihrer Ernährungsweise. Da das Totholz in den Flüssen eine Vielzahl von Kleinstlebewesen beherbergt, geht es den Welsen allem Anschein nach hauptsächlich um das Erreichen
und Verwerten dieses Nahrungsvorkommens. Das Holz in Aquarium wird natürlich auch zerschreddert. Nur ist das Nahrungsspektrum im Aquarium bei weitem nicht so vielseitig und umfangreich wie in der Natur. Daher kann man diese Welse im Aquarium nicht auf Dauer mit Holz alleine "füttern". Es gab schon die verschiedensten Untersuchungen dazu. Man geht davon aus, dass Holz zwar als eine Art Nahrungsergänzung bei diesen Tiere als notwendig anzusehen ist. Nur wird der Holzbestandteil aber auch zum größten Teil wieder ausgeschieden. Nur der geringe verwertbare Anteil wird vom Wels aufgezehrt.

In der Aquaristik hat sich eine Vielzahl der Trockenfuttersorten bestens bewährt. Es ist besser für die Welse, wenn es eine abwechslungsreiche Fütterung gibt. Gefressen wird alles, was es so an Trockenfuttersorten gibt, also Tabletten, Flockenfutter, Granulat, Pellets oder Chips. Es gibt im Handel gerade in den letzten Jahren auch Futtersorten, bei denen ein gewisser Holzanteil eingearbeitet wurde. Pflanzliche Nahrung ist recht wichtig. Diese wird in Form von Gurken, Salat, Brokkoli oder auch rohen Kartoffeln gerne angenommen. Die pflanzliche Nahrung sollte hauptsächlich verfüttert werden.
Diese Welse brauchen auch gelegentlich Frostfutter, um ihr gesamtes Nahrungsspektrum abzudecken. Dies sollte aber nur gelegentlich angeboten werden und nicht permanent. Hierbei wird so ziemlich die gesamte Palette an Frostfuttersorten gleich gern angenommen. Ob nun die verschiedensten Mückenlarven oder Cyklops, Moina, Krill und vieles mehr, ist bei den Welsen alles gleich beliebt.

Da gerade die großen Exemplare einen starken Stoffwechsel aufweisen, sollte eine gute Filterung zum Einsatz kommen. Außenfilter haben sich gut bewährt, um die Holzabfallstoffe aus dem Aquarienwasser zu filtern. Ansonsten sind diese für das Aussehen des Aquariums eher störend. Viel Stoffwechsel heißt natürlich auch viel Wasserwechsel. Dieser sollte regelmäßig und großzügig sein.
Ich empfehle bei diesen Welsen einen wöchentlichen Wasserwechsel von 50 %. Dieses scheint ihnen offensichtlich gut zu bekommen.

Das Diskussionsforum zum Thema Welsfutter findet ihr hier.



Das typische Maul eines Cochliodon sp. "Peru”.


Oberkieferbezahnung eines Cochliodon sp. "Peru” und die Unterkieferbezahnung.

Vergesellschaftung: Die Tiere sind, wie eigentlich bei Harnischwelsen üblich, nicht räuberisch. Daher kann man sie ohne Probleme mit kleineren Fischen vergesellschaften. Lebendgebärende, Fadenfische, Zwergbuntbarsche, Barben, Salmler, ja selbst afrikanische Cichliden, sind in der Vergesellschaftung in der Regel kein Problem. Eine Gruppenhaltung ist in der Regel empfehlenswert. Es wäre schade, diesen Wels einzeln zu halten, aber es ist problemlos möglich.

Namensgebung: Die Gattung Cochliodon wird nicht von allen Ichthyologen anerkannt. Die Wissenschaftler aus der "J. W. Armbruster-Fraktion" würden diese Welse lieber in die Gattung Hypostomus stecken. Für einen Leihen sei gesagt: Ein Blick ins Maul reicht, um zu sehen, dass diese Tiere nicht nur andere Zähne haben sondern auch ein anderes Nahrungsspektrum.


Sonstiges: Die Cochliodon sp. "Peru” werden im Handel meist nicht so bezeichnet. In der Regel findet man sie als L 137 oder auch Red Bruno betitelt in den Verkaufsbecken der Händler;
oder auch mal als Cochliodon cochliodon, Cochliodon sp. "Paraguay” oder Panaque "Bruno". Das liegt daran, dass diese Welse Merkmale der anderen Cochliodon-Arten aufweisen.
Im Jugendalter ist es gerade die rot-braune Färbung der Welse, die eine Ähnlichkeit zu L 137 oder auch Red Bruno erkennen lässt. Die Punktmusterung ist auch beim Cochliodon cochliodon zu finden.
Von der Form des Körperbaus her ist diese Gattung den Hypostomus sehr ähnlich. Beide kommen in Südamerika fast in sämtlichen großen Flusssystemen vor. Der offensichtliche Unterschied liegt in der Bezahnung dieser Tiere. Die V-förmig angeordneten Zähne, die eine sogenannte Löffelform aufweisen, sind für diese Gattung eines der Hauptmerkmale. In einem Flusssystem kommen häufig eine Hypostomus-Art und eine Cochliodon-Art vor, die identische oder sehr ähnliche Färbungen aufweisen.

Der Fundort dieser Welse ist noch nicht endgültig geklärt. Importiert werden diese Tiere aus Peru. Daher kommt auch die Bezeichnung Cochliodon sp. "Peru”. Es kommen auch immer mal wieder Harnischwelse dieser Art zu uns, die farbliche Abweichungen aufweisen. Daher gehen wir von mehreren Fundorten aus. Es scheint bei der Betrachtung der Variantenvielfalt, dass diese Art in Peru eine größere Verbreitung aufweist.


Das erste Bild zeigt einen Cochliodon sp. "Paraguay” oder auch "Red Bruno" genannt. Diese Welse haben aber keine Punkte in den Flossen. Das zweite Bild zeigt einen Cochliodon soniae "L 137”. Das auffälligste Unterscheidungsmerkmal sind die blauen Augen dieser Harnischwelse. Das dritte Bild zeigt einen Cochliodon cochliodon, der aber in der Färbung abweicht.

Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet ihr hier.



Die Cochliodon sp. "Peru” haben 7 Weichstrahlen in der Rückenflosse.
Die Fettflosse ist nicht mit der Rückenflosse verbunden.

Zucht: Zucht: Nachzuchten von Cochliodon sp. "Peru” sind derzeit nicht bekannt. Die gesamte Gattung Cochliodon scheint nicht so einfach zu züchten zu sein.

In der Natur scheinen die Cochliodon in der Laichzeit die Überschwemmungsgebiete aufzusuchen. Das Nahrungsangebot in der Hochwasserzeit ist für Pflanzenfresser fast unbegrenzt.
Auch Insekten und Larven sind im Überfluss vorhanden. Während der Trockenzeit trifft man die Tiere fast ausschließlich in den breiteren Unterläufen an.

Das Diskussionsforum zum Thema Welszucht findet ihr hier.


Bei Cochliodon sp. "Paraguay" wurde berichtet, dass sie angeblich offen unter einer großen Anubias abgelaicht haben. Zeitweilig wurde eine Winterzeit mit 21°C simuliert. Im Becken herrschte eine gute Durchströmung. Bei einer Temperatur von 25°C und einer mittleren Wasserhärte um die GH 9, KH 4 und einem pH-Wert von 6,8 laichten die Welse in der leichten Deckung einer Anubias ab.
Das Wasser wurde mit einem Erlenzapfensud aufbereitet. Zusätzlich wurde zeitweilig eine starke Strömungspumpe betrieben.

Am besten sollte man sich den Bericht über Cochliodon sp. "Paraguay" unter dem Link durchlesen und sich eine eigene Meinung bilden:
https://www.aqua4you.de/forum_thread16604.html?seite=1

Einer der Gründe, warum über die Vermehrung von Cochliodon-Arten im Aquarium kaum etwas zu finden ist, könnte auch damit zusammenhängen, dass kaum ein Züchter eine Gruppe dieser Tiere hält.
Beim "Normal-Aquarianer" werden diese Tiere, wenn überhaut, meist nur einzeln gehalten. Es ist schon fast eine Ausnahme, dass mal ein zweites Tier im selben Becken gehalten wird.
Auch die allgemein geringe Verbreitung in der Aquaristik hängt damit zusammen. Cochliodon-Arten zählen nicht gerade zu den Farbwundern.
Ich hoffe, es entschließen sich in Zukunft mehr Leute dazu, eine Gruppe dieser Tiere zu pflegen, damit bald mehr über die Vermehrung dieser Welse berichtet werden kann.



Das Diskussionsforum zum Thema Welszucht findet ihr hier.


Ähnliche Welse:
Importsituation: Es werden zwar selten, aber immer wieder mal Welse dieser Art im Handel angeboten. Meist werden sie als L 137 oder Red Bruno vermarktet. Dies liegt schon daran, dass die meisten Großhändler diese erst gar nicht von einander unterscheiden. Daher kann es schon mal sein, dass diese Welse zusammengesetzt werden und gleich verschiedene Arten unter gleichem Namen angeboten werden. Das gezielte Suchen dieser Art erschwert sich dadurch.

Wer interessantes Bildmaterial seiner Welse hat, kann es hier veröffentlichen.



Auge von Cochliodon sp. "Peru”.
Das Auge ist mit einem kleinen Irislappen bedeckt.

Weitere Informationen :
Autor: Ralf Heidemann (Fischray)

Wir bedanken uns für die Bilder bei Ralf Heidemann (Fischray)

Wer Informationen hat bezüglich Cochliodon sp. "Peru”, die noch nicht berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen. Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt. Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt, kann dies hier tun.
Schlsselwrter: Cochliodon Peru Peruanischer Cochliodonwels
Größe min: 25
Beckengröße min: 120
Temperatur min: 25
Temperatur max: 29



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