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Alt 16.12.2003, 07:25   #1
Monika
Babywels
 
Registriert seit: 06.04.2003
Beiträge: 24
Hallo Welsfreunde

Vor ein paar Wochen bemerkte ich, dass einem meiner zwei Panaque blue line L-239 ein Teil des Saugmauls fehlt. Es sieht aus, wie wenn er die Oberlippe abgerissen hat. Wie so was geschehen kann, konnte und kann ich mir nicht erklären. Die Welse sind recht ruhig und friedlich. In der Hoffnung auf baldige Genesung (hatte einmal eine Hautschürfung bei meinem Wabbenschilderwels, die heilte recht schnell ab), wartete ich zu. Der Wels war sehr lebhaft und immer auf Futtersuche. Vor einigen Tagen fiel mir auf, dass er nun fast ununterbrochen rumwuselt, auch tagsüber während sein Kollege an einem schattigen Plätzchen sein Nickerchen hält. Zudem kriegt er plötzlich auch noch so weissliche Stellen an der Oberseite der Nase. Sieht jedoch nicht wie pilzig aus, eher fast wie die Lochkrankheit bei Diskus, aber nicht so tief.

Langsam stieg in mir der Verdacht auf, ob er wohl überhaupt noch fressen kann und ob ihn vielleicht der Hunger zu solcher "Aktivität" antreibt. Ich holte ihn also heraus - und oh jeh - nun weiss ich, wie ein eingefallener Bauch wirklich aussieht... Der Arme!

Ich hab ihn nun in ein separates kleines Aquarium umgesetzt. Er kriegt täglich einen kräftigen Wasserwechsel, Vitamine zugesetzt, eine Welstablette klebe ich ihm direkt vor die Nase an seine Lieblingsstelle, zu futtern gibts noch täglich ein Algenblatt von Dennerle. Das gestrige Blatt ist verschwunden, ich hoffe er und nicht die Schnecken haben sich gütlich dran getan. Die Futtertablette, denke ich, löst sich grössenteils auf ohne dass er wirklich davon frisst.
Für morgen möchte ich es noch mit gekochten Erbsen versuchen.

Das Problem ist jedoch nicht unbedingt WAS füttern, sondern WIE, damit er das Futter trotz defekter Lippe reinkriegt.
Hat jemand einen guten Rat für mich?
Hat jemand schon mal einen Wels zwangsernährt?
Kann es sich um eine bakterielle Infektion handeln, die Gewebe zerstört (so was wie Flossenfäule) oder eher um eine Mangelernährung (Lochkrankheit, gibt's die bei Welsen überhaupt).
Bin für jeden Tipp bezüglich Futter oder Methode dankbar, da mir der Wels wirklich am Herzen liegt.

Angaben zum Becken:
200 lt
10 GH, pH 7,2
CO2 Zufuhr
Einrichtung: grosse Wurzel, Steine, gut bepflanzt
Besatz: Kongosalmer, afrikan. Schmetterlingsbuntbarsche A. thomasi
Welse: 1 Hypostomus plecostomus, 1 Anci, 1 weiterer L-239
Fütterung: abwechslungsreich Dorswal Wels- und Grünfuttersticks, Welstabs, mind. 1x wöchentlich Zucchini oder Spinat, von Zeit zu Zeit Erbsen, mit CO2 Düngung hats auch immer eine kleine Menge an Fadenalgen auf den Steinen und Wurzeln. Den Salmler füttere ich diverse Flocken und Granulate, plus ab und an etwas Frostfutter. Von alldem fällt auch immer etwas zu Boden für die Welse.
Die zwei L-239 habe ich seit etwa 2,5 Jahren.

Ich werde noch versuchen ein paar Fotos von der defekten Lippe und der weissen Stelle auf der Nase machen, bin aber schon mal für ein paar Antworten dankbar.

Vielen Dank!
Herzliche Grüsse
Monika
Monika ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.12.2003, 09:02   #2
L172
Cascudo
 
Benutzerbild von L172
 
Registriert seit: 27.10.2003
Ort: Bingen am Rhein
Beiträge: 3.001
Hallo Monika!

Ich weiß auch nicht, was Dein Wels haben könnte,
Als mein Wabi nix fressen wollte, konnte ich ihn mit roten Mückenlarven überreden.
Du hast nicht geschrieben, wie groß Dein Wels ist, aber evtl. schafft er es, sie ohne zu kauen zu fressen.

Ich würde auch versuchen, die Schnecken so weit wie möglich zu entfernen, damit Du eine bessere Kontrolle hast, ob und was er frisst!

Viel Glück!!!

Christian
__________________
Datenbank Datenbank Datenbank Datenbank Datenbank
L172 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.12.2003, 21:23   #3
Monika
Babywels
 
Registriert seit: 06.04.2003
Beiträge: 24
Hallo Christian

Vielen Dank für deine Antwort. Eigentlich sind Panaques eher Grünfutterfresser, aber ich werds auf jeden Fall auch mal mit Mülas versuchen. Ich hab ihm heute versucht ein überbrütes Blatt Bio-Salat ins Maul reinzudrücken. Der arme Kerl hat erstaunlicherweise schön ruhig gehalten, aber leider nicht geschluckt. In den Hals runterdrücken hab ich mich nicht getraut. Na ja, wenns ihn nicht allzusehr stresst, werd ich's wieder versuchen.

Ich hänge noch ein soeben gemachtes Foto an. Bitte nicht erschrecken. Sieht schon ziemlich übel aus. Die weisse Stelle auf der Nase mit den "Löchern" sieht man ziemlich gut. Scheint wirklich wie sich das Gewebe langsam auflöst. Hat jemand schon mal was von Lochkrankheit bei Welsen gehört?
Zum Vergleich hänge ich noch ein leider nicht sehr gutes, altes Bild an. Dort sieht man, wie riesig die Lippe eigentlich wäre.....

Hoffe auf noch ein paar gute Ratschläge.

LG Monika
Monika ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.12.2003, 21:35   #4
Monika
Babywels
 
Registriert seit: 06.04.2003
Beiträge: 24
ein weiteres Bild:
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Alt 16.12.2003, 21:36   #5
welshp
Achtung! Heute ausnahmsweise nicht gut drauf.
 
Benutzerbild von welshp
 
Registriert seit: 05.03.2003
Beiträge: 819
Zitat:
Originally posted by Monika@16th December 2003 - 22:27
Hoffe auf noch ein paar gute Ratschläge.

LG Monika
Also ich befürchte ja, dass er es nicht schafft, weil er kein Holz mehr raspeln kann und Holz ist nun mal die Hauptnahrung dieses Tieres.
Klaus
__________________
Gru
welshp ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.12.2003, 21:36   #6
Monika
Babywels
 
Registriert seit: 06.04.2003
Beiträge: 24
Das Maul normalerweise:
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Alt 16.12.2003, 21:46   #7
Monika
Babywels
 
Registriert seit: 06.04.2003
Beiträge: 24
Hallo Klaus

Daran hab ich auch schon gedacht. Hab mir schon überlegt, etwas Holz abzukratzen und in den Mixer zu tun..... aber das ginge vermutlich zu weit. An einem Vortrag erzählte Ingo Seidel, dass manche Panaques auch ganz normales Flockenfutter etc. fressen, auch wenn dies für ihr Verdauungssystem nicht unbedingt tunlich ist. Ich hoffe halt immer noch!!
Zudem scheint die Zahnreihe noch ok zu sein. Durch die fehlende Lippe sieht man die sogar ganz gut. Es scheint jedoch als könne er die Nahrung nicht mehr reinsaugen.

Wenn ich ihm nicht mehr helfen kann, was soll ich tun? Ich hab noch nie einen Wels töten müssen. Aber einfach langsam verhungern lassen kann ich doch auch nicht! Bei dieser Grösse (5-6 cm) mit Stein erschlagen? Uffff, ein grässlicher Gedanke.

Monika
Monika ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2003, 06:54   #8
welshp
Achtung! Heute ausnahmsweise nicht gut drauf.
 
Benutzerbild von welshp
 
Registriert seit: 05.03.2003
Beiträge: 819
Zitat:
Originally posted by Monika@16th December 2003 - 22:50
Hallo Klaus
Wenn ich ihm nicht mehr helfen kann, was soll ich tun? Ich hab noch nie einen Wels töten müssen. Aber einfach langsam verhungern lassen kann ich doch auch nicht! Bei dieser Grösse (5-6 cm) mit Stein erschlagen? Uffff, ein grässlicher Gedanke.

Monika
Kann ich verstehen.
Es gibt die Eiswassermethode:
Wasser mit viel Salz in den Gefrierschrank stellen und es auf minus 18 Grad kühlen, dann den Wels rein, der da sofort einschläft.
Klaus
__________________
Gru
welshp ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2003, 09:01   #9
Indina
L-Wels Queen
 
Benutzerbild von Indina
 
Registriert seit: 12.06.2003
Ort: Hamburg
Beiträge: 1.070
Hallo Klaus,

die Salz-Eiswassermethode viell. etwas genauer:
tu in ein Gefäss mit Wasser soviel Salz herein, bis es sich nicht mehr auflöst. Der hohe Salzgehalt hält das Gemisch dann auch bei hohen Minusgraden flüssig. Der Fisch muss natürlich auch noch reinpassen.

Eine andere Möglichkeit, den Fisch erst zu betäuben, bevor man ihm einen Genickschnitt o.ä. verpasst ist Nelkenöl in Wasser. Bitte für die korrekten Dosierung Suchfunktion (hier oder in anderen Foren) benutzen.

Um kleine Salmler o.ä. zu erlösen, benutze ich eine starke Nelkenöl-Wasser-Mischung, in die ich sie tauche. Nach ein paar Sekunden sind sie tot. In meinen Augen eine sehr 'humane' Methode.

Nelkenöl wird in geringerer Dosierung auch benutzt, um einen Fisch zu betäuben. Funktioniert übrigens auch bei Zahnschmerzen

Aber vielleicht hat ja noch jemand eine Idee, wie der Wels zu retten wär?

Gruß, Indina
__________________
L18, L46 (+), L134 (+), L200, C. melanotaenia (+)

Indina ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2003, 12:59   #10
Monika
Babywels
 
Registriert seit: 06.04.2003
Beiträge: 24
Hallo Klaus und Indina

Danke für die Tötungsvorschläge. Ich bin nicht so sehr überzeugt von der Eismethode und "einschlafen" tönt für mich einfach zu harmlos, weil es sich ja doch um einen Todeskampf handelt. Da ist mir das Nelkenöl schon etwas sympatischer, weil es dem Wels die Stresssituation erspart. Ich weiss, ich hab da ziemlich strikte Ansichten. Aber ich bin der Meinung, dass es ganz gut ist, wenn das Töten Überwindung braucht und nicht einfach schnell und unblutig ausgeführt werden kann. Wenns zu einfach geht, stimmts für den Menschen, aber oft nicht fürs Tier. Das einzige Kriterium für mich ist schlicht, dass es für den Wels möglichst schnell, stressfrei, ohne Schmerzen (z.B. in heisses Wasser werfen) und ohne langen Todeskampf (z.B. in Toilette schmeissen) abgeht. Somit ist das Todschlagen mit dem Stein durchaus eine wählbare Methode für mich. Ich muss mich zwar innerlich erst vom Fisch verabschieden und nachher etwas um ihn trauern, aber das gehört für mich dazu.
Was ich nicht abschätzen kann (und daher meine Frage nach der Tötungsmethode) ist, ob ich mit einem Schlag in der Lage sein werde, den Knochenbau (Panzer) zu zertrümmern und den Wels wirklich tödlich zu verletzen.

Mit "wie grässlich" hab ich eigentlich nicht die damit verbundene Sauerei gemeint, sondern wie grässlich mir eingestehen zu müssen, dass ich nichts mehr für ihn tun kann.

Ich bin übrigens im Moment tatsächlich dabei, den Wels zwangszufüttern. Das heisst ich nehme ihn dreimal täglich raus, drehe ihn in meiner Hand auf den Rücken und stopfe ihm eine kleine Futterration so weit es geht ins Maul. Heute morgen hat er das erste Mal leichte Schluckbewegungen gezeigt. Ich hoffe er merkt, das ich ihm helfen möchte. Wie sehr ihn die ganze Prozedur stresst, ist schwierig zu sagen. Er atmet jeweils etwas stark, aber ist natürlich während der Fütterung auch für einen Moment ausser Wasser. Und zu verlieren haben wir nicht mehr viel. Entweder er frisst und schaffts, oder er stirbt wegen dem Hunger oder dem Stress.
Was denkt ihr darüber?

Bin dankbar für eure Kommentare und drückt mir die Daumen!

LG Monika
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