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Ernährung der Fische Wie füttere ich meine Welse und Beifische richtig? |
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10.08.2015, 11:16 | #1 |
Jungwels
Registriert seit: 01.01.2015
Beiträge: 48
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Rio Xingu - Futter in 20-30m Tiefe
Hallo,
nachdem ich ein Video (Planet Catfish TV - YouTube) https://www.youtube.com/watch?v=CctKjkDoqSE aus den Tiefen des Rio Xingu gesehen habe, stellt sich mir die Frage hinsichtlich der Ernährung der Welse die in diesen Tiefen leben. Dort ist es nämlich verdammt dunkel - daher keine Photosynthese - sprich mit Aufwuchsfresserei wird es dort wohl nicht sein. Da diese Tiefe aber auch nicht die Bodentiefe darstellt und die Welse in den Spalten der Wände leben können es auch keine pflanzlichen oder tierische Reste des Bodens sein. Somit kann es eigentlich nur diverses Strömungsgut sein das sich in Spalten ablagert...... Hat jemand diesbezüglich mehr Informationen bzw. logische Vermutungen? Danke Markus |
11.08.2015, 00:03 | #2 |
Welspapa
Registriert seit: 04.06.2007
Beiträge: 152
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Hi , ich schätze das die Aufnahmen bei Dunkelheit gemacht wurden .
https://de.wikipedia.org/wiki/Sichtweite_unter_Wasser. In einen Fluss müsste eigentlich der Hauptteil der Nahrung (was auch immer es dort gibt...) durch Strömung transportiert werden . Der L-Wels ist kein Jäger er wird sich vermutlich von angetrieben Sachen ernähren . Meine L270 (Wildfänge) haben gerne Schnecken ausgelutscht...(war ganz praktisch...) Mich würde aber viel mehr Interessieren was das für Gestein da unter Wasser ist ... der Taucher konnte das ja zerbröckeln ..Lavagestein ? Ein Test des Wasser auf Mineralien usw. währe mir lieber |
11.08.2015, 06:19 | #3 |
Panaqolus Fan
Registriert seit: 30.01.2003
Ort: Neustadt am Rübenberge
Beiträge: 1.598
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... also reine Aufwuchfresser wie Baryancistrus xanthellus konnten wir auch im flachen Wasser nachweisen, sogar über 20 cm große Tiere in weniger als 50 cm Wassertiefe. In größerer Tiefe lassen sich vorallem Carnivore und Omnivore finden...
Ich denke mal Leandro Sousa wird auch hierzu auf den L-Wels-Tagen etws erzählen können... LG Andi
__________________
Gruß, Andreas aus Neustadt a. Rbge. (Deutschlands viertgrößte Stadt) 5. Internationale L-Wels-Tage 27. bis 29. Oktober 2017 Hannover |
12.08.2015, 10:15 | #4 |
Gott des Gemetzels
Registriert seit: 21.02.2007
Ort: Fürth
Beiträge: 1.207
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Hallo zusammen,
zu dem Thema gab es einige interessante Vorträge u.a. von Daniel. Seit Euch aber mal alle sicher, dass sich die Tierchen ihrem Lebensraum entsprechend angepasst haben. Jedes Tier hat so seine Nahrungs-Niesche, die wir im Aquarium teils nicht - bis sehr schlecht - nachbilden können. Liebe Grüße, der brauni
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13.08.2015, 23:19 | #5 |
Jungwels
Registriert seit: 01.01.2015
Beiträge: 48
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..ein weiterer Aspekt bezüglich dieser Tiefen und der damit verbundenen Dunkelheit ist ja auch die sehr kontrastreiche Zeichnung (sei es jetzt die Schwarzweiß Zeichnung der diversen Hypancistrus Arten oder wie bei meinen L75...). Hintergrund ist der Versuch die Lebensbedingungen dieser Tiere so gut wie möglich nachzustellen - einerseits mit selbstgebauter Rückwand und den damit verbundenen Spalten, sowie einer entsprechenden starken Strömung (Hydro wizard sei dank) - sowie eben einer artgerechten Ernährung....
PS.: es scheint als wüssten wir eigentlich relativ wenig über die Lebensbedingungen unserer Lieblinge.... |
07.01.2016, 12:07 | #6 |
Jungwels
Registriert seit: 01.01.2015
Beiträge: 48
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Vorträge Leandro/Daniel - Steine
...nachdem wieder ein bisschen Zeit vergangen ist wollte ich wissen ob es seitens Leandro Sousa oder Daniel Informationen hinsichtlich derer Vorträge gibt?
@Ferkel - glaube nicht das diese Aufnahmen in der Nacht gemacht worden sind (wer taucht schon in der Nacht 15m in die Tiefe bei einer derartigen Strömung) - glaube eher das es aufgrund der vielen Sedimente im Wasser einfach schon früher dunkel ist - lass mich aber gerne eines besseren belehren. Hatte bis vor kurzer Zeit ziemlich viel Posthornschnecken - seit einiger Zeit fast keine - nur mehr leere Gehäuse - da dürfte wer auf den Geschmack gekommen sein. In Bezug auf das Gestein hatte ich vor kurzem eine Konversation mit Walter Lechner: "...Dieses Gestein, das Du beschreibst (mit den Schwämmen) kommt nur an einem ganz kleinen Bereich des Xingu vor (Gorgulho da Rita) und ist irgendwie etwas ganz Besonderes. Ich weiß die Zusammensetzung nicht (oder hab sie vergessen), da muss ich Leandro fragen (der mit einem weiteren Wissenschaftler, einem Geologen glaube ich, diesbezüglich kooperiert und auch ganz begeistert von diesen Gesteinen ist; leider wird die Gorgulho da Rita verschwinden nach Dammschließung)...." Rio Xingu (Bild Walter Lechner): https://onedrive.live.com/redir?resi...nt=photo%2cjpg Steine in meine Rückwänden (diese wurden alle in einer Umgebung von 20m in der Buckligen Welt/ehemalige Vulkane gefunden): 1.) sind diese porösen Gesteine mit viel Einschlüssen (zerbröseln sehr leicht - beige/gelblich)) 2.) sind die festen Basalt Steine (hart/schwer - dunkel grau) 3.) sind die Vessicular Basaltstein (sehr leicht - rötlich) https://onedrive.live.com/redir?resi...nt=photo%2cJPG Hauptaquarium Rückwand: https://onedrive.live.com/redir?resi...nt=photo%2cJPG |
12.01.2016, 10:08 | #7 |
Junger Hupfer
Registriert seit: 13.12.2003
Beiträge: 5.957
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Guten Morgen,
wie man in dem Video sehen kann, ist die Strömung im Rio Xingu stark und vorallem auch in den tiefen Bereichen noch vorhanden. Es gibt an vielen Stellen trotz der Tiefe keine Temperaturschichtung wie es in langsam und weniger turbulent fliessenden Gewässern der Fall ist. Baryancistrus, Ancistomus und Peckoltia kommen nachts zum Fressen sehr nah an die Wasseroberfläche und weiden dann Aufwuchs von den vielen Steinen ab oder fressen Detritus. Doch auch weiter unten findet sich viel Detritus, der den Welsen als Nahrung dient. Wasserplanzen gibt es nicht (zumindest konnte ich auf fast 600km keine sehen) im Hauptstrom, und auch Laub, Äste und anderes organisches Material von aussen findet man nur wenig und in kleinen Mengen. Die angesprochenen Süsswasserschwämme finden sich im gesamten Verlauf des Rio Xingu von Altamira bis Sao Felix und sicherlich auch noch weiter. Davon sind mittlerweile 10 Arten bekannt, die bspw. Spatuloricaria tuira und Pseudacanthicus sp. "L 25" als Futter dienen. Walter bezieht sich sicherlich auf nur eine Art, die es möglicherweise nur in der Gorgulho da Rita gibt. Ein Flussabschnitt mit einem besonderen Konglomerat aus verschiedenen Gesteinstypen - einzigartig und bald zerstört. Zum Gestein der Volta Grande gibt es ein interessantes paper: "The Volta Grande do Xingu: reconstruction of past environments and forecasting of future scenarios of a unique Amazonian fluvial landscape" (Sawakuchi et al., 2015) Scobinancistrus aureatus und Scobinancistrus aff. pariolispos (L 48) ernähren sich hauptsächlich von Schnecken der Gattung Doryssa, die es in manchen Flussabschnitten zu abertausenden gibt, und die mindestens in Tiefen von bis 4 Metern vorkommen. Hypancistrus zebra (und ich vermute auch L 174) ernährt sich von den kleinen Muscheln der Gattung Mytilopsis, die es vermuitlich noch viel tiefer gibt, da sie als Suspensionsfresser nicht auf Sonnenlicht sondern nur auf Wasserzirkulation angewiesen sind. Der im Video zu sehende Panaque cf. armbrusteri sieht nur selten einmal Holz, worauf seine reduzierte Kieferbezahnung im Vergleich zu Panaque nigrolineatus ja schon schliessen lässt. Diese Welse können nur die Steine abweiden, nach Aufwuchs, Algen und vermutlich Detritus. lg Daniel |
15.01.2016, 08:34 | #8 |
Jungwels
Registriert seit: 01.01.2015
Beiträge: 48
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Danke
Hallo Daniel,
Danke für Deine zusätzlichen Informationen die doch ein wenig mehr Licht in die wahrscheinliche Nahrungsaufnahme bringt. Das referenziert Dokument befindet sich hier https://www.sci-dril.net/20/21/2015/sd-20-21-2015.pdf. Hier wird ein Projekt beschrieben das sämtliche geologischen Aspekte dieser Gegend erforschen soll (wusste z.B. bis dato nichts über den CO2 Ausstoss von stehenden und fliessenden Gewässern..) sowie deren Auswirkungen auf die Fisch Diversität. Danke Max |
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