L-Welse.com Forum
HomeForumL-Nummern, Zuchtberichte, Literatur, ...L-NummernC-NummernSystematik - Gattungen, Arten, ...Fachbegriffe und deren ErklärungGalerieLinks

Registrieren Hilfe Mitgliederliste Mitgliederkarte Kalender Heutige Beiträge

  Home · Suche · Mitglieder Liste · Registrieren  

Home » Loricariidae » Hypostomus « vorheriger Artikel  · nächster Artikel »

Hypostomus plecostomus
Beiträge Gesehen
0 18581
spacer
Empfohlen von durchschn. Bewertung
Keine Empfehlungen Nichts angezeigt
hypostomus_cottica_KS_1536.jpg


Großbild

Großbild

Großbild

Beschreibung: Gattung/Art: Hypostomus plecostomus (Linnaeus, 1758)

Synonyme:
Acipenser plecostomus Linnaeus, 1758
Plecostomus cicirrosus Gronow, 1854; Loricaria flava Shaw, 1804; Hypostomus guacari Lacepède, 1803; Hypostomus ventromaculatus Boeseman, 1968

Herkunft:
Küstenflüsse des Guayana-Schilds vom Oyapock- bis zum Essequibo-Flussbecken


Hypostomus plecostomus vom Marshall Creek (Zufluss des Surinam Rivers)

Größe:
25-30 cm (TL)
Größere Längenangaben basieren vermutlich auf andere, falsch identifizierten Hypostomus-Arten, die größte bekannte Standardlänge beträgt 25 cm.

Wasserwerte:
T: 24-28 °C

Empfohlene Beckengröße: 150-200 cm


Hypostomus plecostomus vom Cottica

Haltung:
Hypostomus plecostomus kommt in den Unterläufen der Flüsse unterhalb der ersten Fälle vor. Im Gegensatz zu Hypostomus watwata kommt Hypostomus plecostomus dabei nicht im Brackwasser vor.
Sie sind wie gattungstypisch Allesfresser (Omnivore), so dass bei der Ernährung auch pflanzliches Futter beigemischt werden sollte. Die Herkunftsbiotope weisen in der Trockenzeit geringe oder teilweise gar keine Strömung auf. Dementsprechend benötigt die Art keine starke Strömung ist auch sonst relativ anspruchslos in der Haltung. Allerdings sind sie recht schnellwüchsig und können innerhalb von nur zwei Jahren auf etwa 20 cm heranwachsen:


Hypostomus plecostomus vom Marshall Creek (Zufluss des Surinam Rivers)

Juvenile Tiere weisen eine rötliche Färbung in die Flossen auf, die sich mit Wachstum leider verliert.


Hypostomus plecostomus aus dem Tibiti River, knapp 2 Monate alt


Hypostomus plecostomus aus dem Tibiti River, ca. 4 Monate alt

Besonderheiten:
Hypostomus plecostomus ist in der Aquaristik kaum zu finden.
Meist handelt es sich um Liposarcus pardalis, wenn Tiere unter diesem Namen angeboten werden.
Gegenüber Liposarcus pardalis hat Hypostomus plecostomus viel kleinere Punkte auf dem Körper. Im Gegenteil zu Liposarcus pardalis mit seinen ca. 12 Weichstrahlen hat Hypostomus plecostomus nur 7 Weichstrahlen.
Bei Bildern von angeblichen Hypostomus plecostomus sind es meist Liposarcus oder andere Hypostomus, die abgebildet sind.


Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet ihr hier.



Quellen:
"Identity of Hypostomus plecostomus (Linnaeus, 1758), with an overview of Hypostomus species from the Guianas (Teleostei: Siluriformes: Loricariidae)", Claude Weber, Raphaël Covain und Sonia Fisch-Muller, Cybium 2012, 36(1): 195-227.

Weitere Informationen:
Wels Atlas Band 2, Seite 1062.
The true identity of Hypostomus plecostomus (Linnaeus 1758), Journal of the Catfish Study Group Volume 16, Issue 3, Seite 7f.

__________________________________________

Hypostomus plecostomus: Ein Name hinter dem viele Welse stecken können

von Daniel Konn-Vetterlein (aus dem BSSW-Report)

Jeder Welsinteressierte kennt diesen Namen, in fast jedem Zooladen kann man ihn erstehen und viele Aquarianer glauben, dass sie eben diese Welsart pflegen: Hypostomus plecostomus (Linnaeus, 1758). Der Name ist jedem ein Begriff und doch in der Aquaristik fast gänzlich unbekannt. Nicht nur viele Hypostomus – Arten werden fälschlicherweise als H. plecostomus bezeichnet sondern auch Glyptoperichthys und Liposarcus, mitunter sogar Ancistrus. Und wenn nicht als Hypostomus plecostomus, dann findet man den Artnamen plecostomus oft genug mit falschem Gattungsnamen als Vorsatz.
Dabei ist H. plecostomus sogar die Typusart der Gattung, denn der ursprünglich als Typusart, von Lacépède 1803, beschriebene Hypostomus guacari wurde im Nachhinein mit H. plecostomus synonymisiert (s.u.). Insgesamt gibt es mehr als sieben beschriebene Synonyme. Eine Zeichnung von Bloch („Loricaria plecostomus, Le Guacari, Das Runzelmaul“, 1794) zeigt ein bulliges Tier mit hellbrauner Grundfärbung sowie einer Zeichnung aus feinen, schwarzen Punkten auf dem gesamten Körper und den Flossen. Auf dem Kopf sind die Punkte feiner als auf dem Körper. In der Caudale erkennt man dunkle Linien. Boeseman (1968) gibt als Verbreitungsgebiet in Surinam den River Surinam, und das Gebiet zwischen dem River Saramacca und River Commewijne an. Für Guyana nennt er nur den River Berbice. Nach neusten Erkenntnissen handelt es sich um eine Art, die größtenteils in Küstennähe lebt, entlang der drei Länder Guyana, Surinam und Fr. Guyana.

Im Mai 2015 wurde im französischen Blatt der Ichthyologie Cybium nun eine Arbeit veröffentlicht, in der sich, neben den weiteren Hypostomus – Arten aus den drei genannten Ländern, mit der wahren Identität von H. plecostomus beschäftigt wird. Zu Beginn gehen die Autoren darauf ein, dass auch in renommierten Publikationen immer wieder der gleiche Fehler begangen wird und verschiedene Arten als H. plecostomus bezeichnet werden. Glaubt man all diesen Arbeiten, dann erstreckt sich das Verbreitungsgebiet von Trinidad im Norden, über Amazonien bis ins System des RÃ*o Paraná. Der Ursprung des immer wieder aufkommenden Fehlers liegt darin, dass die Typenexemplare nie untersucht werden konnten, da sie als verloren galten (Boeseman, 1968). Eine korrekte Zuordnung wurde somit immer schwieriger, da sich immer auf frühere Publikationen berufen wurde, ohne diese nachzuprüfen. Gut, dass in Schweden nichts verloren geht, denn in einem „verschollenen“ Glas im Naturhistorischen Museum in Stockholm konnten die drei Syntypen der Art wieder gefunden werden, die, die Basis der vorliegenden Arbeit bilden. Sie wurden in Hinsicht auf Morphologie und Genetik mit hunderten Exemplaren aus 15 Arten verglichen die alle im gleichen Gebiet vorkommen. So sollte der Status dieses Phantoms ein für alle Mal geklärt werden. In der nachfolgenden Wiederbeschreibung wird einer der drei Syntypen zum Lectotyp erklärt um die Identität festzulegen.
Lacepède (1803) und Shaw (1840) beschrieben die Taxa Hypostomus guacari und Loricaria flava anhand des gleichen Syntypen wie zuvor Linnaeus Acipenser (Hypostomus) plecostomus womit deren Synonymität schnell geklärt ist. Die verbliebenen beiden Syntypen stellten sich im Laufe der Untersuchungen als H. watwata (Hancock, 1828) heraus. Die Autoren beschreiben die Lebendfärbung folgendermaßen: Beige – Braune Grundfärbung mit braunen und dunkelbraunen Punkten, die sowohl in Größe, Form als auch Anordnung variieren können. Auf den beigefügten zwei Lebendbildern von, offensichtlich, frisch gefangenen Exemplaren ist die Zeichnung gut erkennbar. Der gesamte Körper ist punktiert, wobei die Kopfpartie am feinsten gezeichnet ist, die Pectoralen sind ebenfalls feiner punktiert als der Rest des Körpers. Die Ventralen und die Dorsale sind gröber gezeichnet, in der Caudale bilden die Punkte senkrecht verlaufende Linien. Die Ventralseite ist grob gefleckt. Die Bilder, von aus verschiedenen Flüssen stammenden Exemplaren, lassen vermuten, dass die Grundfärbung variieren kann, ein Tier ist hellbraun, eins eher rotbraun. Die Körperform erinnert stark an Cochliodon, die Zähne sind allerdings nicht löffelförmig und dünner als bei Cochliodon. In der Arbeit werden noch zehn weitere Hypostomus – Arten abgebildet die in Guyana, Surinam und Fr. Guyana vorkommen, und sich teilweise Biotope mit H. plecostomus teilen. Keine dieser Arten ist mit H. plecostomus zu verwechseln.

An sich ist Hypostomus plecostomus eine einfach zu identifizierende Art und hat wenig Ähnlichkeit mit den Welsen die im Handel so bezeichnet werden. Da dieser Wels, wenn überhaupt, nur als Wildfang verfügbar ist und somit die ungefähre Herkunft bekannt sein sollte muss man sich nur geringfügig mit der Identifizierung auseinander setzen und gelangt zur richtigen Artbestimmung. Noch während dieser kleine Artikel entstand habe ich bei einem Großhändler im Norden Hypostomus plecostomus Albino schwimmen gesehen - oder eben auch nicht.

Literatur:
BOESEMAN M., 1968. - The genus Hypostomus Lacépède, 1803, and its Surinam representatives (Siluriformes, Loricariidae). Zool. Verh., Leiden, 99: 1-89.

WEBER C., COVAIN R. & FISCH-MULLER S., 2012 - Identity of Hypostomus plecostomus (Linnaeus, 1758), with an overview of Hypostomus species from the Guianas (Teleostei: Siluriformes: Loricariidae). [Identité de Hypostomus plecostomus (Linnaeus, 1758), avec une revue des espèces d’Hypostomus des Guyanes (Teleostei: Siluriformes: Loricariidae).] Cybium 36 (01)



Autoren: Ralf Heidemann (Fischray) und Karsten S.


Wer Informationen hat bezüglich Hypostomus plecostomus, die noch nicht
berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer
diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt,
kann dies hier tun.


Wir bedanken uns für die Bilder bei Ingo Seidel und Karsten S.
Schlüsselwörter: Hypostomus plecostomus Surinam Guyana Hypostominae Hypostomini
Größe min: 25
Beckengröße min: 150
Temperatur min: 24
Temperatur max: 28



Powered by: ReviewPost PHP vB3 Enhanced
Copyright 2003 All Enthusiast, Inc.


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 17:44 Uhr.

Werbung
Die L-Welse-Datenbank


Powered by vBulletin® Version 3.6.8 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
© 2003 - 2020 L-Welse.com | Impressum