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Baryancistrus sp. "L 142"
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Beschreibung: Gattung/Art: Baryancistrus sp. "L 142"

Synonyme: Baryancistrus sp. "LDA 33", Schneeball-Prachtharnischwels, Schneeball, Schneeball - Pleco, Snowball, Big White Spot Pleco, Snowflake bristlenose

Herkunft: Rio Tapajós, Pará, Brasilien

Vorgestellt: DATZ 09/1993

Die Original-Vorstellung dieses Welses in der Fachzeitschrift Datz als PDF.
Harnischwelse aus dem Rio Tapajos (L 137 - L 142)


Größe: über 30 cm, im Aquarium kaum über 20 cm

Wasserwerte:
T: 26 – 30 °C
pH: 5 - 7

Empfohlene Beckengröße: ab 150 cm



Ein Baryancistrus sp. "L 142" aus dem Rio Tapajós.


Geschlechtsunterschiede: Die Unterscheidung der Geschlechter wird immer einfacher je größer die Welse
sind. Bei jungen Tieren ist die Unterscheidung kaum möglich.
Das erste zu unterscheidende Merkmal ist der breitere und auch längere Kopf der Männchen.
Dies ist bei vielen Harnischwelsen zu beobachten. Es ist hierbei aber ein Vergleich mit Tieren in etwa der gleichen
Größe notwendig, gerade bei kleineren Welsen.
Die Männchen haben längere Brustflossenstacheln und auch größere Bauchflossen.
Bei geschlechtsreifen Tieren sind die Weibchen im Bauchbereich durch ihren Laich fülliger.
Ab einer Größe von 15 cm kann man davon ausgehen, dass die Tiere in etwa ihre Geschlechtsreife erreicht haben.
Die Unterscheidung der Geschlechter anhand der Genitalpapille ist nur für erfahrene und geübte
Aquarianer eine weitere Möglichkeit. Dies aber auch erst bei älteren, geschlechtsreifen Welsen.



Baryancistrus sp. "L 142" sind heufig im Handel zu finden.


Sozialverhalten: Wie andere Baryancistrus ist auch der L 142 ein friedlicher Pflanzenfresser.
Er ist eher scheu und ruhig gegenüber anderen Beckenbewohnern.
Größere Exemplare (ab ca. 20 cm) werden oftmals territorial gegenüber ihren gleichgeschlechtlichen Artgenossen.


Etymologie: Der Gattungsname wurde im wesentlichen vom wuchtigen Körperbau abgeleitet.
Der Begriff „bary“ bedeutet „schwer“.
Den Namensteil Ancistrus bekamen diese Welse wegen ihrer Kiemendeckel -Odontoden.
Diese befinden sich in eingeklapptem Zustand hinter den Kiemendeckeln.
Ancistrus wurde von dem griechischen Wort „ankistron“ abgeleitet,
was soviel heißt wie „Widerhaken“ oder auch „Angelhaken“.




Beckeneinrichtung: Jüngere Baryancistrus sp. "L 142" mit einer Größe von 4 bis 6 cm, in der sie
meist im Handel angeboten werden, können auch ohne weiteres erst mal in Becken von 100 cm bis 120 cm
einige Zeit gepflegt werden. Ab einer Größe von etwa 15 cm sollten diese Welse dann aber eine Beckengröße
von 150 cm oder größer beziehen können.
Sehr häufig ist ein Sandboden ein gut geeigneter Bodengrund, wie wir es von vielen anderen Harnischwelsen schon
kennen. Aber es kann auch mal feiner oder auch grober Kies sein. Dieser sollte nur nicht scharfkantig
sein, um die Gefahr von Verletzungen auszuschließen.

Gerade die jüngeren L 142 sind noch sehr scheu. Daher sollte man das Becken mit zahlreichen Versteckmöglichkeiten
einrichten. Hier bieten sich Höhlen, Röhren, Steinaufbauten, Schieferplatten und natürlich Wurzeln hervorragend an.
Nähere Informationen zum Thema Wurzeln in Welsbecken findet ihr hier.

In der Natur sind diese Harnischwelse in Steinformationen, die gut durchströmt sind, zu finden.
Mit ihrem sehr großen Saugmaul können diese Welse eine ausgezeichnete Haftung auf steinigem Grund behalten,
auch bei sehr starker Strömung.
Zwischen den unzähligen Spalten finden diese Harnischwelse immer genügend Verstecke.

Das Aquarium sollte nicht zu hell eingerichtet werden. Hier sollten viele abgeschattete Bereiche zu finden sein, sonst
wird man gerade die jungen L 142 tagsüber kaum zu Gesicht bekommen.
Bei jüngeren L 142 ist eine Einteilung in Territorien noch nicht so wichtig, da wird nur auf die Vielzahl
der Verstecke Wert gelegt. Bei größeren Tieren sollte darauf aber immer geachtet werden, gerade wenn
die Haltung einer Gruppe angestrebt ist.
Zur Aufteilung in Territorien bieten sich in der Regel Steinaufbauten und Schieferplatten an.
Da diese Welse recht kräftig werden, sollten Aufbauten gut gesichert werden. Nicht dass sich
treibende Welse unter zusammenbrechenden Aufbauten begraben!
Die Sicherung kann mit Silicon oder auch mit Schrauben geschehen. Weitere Tipps und Ideen
werden einem die erfahren User unseres Forums geben können.

Wer ein Liebhaber von den sogenannten „Hollandaquarien“ ist, sollte sich eher keinen Pflanzenfresser ins Becken
setzen. Bei jüngeren L 142 kann man Glück haben, dass keine Aquarienpflanzen gefressen werden, so lange
genügend pflanzliches Futter geboten wird.
Näheres über Pflanzen in Welsbecken hier.
Bei größeren Exemplaren ist es wesentlich schwieriger die Aquarienpflanzen vor ihnen zu schützen.
Hier bieten sich Schwimmpflanzen als eine Möglichkeit an. Damit kann man schon mal Glück haben.
Unter einer Schwimmpflanzendecke ist es schattiger, dadurch werden die Harnischwelse im Allgemeinen
ruhiger. So ist dies auch beim Baryancistrus sp. "L 142". Die Welse werden mutiger und kommen
auch tagsüber sehr viel häufiger aus ihren Verstecken, da sie sich von oben nun sicherer fühlen.




Das Diskussionsforum zum Thema Beckeinrichtung findet ihr hier.



Haltung: Ein Baryancistrus sp. "L 142" ist nicht gerade das, was man einen Anfängerfisch nennt.
Sie lieben eher die wärmeren Temperaturen um die 28°C, was Probleme bei den meisten Aquarienpflanzen
verursacht. Da sie auch noch zu dem Pflanzenfressern gehören, sind sie für die meisten bepflanzten
Gesellschaftsbecken nicht zu empfehlen.
Als Beckeneinrichtung sollten Wurzeln nicht fehlen. Gerade bei dieser Gattung ist es ausgesprochen wichtig,
dass es sich um weiches Wurzelholz handelt. Denn die Wurzeln dienen nicht nur als Versteckmöglichkeiten
sondern auch zur Nahrungsergänzung und werden beraspelt.

Für eine gute Verdauung sollten sie mehrmals täglich gefüttert werden. Hier fehlt den meisten Aquarianern
einfach die Zeit für eine optimale Pflege. Das Ergebnis ist ein stagnierendes Wachstum dieser Welse.
Zudem haben die Snowball recht große Probleme mit zu starker Wasserbelastung, gerade in Bezug auf
die Keimzahlen. Daher sollte immer regelmäßig Wasser gewechselt werden. Wöchentlich 50 % sollte
man hier gut und gerne anstreben. Gerade junge Wildfänge können bei zu starker Keimbelastung
im Becken regelrecht verkümmern.
Wer sich dennoch entschließt, sich einen solchen, trotz allem wunderschönen, Harnischwels zuzulegen,
sollte immer eine Futtermöglichkeit anbieten.
Hierzu empfehlen sich Kartoffeln oder Karotten, die man diesen Tieren den ganzen Tag über im Becken
anbieten kann. Es ist leider nicht jeder Wels gleich. Daher kommt es schon mal vor, dass manche Kartoffelsorten
nicht so gerne angenommen werden. Mit einem Wechsel der Kartoffelsorte ist es meist schon getan.
Einige Welse haben sich als reine Feinschmecker entpuppt und fressen nur eine von zehn Sorten.





Das Diskussionsforum zum Thema Welsfutter findet ihr hier.



Vergesellschaftung: Die Baryancistrus sp. "L 142" können durchaus mit anderen Harnischwelsen
zusammen gepflegt werden. Gerade bei kleineren Arten treten im Allgemeinen keine Komplikationen auf.
Bei großen L 142 ist die Pflege mit anderen großen Welsen zusammen in zu kleinen Becken aus territorialen
Gründen durchaus problematisch. Bei überdimensionierten Schaubecken ist es möglich, da sich die Welse
das Becken dann in Territorien aufteilen können.
Die weitere Haltung mit nicht bodenbewohnenden Fischen ist ohne weiteres machbar.
Solange keine aggressiven Fischarten eingesetzt werden, die den Welsen schaden, ist alles machbar.




Beschreibung: Bei den Baryancistrus sp. "L 142" handelt es sich um Harnischwelse mit einer
tief schwarzen Grundfärbung, die bei Stress recht hell grau werden kann.
Auffällig sind die leuchtend weißen Punkte ihrer Musterung. Je jünger die L 142 sind desto größer sind
auch ihre weißen Punkte. Beim Heranwachsen werden diese kleiner und wesentlich zahlreicher.
Auffällig sind bei dieser Gattung der breite Kopf und das große Saugmaul.
Es handelt sich um recht bullig wirkende Harnischwelse.



Der letzte Weichstrahl der Rückenflosse ist, wie bei dieser Gattung üblich,
über eine Membrane mit dem Rücken verbunden.


Sonstiges: Es kommt gelegentlich vor, dass der Baryancistrus niveatus "L 26"
als L 142 im Handel angeboten wird.
Da im Handel meist sehr kleine Tiere angeboten werden, kommt es häufig mal zu Verwechslungen.
Kleine Hypancistrus contradens oder auch verschiedenste Leporacanthicus- und Pseudacanthicus-Arten sehen
in der Jugendzeichnung sehr ähnlich aus.
Hier muss man verstärkt auf die Körperform (bullig) und die Gattungsunterschiede (sehr großes Saugmaul) achten.


Von Baryancistrus sp. "L 142" wurden auch fehlgefärbte Individuen importiert.
Wir bedanken und für die Bilder dieser Tiere bei Thomas Waldeck!
Die Bilder zeigen das gleiche Individuum in der Umfärbung.



Fehlgefärbter L 142 am 13.10.2005.



13.10.2005



Das gleiche Tier am 07.11.2005...



... und am 11.11.2005 und "fertig umgefärbt" Anfang Januar 2006:



Das Diskussionsforum zum Thema L-Welse findet ihr hier.



Zucht: Es gab schon mehrfach Angaben dazu, dass diese Welse inzwischen erfolgreich nachgezogen wurden.
Aber ein tatsächlicher Bericht, ob nun in der Literatur oder auch im Internet, scheint bis heute noch nicht
veröffentlicht zu sein. Auch Bildmaterial von Eiern, Jungfischen oder Alttieren beim Laichen sind nicht bekannt.
Falls jemandem zu den mündlichen Berichten irgendwelche Veröffentlichungen bekannt sind,
wären wir vom Datenbank-Team dankbar über eine kurze Information.

Inzwischen wurden schon mehrere Arten der Gattung Baryancistrus nachgezogen.
Bei den Golden Nugget wurde der L 177 in der Schweiz (Leuenberger) erfolgreich nachgezogen.
Die gewollte Nachzucht klappte mehrfach bei 32 bis 33°C, wobei eine kühlere Phase von 28°C vorweg ging.
Zusätzlich angeregt wurden die Welse durch verstärkten Wasserwechsel und eine Absenkung des Leitwertes.
Wie bei den meisten Harnischwelsen wurden auch hierbei Laichröhren verwendet.
Über die Größe und Art der Höhlen haben wir im Forum einen extra Bericht angefertigt. Dieser ist hier zu finden.
Das Laichbecken wurde stark durchströmt, was ebenfalls laichfördernd wirkt.
Der pH-Wert lag bei der Zucht im saueren Bereich zwischen pH 5,5 und pH 5,8.
Die Jungtiere wurden separat im Einhängekasten („Gerdkasten“) bei 32°C mit Grünfutter aufgezogen.
Die Aufzucht der Jungtiere selber scheint recht problemlos zu sein.

Der komplette Zuchtbericht ist hier zu finden: Zuchtbericht von Johannes Leuenberger



Erwähnung über gelungene Nachzucht von Baryancistrus sp. "L 142"
bei M. Parha in der Amazonas Nr. 13, September/Oktober 2007.
Leider ohne weitere Angaben über die Nachzucht und Aufzucht.


Das Diskussionsforum zum Thema Welszucht findet ihr hier.



Ähnliche Welse:


Baryancistrus sp. "L 142"


Exportsituation: Diese Harnischwelse dürfen aus Brasilien exportiert werden.
Die brasilianische Regierung regelt ihre Exporte von Zierfischen nun über eine Negativliste.
Diese wird von der IBAMA herausgegeben.
Es dürfen nur Zierfische exportiert werden, die nicht auf der Liste geführt werden.
Die unter Export-Verbot stehenden Fische sind in einem Buch zusammengefasst:
Livro Vermelho 2018 vol6

Bei schweren Verstößen gegen die Exportvorschriften hat die brasilianische Regierung schon
hohe Geldstrafen und auch Gefängnisstrafen verhängt.
Daher sind in den letzten Jahren die Exporte aus Brasilien stark zurückgegangen.
Neue Arten, die bei Aquarianern weltweit immer sehr begehrt waren, sind aus Brasilien eher nicht
mehr zu erwarten. Hier haben sich in den letzten Jahren andere südamerikanische Länder hervorgetan.




Importsituation: Baryancistrus sp. "L 142" wird, wie die meisten anderen Harnischwelse auch, in der
Regel als Jungfisch angeboten. Meist sind es Welse in einer Größe von 4 cm bis 6 cm, die im Zooladen
zu finden sind. Dies sogar recht regelmäßig. Wer die Snowball - Plecos haben möchte, wird nach ein wenig
Recherche im Internet auch einen Anbieter finden können.
Eine Zeit lang waren sie in vielen kleinen Zooläden um die Ecke zu finden, aber zur Zeit muss man ein wenig
länger suchen. Importe kommen immer mal wieder herein und sind eher von der Fangsaison abhängig.
Große Exemplare des auch LDA 33 genannten Harnischwelses werden eher selten importiert.
Das liegt an den hohen Transportkosten und daran, dass Jungwelse durch ihre sehr große und kontrastreiche
Punktmusterung um vieles attraktiver aussehen.
Nachzuchten sind im Handel kaum zu bekommen.


Wer interessantes Bildmaterial seiner Welse hat, kann es hier veröffentlichen.




Auge von Baryancistrus sp. "L 142" Das Auge ist mit einem kleinen Irislappen bedeckt.


Weitere Informationen :





Autor: Ralf Heidemann (Fischray)

Wir bedanken uns für die Bilder bei André Werner und der Fa. Transfish. , bei Mike Hemetsberger (fishworld), bei Tommi Suuripää, bei Thomas Waldeck und Ralf Heidemann.


https://www.aquariumforum.de/gallery...8374&c=516
https://www.aquariumforum.de/gallery...8373&c=516
https://www.aquariumforum.de/gallery...6927&c=516


Wer Informationen hat bezüglich Baryancistrus sp. "L 142", die noch nicht
berücksichtigt wurden, kann sie gleich als Antwort unter diesen Datenbankeintrag setzen.
Bei der nächsten Bearbeitung dieses Eintrags wird dieses dann berücksichtigt.
Wir sind immer daran interessiert, gutes Bildmaterial für die Datenbank zu sammeln. Wer
diesbezüglich eigene Aufnahmen für die Datenbank hat und diese zur Verfügung stellt,
kann dies hier tun.



Baryancistrus
Schlüsselwörter: Baryancistrus L142 142 LDA33 Pará Para Tapajós Tapajos Brasilien Hypostominae Ancistrini
Sortierung: 146
Größe min: 30
Beckengröße min: 150
Temperatur min: 26
Temperatur max: 30



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