Vorstellung und Erweiterung Südamerika-Becken

[m-gee]

Hallo zusammen,

ich möchte mich erstmal vorstellen: mein Name ist Martin und ich betreibe die Aquaristik seit etwa 12 Jahren. Ich habe natürlich alle Stadien eines „Irren“ durchgemacht, mit zeitweise 5 Becken in einem 20m² Raum... Nach kleineren Gesellschaftsbecken (100-130 Liter) und Malawibecken (300 Liter) bin ich seit gut 5 Jahren bei Südamerika gelandet und dem seither treu geblieben. Zuerst war es ein Becken 120x60x60 (also 432 Liter) und seit 2 Wochen steht endlich mein Traum, ein 200x60x60 mit 720 Litern.

Folgende Fische befinden sich in diesem Becken:
- 4 Peru-Altum Skalare F1, ca. 8-10 cm
- 1 Apteronotus albifrons (Amerikanischer Weißstirn-Messerfisch), ca. 25 cm
- 1 Panaque nigrolineatus (Schwarzlinien-Harnischwels), ca. 25 cm
- 1 Leporacanthicus galaxias (Milchstraßen-Rüsselzahnwels), ca. 20 cm
- 1 Peckoltia sp. L134, ca. 4 cm
- 1 Peckoltia pulcher, ca. 3 cm
- 2 Sturisoma panamense, ca. 12 cm
- 2 Gastromyzon punctulatus (Chinesische Flossensauger), ca. 3 cm

Alle diese Fische befanden sich vorher ca. 5 Jahre in dem vorgenannten 432 Liter-Becken, nur der L134 und die Sturisoma sind erst seit ca. 1-3 Jahren dabei. Ich hatte bis vor einiger Zeit einen Schwarm Roter Neons und Kaisersalmler im Becken, die aber so nach und nach weniger geworden sind.
Die Wasserwerte in meinem Becken: ich pflege seit jeher alle Fische in unserem Leitungswasser, das leider extrem hart ist. pH ca. 7,5, Härte ca. 25-40° dGH, Nitrit 0, Nitrat ca. 30 mg/l. Das scheint den Fischen nichts auszumachen – der Messerfisch ist in den letzten Jahren von ca. 4 cm auf 25 cm gewachsen, der Rüsselzahnwels ebenso. Nur der Panaque wächst anscheinend etwas langsamer, in den letzten Jahren vielleicht insgesamt 5 cm. Es sind einige Wurzeln, große Pflanzen und auch große Tonröhren im Becken, die aber nur vom Messerfisch angenommen werden; die großen Welse hängen immer zwischen den Wurzeln bzw. verstecken sich gar nicht (der Panaque ist 100% tagaktiv).

Neben einem Schwarm Blutsalmler (ca. 30-40 Stück) und 2-3 weiteren Peru-Altum möchte ich gerne einen weiteren L-Wels einsetzen. Besonders gefallen würden mir L25 (Pseudacanthicus leopardus) sowie L47 (Baryancistrus sp.) und L91 (Leporacanthicus triactis), wobei der L25 mit ca. 40 cm schon fast zu groß für dieses Becken wird, oder? L47 und L91 werden wohl nicht größer als 30 cm. Wäre einer davon für mein Becken und die bereits vorhandenen Welse geeignet oder müsste ich mich nach was ganz anderem umschauen?

Vielen Dank fürs Lesen des vielen Textes und Eure Ratschläge!

Gruß
Martin

[Acanthicus]

Hi,

erstmal herzlich Willkommen bei uns!

1.) L 25 ist nicht Pseudacanthicus leopardus, sondern einfach Pseudacanthicus sp. Die beiden Arten sind nicht zu verwechseln, da sie sehr unterschiedlich gefärbt sind.
Pseudacanthicus leopardus: https://www.l-welse.com/reviewpost/s...uct/727/cat/41
Pseudacanthicus sp. "L 25": https://www.l-welse.com/reviewpost/s...duct/34/cat/41

2.) Pseudacanthicus sp. "L 25" können zwar eine Eindgröße von 40cm erreichen, dein Panaque nigrolineatus kann aber genauso groß, und noch größer werden. Wieso sollte der eine also zu groß werden?

3.) Peckoltia pulcher gibt es nicht. Möglicherweise meinst Du Zonancistrus pulcher?
Möglicherweise mit Zonancistrus pulcher identisch: https://www.l-welse.com/reviewpost/s...uct/182/cat/53

4.) Wenn Du die beiden Peckoltia schon 1 - 3 Jahre hast, dann müssten sie schon viel, viel größer sein.
3 und 4cm ist sehr, sehr klein für das Alter.

5.) Bevor Du noch mehr Arten in das Becken setzt, solltest Du lieber die vorhandenen aufstocken. So gleicht Dein Becken eher einer Fischsammlung. Geeignet sind im Prinzip alle von dir genannten Welse, allerdings haben sie sehr unterschiedliche Nahrungsansprüche. Baryancistrus und Panaque ernähren sich pflanzlich, Leporacanthicus und Pseudacanthicus tierisch. Eine gute Kombi ist das nicht.


Gruß, Daniel

[L-ko]

Hallo Martin,

herzlich willkommen bei uns.

Daniels Post möchte ich mich anschließen. Ein paar Gedanken von mir noch zu Deinem Becken:

Die Wasserwerte in meinem Becken: ich pflege seit jeher alle Fische in unserem Leitungswasser, das leider extrem hart ist. pH ca. 7,5, Härte ca. 25-40° dGH, Nitrit 0, Nitrat ca. 30 mg/l. Das scheint den Fischen nichts auszumachen

Ist ja nun nicht gerade artgerechte Haltung. Kurzzeitig wird das nicht ausmachen. Die Frage ist aber, wie wirkt sich das auf die Lebenserwartung der Tiere aus?

Vielleicht auch schon dort:

Ich hatte bis vor einiger Zeit einen Schwarm Roter Neons und Kaisersalmler im Becken, die aber so nach und nach weniger geworden sind.

Die Zusammenstellung passt m. E. hinsichtlich der Nahrungsansprüche auch nicht so ganz:
Die Skalare und der Leporacanthicus galaxias ernähren sich carnivor.
Panaque nigrolineatus - ist ein ausgesprochener Holzfresser. Ich würde nicht ausschließen, dass dem Panaque auf Dauer die etwas fettere Kost nicht bekommt.

Wenn die Welse die richtige Temperatur haben, könnte es für Gastromyzon punctulatus ein wenig warm sein.

Viele Grüße
Elko

[m-gee]

Vielen Dank für Eure Antworten!

@Daniel:
zu 1.) war ein Schreibfehler mit P. leopardus, ich meinte den P. sp.

zu 2.) ich weiß, dass der P. nigrolineatus so groß wird, allerdings wächst er wie gesagt extrem langsam. Aber wenn der Pseudacanthicus sp. schneller wachsen würde oder bereits beim Kauf größer wäre, wäre er dann für dieses Becken bzw. die anderen Welse nicht zu groß?

zu 3.) Peckoltia pulcher gibt es nicht? Seltsam, ich sehe ständig welche bei Händlern, die unter diesem Namen angeboten werden... Allerdings sieht der Wels, den ich als L134 gekauft habe, eher aus wie der L168 und den anderen habe ich als Peckoltia pulcher gekauft - aber wenn es diese Art tatsächlich nicht gibt, weiß ich nicht, welchen ich habe Vielleicht mach ich bei Gelegenheit mal ein Foto davon.

zu 4.) mir wurde zu beiden Welsen gesagt, dass sie nicht viel größer werden - aber wie bei 3.) angemerkt: scheinbar handelt es sich um andere Tiere als beim Händler angeben.

zu 5.) naja, als "Fischsammlung" würde ich es nicht bezeichnen, da habe ich schon viel schlimmere Becken gesehen (und früher auch besessen - da war von L-Wels über Prachtschmerle bis Skalar alles dabei).
Das mit dem Aufstocken habe ich auch schon überlegt, aber das ist so eine Sache: Panaque nigrolineatus sagt man nach, dass sie innerartlich extrem aggressiv sind und eine Haltung mehrerer Tiere erst ab ca. 1000 Litern möglich ist. Und beim L. galaxias weiß ich nicht, ob sich mein relativ großes Exemplar mit einem kleineren Neuankömmling vertragen würde. Im Handel sehe ich immer nur kleine Fische (so um 5-7 cm).
Das mit den unterschiedlichen Nahrungsansprüchen ist bekannt, allerdings habe ich über die Jahre festgestellt, dass sich L. galaxias ausschließlich bei den gefütterten Artemia und Mückenlarven bedient und die pflanzlichen Wels-Tabletten unbeachtet lässt. Und beim P. nigrolineatus ist es genau umgekehrt! Scheint zu funktionieren...
Also, selbst wenn es vom Platz her sowohl für L25, L47 und L91 reichen würde: von der Ernährung her bin ich in jedem Fall in einer Zwickmühle!


@L-ko: wie gesagt, ich pflege die Fische seit etlichen Jahren in diesem Wasser und sie machen keinerlei Anzeichen, dass es ihnen schlecht ginge, ganz im Gegenteil. Zu den Salmlern: die Kaisersalmler hatte ich vor bestimmt schon 4 oder 5 Jahren in einem Schwarm gekauft. Sie hatten sich in genau diesem Wasser vermehrt wie die Hasen, aber im Lauf der Jahre aufgrund mangelnder Neufische diverse Degenerationen entwickelt. Die Neons wollte ich vor kurzem in das 2 Meter-Becken umsetzen, allerdings hatten sie den kurzen Transport nicht überstanden (aus welchen Gründen auch immer; alle anderen Fische sind vollkommen wohlauf). Zur Ernährung s.o.

[m-gee]

Weiß vielleicht jemand, wie sich die L. galaxias und P. nigrolineatus in meinem Becken mit (ggf. kleineren) Artgenossen vertragen würden?

Danke!


Gruß
Martin

[L80KR]

Hallo,
wenn ich mal zu Wort melden darf
Ich habe in meinem Becken 2 L264 L.joselimai drin und die Vertragen sich mit meinen L80 und L205

Ohne das sie Probleme machen und bei denn L80 sind 2 Tiere gerade mal 5cm

Kann aber nur die Erfahrung von mir Berichten

Meine L264 sind ca.15 cm

[Karsten S.]

Hallo Martin,

auch von mir nochmal ein herzliches Willkommen,

Zitat von m-gee

- 2 Sturisoma panamense, ca. 12 cm

auch hier hätte ich bzgl. der Artzugehörigkeit Zweifel, das sind fast immer Sturisoma festivum.

Es gibt auch meines Wissens keine Art, die nur 4cm klein (Standardlänge oder Totallänge?) bleibt und die man mit L134 verwechseln könnte.

Unter dem falschen Namen "Peckoltia pulcher" werden manchmal auch LDA67 Panaqolus cf. macchus verkauft (die bleiben recht klein), siehe da: P. macchus, unten sind auch Bilder vom LDA67.

Gruß,
Karsten