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Alt 24.03.2022, 18:13   #1
Kaktus
Babywels
 
Registriert seit: 18.01.2022
Beiträge: 6
Verstopfung Ancistrus - Epsomsalz als Option?

Angaben zum erkrankten Tier:
Ancistrus spec. Rot, Weibchen, 3.5 Jahre (geboren ca 2018-2019)
seit Mai 2019 bei mir
Auffälligkeiten:
Auffällig 23 Dez 2021 - Ende Januar 2022,
starke Verstopfung durch zuviel Trockenfutter,
Futterverweigerung, sitzt direkt auf Heizer, sichtbares Winden und erfolgloses Abkoten
dann kuriert nach 14 Tagen (2x 5ml Epsomsalz vorgelöst auf 2l und 10 min im Tauchbad), erfolgreich innerhalb von wenigen Tagen mit längerer Empfindlichkeit im Darm (deswegen Frischfütterung)

Erfahrungsbericht; vielleicht kann jemand was damit anfangen
Verhalten:
Schwimmt hektisch: on
Apathisch: on
Aggressiv:
Versteckt sich nicht mehr: on
Lässt sich unterdrücken:
Aussehen des erkrankten Tieres:

Aussehen und Verhalten des weiteren Besatzes:
sonst nur Schnecken, keine Auffälligkeit
Fütterung:

Wasserwerte:
Temperatur:27.5/28.0°C (bzw. 30-31°C bei Behandlung)
Ammoniak (NH3):0
Ammonium (NH4):0
Kupfer (CU):0
pH-Wert:6,8-7.0 (nicht schwankend, liegt in der Mitte beim Streifentest)
Karbonhärte (KH):5
Gesamthärte (GH):ca 7
Nitrit (NO2):0 (zwischenzeitlich NACH Erkrankungsbeginn kurzer Spike gerade ablesbar, durch Wasserwechsel nach 6 h nicht mehr nachweisbar)
Nitrat (NO3):ca < 10 mg/l, zwischenzeitlich bis 20 mg/l
Wie gemessen:
Stäbchentest
Wasserwechsel:
NORMAL: 1x Woche ca 10 l (Drip, da für Garnelen das System vorhanden) zusätzlich zu allem, was beim Abmulmen anfällt

Während der Behandlung: 1x /Tag 1/3-1/2

Wechsle mit aufgehärtetem Osmosewasser, temperiert und 2 Tage abgestanden, da Leitungswasserwerte in einem altem Haus messbar schlecht waren (mehrfach Cu in Überdosis).
Wasseraufbereitung mit:
Osmose +Härtesalz + Ca/Mg (Garnelenmineralien) - 2 Tropfen JBL Fischvitamine/Wo
Informationen zum Becken:
-Innenfilter (Bioball Eheim) mit Schaumvorfilter und Tonkugeln/Bims/Tonsteinmix für Biofilter
-Luftausströmer
-Kies Quartz 2mm abgerundet, naturbunt; 1 Lochstein für die Härtestabilität
-Schwimmpflanzen (Najas, Moos schwimmend, Farne schwimmend)
Beckengröße:
60 cm/ 54 l IM BEHANDLUNGSBECKEN (sonst 120 l)
CO2-Anlage:
keine
Einrichtung:
Wurzel, Kokoshäuschen, Tonbrücke, Stein, Pflanzensalat aus Najas etc.
Besatz:
1 Ancistrus
Putztruppe Posthornschnecken+ Blasenschnecken
Neuerungen / Wann:
-
Vorherige angewandte Medikation:
Wärme + (Erfolglos: Erbsen) + Fasten
Wasserwechsel
Für das akut erkrankte Tier bisher angewandte Medikation:
-Fasten+ Temperatur
-Erbsen (frisst nicht)
-nach 14 Tagen: Epsomsalz (erfolgreich)

Weitere Informationen / Bilder:

Potentielle Hilfe für Verstopfung bei Welsen?

Hallo,

ich hatte eine unfreiwillige Erfahrung mit Verstopfung bei Welsen, die gut ausging, und dachte, dass ich die Behandlungsmethode hier teilen könnte. Vielleicht hilft sie jemandem oder wir könnten das Ergebnis hier diskutieren. Der Fisch hat sich mittlerweile (ab Februar 2022) vollständig erholt.

Epsom-Salz (= Bittersalz = Magnesiumsuphat= MgSO4,
erhältlich rein von Farb, Duft - und Konservierungsstoffen für wenig Geld in der Apotheke - nach einer reinen chemischen Form fragen, das ganze gibt es aromatisiert als Badesalz) (das ist NICHT dasselbe wie Kochsalz was NaCl wäre, eine andere chemische Substanz!!)
im Tauchbad (10 min)
bei hartnäckiger Verstopfung ohne Bauchwassersucht, wenn der Wels keine Erbsen frisst und erhöhte Temperatur keinen Erfolg hat.

Caveat vorneweg: Ich habe hauptsächlich Wirbellose und das war eine Lösung, die für EINEN meiner Fische im Notfall funktioniert hat. Ich weiss nicht ob das generell eine sinnvolle Lösung wäre, aber villeicht hilft es jemandem und die erfahreneren Welshalter hier haben eine Idee dazu.


Situation (ca. Dezember 2021):

Fisch: weibl. Ancistrus Superred, ca 3.5 Jahre alt,

Hintergrund: seit 2019 bei mir
Der Fisch hatte einmal das Aquarium gewechselt und war zuletzt wegen einer Quaratäne gegen Hauttrübern von seinen Killifischkollegen isoliert worden und hatte sich komplett erholt. Deswegen allein in einem 54-l Aquarium mit Schwimmpflanzen).

Wasserqualität:
pH 6.8-7.0 (nicht schwankend, der Messwert liegt genau dazwischen und solange ich keine Probleme habe messe ich mit Stäbchen, da schneller)
KH 5
GH ca 7
Nitrit 0
Nitrat <=10 (bis hin zu 10-20 mg/l bei mehr Gemüse, wird in der Regel schnell von den Pflanzen gepuffert)
Cl, Cu: nicht nachweisbar
T=27.5-28.0 °C NORMALERWEISE (bei Behandlung 30-31 °C)

Wasser:
Osmosewasser GEHÄRTET mit Härtesalzen und zus. Vitamingabe da mein Leitungswasser messbar extrem schlecht ist da das Haus alt ist und Kupferleitungen verbaut hat

Wasserwechsel ca 10 l/Wo im Drip (Gewohnheit wegen sonstigen Garnelen und da ich das System habe)

Situation: Wels entwickelte Verstopfung am 23.12. (meine Schuld, kein Frischfutter für 2 Wochen und zuviel Trockenfutter gegeben) und hörte innerhalb eines Tages vollkommen auf zu fressen. Sichtlich gestresst, versucht erfolglos abzukoten. Keine Bauchwassersucht, Bauch nicht sichtbar aufgequollen - sieht nicht nach Bakteriellem Infekt aus. Fisch schwimmt unruhig und z.T. in vollem Licht an der Scheibe hin und her, windet sich sichtlich. Setzt sich zwischendurch direkt auf den Heizer, was sie sonst nie tut.
WICHTIG: zwischenzeitlich kam es durch die liegengebliebene Tablette unter der Wurzel zu einem Nitritspike, auf den der Wels mit leicht gerötetem Flossenansatz reagierte. Wasserwechsel bis nichts mehr zu sehen, weiter tägliche Wasserwechsel.

Behandlungsbeschreibung:
Langsam Temperatur erhöht. Futter ausgesetzt. Etwas Erfolg am nächsten Tag bei 31°C, kurzer Kotfaden, rel hart, sieht ansonsten normal aus. Dann wieder nichts. Wels sitzt allerdings nicht mehr auf dem Heizer, aber gelegentlich dahinter, also zumindest scheint die Temperatur angenehmer.
Futterpause für 3 Tage, dann versuchsweise Erbsen (aus der Schale gedrückt) gegeben.
Fisch frisst nicht. Sie kennt aber eigentlich Frischfutter. Testweise bekanntes Frischfutter gegeben (gekochter Mangold, dann Zuccini), wieder nichts.
Nicht gefüttert, alle paar Tage getestet ob sie frisst. Kein Erfolg, kein Kot im Filter - normalerweise sichtbar, da sie gerne direkt auf dem Filter abkotet. Fisch versucht gelegentlich unter Stress abzukoten und sitzt stundenlang auf der Scheibe.
Nach 10 Tagen immer noch keinen Erfolg. Fisch war noch normal gefärbt, aber sichtbar müde und ich begann mich nach möglichen Alternativen zu Erbsen umzusehen.
Auf einem Goldfisch-blog stieß ich auf Epsom-Salz entweder als Dauer- oder Tauchbad. Nachdem die Verdauungslänge recht anders ist, und das auch auf manchen Bettaforen als Heilmittel angepriesen wird, war ich skeptisch und sah mich bei Veterinärmedizinischen Schriften um.
(Anbei bemerkt, mein Tierarzt, der tatsächlcih willens ist Fische zu behandeln, kennt als Mittel gegen Verstopfung auch nur Fasten+Temperatur, notfalls Erbsen, und wenn gar nichts hilft eine NotOP).
Dosierung unterschied sich auch bei den verschiedenen Tauchbädern, und Goldfische sind meines rein theoretischen Wissens nach toleranter gegen Salz als Welse. Da Frage war hier allerdings, ob diese meist auf Kochsalz (NaCl) bezogene Erfahrung auf Epsomsalz (Magnesiumsulphat, MgSO4) gilt.

Meine Nachforschungen (das ist jetzt weder chemisch noch veterinärwissenschaftlich wasserdicht):

https://en.wikipedia.org/wiki/Magnesium_sulfate, letzter Zugriff 24.03.2022, 17:47.
Magnesiumsulphat liegt meist als Hydrat - also als MGSO4 + n*H2O (also Wasser) vor. Da es ein Salz ist liegt es im Wasser als Ionen vor: Mg 2+ und SO4 2-.
Das Magnesium bereitete mir hier weniger Bedenken, da es wenn dann guter Pflanzendünger für die Aquariumpflanzen ist, ich machte mir allerdings sorgen welchen Effekt der Schwefelanteil in einer höheren Konzentration im Tauchbad haben würde, etwa auf die Atemfähigkeit der Fische.

Informaionen hier (Wikipedia ist nicht Wissenschaft aber zumindest mal eine Erstinformation) wurden insofern bestätigt, dass ich meine Apothekerin befragte. Epsomsalz ist dort als Magnesiumsulphat für innere Behandlung beim Menschen gegen Verstopfung als Laxativ und Enspannungsmittel sowie äusserlich als Fuß- oder Vollbad bei Krämpfen frei erhältlich.
Preis war ca. 3-4€/kleinsten Dose, das ist im Vergleich zu anderen Fischmedikamenten erschwinglich (zudem alles nicht Verbrauchte selbst verwendet werden kann, das ist nämlich einafch Badesalz ohne Duft und Aroma).

Ich fand einen positiven veterinärmedizinischen Bericht - allerdings für Regenbogenforellen im Kaltwasser im Durchlaufverfahren, wo Epsomsalz als interne Behandlung im Futter gegen Darmflagellaten wiederholt gegeben wurde. Positiv war, dass die Behandlung erfolgreich war und die Fische anscheinend zumindest den Kontakt nicht negativ quittierten. Das ist allerdings eine ganz andere Situation.

Der Artikel ist HIER:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4502860/
Sophie St-Hilaire, Derek Price, Shawna Taylor, David Groman. "Treatment of diplomonad intestinal parasites with magnesium sulphate at a commercial rainbow trout (Oncorhynchus mykiss) facility." Can Vet J 56(8) 2015. S. 876-878. Letzter Zugriff: 24.03.2022.18:04.
Volltext online, als pdf im download kostenlos auf dieser Seite verfügbar (English and French).

Weiteres suchen gab mir zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Berichte zu dieser Situation, die wissenschaftlich relevant waren oder aus halbwegs renommierter Quelle stammten. Ich sah zu diesem Zeitpunkt keine weitere Möglichkeit und keine Verbesserung der Situation wie sie war, also entschloss ich mich zur Tauchmethode unter genauer Überwachung, da ich bei dieser im Gegensatz zur Langzeitbehandlung dabei bleiben konnte. Zumindest hatte niemand online von einem Tod eines Fisches in einem mässig dosiertem Epsomsalz berichtet. Bewusstlosigkeit wurde erwähnt. Zumindest hoffte ich, im schlimmsten Fall keinen Erfolg zu haben und meinen Fisch weiter zu stressen, aber hoffentlich nicht zu töten.


Am Tag 14 setzte ich den Fisch für 10 Minuten in ein Tauchbad aus Epsomsalz. Behandlung im Folgenden genauer, letzlich erfolgreich ohne Schaden am Tier.

Dosierung: 5 ml Epsomsalz auf 2l Aquariumwasser für 10 min, dann ausgewechselt auf 50% für 5 min zur Reakklimation, dann Rückgabe des Fisches mit der Hand.

Behandlungsablauf:

2l Aquariumwasser (Nitrit nicht nachweisbar, Nitrat< 10 Mg/l)in eienr Tupperbox entnommen, um den Fisch von allen Seiten beobachten zu können. Luftausströmer zugegeben, hauptsächlcih wegen der Durchmischung, damit sich keien höhrere Salzkonzentration am Boden festsetzen kann, wo sich der Wels aufhält.
Während der Behandlung war ein Thermometer in der Box, die Temperatur blieb dank hoher Raumtemperatur konstant auf 30.5°C

Wels vorsichtig mit der Hand und einer Tüte gefangen (kein Netz, um ihr keine Schürfwunden zuzufügen, und weil Druck auf den Bauch in der Situation nicht hilfreich erschien).
Fisch in die Box gegeben un ca 5 min gewartet bis sich ihre Atmung beruhigt hatte. Sie war zu diesem Zeitpunkt in eienr Situation, wo sie Lichteinstrahlung ignorierte, was allein schon ein Zeichen für mcih war dass etwas nicht in Ordnung war.

Lösung vorbereitet: 5 ml Magnesiumsulphat (Kristallform) in 125 ml des Wassers in der Box voraufgelöst unter kräftigem Rühren, bis alle Kristallreste auch im Gegenlicht verschwunden sind. Das kann etwas dauern.

Sobald die Atmung wieder normal war, langsame Zugabe des Wasser mit dem gelösten Epsomsalz in die Box.
Auffallend war, dass der Fisch sich fast sofort in den Einstrom des Salzes setzte.
Innerhalb von 5 Minuten wurden die Flossen sichtbar entspannter (Epsomsalz ist zumindest bei Menschen ein starkes Laxativ, und scheint auch bei Fischen so zu wirken wie es aussieht?). DEr Fisch setzte noch innerhalb der 10 min die ersten beiden, sehr harten Kotfäden ab. Insgesamt kotete sie schon in den 15 Minuten noch im Behandlungsgefäß mehr als 3 cm Kot ab. Der erste Strang entsprach der Farbe nach sichtbar dem erwarteten Ergebnis des zuletzt verfütterten Trockenfutters vor 14 Tage, nicht des dazwischen nicht angerührten Frischfutters.

10 Minuten nach der ersten Zugabe wurde 50% des Wassers mit einem becher gegen Aquariumwasser ausgetauscht. Der Wels hatte sich zu diesem Zeitpunkt sichtbar kräftiger atmend direkt in den Luftausströmer gesetzt - zu diesem Zeitpunkt unklar ob das Salz juckt oder ob es die Atmung erschwert.

Nach insgesamt 15 Minuten Wels herausgefangen und mit der Hand (ohne Netz) wieder ins Aquarium gegeben. Licht ist dort ausgeschaltet. Fisch ist nur sehr kurz desorientiert. Bleibt etwas auf der ersten Oberfläche sitzen die sie erreicht, schwimmt dann in kurzer Zeit von dort hinter den Filter.

Weiter beobachtet. In dder ersten halben Stunden weitere Erfolge Kot abzusetzen, dann etwas hin und herschwimmen. Nach einigen Stunden wieder ein neuer Kotfaden sichtbar.

Schon am nächsten Tag zeigt der Fisch wieder Ansätze eines normalen Fluchtverhalten wenn ich mich zu schnell vor dem Aquarium bewege, und ist unwilliger sich in meienr Anwesenheit im vollem Licht an der Scheibe aufzuhalten.

Am 2. Tag danach sitzt sie kurzzeitig auf einer weichgekochten grünen Bohnenhülse.

Nach 3 Tagen wegen noch vorhandener leichterer Beschwerden Behandlung wiederholt.
DIESES MAL ist der Fisch etwas länger gestresst, und die Atmung noch etwas erhöht als ich das Salz in Lösung zugebe. Nach ca 8-10 Minuten beginnt sie an der Oberfläche Luft zu holen, scheint aber keine Gleichgewichtsprobleme zu haben. Die Atmung ist nicht sichtbar, sie hält offenbar die Luft an und saß am Anfang schnell atmend im Luftausströmer. Unklar ob Atembeschwerden durch das Sulphat oder Probleme durch den Geruch (gelöstes Epsomsalz reicht deutlich penetrant nach Badesalz (da es Badesalz ist) und ist vermutlich für empfindliche Welsnasen nicht angenehm).
Behandlung unter genauer Beobachtung zu Ende geführt, aber sonst keine negativen Auswirkungen. Farbe des Fisches bleibt erhalten. Wieder deutlliche Flossenentspannung, Abkoten dieses Mal erst wieder im Aquarium. Deutlich weniger Probleme dabei.

Am nächsten Tag nach Behandlung 2 ist der Fisch wieder vorsichtig auf Algentour unterwegs.

In Folge wurde zunächst einige Wochen ausschließlich mit Gemüse gefüttert und dann langsam wieder auf Mischkost umgestellt.

Sie hat sich seitdem erholt und verhält sich wieder normal, und ist bei guter Gesundheit. Ich füttere seitdem mindestens einmal wöchentlich Erbsen (entweder als Zuckererbsenschote halbiert und gekocht oder gequetschte grüne Erbsen ohne Schale) oder Grüne Bohnen gekocht.

Potentielle Nebenwirkungen:
Ich hatte während der Behandlung kurzzeitig eine kahle Stelle in Schwanznähe gesehen, die aber restlos verheilte. Ich nehme an dass ich ihr beim Fangen trotz vorsichtiger Behandlung und Verzicht auf ein Netz doch eine kleine Wunde zufügte, die aber mit etwas Catappa (1/2 Blatt á 50 l) problemlos abheilte. Ich kann aber nicht ausschließen dass das Salz nicht die Schleimhaut wund macht. Rötungen waren in Folge nirgens zu sehen.
Im Bad selbst war die Atmung stark beschleunigt, im 2. Bad hielt der Fisch die Luft an und zog Luft von der Oberfläche. Es scheint also mindestens unangenehm zum einatmen zu sein. Im Aquarium normalisiert sich die Atmung sofort.
Verfärbungen traten nicht auf.

Wirbellose (in meine Fall Posthornschnecken und Blasenschnecken) scheint selbst das Tauchbad nicht zu stören. Eine Blasenschnecke übersah ich im Behandlungsbehälter, und sie war selbst eine Stunde später noch fröhlich kriechend in 50% (also 2.5 ml /2l Wasser) Bittersalz unterwegs. Ein Posthörnchen, das ebenfalls versehentlich mit einer Pflanze hineingelangt war, überstand die 2. Behandlung ohne sichtbare Kurz- oder Langzeitfolgen. Für Garnelen habe ich keine Ergenisse.

ZUR DOSIERUNG:
Diese Dosierung war schon auf die niedrigste Möglichkeit gemittelt. ZU beachten ist, dass Empfehlungen online abwechselnd die Amerikanische oder Britische Gallon verwenden, und da zudem noch unterschiedliche Massangaben sowohl für Flüssige als auch feste Gallons und andere teaspoon Maße der Originaldosierungen vorlagen, ist mit Vorsicht zu genießen, welches Maß genau gemeint ist. Ich schloss aus der Englishvarietät und der Herkunft der jeweiligen Posts.

Ich verwendete dafür DIESEN Umrechner, der auch sonstige Maßeinheiten kann.
https://www.metric-conversions.org/d...in-celsius.htm

Während der Behandlung und noch 2 Wochen danach führt ich im Hauptbecken jeden Tag 1/2-1/3 Wasserwechsel durch, um die Keimzahl möglichst gering zu halten und Folgeerkrankungen zu vermeiden. Da parallel Posthörnchen im Becken als Putztruppe sind, wurde jeder Tag der Bodengrund abgesaugt.

Aus der extremen, sofortigen Entspannung schließe ich, dass entweder mein Fisch sehr verstopft war (wahrscheinlich zutreffend) und/oder die Dosis für Welse an der Obergrenze liegt. Der Fisch war ansonsten jung, gesund und fit, und Ancistrus Spec. (Farbzucht) gehören nicht zu den empfindlichen Welsen. Für Wildsorten und insbesodnere Corydoras müsste eventuell vorsichtiger verfahren werden, obwohl ich die Dosierung ursprünglich als vorsichtig ansah.

Hier meine Frage an die Erfahrenen: war das ein einmaliger Erfolg, der eventuell von anderen Faktoren abhing (z.B. das Scheuchen des Welses beim Fangen und dadurch Stressabkoten), oder zeigte einfach die Hitzebehandlung dann doch eher die langfristigen Erfolge? Oder ist das eine potentiell valide Methode für harte Fälle?

Ich habe nicht viel Erfahrung mit Fischen, habe aber Epsomsalz nirgends in Zusammenhang mit Welsen gefunden, und dachte deswegen, dass vielleicht jemand etwas davon hat oder dazu zu sagen hat, wenn ich das hier poste.

Ich würde mich über eure Meinungen freuen.

Gruß,
Marcus

Geändert von Kaktus (24.03.2022 um 18:22 Uhr).
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