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Südamerika - sonstige Welse Südamerikanische Welse anderer Familien.

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Alt 27.10.2004, 22:55   #1
Baumfalke
Jungwels
 
Benutzerbild von Baumfalke
 
Registriert seit: 29.05.2004
Beiträge: 31
Hallo,

Zu recht besteht die Auffassung, das Otos empfindlich und stressanfällig sind. Die eigentliche Meinung, Otos einzugewöhnen, geht deshalb dahin, sie über einem längeren Zeitraum an die Wasserwerte zu gewöhnen ( www.welse.net ).

Zitat:
Originally posted by Otocinclus akklimatisieren von Frank Platzbecker


"Der Otocinclus reagiert sehr stark auf Änderungen des Wasserwertes und auf Streß. Das Umsetzen in ein anderes Becken mit anderen Wasserwerten ist einer der lebensgefährlichen Momente im Dasein des Otocinclus. Händler und andere Aquarianer berichten, daß bei größeren Wasserwechseln, die die Wasserwerte im Becken verändern, auch nach Eingewöhnung Ausfälle zu beklagen sind."

aus www.welse.net
Ich halte eben die örtlichen Veränderung und der daraus folgende Stress für viel gefährlicher als die Wasserwerte, was nicht heißen soll, diese zu vernachlässigen. Otocinclen sind durch ihren natürlichen Lebensraum an periodisch unterschiedlichem Wasserwerte gewöhnt. Dies zeigt auch z.B. die Verträglichkeit der unterschiedlichen PH-Werte von 4,3 - 7,5 (Rainer Schmitt, 2004). Eine Erklärung wären z.B. die Regenzeiten in den Regionen, wo sie leben und sich dann blitzartig die Wasserwerte ändern aber eben nicht die Umgebung. Damit meine ich nicht die großen Ströme, sondern eher die Nebenflüsse. Sie sind ja auch nicht umsonst befähigt, atmosphärische Luft zu veratmen. Was darauf schließt, dass sie zur Trockenzeit auch in den kleinsten Tümpeln überleben können, wo eben bei der Regenzeit diese schnell mit Frischwasser „überrannt“ werden. Ebenso sind Otos stark sozial orientiert. Das heißt, bei 10 Otos wird es weniger bis keine Ausfälle geben als bei nur 2-4. Wobei 6 Tiere mindestens gehalten werden sollten.

Ursachen zum Oto-Sterben während der Eingewöhnung:


1. Stress, ausgelöst durch Schnellwechselnde Umgebung
2. schlechte Kondition der Tiere beim Händler (Futterzustand)
3. verhungern, Verletzung der Odontoden im Maulbereich, durch Kescherfang
4. Unterschiedliche Oto-Arten sind sehr wahrscheinlich auch unterschiedlich Stressresistent

zu Punkt 1:
1. vom Fänger zur Fangstation
2. von der Fangstation nach Manaus
3. von Manaus nach Europa
4. von zentraler Ankunftsstelle zum Großhändler der einzelne europäischen Ländern
5. von dort zum Einzelhandel
6. vom Einzelhändler in Transporttüte
7. von Transporttüte in Eimer
8. vom Eimer ins Becken
einfach zu viele Veränderungen, wobei die Punkte 5 bis 8 für uns die schwerwiegendsten sein dürften.

zu Punkt 2:
• zu junge oder alte Tiere (wer weis es genau)
• schon verletzte Odontoden im Maulbereich
• Fangmethode
• Hälterung- und Transportdauer (alle Otos werden zentral von Südamerika in Manaus gesammelt und verschickt)

zu Punkt 3:
Verursacht durch einem selbst bzw. dem Händler. Vorbeugend immer ein sehr feinmaschiges Netz nehmen. Beim anpassen an die Wasserwerte die Tiere in der Transporttüte lassen und es in dieser vornehmen.

zu Punkt 4:
Die Otos werden in Manaus alle gemischt Gehältert. Das heißt der O. macrospilus schwimmt neben O. hoppei, O. vittatus, O. mariae, O. vestitus und wer weis neben was für Arten noch. In den Zielländern werden diese selten bis gar nicht auseinander sortiert und kommen eben gemischt in den Handel. Wer jetzt besonders gut die Otoschwärme absucht, kann so manche Rarität finden. In den meisten Fällen aber, kann weder der Kunde noch der Händler die unterschiedlichen Arten auseinander halten. Und so kommt es vor, das man eben O. macrospilus und O. hoppeis gemischt kauft. Nun habe ich z.B. oftmals gehört, dass der O. macrospilus mehr Stress verträgt als der O. hoppei.

Ein Beispiel:
• gekaufter Ototrupp 8 Tiere (6 x O. macrospilus, 2 x O. hoppei)
• zwei Tiere sterben, 6 bleiben am Leben
Keiner weis warum.


Auswertung Umfrage:
Hierbei wollte ich wissen, bei welcher Einsetzmethode, ins besonderem lange oder kurze Anpassung an die Wasserwerte, die größte Ausfallrate zu verzeichnen ist. Dazu habe ich in 4 verschieden Foren die gleiche Umfrage gestellt.

Benutzeranzahl der einzelnen Foren sowie abgegeben Stimmen bei Zwischenergebnis der Umfrage:

Aquarienforum: 4374 Benutzer
Aquarium-Forum: 10769 Benutzer
Biotop-forum: 683 Benutzer
L-Welse Forum: 2500 Benutzer

Abgegebene Stimmen: 146





Das derzeitige Ergebnis (10.02.05) zeigt, das die auf www.welse.net vorgeschlagene Methode zur langen Anpassung an die Wasserwerte nicht unbedingt die richtige sein muss. Dies bestätigt mir vorerst meine These, das nicht die Wasserwerte der entscheidende Faktor ist, sondern der Stress, den der Fisch durchlebt, halt Schnellwechselnde Umgebung und die Kondition des Fisches. Ebenso vermute ich, dass die Stressresistenz von Art zur Art unterschiedlich sein wird. Wo wieder das Problem der Artbestimmung hinzukommt. Dazu hier ein eine vorzügliche Seite zur Artbestimmung von Otocinclen.

Der Stress für die Tiere ist sicher eine Kombination aus verschiedenem, wie z.B. Ortsveränderung, Ernährungszustand, Verletzungen und Transportdauer. Eine der größten Gefahren ist eben der Verkauf von wenigen Exemplaren, die in neuer Umgebung eingesetzt werden. Sollten sie dann wenig bis gar keine Nahrung finden und der soziale Zusammenhalt einer gewohnten großen Gruppe fehlen, wäre ein Ausfall zu erklären. Darum auch immer die Empfehlung mindestens 6 Tiere, am besten 10 und mehr bei einem gut laufendem Becken einzusetzen.
Shane Linder schreibt auf Planetcatfish bei Shane's World Die Venezuelanische Tagebuch-Reihe in Teil 13:: Rio Santo Domingo/Rio Tinaco:: Pint I Zitat:
"Es war möglich mit einer Schleife eines 10-Fuss-Wadenetzes, 200 Otocinclus und/oder C. habrosus zu fangen (die zwei wurden immer gemischt)."

Ich möchte aber hiermit nochmals betonen, das dies hier meine Meinung ist, laut den mir zur Verfügung stehenden Materials. Weitere Infos zur Otocinclen findet man auf meiner HP www.remowiechert.de .

Ich würde dem verantwortlichen Moderator bitten, den Thread mit der Umfrage als Wichtig zur fixieren, da sie zeitlich unbegrenzt ist. Ich erhoffe mir dadurch über eine Langzeitstudie eine größere Aussagekraft zu gewinnen, egal wie das Ergebnis dann aussieht.

Geändert von Baumfalke (26.05.2005 um 20:19 Uhr).
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