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Alt 05.02.2021, 23:28   #1
mooswutz
Babywels
 
Registriert seit: 05.02.2021
Beiträge: 4
einsamer Wels soll Artgenossen bekommen

Hallo,

vor etwa 15 Monaten habe ich einige Fische aus einem verwahrlosten 120l-Becken übernommen. Darunter war auch ein L-Wels von ca. 8 cm Länge. Farblich war er damals von beiger Grundfarbe mit dunkelbraunen leicht gewundenen Linien, wobei hinter jedem Kiemendeckel jeweils eine dunkle D-förmige Linie war. Der Vorbesitzer konnte sich nicht erinnern, unter welcher L-Nummer der Wels erworben wurde, und wusste nur, dass er 90 Euronen dafür hin gelegt hatte.

In meinem großen Gesellschaftsbecken ist der Wels gut gewachsen und hat jetzt ca. 11-12 cm Länge. Auch das Muster hat sich mit der Zeit verändert, die Linien sind nun zahlreicher und dunkler und die Grundfarbe ist jetzt viel heller.

Nun bin ich auf der Suche nach mindestens einem Partner für die (vermutlich) Dame, weiß aber nicht, wonach genau ich dabei eigentlich suchen muss. Vielleicht kann mir ja jemand weiter helfen, ich finde diesen Wels und sein Verhalten nämlich Klasse. Abzugeben ist er/sie übrigens nicht, da ich sehr froh bin auch mal was Schönes bekommen zu haben (sonst sind die Fische die ich als Notfälle aufnehme eher abgemagerte, vernachlässigte und oft kranke Salmler und Poiciliidae, die ich dann so gut es geht aufzupäppeln versuche).

Auf dem einen Foto ist ein adulter C. napoensis mit drauf, da sieht man gut, wie kontrastreich der L-Wels gezeichnet ist. Im selben Becken habe ich auch noch L 144, die sind jetzt gerade geschlechtsreif geworden und etwas kleiner, weniger hochrückig und auch ein bisschen schlanker als der gestreifte Wels.

Von zwei Züchtern wurde mir bereits L 236 genannt und L 333 ausgeschlossen, ein weiterer meinte ganz sicher L 333 zu erkennen, ein vierter Züchter konnte mir gar nichts weiter sagen... ich bin verwirrt, zumal hier in der Datenbank noch weitere (zumindest für mich) ähnliche Formen auftauchen... aber aus anderen Threads habe ich erlesen, dass das bei dieser Gruppe immer wieder ein altbekanntes Problem ist, sofern man die Herkunft nicht weiß.

Ich bin gespannt auf eure Meinungen - ggf. mit Begründung (man will ja auch selbst was dazu lernen ).

Danke schonmal an alle und liebe Grüße,
Mooswutz
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg L-Wels Bauch_klein.jpg (178,2 KB, 23x aufgerufen)
Dateityp: jpg L-Wels mit C. napoensis_klein.jpg (282,2 KB, 37x aufgerufen)
mooswutz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.02.2021, 18:07   #2
Karsten S.
Moderator
 
Benutzerbild von Karsten S.
 
Registriert seit: 14.08.2005
Ort: Ludwigsburg
Beiträge: 5.325
Hi,

bei Hypancistrus halte ich mich bei der Bestimmung in aller Regel zurück, ich kenne meine Grenzen ;-).
Als L 236 werden alle möglichen (Zucht-) Formen bezeichnet, bei denen man in der Regel die wirkliche Herkunft nicht kennt. Daher ist immer die Frage, was man da als Referenz nimmt...
L 333 würde ich tendenziell ausschließen, die sind in der Regel doch etwas hochrückiger und haben oben und unten meist nicht so lang ausgezogene Caudalen.
Ich würde den auch eher als ähnlich zu L 236 oder L 66 bezeichnen, aber bei Hypancistrus kennen sich andere besser aus...

Gruß,
Karsten
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Parotocinclus britskii, P. haroldoi, Corydoras bicolor, C. boesemani, C. coppenamensis, C. guianensis, C. nanus, C. punctatus, Harttiella crassicauda, Paralithoxus gr. bovalli, P. plallidimaculatus, P. planquetti, P. surinamensis, Pseudancistrus kwinti,...
Karsten S. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.02.2021, 18:18   #3
mooswutz
Babywels
 
Registriert seit: 05.02.2021
Beiträge: 4
Hallo Karsten,

danke für die Antwort. Den L66 habe ich ausgeschlossen, die Rückenflosse besitzt bei meinem Wels 8 Weichstrahlen - das sieht man auf den Bildern leider nicht - vielleicht habe ich mich aber auch verzählt. (Zumindest hatte ich irgendwo gelesen, dass L66 nur 7 Weichstrahlen in der Dorsale haben.)

Liebe Grüße,
Mooswutz

Geändert von mooswutz (06.02.2021 um 18:24 Uhr).
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Alt 06.02.2021, 19:38   #4
mooswutz
Babywels
 
Registriert seit: 05.02.2021
Beiträge: 4
Hier noch ein Bild der aufgestellten Dorsale, das ist aber leider nicht so scharf wie die ersten beiden Fotos - und es zeigt: Jawohl, ich hatte mich verzählt...
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg Hypancistrus Dorsale.jpg (47,0 KB, 7x aufgerufen)
mooswutz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.02.2021, 19:47   #5
Karsten S.
Moderator
 
Benutzerbild von Karsten S.
 
Registriert seit: 14.08.2005
Ort: Ludwigsburg
Beiträge: 5.325
Hi,

meines Wissens haben alle (beschriebenen) Hypancistrus-Arten 7 Weichstrahlen (es zählen nur die verzweigten, der Harttrahl und der ganz kleine davor nicht), bei Hypancistrus furunculus war wohl auch ein "anomales" Exemplar mit 8 dabei. Ich habe ein paar Erstbeschreibungen und einen Gattungsschlüssel überflogen (da sind unbeschriebene Arten/Nummern natürlich nicht enthalten), die Anzahl der Weichstrahlen wird nicht zur Artabgrenzung verwednet.

Bist Du sicher, dass Du richtig gezählt hast ?

Gruß,
Karsten

Edit: Ich hatte Deinen vorherigen Post noch nicht gelesen...
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Karsten S. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.02.2021, 20:47   #6
mooswutz
Babywels
 
Registriert seit: 05.02.2021
Beiträge: 4
Danke für den Lese-Einsatz.

Das mit den ausgezogenen Enden der Caudale war mir auch schon aufgefallen, das könnte zusammen mit der etwas flacheren Form der entscheidende Hinweis sein. Von einigen gegoogelten Bildern her finde ich oftmals welche mit ziemlich steiler Stirn und eher bulliger wirkendem Vorderende, sind das dann die Böcke?
mooswutz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.02.2021, 18:54   #7
Karsten S.
Moderator
 
Benutzerbild von Karsten S.
 
Registriert seit: 14.08.2005
Ort: Ludwigsburg
Beiträge: 5.325
Hi,

die "steilere Stirn" wird auch Mopskopf genannt, da hat man lange über den/die Auslöser gerätselt (mangelnde Hygiene, falsche Ernährung,...), da man dies wohl nur bei NZ beobachtet.
Über die Geschlechtsunterschiede kannst Du einiges in der DB finden, z.B. bei Hypancistrus sp. "L 66". Das ist bei den Hypancistrus-Arten und -Formen meines Wissens immer sehr ähnlich, wie sie auch in Bezug auf Haltung und Ernährung alle recht recht ähnlich sind.

Gruß,
Karsten
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Alt 08.02.2021, 11:47   #8
Sandro
L-Wels
 
Benutzerbild von Sandro
 
Registriert seit: 08.11.2003
Beiträge: 225
Hallo mooswutz, es ist ein Hypancistrus aus dem Unterlauf des Rio Xingu.
Leider sind viele L-Nummern Varianten so nahe miteinander verwandt, dass es zwischen fast allen Musterungs- und Formenvarianten Zwischenformen gibt.
Es wird wohl so kommen, dass man bei einer wissenschaftlichen Beschreibung einige L-Nummern später zusammenlegen muss.
Leider verhält es sich so, dass man wohl keine 100%ige Artzuweisung machen kann.
Daher sollte man, wenn man züchten möchte, gleich eine ganze Gruppe erwerben.
Da sich alle Varianten kreuzen lassen, kann man sich den Misch-Masch sehr gut vorstellen.


Wenn ich die gegabelte Schwanzflosse betrachte und die etwas flachere Körperform, denke ich am ehesten an einen schönen L 66.
Für einen L 236 hat er eher zu viel Muster. Die L 333 sind in der Rückenflosse nicht so ausgezogen.
Mit einigen L 400 Zuchtstämmen besteht Ähnlichkeit, aber er wird vom Aussehen her größer werden.
Daher würde ich sagen, es ist eine schöne L 66 Variante.
__________________
Mfg
Sandro
_ _ _ _ _ _ _ _



In Zeiten universeller Täuschung ist das Aussprechen von Wahrheit ein revolutionärer Akt.


Heinrich Mann
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