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Ernährung der Fische Wie füttere ich meine Welse und Beifische richtig?

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Alt 07.12.2018, 13:40   #1
RapMusic
Babywels
 
Registriert seit: 04.12.2018
Beiträge: 5
Tümpeln - Problem: Parasiten - Lösung: Überbrühen ?

Hallo L-Wels Gemeinde

Wie wir alle wissen ist Lebendfutter vom Nährwert her für unsere Fische optimal, vorausgesetzt es handelt sich um Karnivore bzw Omnivore natürlich. Ungünstigerweise ist es auch relativ teuer und birgt auch immer ein gewisses Risiko hinsichtlich Parasiten.

Da hab ich mir gedacht dass ich anfange Tümpelfutter zu verfüttern. Da ich meine Welse (1 Ancistrus sp., 1 L114, 2 L204, 4 L 340) aber selten sehe habe ich Angst so früher oder später Parasiten wie Fischläuse und ähnliches mit ein zu schleppen ohne es zu bemerken.

Da hab ich mir gedacht die optimale Ernährung wäre doch dann Tümpelfutter vorher mit dem Wasserkocher abzuduschen und direkt zu verfüttern.

So habe ich

1. optimalen Nährwert
2. das Geviech gleich getötet und für die Welse verfügbar gemacht
3. jegliche Parasiten aus dem Weg geräumt

Komischerweise habe ich nirgends im Netz etwas zu diesem Thema gefunden. Stattdessen ist immer zu lesen: Tümpelfutter gut aber (ein bisschen) riskant oder ähnliches.

Ich denke jedenfalls dass ich ab jetzt genau so Lebendfutter (genauer: bis vor wenigen Sekunden noch Lebendfutter gewesen ) verfüttern werde.

Ich wollte diesen Gedanken mal mit euch teilen.
Was haltet ihr davon? Gute Idee? Kritikpunkte?

Ich freue michsehr über jegliche Antwort darauf.

LG Manley

Geändert von RapMusic (07.12.2018 um 13:47 Uhr).
RapMusic ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.12.2018, 07:24   #2
Jost
Händler/Züchter
 
Registriert seit: 06.08.2003
Ort: Kalkar
Beiträge: 724
Moin
ich würde dringend abraten, ich meine vom "Überbrühen"
Wenn wir an unsere Kunden Moorkienholz verkaufen und vorher im Teich eingelegt haben (viele haben ja keinen Teich wo sie das machen können)
https://www.nature2aqua.de/produkt-k...orkienwurzeln/

dann geben wir folgenden Text mit:
"Das Moorwurzelstück befand sich mindestens 4, meist eher 6-8 Wochen zur biologischen Aufbereitung in einem großen Teich. Dabei bildet sich ein natürlicher Biofilm auf sämtlichen Oberflächen. Um diese biologische Aktivität nicht zu zerstören, raten wir dringend davon ab, die Wurzel mit heißem Wasser zu behandeln oder auf eine andere Weise keimfrei zu machen. Keimfrei bedeutet biologisch tot und führt zu unerwünschten Reaktionen der Wurzel im Aquarium. Die bei uns im Teich aufbereitete Wurzel wurde vor dem Verpacken nur mit kaltem Wasser geduscht, um eventuell vorhandenen Schmutz oder Kleinstlebewesen abzuspülen. Eventuell noch an der Wurzel haftende Wasserlebewesen wie Wasserasseln o.ä. können unbedenklich im Aquarium verleiben und werden je nach Besatz auch als Futtertiere angenommen."

Und wir hatten Beispiele, bei denen der Kunde meinte es besser zu wissen, und dann kam das böse Erwachen.

Just my 2 Cents.
__________________
Beste Grüße
Jost

nature2aqua - der etwas andere Aquaristikshop
Jost ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.12.2018, 13:15   #3
Fischray
BSSW-Nord
 
Benutzerbild von Fischray
 
Registriert seit: 20.12.2003
Ort: Wittingen
Beiträge: 6.227
Hi Manley

In Teichen oder Tümpeln ohne Fische ist man auf jeden Fall auf Nummer sicher.
Da gibt es höchstens mal Gelbrandkäfer oder Libellenlarven. Diese kann man aber erkennen vor dem Verfüttern.
Ansonsten ist diese Seite gut für Infos über Lebendfutter:

https://www.tuempeln.de/

Gruß Ralf
__________________
Fischray ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.12.2018, 19:33   #4
RapMusic
Babywels
 
Registriert seit: 04.12.2018
Beiträge: 5
Hi Jost

Zitat:
Zitat von Jost Beitrag anzeigen

Und wir hatten Beispiele, bei denen der Kunde meinte es besser zu wissen, und dann kam das böse Erwachen.

Just my 2 Cents.
Das ist interessant. Davon habe ich noch nie gehört weil ich das auch so kenne eine Wurzel wenn möglich erst mal auszukochen. Kannst du genauer sagen was das böse Erwachen genau war? Das würde mich sehr interessieren.
Ich kann, wenn ich darüber nachdenke, mir gut vorstellen dass das mit Wurzeln gar nicht nötig wäre.
Anders ists jedoch bei Tümpelfutter. Ich mache mir bei Wasserasseln und Co. auch keine Sorgen. Fischläuse andererseits sind eine ernste Bedrohung, da ich wie gesagt meine Welse, v.a. den L114 eigentlich kaum zu Gesicht bekomme und die Viecher so schon schwer zu sehen sind.

Hi Ralf

Ja ich stimme dir zu. In Teichen ohne Fische kann man da fast nichts falsch machen und das ist eine sehr gute Seite.
Es ist nur leider so dass alle Seen in meiner Umgebung Fische haben. Ein Weiher zwar nicht aber da ist immer viel los im Sommer und alle schmeißen sie ihren Dreck da rein. Der fällt also auch raus. Bei zwei anderen Gewässern bin ich mir nicht sicher ob vllt doch Karpfen reingesetzt wurden.

Das mit dem Biofilm bei Wurzeln glaube ich sofort. Allerdings denke ich dass im Hinblick auf Futtertiere das anders zu beurteilen ist. Es wird ja auch beim Einfrieren viel zerstört.

LG Manley
RapMusic ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.12.2018, 08:12   #5
Jost
Händler/Züchter
 
Registriert seit: 06.08.2003
Ort: Kalkar
Beiträge: 724
Nur kurz,
ein Biofilm ist eine lebende Einheit, in dem der Kohlenstoff aus der Wurzel umgesetzt wird, da sind alle Organismen von den Bakterien, Protozoen Algen etc. drin. Kohelnstoff ist durch diese Organismen in eine verwertbare (für unsere Welse oder Garnelen) verwertbare Form umgewandelt, den das Lignin aus dem Holz kann sonst keiner verwerten (und Symbionten haben Welse nicht). Diese Lebensgemeinschaft braucht Zeit sich zu etablieren. Jetzt zerstörst du diese, was übrig bleibt ist ein leicht zersetzbarer (viel leichter zu zersetzen als Lignin) Layer aus Biomasse, der auf einmal sehr viel Sauerstoff zehrt. Mach das mal in einem Aquarium mit seinem allseits begrenzten Sauerstoff.
__________________
Beste Grüße
Jost

nature2aqua - der etwas andere Aquaristikshop
Jost ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.12.2018, 12:24   #6
Acanthicus
Junger Hupfer
 
Benutzerbild von Acanthicus
 
Registriert seit: 13.12.2003
Beiträge: 5.957
Moin Manley

Um genau beantworten zu können, ob überbrühtes Lebendfutter "optimal" ist, müsste man sich jede Art von Lebendfutter genauer angucken und auf ihre Makro- bzw. Mikronährstoffe hin vergleichen. Durch das Überbrühen könnten bspw. Proteine denaturiert werden, die dann durch Strukturverlust nicht mehr in ihrer "optimalen" Ausgangsform vorliegen. Aber wie heiß ist das Wasser noch beim Überbrühen? Wie lange wird überbrüht? Welche Proteine sind in einer Mückenlarve für den Wels von Interesse?

Da ist man mit schockgefrostetem Futter wohl besser beraten, da die meisten Proteine - um beim Bespiel zu bleiben - deutlich kälteresistenter sind. Normales Einfrieren hingegen könnte wiederum zu einem Nährstoffverlust führen, da die Zellen beim Einfrieren/Auftauen platzen, sich entleeren und die Nährstoffe in das umgebende Millieu abgeben. Wenn man die Mückenlarven dann noch unter Wasser auswäscht - und so eine Mückenlarve besteht ja fast nur aus Wasser - dann geht vieles verloren.

Um sich den Spaß zu ersparen, würde ich ausschließlich in fischfreien Tümpeln tümpeln, das sind meiner Erfahrung nach eh die ergiebigsten.


viele Grüße
Daniel
__________________
"L-Welse" : Angehörige der Familie Loricariidae, also auch die ohne L-Nummer(n)!
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